Die Planwirtschaft des DOSB

Niklas Schenk und Daniel Drepper aus der Recherche-Abteilung der WAZ haben im Rechercheblog einen Artikel über den DOSB und seine Medaillenplanungen für Olympia 2012 online gestellt: Das System Plansport: Millionen für Medaillen. Darin geht es um die vom DOSB an die Verbände gestellten Erwartungen in Sachen Medaillenspiegel bei Olympia, aus denen sich wiederum die Fördergelder u.a. aus dem Innenministerium ableiten.

Der Artikel zeigt auf, wie absurd dabei die Entscheidungsprozesse verlaufen, die z.B. beim Deutschen Leichtathletikverband eben kein Abwägen von Fördergelder, Infrastruktur und Atleten-Potential darstellen – sondern eher Wunschdenken des DOSBs und DOSB-Generalsekretär Michael Vesper. Es erinnert mich an Planwirtschaft.

Dazu passend die Beobachtungen von Jens Weinreich von der DOSB-Eröffnungspressekonferenz mit Thomas “Ich wäre gerne IOC-Präsident anstelle des IOC-Präsidenten” Bach und Michael Vesper bei SPIEGEL Online: Schöne Grüße an ‘Frau Duplitzer’.…

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Showdown um Zehn – SPONSORs SportsMedia Summit 2012 (2)

Es war ein verheißungsvoller Auftakt zum SPONSORs SportsMedia Summit.

Auf der Hauptbühne gab der Geschäftsführer der DOSB New Media Raoul Hess einen Überblick über die Tätigkeit der GmbH. Die DOSB New Media GmbH ist eine 2011 vom DOSB – dem Deutschen Olympischen Sportbund – gegründete Tochter mit derzeit 9 festen und mehr als 20 freie Mitarbeiter. Man versteht sich als Dienstleister für den DOSB und will ihn bei den Neuen Medien besser aufstellen als es dem DOSB beim Fernsehen gelungen ist, wo man aus eigenen Kräften nicht aus dem Loch zu kommen scheint, sondern in eine derartige Abhängigkeit von ARD und ZDF geraten ist, das schon ein zehnminütiges Sportschau-Telegramm für das mediale Gelobte Land hält.…

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Mittagsrauschen: Kampf um die Könige

In den USA ist der Kampf um die NBA-Franchise Sacramento Kings ausgebrochen. Vermutlich zu spät für Sacramento. Mehr als zum Schmeißen von nassen Handtüchern und dem Rumtrampeln auf den Primeln in Anaheims Vorgärten reicht es nicht. Die Verhandlungen sind weit fortgeschritten und zeigen ein komplexes Geflecht an Interessen und Kalkül beim Umzug von der kalifornischen Hauptstadt in den Großraum Los Angeles.

Der vorerst letzte Schritt wurde gestern durch das Stadtparlament von Anaheim abgesegnet: die Genehmigung einer 75 Mio US$ schweren Anleihe.

Davon sollen 25 Mio US$ in eine Renovierung der stadteigenen Halle, dem Honda Center, gepumpt werden und mit 50 Mio US$ den Kings beim Umzuggeholfen” werden. Die NBA kassiert für Franchiseumzüge eine Gebühr (Relocation Fee), die vom Orange County Register auf 30 Mio US$ geschätzt wird.…

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Screensport am Montag: Halb-Wahrheiten beim SWR

Für mich war es das Ärgernis des Wochenendes: am Freitag meldete die SWR-Redaktion “Report Mainz” unter der Headline “Deutsche Athleten werden vom DOSB gezwungen ‘während der Spiele keine journalistische Tätigkeit auszuüben’“:

“Nach Recherchen des ARD-Magazins REPORT MAINZ werden deutsche Athleten vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gezwungen, „während der Spiele keine journalistische Tätigkeit auszuüben. Dazu zählt auch die Veröffentlichung eines Internet-Tagebuches.“ Dies geht aus der vierseitigen „Athletenvereinbarung für die deutsche Olympiamannschaft“ hervor, die dem SWR exklusiv vorliegt. Athleten, die gegen diese Klausel verstoßen, werden mit hohen Vertragsstrafen und dem Ausschluss aus der Olympiamannschaft bedroht

Danach folgt ein längerer Artikel über das Briefing von IOC-Mitglieder für den Umgang mit den Medien.

Der SWR blieb an der Blog-Geschichte leider auf halber Strecke stehen und betreibt damit Desinformation.…

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Das IOC sagt: Bloggen ist vielleicht doch kein Journalismus…

… und daher satisfaktionsfähig.

Um einen zweieinhalb Jahre alten Blogeintrag wieder aufzugreifen.

Das Internationale Olympische Komitee hat die Berichterstattung aus dem Olympischen Dorf streng reglementiert. Journalismus aus dem Dorf ist quasi verboten. Offiziell damit die Privatsphäre im Olympischen Dorf gewahrt bleibt. Reinheit der Spiele, olympische Charta, yaddayadda… Sagte jedenfalls das NOK in einem Schreiben an die Olympiamannschaft und schrieb 2004 explizit zum Bloggen:

Regel 59 Absatz 5 setzt fest, dass: “Während der Dauer der Olympischen Spiele können Athleten, Trainer, Presse-Attachés oder andere akkreditierte Teilnehmer nicht als Journalist oder in einer anderen mit den Medien verbundenen Funktion akkreditiert oder tätig werden.” […]

d) Online Tagebücher: Athleten, Trainer, Offizielle und anderen akkreditierten Teilnehmern ist es untersagt, während der Dauer der Olympischen Spiele, Tagebücher für Zeitschriften oder online – Tagebücher zu erstellen, weil dies einer Berichterstattung gleichkommt und gemäß der Olympischen Charta nicht erlaubt ist.

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