Olympia-Splitter

Eröffnungsfeier

Heute abend, ab 20h die Olympia-Eröffnungsfeier (ZDF/Poschmann & EUROSPORT/Siggi Heinrich).

Keiner weiß wie sie ablaufen wird, keiner kennt den Fackelträger der letzten Meter (spekuliert wird, ähnlich bei bei Sydney/Vathy Freeman, über Kostas Kenteris, griechischen 100m-Olympiasieger, der aber seit gestern andere Probleme hat).

Aber vielleicht gibt es ein Indiz was einem erwartet: Wer Fußball gesehen hat, dem wird auffallen, dass es die Banden dort zwei Motive haben: gelbe Kringel auf orangenen Grund für Sonne und blaue Wellen auf türkisen Grund für Wasser.

Richtig viel CI-mäßiges ist nicht bekannt, schaut man sich aber die Photos auf der Olympia-Site an, herrschen auch hier die Farben Blau und Orange vor. Für Symbole und Flächiges wird antike Formensprache aufgegriffen und modernisiert.

Sonne und Wasser? Vielleicht ist an den Gerüchten dass die Griechen das Stadion fluten wollen, doch etwas dran…

Die Maskottchen sehen aus, als hätte Griechenland erst heuer seinen Contergan-Skandal hinter sich gebracht.

Schreibverbot

Das Athleten sich während der Spiele nicht betätigen dürfen, ist keine neue Geschichte und hätte bereits in Sydney fast den Kopf eines deutschen Athleten (Almsick? Weiß nicht mehr) gekostet.

Neu ist aber dass das IOC und deutsche NOK das Schreibverbot speziell auch auf das Bloggen von Athleten bezieht. Bloggen wird als journalistisch angesehen und damit verboten. Siehe dazu diese bemerkenswerte Erklärung des NOK, gefunden von Heiko Hebig.

d) Online Tagebücher: Athleten, Trainer, Offizielle und anderen akkreditierten Teilnehmern ist es untersagt, während der Dauer der Olympischen Spiele, Tagebücher für Zeitschriften oder online – Tagebücher zu erstellen, weil dies einer Berichterstattung gleichkommt und gemäß der Olympischen Charta nicht erlaubt ist. Athleten, Trainer, Offizielle und andere akkreditierte Teilnehmer dürfen selbstverständlich auf Fragen von Journalisten, Web – Journalisten oder der Öffentlichkeit überall und spontan antworten. Allerdings dürfen Athleten, Trainer, Offizielle und andere akkreditierte Teilnehmer nicht andere Athleten für irgendein Medium (TV, Zeitung oder Internet) interviewen.

Weitere Diskussionen zu diesem Thema bei Heiko, auf blogosfear, Politik Digital und Metablocker (und demnächst blogbar.de)

Ich hätte eigentlich kein Problem mit einem Medien-Embargo während der olympischen Spiele. Aber offensichtlich geht es hier nicht um “Reinheit der Spiele” sondern um Kontrolle des kommerziell wertvollen Assets “Olympischen Spiele”. Man schaue sich nur auf offiziellen Internet Guidelines des IOC für “written press and non-rights-holding media“. Wie es dort so schön heißt: “The guidelines have been developed in such a manner as to maximise the promotion of the Olympic Movement through this medium, while at the same time respecting the provisions of the Olympic Charter and the rights of the various broadcast rights holders, Olympic Sponsors, National Olympic Committees and International Federations.“. Olympische Carta: 7 Wörter, Promotion und Rechtebesitzer: 22 Wörter. Damit ist dann klar wo die Schwerpunkte liegen…

Übrigens: bei den Winterspielen in den blogfreundlichen USA in Salt-Lake-City, waren es die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die um das drumherum geblogt haben.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Komisch ,komisch – wie passt das hier zu dieser Regelung?

    (gefunden über diesen Artikel bei der NYT)

  3. Der Schlüsselsatz in der Carta ist: “während der Dauer der Olympischen Spiele”. Wenn die Aufnahmen während der Spiele entstanden wären, würde es Ärger geben.

    Ist aber bereits diese Regelung in Sachen Grundrechte grenzwertig, so kann man Acuff das sich nackich-machen außerhalb Olympias nicht verbieten.

    Das Rezept mit der besseren Verkaufe durch Titte ist ja auch von zahlreichen deutschen Sportlern durchgeführt worden: Almsinck, Eisschnellläuferinnen, Handball-Spielerinnen …

  4. Es ging mir weniger ums Titti-zeigen, ist ja inzwischen fast ‘mandatory’ für Randsportartlerinnen, als vielmehr um die Dispatches / das Diary von Frau Acuff. Von Seite 2 des NYT-Artikels:

    She would not reveal how much she was paid, but beginning Friday she will write about her Olympic experiences in a diary on playboy.com.

    Wenn’s kein ghostwriter ist, hat sie damit ja schon angefangen und wird dass auch weiter durchziehen – liest sich sehr bloqesque. Und dass wäre dann ja recht explizit das Gegenteil der o. g. Regel. Es sei denn Playboy ist die offizielle Masturbationshilfe der Spiele und des IOC, dann wär’s ja wieder ok.

  5. Danke für den Link. Hatte ich überlesen.

    Noch könnte man argumentieren, dass Olympia noch nicht angefangen hat.

    Ich habe gerade eine Liste mit Olympia-Blogs zusammengestellt. Da sind noch ein paar Sportler mehr dabei.