Tour-Tach 10: Cambo-les-Bains – Pau

[17h20] Dessel hat den Schlußspurt für sich entschieden Dessel könnte mit seiner etwas egoistischen Attitüde einige Sympathien verschenkt haben, bekommt aber dafür das gelbe Textil übergestreift. Dessel hat versucht den Spurt von vorneweg anzuziehen, unter Beobachtung von Mercado, aber Mercado hatte Dessels passive Fahrweise an den Bergen (insbesondere das “Lutschen” an den Bergwertungen vorher) durch die Schlußphase abgestraft, als er seinerseits auf den letzten 7-10km Dessel die Führungsarbeit machen ließ. Der Lohn am Etappenziel: “ausgeruht” konnte er am immer wieder über die Schulter rüberguckenden Dessel vorbeisprinten.

Im Peleton hat sich nach vorne hin nichts für das Klassement getan, außer das Mayo und einmal mehr Lampheimer rausgekegelt wurden und keine ernsthaften Kandidaten mehr für die Gesamtwertung sind.

Alles blickt auf die morgige 11te Etappe Tarbes – Val d’Aran.…

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Tor’n’Tour vom Mittwoch

[14h03] Das ZDF startet seine Tour-Berichterstattung mit einem weiteren mutmaßlichen Doping-Fall. Der T-Mobile-Fahrer Jörg Ludewig muss sich für eine Geschichte vor 8 Jahren verantworten, als er ein FAX an jemanden geschickt hat, in dem er detailliert nachfragt, wie man gut dopen kann (“bin zu jeder Schandtat bereit”, “Einkaufstour in Rhodos”).

Dieses FAX wurde vom ZDF anonymisiert schon 2005 veröffentlicht. Heute ging Team T-Mobile mit der Geschichte an die Öffentlichkeit. Ludewig ist erst seit Anfang des Jahres bei T-Mobile.

Das ZDF/Jochen Bouhs (gelernter Mediziner) interviewte auch Ludewig himself. Ludewig behauptet, dass der Zettel nur begrenzt von ihm stamme und das mehrere Leute draum rumgeschrieben haben. Bestimmte Passagen hat er aber bestätigt, u.a. die Nachfragen zu den Präparaten. Er erklärt es mit einer schlechten Zeit die er damals gehabt hatte.…

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Tor’n’Tour vom Dienstag

[17h10] Matthias Kessler gewinnt die Etappe, hat am letzten Anstieg 3km vor dem Ziel mit Boogerd und Boonen angegriffen und Arrieta wurde eingeholt. Kessler fuhr dann gleich weiter vorneweg und wurde letztendlich nicht mehr von der Meute eingeholt.

[16h53] 14km vor Schluß hat es die Ausreißergruppe völlig zerissen. Da fährt jeder sein eigenes Rennen, gejagt vom Hauptfeld.

[16h51] Valverde ist eben auf die Trage gehoben worden und wird gleich mit der Ambulenz weggefahren. Inoffiziell wird von Schlüsselbeinbruch gesprochen.

[16h47] Ich muss mich morgen mal hinterklemmen ob irgend etwas mit den Rundfunkübertragungsrechten in Frankreich passiert ist. France Inter hat zwar auf Langwelle seine Sondersendung aufgeschaltet, aber anstatt das kleine dicke Männer mit rauchiger Stimme erregt die Tour verfolgen, gibt es Musik, werden französische Stars befragt, gibt es recht wenige Schaltungen zu den Motorräder.…

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Tor’n’Tour vom Montag

[14h24] Aus dem ZDF: Hushovd (der mit der Schnittverletzung am rechten Arm) tritt heute an.

Die Firma “Würth”, Co-Sponsor von “Astana-Würth” hat sich bereits wieder aus dem Team wieder zurückgezogen. Angeblich wg. dem ganzen Doping-Boohay rund um das Team, aber ohne der Teilnahme an der Tour geht natürlich für einen Sponsor auch das größte Plus verloren.

[14h03] Die englische Boulevardpresse verpasst Sven-Göran Eriksson zum Abschied den Einlauf des Lebens, in Auszügen nachzulesen im GUARDIAN.

Ganz vorne dabei die “Daily Mail” die eine alte Kolumne aus der Zeit der Berufung von Sven-Göran Eriksson nochmal abdruckt:

We’ve sold our birthright down the fjord to a nation of seven million skiers and hammer throwers who spend half their lives in darkness

Jeff Powell greift in seiner aktuellen Kolumne den Satz wieder auf:

As our loyal readers might expect me to suggest, all Sven Goran Eriksson deserves is to go back up his fjord to the land of winter darkness, hammer throwers and sexual promiscuity from whence he came.

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Tour 2006: die Sonderhefte

In Wiederaufnahme der Tradition vom letzten Jahr habe ich in den letzten Tagen wieder mit dem Geld geprasst und Tour-Sonderhefte gekauft.

Und seit den Vorkommnissen von gestern sind die knapp 15-20 EUR auch fürn Gully, denn das Fahrerfeld hat es nach der Suspendierung von u.a. Basso und Ullrich ziemlich zerissen.

Wenn Zeitungen, insbesondere die Medienredaktionen über die Tour-Berichterstattung schreiben, dann hagelt es Kritik an den Reporter, die einen zu soften Umgang mit dem Thema Doping pflegen. Das mag mitunter berechtigt sein, wenn ich an so manchen Kommentar in den 90ern von Klaus Angermann und Tony Rominger denke. Wie sollen aber Kommentatoren während der laufenden Berichterstattung idealerweise mit dem Thema umgehen? Beim Anstieg auf Alpe d’Huez bei jedem Ausreißversuch drei Minuten lang relativierende Sätze sprechen und Zweifel sähen?…

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