SpoBiS (3): Fußball und die Schwafelpotenziale von morgen

Der Blogeintrag basiert auf Erinnerung und während der Vorträge gemachten Notizen. Ich hoffe daher, dass ich alle Fakten korrekt wiedergegeben habe


Nein, nein, die Nachbetrachtungen zur SpoBiS – dem Sports Business Summit, vulgo: größten europäischen Sportbusiness-Kongress – von Anfang Februar sind noch nicht ad-acta gelegt.

Der zweite Track des ersten Tages den ich besuchte, war die Nachmittagsveranstaltung “Fußball – Kommunikationspotenziale von morgen“, organisiert von SPORT+MARKT, neben IFM das europaweit größte Forschungs- und Beratungsunternehmen im Sportbusiness.

Der recht allgemein gehaltene Titel des Tracks hatte den Vorteil, dass er sechs unterschiedliche Präsentationen und Vorträge unter einen Hut brachte, die sich sonst nicht mal mit der linken Arschbacke angesehen haben. Auftritt Sprecher, Vortrag, Abgang, Tschüss und nächster Auftritt.

Bei diesem Track wurde wieder einmal deutlich, dass die SpoBiS vorallem eine Frontalveranstaltung ist, die der Präsentation eines Dinges dient, aber nicht dem Diskurs über einen Thema.…

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Nur kurz: HSV – Arsenal

_Ich bin kein Freund der beiden HSV-Torwärter Kirschstein und Wächter, die ich für zu unsicher halte und zuwenig Präsenz besitzen. Aber so eine Szene wie gestern mit Sacha Kirschstein, der nach dem Platzverweis (10te Min.) auf die Tribüne musste und dort mit völlig verheultem Gesicht, tief in seine Basecap vergraben war, hat sich bei mir ganz tief ins Herz eingefräst. Das Elend eines Fußballprofis der gerade furchtbare Tage durchmacht (auch: Blackout gg. Stuttgarter Kickers) und der die möglichen Konsequenzen für seine Stammposition und vielleicht seine ganze Zukunft im Profifußball (vulgo: Arbeitsplatz) im Hinterkopf hat. Alles zusammenkondensiert in diese fünfsekündige Bildeinblendung. Mir ist danach die Lust vergangen, irgendwie noch großartig (Be)Wertungen zu Kirschstein anzustellen. Dieses Bild überstrahlt einfach alles.

_Boubacar Sanogo.…

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Die Nationalmannschaftsaudienz

Die Donnerstagspressekonferenz ist aus unterschiedlichen Gründen die vermutlich interessanteste des ganzen Turniers gewesen.

Die gesamte Mannschaft hat gestern abend freiwillig und aus eigenem Antrieb (wurde mehrfach betont) beschlossen sich am Sonntag mittag auf der Berliner Fanmeile von den Fans zu verabschieden. Der Auflauf dürfte unbeschreiblich sein.

Jens Lehmann wirkte in der PK so relaxt wie noch nie. Sowohl in Rhetorik als auch Mimik. Die “Fehde” mit Oliver Kahn ist wohl endgültig ad acta gelegt. Er hätte kein Problem wenn die Mannschaftsführung entscheiden würde, Kahn am Samstag ins Tor zu stellen, sagte er. Dabei sprach und sah er nicht nur so aus, als ob er nix dagegen hätte, sondern dass er es ihm sogar gönnen würde. Das war in zwei Sätzen mehr Wärme als es zwischen den beiden in den letzten zwei Jahren zusammen gegeben hat.…

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Premier League mit diskussionswürdigem Saisonende

Wildes Fernduell um Platz 4 zwischen Arsenal (empfing Wigan) und Tottenham (musste zu West Ham).

Das Spiel der Hotspurs bei West Ham stand lange Zeit auf der Kippe, nachdem sieben Spieler Symptome von Lebensmittelvergiftung zeigten. Auf Drängen der Ligaoffiziellen sollte das Spiel maximal um zwei Stunden verschoben werden, aber die Spurs kniffen die Backen zusammen und spielten wie geplant um 15h Ortszeit.

Das Fernduell mit Arsenal – in seinem letzten Heimspiel in Highbury – lief dramatisch. Ausgangsposition: Arsenal musste ein “besseres” Ergebnis als Tottenham abliefern. In den Spielminuten 8 bis 10 überschlugen sich die Ereignisse: Pires machte das 1:0 für Arsenal, West Ham ging gegen Tottenham in Führung und Wigan glich gegen Arsenal aus.

Gepflegte Herztabletteneinnahme auch nach einer halben Stunde.…

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Zeilensport: “Indirekter Freistoß”, die WM-Stars und die Antizipation

Die heutige Ausgabe vom “Indirekten Freistoß“, einer Online-Presseschau deutschsprachiger Zeitungen zum Fußball, bringt zwei diskussionswürdige Artikel.

Das wäre ein Artikel bei STERN.de von Klaus Bellstedt über das CL-Halbfinale Barca – AC, der wie folgt zitiert wird:

Jürgen Klinsmann wurde beim Betrachten des mitreißenden Spieles mal wieder vor Augen geführt, wie weit der deutsche Fußball derzeit von der europäischen Spitze entfernt ist. Es schien so, als ob im deutschen Nationalcoach im Blick auf die WM erstmals die Angst vor einem echten Desaster hochstieg. Es war ein Fußballspiel der modernsten Prägung. Wohin er auch blickte: Überall auf dem Feld sah er Spieler, in einer mehr als beachtlichen körperlichen Verfassung.

Mir ist dabei der letzte Satz ins Auge gesprungen: “Überall auf dem Feld sah er Spieler, in einer mehr als beachtlichen körperlichen Verfassung.

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