Nationalmannschaftsaudienz: der Löwmann kommt!

[12h30] Die Pressekonferenz ist nun hiermit beendet, ebenso wie das Arbeitsverhältnis von Jürgen Klinsmann mit dem DFB.

In diesem Sinne sei Jürgen Klinsmann ein schöner Urlaub gewünscht und ein “Auf Wiedersehen!”. Hoffentlich.

[12h26] Auf Nachfrage eines Journalisten: Jürgen Klopp wird geschätzt, ist aber bei Mainz unter Vertrag und spielt daher bei den Planungen keine Rolle.

[12h12] Löw scheint einen Clown gefrühstückt zu haben. Auf die Frage wenn Klinsmanns Akku leer wäre, wie es ihm den gehen würde: “Beim Jürgen kommt es von der Fliegerei”.

[12h09] Ein Co-Trainer ist noch nicht gefunden worden. Löw scherzt: “Ich bin nachher mit dem Jürgen Klinsmann zum Mittag verabredet, vielleicht können wir ihn zum Assistenten überreden”. Dieter Eilts wird es aber definitiv nicht werden, er soll bei der U21 bleiben.…

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Die Nationalmannschaftsaudienz

Die Donnerstagspressekonferenz ist aus unterschiedlichen Gründen die vermutlich interessanteste des ganzen Turniers gewesen.

Die gesamte Mannschaft hat gestern abend freiwillig und aus eigenem Antrieb (wurde mehrfach betont) beschlossen sich am Sonntag mittag auf der Berliner Fanmeile von den Fans zu verabschieden. Der Auflauf dürfte unbeschreiblich sein.

Jens Lehmann wirkte in der PK so relaxt wie noch nie. Sowohl in Rhetorik als auch Mimik. Die “Fehde” mit Oliver Kahn ist wohl endgültig ad acta gelegt. Er hätte kein Problem wenn die Mannschaftsführung entscheiden würde, Kahn am Samstag ins Tor zu stellen, sagte er. Dabei sprach und sah er nicht nur so aus, als ob er nix dagegen hätte, sondern dass er es ihm sogar gönnen würde. Das war in zwei Sätzen mehr Wärme als es zwischen den beiden in den letzten zwei Jahren zusammen gegeben hat.…

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WM-Shots: Hypochonder

Die Skeptiker sollten Recht behalten, heute morgen hat Jürgen Klinsmann in der Nationalmannschaftsaudienz einen Einsatz von Michael Ballack gegen Costa Rica für sehr unwahrscheinlich erklärt. Irgendwo hatte ich in den letzten Tagen aufgeschnappt, dass Klinsmann ein Grundprinzip aufgestellt hatte: Spieler die zwei Tage vor einem Spiel nicht fit seien, sollten auch nicht in der Startelf stehen.

Klinsmanns Erklärung für die Absenz liegt jedenfalls auf dieser Linie: Michael Ballack wäre in einem Notfall wohl einsatzfähig zu bekommen, aber angesichts des Umstandes, dass er in Berlin noch an keinem einzigen vollen Mannschaftstraining teilnehmen konnte (und nur Costa Rica ansteht), läßt man ihn draussen. Er soll in aller Ruhe wieder in den normalen Trainingsrhythmus rein.

Mich hat ein bißchen gewundert, dass bei diesen Aussagen kein einziger Journalist in den Sitzreihen verstorben ist, denn in den letzten Tagen neigt die deutsche Journaille zu ausgeprägtem Hypochondertum.…

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Der WM-Reader: France Football über Jacquet, Viera, Beckenbauer und Matthäus

France Football ist ein zweimal die Woche (Di, Fr) erscheinendes Fußball-Magazin in Frankreich. 56 Seiten im A4-Überformat, durchweg Vierfarbdruck, 1,50 EUR bzw. in Deutschland 2,80 EUR. Gilt als französische Fußballbibel, genießt auch international einen guten Ruf, organisiert z.B. den Preis “Weltfußballer des Jahres”.

Die letzte Freitagsausgabe war die Nr. 3138, mit dem französischen Nationaltrainer Raymond Domenech auf dem Titel (“Wer sind Sie, Herr Domenech?”).

Die Titelgeschichte ist auf dem zweiten Blick interessanter als man glaubt: ein Institut hat die Medienarbeit der letzten acht französischen Nationaltrainer der Neuzeit untersucht (Hidalgo, Michel, Platini, Houllier, Jacquet, Lemerre, Santini und Domenech) und anhand von Faktoren wie “Seriösität”, “emotionale Ansprache”, “Sicherheit ausstrahlend” etc.. gemessen.

Das Ergebnis ist im Falle von Domenech wenig überraschend, aber auf den Punkt.…

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Zeilensport: Leckt Siegenthaler!

Ich lese sie immer noch am liebsten: Interviews mit dem “DFB-Chefscout”, dem Schweizer Urs Siegenthaler.

Spieler aus Mitteleuropa können nicht tanzen. Das muß man üben. Als ich vor 30 Jahren hier an der Sporthochschule Köln mal eine Trainingseinheit mit Musik machen wollte, da bin ich verspottet und verhöhnt worden. Dabei ist die Rhythmisierungsfähigkeit im Fußball ganz wichtig. […] Es gibt Stürmer, die stehen schon am Pfosten, wenn die Flanke von außen erst unterwegs ist. Da denke ich: Leck mich, der muß doch den Rhythmus des Flankengebers übernehmen!

Die WELT hat in Form von Jens Anker gestern ein schönes, langes Interview mit Urs Siegenthaler geführt

Alles, was Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten ausgemacht hat, die Dynamik und die Fitneß, das haben heute alle Mannschaften.

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