WM2010 E/#1: Japan – Kamerun

[17h53] Endstand Japan – Kamerun 1:0 Brutales Spiel. Günter Netzer spricht vom “Höhepunkt des Grauens”. Unfassbar was man da aus Kamerun gemacht hat. Unfassbar harmlose Offensivbemühungen beider Mannschaften, garniert mit wackeligen Verteidigungen.

Delling und Netzer demontieren das Spiel. Netzer kriegt sich nicht mehr ein, als er die #19 von Kamerun den Ball neben dem eigenen Strafraum annimmt und dann losrennt wie von der Tarantel gestochen und diagonal über den ganzen Platz läuft. Netzter ist fassungslos.

[17h49] Wenn ich die (berechtigte) Entrüstung von Tom Bartels auf die Entrüstung in Kamerun hochrechne, dürfte Paul Le Guen in zwei Stunden gefeuert sein. Kaum zu glauben: es gibt Trainer die Kamerun noch schlechter als Winnie Schäfer trainieren können.

[17h43] Die Schlußoffensive Kameruns hat begonnen – vor gefühlt dreißig Minuten hat man die Brechstange ausgepackt und drischt die Bälle nach vorne oder zieht aus gefühlt 57 Meter aufs Tor – jenes Tor das deutsche Handwerksburschen in Bochum aus Holz geschnitzt haben, in Hamburg groß geworden ist und schließlich bei den Bambinis in Nürnberg zur voller Größe herangewachsen ist.

Immerhin: so ein drei-Kilometer-Bolzen von Mbia knallt gegen die Latte.

[17h10] Ich grüße übrigens Herrn Dieter Schweiger, der gerade mit ruflotse.de die alten SSN.tv-Blogeinträge hier durchfräst und Textbausteine-Anträge auf Löschung stellt. Herr Schweiger: wenn Sie was Konkretes zu den Blogeinträgen anzumerken haben, tun Sie das bitte in den Kommentaren oder per eMail. Sie müssen aber schon Konkreteres anbieten als “Es ist nicht korrekt dargestellt”.

[17h08] Tom Bartels nutzt sein Bély Réthy-Faktenkärtchen zu Choupo-Moting weidlich aus: “der in Bochum und Hamburg geborene”, “der in Bochum geborene”, “der in Hamburg aufgewachsene”

[16h47] Halbzeit Japan – Kamerun 1:0 Eine schmerzhaft anzuschauende Partie. Das Tor ist folgerichtig Ergebniss eines krassen Abwehrfehlers. Ansonsten komplett untaugliche Offensivbemühungen beider Mannschaften.

[16h39] Japan – Kamerun 1:0, 38te Honda Wenn man als Trainer so ein Tor sieht, würde man vermutlich am liebsten schreiend auf den Platz rennen und den eigenen Vertrag in kleine Stücke reißen um sich dann in den nächsten Flieger zu setzen.

Die läppischste aller läppischen Flanke von rechts, segelt minutenlang durch die Luft. Honda kann sich an den zweiten Pfosten absetzen, während alles was Kamerun-Verteidigung simuliert, auf die andere Seite rückt. Honda steht so alleine und Kamerun ist so gedanken-lahm, das Honda den Ball sogar mit dem Fuß annehmen kann und aus 3m einschiebt. Jeder deutsche oder mitteleuropäische Torhüter hätte in der Zeit dem Gegner schon dreimal sämtliche Extremitäten aus dem Gesicht gegrätscht. Kurz: Offenbarungseid der kamerunischen Abwehr.

[16h32] Es gibt nicht viel zu schreiben. Keine der beiden Mannschaften findet eine klare Linie. Viele Abspielfehler, Defense first. Torchancen nahe null.

[16h12] Lese mich gerade in afrikanische Zeitungen ein. Choupo-Moting wird “Choupo Mouty” genannt. Die mitunter überraschenden Änderungen (Souleymanou statt Kameni, Alexandre Song auf die Bank) hat Le Guen bereits gestern auf einer Pressekonferenz angekündigt und beruht auf taktische Überlegungen und Eindrücken aus dem Training.

[16h05] Allgemeines Erstaunen über die Aufstellungen. Japan lässt mit Nakamura seinen kreativsten Spieler draußen, währen Le Guen einige eigentlich etablierte Kräfte wie Kameni, Song oder Geremi draußen lässt.

[15h52] Die Aufstellungen. Japan mit durchaus gewöhnungsbedürftiger Aufstellung:
#21 Kawashima
#5 Nagamoto – #22 Nakazawa – #4 Tulio – #3 Komano
#2 Abe
#8 Matsui – #18 Honda – #17 Hasebe – #7 Endo
#16 Okubo

Die Aufstellung sieht in der Formation anders, als das was die ARD eingeblendet hat und zu einem längeren Referat von Tom Bartels führte.

Kamerun mit zwei Bundesliga-Spielern:
#16 Souleymanou
#19 Mbia – #3 Nkoulou – #5 Bassong – #2 Assou Ekotto
#21 Matip – #11 Makoun – #18 Eyong
#9 Eto’o – #15 Webo – #13 Choupo-Moting

Hach, der kleine Choupo-Moting im Sturm mit Eto’o (plus dem Schalker Matip im Mittelfeld)

[15h50] Moinsen. Nächster NAZI-Skandal im Sport-TV. Netzer: “Jeder kriegt das was ihm zusteht” – Eine mehr als deutliche Anspielung auf “Jedem das Seine”!! Warte sekündlich auf Empörungswelle bei Twitter.

WM2010 E/#1: Niederlande – Dänemark

[15h19] Endstand Niederlande – Dänemark 2:0 Das Eigentor war der Genickbruch für die Dänen, die nicht in der Lage sind, vorne genügend Bumms zu produzieren, wenn der Gegner dort auf sie wartet. Kahlenberg und Bendtner als Konter-Duo waren noch okay, aber das was z.B. die Einwechslungen produzierten (z.B. Beckmann) war ganz ganz lau.

Die Niederländer sind a bissl mit einem blauen Auge davon gekommen – aber wie die Partie ausgegangen wäre, wenn nicht die Dänen die Arbeit selbst übernommen hätten, wissen wir nicht. Gegen Japan und Kamerun sollte mehr drin sein.

[15h11] Niederlande – Dänemark 2:0, 87te Kuyt Sneijder passt in die Gasse, Elia startet, kommt vor dem Torhüter an den Ball und schießt den Ball mit Innenrist an den Pfosten. Der blonde Brocken Kuyt schiebt den Abpraller rein.

[15h01] Irgendwas passiert? Musste gerade mal fünfzehn Minuten telefonieren. Aha. Elia für van der Vaart (67te) und Affelay für van Persie (76te) auf holländischer Seite. Bei Dänemark: Beckmann und Eriksen für Bendtner und Kahlenberg (62te und 73te)

[14h41] Gronkjaer für Enevoldson, 56te

[14h33] Niederlande – Dänemark 1:0, 46te S. Poulsen Die Dänen noch etwas in Unordnung. Langer Ball nach links, kann von einem Holländer noch erlaufen werden, menschen laufen in den Strafraum rein, die Zuordungen der Dänen haut nicht hin, die Flanke kommt, S.Poulsen steht zu weit von Kuyt am zweiten Pfosten weg, köpft in Bedrängnis den Ball irgendwo hin – gegen den Rücken von Agger und von dort an den Innenpfosten.

Das Tor sollte den kompletten Aggregatzustand der Partie verändern, denn nun müssen die Dänen etwas machen, während die Niederländer sich nach vorne erst mal nix mehr einfallen lassen müssen..

[14h30] Tröööööööt – zweite Halbzeit beginnt. Keine Wechsel.

[14h25] Zu Steffen Simon. Heute ein sehr reduzierter, farbloser Kommentar. Hat nicht besonders genervt. Rechtfertigt jedenfalls nicht den dicken Hals der allerorten aufkommt, wenn man die Wörter “Steffen” und “Simon” direkt aufeinander ausspricht – vorallem wenn danach das extrem gekünstelte Gekasper von Delling & Netzer kommt.

[14h16] Halbzeit Niederlande – Dänemark 0:0 Eher was für Freunde des intelligenten (dänischen) Defensiv-Kicks, dem die Niederländer noch nicht richtig was entgegenzusetzen haben. Enttäuschend dass es den Niederländern noch nicht einmal auf den Flügeln gelingt, Tempo aufzunehmen.

[14h12] Erste Szene von Van Persie im Strafraum nach 43 Minuten. Dribbelt Agger einen Knoten in die Beine, zieht ab und zertrümmert mit seinem Schuß mehrere tausend Euro Fotoausrüstung.

[14h08] Ebenso wie gestern Deutschland – Australien eine interpretationsfähige Partie. Deutschland so stark, weil Australien schwach? Niederlande so schwach, weil Dänemark stark?

“Schwach” ist kein faires Wort für die ersten 40 Minuten der Holländer. Sie beißen sich schlicht und ergreifend derzeit an den Dänen die Zähne aus und schaffen es kaum Tempo oder Unberechenbarkeit zu produzieren. Die Dänen sind extrem gut eingestellt. Selbst wenn die Niederländer einen Tempogegenangriff gegen aufgerückte Dänen starten, erreichen zuerst fünf Dänen die Strafraumgrenze, bevor der erste Niederländer in Sichtweite ist.

[13h58] Erste dänische Chance. Flanke von rechts, zwei dänische Spieler kreuzen. Der eine zieht im Rücken von Heitinga und Mathijsen beide auf sich, während im Rücken Bendtner von den Dreien wegrennt und am zweiten Pfosten zum Köpfen kommt, aber das Tor nicht trifft.

[13h55] “Machen Sie eine typische Handbewegung für die Holländer!” Ausgebreitete Arme. “Ausgebreitet” wie in Ratlosigkeit und Suche nach Anspielstationen. Die Dänen machen alles diesseits der Mittellinie dicht. Die holländischen Verteidiger finden selbst aus dem Mittelfeld und über zehn Meter keine Anspielstationen. immer wieder muss ein Mittelfeldspieler zurücklaufen um sich als Anspielstation anzubieten – nur um dann aus seiner Position so weit hinten ebenfalls den Ratlosen zu geben. Ab und zu gelingt es ihnen eine der Offensivkräfte lang anzuspielen, aber bis auf einen Kuyt-Fernschuß, keine Torgefahr.

[13h49] Ein einseitiges Spiel: die Holländer spielen sich einen Wolf und die Dänen verteidigen sich eben jenen.

[13h25] Die Aufstellung.
Heute spielen ganz in Orange:
#1 Stekelenburg
#2 Van der Wiel – #3 Heitinga – #4 Mathijsen – #5 Van Bronckhorst
#6 Van Bommel – #8 De Jong
#7 Kuyt – #23 Van der Vaart – #10 Sneijder
#9 Van Persie

Kein Elia, der seinen Twitter-Account nach “mißverständlichen” Äußerungen schnell geschlossen hat. Van Bommel und De Jong, gibt es ein defensiv stärkeres Sechser-Duo? Robben auf der Bank, noch nicht für 90 Minuten genesen.

Danish Dynamite heute in White and Red.
#1 Sörensen
#6 Jacobsen – #4 Agger – #3 Kjaer – #15 S. Poulsen
#2 C. Poulsen
#10 Jörgensen – #12 Kahlenberg – #20 Enevoldson – #19 Rommedahl
#11 Bendtner

[13h19]Er ist kein Schleifer. Er macht nur alles richtig” – Geballtes Netzer-Fachwissen immer Morton Olsen. Damit Moinsen zum ersten Spiel der Gruppe E und zur ARD-Übertragung und Steffen Simon mit Poser-Mikrofon (es ähnelt jenen Mikros die man mitunter bei britischen Reportern sieht und die man mit einer Hand vor dem Mund hält). Es soll dazu dienen, die Außengeräusche durch die Vuvuzelas zu dämmen.

Medispolis bloggt auch live mit.

WM2010-Grundrauschen: Tag 4

[13h17] So, gleich geht es in einen anderen Blog-Eintrag mit Niederlande – Dänemark weiter.

[13h08] Das ZDF wird von der ersten DFB-Pokal-Runde die Partie Aahlen – Schalke 04 übertragen. Qu: DFB.

[12h32] Die Nationalmannschafts-PK fängt an. Mit dabei: PHOENIX, N24 und ZDF (vielleicht auch n-tv). Das ZDF und sportschau.de streamen es auch ins Internet.

  • Harald Stenger bedankt sich für die positiven Reaktionen. Die Mannschaft ist gegen 3h30 im Quartier eingetroffen und hat bis zirka 10h30 gepennt.
  • Lovefest zwischen T-20 und J-Löw. Heiße, innige Liebe von T-20, der in seinen Liebesbekundungen Oliver Bierhoff nur peripher einbezieht.
  • Aufarbeitung des Spieles beginnt wg. der späten Rückkehr erst am Nachmittag. Es wird heute nur leichtes Training geben.
  • Journalisten insistieren auf die T-Frage: Wer, wann, wie wird der Vertrag mit Joachim Löw und den anderen Beteiligten verlängert. Und völlig erstaunlich windet sich T-20 um eine konkrete Antwort herum. Will es vielleicht noch ein vierter Journalist mit einer hammerharten Frage zum Thema Vertrag versuchen?
  • Es versucht der nächste Journalist, Gregor Diderichs: “Es wäre unjournalistisch, wenn wir es nicht versuchen würden”. Nein, es ist dumm. Weil es jedermann klar sein muss, dass es während der WM keine substantielle Antworten dazu geben wird. Die Ansagen dazu, waren im Vorfeld ja wohl auch mehr als deutlich.
  • Jetzt das “M-Wort”. “Multikulturell”. Ob es die Mannschaft stärker machen würde…
  • Löw sinngemäß zum Thema Klose: “Weil ich grundsätzlich von ihren Qualitäten überzeugt bin, muss ich mich mit der Frage beschäftigen, wie ich sie wieder zurück zur alten Stärke bringen kann” – interessantes Statement, weil sehr häufig (auch von mir) die Aufgabe des Nationaltrainers mehr im Bereich der “Auswahl des richtigen Spielers” statt des “Wieder-Stark-Machens” von Spielern gesehen wird. Löw äußertes völliges Unverständnis, warum Podolski immer derart in Frage gestellt wird. Löw gerät fast in Rage und zählt Podolskis Leistungen in der Nationalmannschaft auf.
  • Fünfter Versuch eines Journalisten in Sachen Vertragsfrage

Nun kommt Miro Klose als Antwortgeber in die PK. Ich schalte mangels Interesse auf die ARD.

[11h34] Zonalmarking hat das gestrige Spiel, vorallem das taktische Eigentor der Australier, hervorragend auseinandergenommen: “Germany excellent, but quality exaggerated by poor Australian tactics

Australia were poor both technically and tactically […] Their lack of quality makes it difficult to judge Germany, but they did look very, very good.

aus Germany excellent, but quality exaggerated by poor Australian tactics” von zonalmarking.net

[11h22] Eine der interessantesten Darstellungen für Statistik-Material der WM-Spiele läßt sich überraschenderweise bei der NY Times finden, z.B. hier zum Deutschland – Australien-Spiel.

[11h09] Ein Beispiel für den Gegenwind, der Fabio Capello nach dem Unentschieden gegen die USA ins Gesicht weht aus dem Guardian:

What England get for their six million quid a year, it seems, is a manager who brings two and a half years of preparation to a climax by committing the series of errors that led to a familiar sense of deflation as their opening match against the USA unwound to its conclusion. After appearing virtually bomb-proof throughout the qualifying campaign, Fabio Capello has entered the business end of the World Cup looking remarkably fallible.

aus Fabio Capello given wake-up call by England’s World Cup draw with USA” von Richard Williams

BBC 5live veranstaltet gerade ein Call-In zum Thema “Did Fabio Capello the big decisions wrong?

[10h56] Gerücht vom Journalisten Gabriele Marcotti per Tweet: Paraguays Roque Santa Cruz soll heute gegen Italien (20h30) nur auf der Bank sitzen

Titel: Groß der Audi-Sieg in
Le Mans, klein oben: WM

Oben auf dem Titel:
Deutschland: Ja! Ja! Ja!
Algerien: Aua! Aua! Aua!

Titel des zweiten Heftes:
“Deutschland entzündet/
begeistert die WM”

“Deutschland schlägt heftig zu”

[10h13] Ein Blick auf die L’Équipe vom Tage. Der Titel macht groß mit den 24 Stunden von Le Mans auf. “Mythisch!” bezieht sich aber mehr auf das Gesamtereignis “24 Stunden von Le Mans” als auf den Audi-Dreifach-Sieg. Nur oben am Seitenrand wird auf die WM eingegangen. Weiter auf dem Titel: Hamiltons Sieg in Montreal, der Sieg Cholets im französischen Basketball-Finale und der Dreisprung-Athlet Tamgho, der am Samstag in New York 17,98m gesprungen ist, drittgrößte jemals gesprungene Weite.

In der L’Équipe befindet sich für die WM ein zweites Heft, das mit Cacau und “Deutschland entzündet die WM” (im Sinne von: entfacht endlich WM-Begeisterung) aufmacht. Weitere Themen: “Achtung, hier kommt der Weltmeister” zu Italiens heutigem Debüt, “Van Persie, oranges Licht” und “Kamerun zählt auf Eto’o”, “Algerien verhunzt seinen WM-Einstieg”, “Die Blauen ignorieren Rama Yade”. Rama Yade ist Staatssekretärin für Sport. Hintergrund sind Bemerkungen von Yade, die die pompöse Unterkunft der Franzosen mitten in einem Township kritisierte. Gestern war die Mannschaft auf besuch beim Township – explizit ohne die Staatssekretärin, die in der Nähe war.

Die gestrige Leistung der Algerier gegen Slowenien wurde für gut befunden: die Niederlage nach dem Torwartfehler sei nicht verdient gewesen. Im algerischen Lager wird diskutiert inwieweit das 3-4-2-1 gegen die Engländer aufgrund deren offensiven Flügelspieler zu einer Vierer-Abwehrkette umformiert wird.

Ghana zeigt den Weg”. Der ghanaische Sieg soll als Initialzündung für die anderen afrikanischen Mannschaften dienen.

Deutschland schlägt heftig zu – gegen schwache Australier haben die deutschen ein offensivfest veranstaltet und Eindruck hinterlassen“. Die L’Équipe beschäftigt sich auf einer Dreiviertel Seite mit dem Spiel und vergleicht die Partie mit dem Aufeinandertreffen von zahnlosen, alten Krokodilen gegen junge Wölfe, das in einem Massaker endet. So einseitig die Partie gewesen sei, so hat sich die deutsche Mannschaft um die WM verdient gemacht: sie hat Eindruck hinterlassen und dem Vize-Europameister Selbstvertrauen gegeben. Allerdings sollte das Gewicht der Galavorstellung auch nicht übertrieben werden: die Innenverteidigung zeigte Schwächen, die sie gegen bessere Mannschaften in Schwierigkeiten bringen könnte.

Die L’Équipe spricht vom taktischen Kollaps der Australier, die von der deutschen Herangehensweise überfordert waren und jegliche Organisation verloren.

Die Noten der L’Équipe (von 1 bis 10): Schlüsselspieler: Klose (6 Punkte). Sein 11tes WM-Tor war von symbolischer Bedeutung angesichts der enormen Zweifel, allerdings hat er auch vier gute Torchancen versiebt. Bessere Noten haben bekommen: Podolski (7, sein letzter Pass ist eine tödliche Waffe) und Özil (7, kann eine der Entdeckungen der WM werden, neigt manchmal zu Schlampigkeiten, gibt der Mannschaft aber Tempo und Tiefe im Spiel). Alle anderen Spieler haben Noten zwischen 5 und 6 bekommen. Die Australier haben Noten zwischen 3 und 5 bekommen.

[09h54] Nächster NAZI-SKANDAL beim ZDF?

Skandal! Béla Réthy hat das Wort “Stürmer” benutzt.

Tweet von @eric_markuse

[09h50] England debattiert immer noch über Torwart Robert Green und Trainer Fabio Capellos Image hat erste Schrammen bekommen. In der Verteidigung scheint Ledley King für 2-3 Wochen auszufallen. Damit wird es nach dem Ausfall von Rio Ferdinand etwas knapp auf der Innenverteidigungsposition.

[09h46] Das Thema “Vuvuzelas” (Aussprache von Nicky Campbell: “Wuwuschela“) erreicht auch die BBC. Heute vormittag wird es ein Call-In geben. Selbst die Südafrikaner sind sich anscheinend nicht einig, wie “originär” südafrikanisch die Vuvuzelas sind. Ein südafrikanischer Radiomoderator sprach davon, dass die Seuche erst vor einigen Jahren aufgekommen ist – es hält sich ja weiterhin das Gerücht dass die Vuvuzelas Folge von vor Jahren kostenlos durch einen Sponsor verteilten Tröten sind

Screensport am Montag

Dit’n’Dat

Quoten – Massive, wirklich massive Zuschauerzahlen für das ZDF gestern abend: 27,91 Mio Zuschauer und ein Marktanteil von 74,4%. Es gab bei der 2006er-WM nur das Halbfinale Italien – Deutschland mit mehr Zuschauern. Qu: Meedia.

Reichsparteitag, innerer – Eine Formulierung in einer Livesendung und der gestrige Puls jagte gestern bei einigen jenseits 200. Alles was zum Thema gesagt werden muss, hat Stefan Niggemeier aufgeschrieben.

BBL – Die BBL hat sich ein neues Logo und einen neuen Trailer verpasst. Der neue Claim: “Spürst du das Dribbeln?”. Neues aus Kalau?

Ich mag das Logo nicht besonders. Claim und optisches Hauptmerkmal (die “Herzfrequenz-Linie”) sind billige Gag, die nicht zu einem Logo passen. Auch typographisch finde ich das Logo “ordinär”. Das Logo funktioniert farbig etwas besser als in schwarz-weiß – weswegen ich gehässigerweise die schwarz-weiße Variante hier abbilde. Um keine ausschweifende Design-Kritik daraus zu machen: ein Logo muss für mich derart abstrahiert sein, dass es in verschiedenen Darstellungen funktioniert. Sei es im Fernsehen, auf einem Fax oder als Aufnäher eines Replica-Shirts. Das tut dieses Logo nicht. Der “Informationsverlust” von farbig auf schwarz-weiß ist sehr groß. Bei allem Verständnis dafür, dass man seinen Ligasponsor in das Logo unterbringt: soll nun das Logo alle zwei Jahre gewechselt werden? Was macht man, wenn der nächste Sponsor “Neckermann-Reisen” ist? Ich habe da ein anderes Verständnis von Logo.

Spocht von gestern

Lars Ricken und am Samstag Jens Lehmann haben ihre Experten-Rolle bei SKY besser ausgefüllt als ich es erwartet hatte. Lars Ricken, der letzte Saison ein unsäglich schwacher Analyst war, hat nicht nur ein paar Kilo zugelegt, sondern sich diesmal offensichtlich auch vorbereitet. Zum ersten mal habe ich Potential bei Lars Ricken gesehen. Weitermachen, ich bin gespannt.

Mann des Wochenendes war aber für mich Kai Dittmann. Kai Dittmann, die #2 oder #3 in der SKY-Kommentatoren-Hierarchie, hat in seinen beiden Spielen die richtige Balance zwischen Kommentierung und Witz gefunden – verstand es mit dem Phänomen Vuvuzela umzugehen, ohne zu nerven oder altväterlich zu wirken und besitzt weiterhin eine einmalige, charakteristische Sprachmelodie ohne zu nerven. In der Bundesliga neigt er manchmal dazu einige Spiele komplett zu verkalauern, aber das waren jetzt zwei ganz starke Auftritte.

Ein weiteres positives Detail der SKY-Berichterstattung war Jan Henkel, der sich vor dem Deutschland-Spiel vom Spielfeldrand meldete und die Atmosphäre beim Aufwärmen schilderte. Es ist ein ganz großes Defizit der SKY-Berichterstattung, das so wenig Ambiente vom Land und den Austragungsstätten rüber kommt. Mit dem kurzen Henkel-Einsatz wurde das so ein bisschen wettgemacht. Auch nicht schlecht, war ein Einspieler von Jens Westen, der im Broadcasting-Center umherlief und Kollegen nach Spitznamen für die Nationalmannschaft fragte. Nicht der substantiellste aller Beiträge, aber man bekam immerhin ein Gefühl für die Atmo im Broadcasting-Center und was für Gestalten dort umherlaufen. Henkel und Westen bitte öfters und länger von der Leine lassen.

Montag, 14.06.2010

11h00 College Baseball/Super Regionals: tba, ESPN Tape

13h30 WM2010/E: Niederlande – Dänemark, #1, ARD/HD + SKY/HD + ITV1/HD live
ARD: Vorberichte ab 13h
SKY: Vorberichte ab 12h
ITV: Vorberichte ab 12h30/ITV4, ab 13h10/ITV1

16h00 WM2010/E: Japan – Kamerun, #1, ARD/HD + SKY/HD + BBC One/HD live
BBC: Vorberichte ab 15h45

19h00 College Baseball/Super Regionals: tba, Game 3/3, ESPN live

20h00 Rugby/Junioren-WM: Neuseeland – Wales, EURO2 Tape

20h30 WM2010/F: Italien – Paraguay, #1, RTL + SKY/HD + BBC One/HD live
RTL: Vorberichte ab 19h05
SKY: Vorberichte ab 19h30
BBC: Vorberichte ab 20h

21h15 Rugby/Junioren-WM: Südafrika – Australien, EURO2 Tape

23h00 NASCAR-Magazin, Servus TV

1h00 MLB: St. Louis Cardinals – Seattle Mariners, ESPN live
Wainwright (8-4) vs French (0-0)
Whl: Di 19h30

5h30 MLL: Boston – Denver, ESPN Tape

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

Dienstag, 15.06.2010

12h30 – 20h15 WTA-Tour aus Eastbourne, #2, EURO/HD live

13h30 WM2010/F: Neuseeland – Slowakei, #1, ZDF/HD + SKY/HD + BBC One/HD live
ZDF: Vorberichte ab 13h
SKY: Vorberichte ab 12h
BBC: Vorberichte ab 13h15

14h00 Rugby/Nations Cup: Italien A – Georgien, #2, EURO2 live

14h00 College Baseball/Super Regionals: tba, ESPN Tape

16h00 WM2010/G: Elfenbeinküste – Portugal, #1, ZDF/HD + SKY/HD + ITV1/HD live
ITV1: Vorberichte ab 15h30

16h00 Rugby/Nations Cup: Schottland A – Namibia, #2, EURO2 live

18h00 Rugby/Nations Cup: Rumänien – Argentinien Jaguars, #2, EURO2 live

19h45 BBL/Finals: Frankfurt – Bamberg, Spiel 4/5, SPORT1 live
Serie 1-2

20h30 WM2010/G: Brasilien – Nordkorea, #1, ZDF + SKY/HD + ITV1/HD live
ZDF: Vorberichte ab 19h25, Nachberichte bis 23h15
SKY: Vorberichte ab 19h30
ITV1: Vorberichte ab 19h30/ITV4, ab 20h/ITV1

1h00 MLB: NY Yankees – Philadelphia Phillies, ESPN live
Sabathia (6-3) vs Halladay (8-4)

3h00 NBA/Finals: Boston Celtics – LA Lakers, Game 6/7, SKY live
Serie 3-2

4h00 MLB: LA Angels – Milwaukee Brewers, ESPN live
Santana (6-4) vs Bush (1-5)

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

WM2010 D/#1: Deutschland – Australien

[22h47] Der Mannschaft quillt die Spielfreude aus jeder Pore. Das machte sich in der Leichtigkeit (ich muss die Vokabel wieder benutzen) bemerkbar, aber auch im Umgang miteinander. Da gab es natürlich die Szenen der beleidigten Leberwurst, wenn ein Anspiel mal nicht gekommen ist, aber beim Torjubeln oder bei den Auswechslungen war das eine positive Stimmung, die auch im christlichen Pfadfinderlager vor einer abendlichen Oblatenorgie nicht hätte besser sein können.

Die Spielart nach vorne, sah heute ein bisschen wie bei den Bayern aus: viel Ballbesitz, in nicht all zu hohen Tempo den Gegner ausgucken und dann das plötzliche Umschalten, die Temposteigerung, sehr vertikales Spiel bis in den Strafraum hinein. Hohe Antizipation, man kannte die Laufwege der Mitspieler. Klasse gemacht, klasse trainiert, klasse studiert.

Özil wurde wohl zum man of the match gekürt, aber für mich war es Thomas Müller mit seinem Einsatz und seiner spielerische Klasse. Dazu große Harmonie mit Philipp Lahm “hinter” ihm.

An dieser Stelle auch Lob für Joachim Löw, dessen Image bei mir seit der EM 2008 sehr gelitten hat, u.a. weil er mir zu wenig proaktiv ein Spiel gestaltet hat (Ausnahme: Spiel gg Portugal). Heute hatte ich wieder das Gefühl, dass da jemand ein Spiel maßgerecht auf den Gegner zugeschnitten hat.

Daran darf man sich berauschen. Im Hinterkopf muss aber auch bleiben: wie sschwach waren die Australier? Enorm eindimensional und berechenbar. Das war in der Defensive und Offensive vermutlich kein Massstab im Vergleich zu Serbien und Ghana.

Arbeitsbedarf gibt es vorallem in der Defensivarbeit. Das sich Khedira und Schweinsteiger erst noch finden müssen, geschenkt. Beide sind intelligente Spieler, die sich noch finden werden. Positiv an Khedira ist die Traute mit der er sich bereits offensiv einschaltet.

Aber die beiden Sechser und die Verteidigung, sowohl innen als auch außen, sind noch verbesserungsfähig. Das Spiel gegen Serbien sollte ein etwas besserer Prüfstand werden. So passt dann auch der Spielplan wieder: als Steigerungslauf für die Defensive, ehe es am letzten Spieltag gegen Ghana geht.

[22h39] Joachim Löw im Interview mit Jan Henkel. Als Erkenntnis bleibt nur, dass man wirklich treffsicher die Schwächen der Australier analysiert hatte und die Mannschaft perfekt darauf eingestellt war.

Michael Steinbrecher holt einige kritische Details aus Joachim Löw raus, u.a. hätte die Abwehr für seinen Geschmack in einigen Situationen höher aufrücken können.

[22h24] Kevin Keegan und Adrian Chiles halten die rote Karte für berechtigt, Schweinsteigers Knöchel hätte durch sein können.

Edgar Davids: “Großes Tor von Müller. Er ist ein bisschen zu schnell in die Gasse gegangen, aber perfekt gemacht”

Keegan: “Özil verdienter Man of the Match”

Edgar Davids “Deutschland ist gut gestartet, aber ich denke, am besten ist es langsam von Spiel zu Spiel besser zu werden. Erstmal ist es nur ein Spiel.”

[22h21] Endstand Deutschland – Australien 4:0

Australia are really bad, even though Germany have been undeniably impressive. It’s a bit like saying Spurs are title challenges based on one nine-goal thrashing of Wigan. I mean, sure Germany could win this tournament but you can’t read too much into one game like this.

Leser im Guardian-Liveblog.

Yeah, the World Cup has officially just sparked into life. Germany, despite their tender years, are going to be a force in South Africa this summer, and it is going to take a very good team to beat them.

aus: BBC Liveblog

[22h16] Trending Topics auf Twitter: Miroslav Klose , Lukas Podolski , Lucas Neill , FIFA World Cup, #worldcup , Alemania , Germans

[22h07] Podolski lässt sich breitgrinsend gegen Marin auswechseln und auch er herzt Joachim Löw.

[21h59] 74te Minute: Gomez für Özil und bei Australien Jedinak für Emerton

[21h59] Per Tweet von infostradalive

Brazilian born Cacau makes it 4-0. Last three #ger #worldcup openers: 8-0, 4-2, 4-0 and running. Off and running. #ger #aus

[21h57] Deutschland – Australien 4:0, 71te Cacau Hach. Nun wird es die verdiente Demontage. Badstuber stößt vor, passt ins linke Strafraumeck, wo Özil für den mitgelaufenen Cacau zentral auflegt.

[21h54] Deutschland – Australien 3:0, Müller, 68te Podolski, nicht wiederzuerkennen, brilliert wieder mit exzellenter Vorarbeit, schickt Müller in die Gasse. Müller nimmt den Ball an, verlädt einen Abwehrspieler und schießt aus 16m rein. Das Tupferl für seine grandiose Leistung heute – in seinem erst dritten Länderspiel.

Cacau kommt für Klose. Klose und Löw umarmen sich aufs Herzlichste.

[21h49] 64 Minuten gespielt. Rukavytsya kommt für Garcia.

[21h43] Rot für den Australier Cahill, 56te. Cahill mit einem Tackling von hinten in Schweinsteiger rein. Cahill tackelt zwar von hinten, aber fährt die Beine nicht aus. Gelb wäre okay gewesen, aber blank Rot? Never.

[21h40] Acht Minuten die Australier das Spiel machen lassen, Torchancen zu lassen und dann über Podolski, Özil, Müller und Lahm einen Spielzug hinlegen, der so fassungslos leicht über die volle Breite des Platzes und quer durch den Strafraum geht – wenn Müller den Schlenzer auch noch reingemacht hätte, hätte ich endgültig Pippi in den Augen bekommen.

[21h32] Australien bringt #14 Holman für Grella.

[21h29] ITV zeigt die Bilder vom Berliner Fanfest eher als das ZDF… tststs…

Aus Großbritannien stehen mehr oder weniger mit offenen Mund da und staunen. Mehr bei der BBC und beim Guardian.

[21h23] Edgar Davids auf ITV: “Ich fürchte es sind die schwachen Australier, die zwar kompakt stehen, aber so langsam sind, dass sie immer wieder durch die steilen Anspiele verbrannt werden. Sie müssen besser beim Mann stehen”

Keegan zum 2:0: “Mutiger Kopfball von Klose. Wenn er mit Schwarzer zusammenrauscht, ist seine WM zu Ende. Technisch guter Kopfball”

[21h17] Halbzeit Deutschland – Australien 2:0 Willkommen beim Misanthropen zuhause. Tolle erste Halbzeit, aber ich fürchte, dass die australische Rumpeltruppe kein Maßstab ist. Mit diesem Tempo würden die Australier noch nicht einmal in der Zweiten Liga einen Blumenstrauß oder Punkteprämien ernten.

Aber davon ab: am meisten verblüfft mich die Lässigkeit, die Leichtigkeit mit der die deutsche Mannschaften die Dinger auflegt. Das ist ein Auftritt mit hoher Autorität. Einzige Schwachstellen der ersten Halbzeit: Arne Friedrich und die Defensivarbeit im Mittelfeld. Aber Kleinigkeiten für eine sehr gute erste Halbzeit.

[21h10] Die Auslosung erweist sich bzgl. der ersten Ansetzung mit Australien als Glücksfall. Das hat momentan die Qualität eines besseren Vorbereitungsspiel. Die Australier mit einem katastrophalen Stellungsspiel und dem Antritt eines Bügeleisens. Nicht auszudenken was in der zweiten Halbzeit passiert, wenn den älteren Herrschaften auf australischer Seite die Puste ausgeht.

Deutschland spielt mit einer disziplinierten Leichtigkeit …

[20h57] Deutschland – Australien 2:,0 26te Klose Lahm-Flanke aus dem Halbfeld. Klose rauscht per Kopf rein kommt vor Schwarzer an den Ball. Klose belohnt das Vertrauen das Löw ihn ihn gesetzt hat – knapp anderthalb Minuten nachdem Klose eine 100%ige versemmelt hat, nach Reingabe Podolski.

Die deutsche Nationalmannschaft spielt das beängstigend unaufgeregt runter.

[20h51] Nach 20 Minuten: Thomas Müller mit einem exzellenten Spiel. Deutsche Verteidigung schwimmt etwas, weil mitunter zuviel Raum vor der Abwehrkette ist und Schweinsteiger/Khedira nicht schnell genug eingreifen. Deutschland spielt sein Spiel eher lässig runter.

[20h39] Deutschland – Australien 1:0, Podolski 8te Deutschland mit Problemen im Spielaufbau, bekommen kein Tempo drauf. Aber es erweist sich als erfolgsversprechendes Konzept die etwas klumpfüßigen Australier in ihrer Hälfte beim Spielaufbau unter Druck zu setzen. Beim Nachsetzen in der australischen Hälfte kommt es zu schnellem Ballbesitz, dem dann auch gute Torchancen folgen.

Beim zweiten solchen Angriff dringt Müller über halbrechts ein und passt diagonal in den Rückraum zurück, wo über halblinks Dr. “Hammer” Podolski zuschlägt.

[20h33] Deutschland spielt Raumverteidigung bei der Ecke und das ging schief: bei der Ausführung stürmen die Australier von der Strafraumgrenze aufs Tor und überfordern damit die statisch ihren Raum deckenden Deutschen.

[20h32] Beim ersten deutschen Angriff geht Khedira zentral in die Sturmspitze, so wie er sich auch in den Vorbereitungsspielen teilweise sehr offensiv orientiert zeigte.

Erste Ecke des Spiels aber für Australien.

[20h31] Es sind ja sogar Publikum und Anfeuerungsrufe zu hören!

[20h25] Neuer mit Wasser in den Augen. Manuel Neuer ist offensichtlich gerade bei der WM angekommen. Willkommen.

Nun die Nationalhymne der Australier – akustisch deutlichst überlegen.

[20h21] Die angeblich nur 1.500 deutsche Fans führen eine Choreo auf, anscheinend im Andenken an Robert Enke – ein Name der in en letzten Wochen fast komplett in Vergessenheit geraten ist. Auch keine Diskussion mehr über die Vergabe der Trikotsnummer #1.

Es wäre eigentlich auch Robert Enkes WM gewesen.

[20h13] Jim Rosenthal und Jim Beglin für ITV die Kommentatoren vor Ort (bei SKY vermutlich auf der zweiten Tonoption). Deutschland sei ein junges Team, von denen man nicht so genau weiß, was man erwarten soll. Der Sturm sei formschwach. Die Aussies sind hart zu knacken, aber Deutschland ein 14:1-Favorit.

[20h09] Wichtige Info von @DFB_Team: die Pullover sind blau. Nicht flieder-, mauve- oder lilafarben.

[20h06] ITV zeigt wie sich die mexikanische Schiedsrichter aufwärmen: sich wie an eine Ballettstange an der LED-Werbebande festhaltenden und die Beine pendelt, alle drei Refs synchron. Und links das Bein. Und rechts das Bein.

[20h03] Das Expertentrio bei ITV für das Spiel Deutschland – Australien: Kevin Keegan, Edgar Davids und Patrick Vieira. Dazu eine Schalte zum trostlos leeren Fanfest am Strand von Durban.

[20h01] Partnerlook bei Löw und Flick. Ein fliederfarbenes Sweatshirt. Hansi Flick hat aber seinen BH vergessen und die Brüste hängen etwas schlaff runter.

[19h52] Die Aufstellung Australiens
#1 Schwarzer
#8 Wilkishire – #3 Moore – #2 Neill – #11 Chipperfield
#16 Valeri – #13 Grella
#7 Emerton – #5 Culina – #19 Garcia
#4 Cahill

[19h30] Herr Effenberg, ich soll von meiner Freundin grüßen. Es ist eine feine Krawatte, die Sie da ausgesucht haben.

[19h13] Lt. DFB-Tweet die Aufstellung:
Deutschland
#1 Neuer
#16 Lahm – #17 Mertesacker – #3 Friedrich – #14 Badstuber
#6 Khedira – #7 Schweinsteiger
#13 Müller – #8 Özil – #10 Podolski
#11 Klose

[18h43] Lt. BILD spielt Badstuber Linksverteidiger, Müller statt Trochowski im Mittelfeld, im Sturm Klose als einzige Spitze.

[18h26] Schon mal den Blogeintrag zum Aufwärmen abschicken, obwohl der hiesige Fernseher noch ganz im Zeichen des durchaus attraktiven Formel 1-Rennens aus Montreal steht – ein Rennen bei dem lt. BBC die Teams inzwischen alle auf eine 3-Stopp-Strategie umgestellt haben, weil der Reifenabrieb selbst der harten Mischung wesentlich größer als erwartet sein soll …

WM2010 D/#1: Ghana – Serbien

[17h51] Endstand Ghana – Serbien 1:0 In der zweiten Halbzeit wurde Ghana mit zunehmender Spielzeit immer stärker, immer zielstrebiger. Knackpunkt im Spiel war aber die rote Karte nach 74 Minuten gegen Lukovic, dem Innenverteidiger der schon das ganze Spiel über nicht sehr souverän aussah. Nach dem Platzverweis setzte Serbien Beton an, spielte mit zwei dicht aneinandergestaffelten Viererketten am Strafraum und irgendwo fünfzig Meter weiter vorne wartete Pantelic auf einen Ball.

Der Druck der Ghanaer wurde immer größer. Enorme Präsenz im Mittelfeld. Kevin-Prince Boateng ein ebenso großer Abräumer wie auch ein Mann mit einem Riesenproblem seine Aggressionen zu kontrollieren. Kein Spiel wo der Mann nicht irgendwann eine dunkelgelb-verdächtige Aktion dabei hat. Umgekehrt aber auch ein Mann der derzeit mit seinem Offensivdrang in der Mannschaft noch verhungert: er dürfte vor lauter Winkel wenn er im Rückraum freistand und um ein Anspiel bat, ganz blutleere Ärmchen haben.

Neben Boateng auch Tagoe und Ayew ganz starke Leute. Das was Ghana da trotz Abwesenheit von Essien im Mittelfeld anbieten, da möchte ich erst einmal sehen ob Schweinsteiger, Khedira und Co. gegen halten können.

Die Serben haben meinen Eindruck von einem Vorbereitungsspiel bestätigt: dieser Sturm sieht nicht sehr eingespielt aus. Schlechte Zuspiele garniert mit wenig Spielverständnis zwischen Zigic und Pantelic. Im Zentrum stehen sie aber sehr sicher.

Beide Mannschaften haben sich als eher schwere Gegner gezeigt und vom Bauchgefühl hat mich Ghana mehr beeindruckt: wenn die im Laufe der Spiele noch einige Kinken weggedrückt bekommen, können die noch ein gewaltiges Wörtchen bei der WM mitreden.

[17h47] Kamera zeigt einen ghanaischen Fans, der ein Anfeuerungsschild hoch hält. Dittmann: “Das Schild habe ich vorhin überhört. Gut dass er es noch einmal aufgeschrieben hat”

[17h41] Ghana – Serbien 1:0, 81te Gyan per Handelfmeter Kuzmanovic verursacht, bedrängt durch den reingrätschenden Boateng, einen Handelfmeter. Souverän von Gyan verwandelt und Dittmann hört nur noch ein Rauschen.

[17h38] Das ist ja schon SportCast-esk wie die Regie den serbischen Konter wegen einer Slomo fast komplett verpassen.

[17h35] “Mit der Hereinnahme von Appiah ist der Lärm der Vuvzelas von unerträglich auf ein noch höheres Niveau angestiegen. Ganz ehrlich: mich würde es jetzt interessieren, was erst los ist, wenn Ghana ein Tor macht. Das Pfeifen im Ohr geht nach drei bis vier Wochen wieder vorbei. Da mach ich mir keine Sorgen” – Kai Dittmann

[17h00] Das ZDF mal mit einem etwas anderen Experten als die üblichen Verdächtigen: Lutz Pfannenstiel.

[16h47] Halbzeit Ghana – Serbien 0:0 Es erinnert an die erste Partie: beide Mannschaften neutralisieren sich – aber das auf ungleich höherem Niveau als bei Algerien – Slova Slowenien. Ghana gefällt mir einen Tick besser, das sie im Mittelfeld dominieren. Serbien kann mit den gefährlicheren Standards punkten. Kein Fußballfest, aber akzeptabel.

[16h02] Nach 90 Sekunden mehr Fußball als in 90 Minuten Algerien – Slowenien.

[15h45]Wie gut dass wir Leute vor Ort haben!” – Jessica Kastrop nach einer Schalte zu Kai Dittmann zum Spiel Ghana – Serbien. Ich bin mir nicht sicher, ob ausgerechnet SKY so etwas herausstreichen sollte.

[15h38] Die Aufstellungen:
Ghana
#22 Kingson
#4 Pantsil – #15 Vorsah – #5 Mensah – #2 Sarpei
#6 Annan – #23 KP Boateng
#12 Tagoe – #21 Asamoah – #13 Ayew
#3 Gyan

Serbien
#1 Stokovic
#6 Ivanovic – #13 Lukovic – #5 Vidic – #3 Kolarov
#17 Krasic – #11 Milijas – #10 Stankovic – #14 Jovanovic
#9 Pantelic – #15 Zigic

[15h36] ITV1 zeigt sich immer noch nicht erholt vom gestrigen abend und sendet auf dem HD-Kanal anscheinend immer noch in SD.

[15h32] Acht Tore in sechs WM-Spielen entspricht einem Schnitt von 1,33 Toren pro Spiel. Geringster Wert bislang: 2,20 bei der WM 1990 in Italien.

[15h31] Info aus dem englischen Camp: Ledley King fast sich für das nächste Spiel gg Slowenien wg. Verletzung draußen, aber Gareth Barry dann von Anfang an einsatzfähig.

Rob Green zu den Medien am Tag danach: “Ich war bei der Dopingkontrolle und man hat keine leistungsfördernde Dopingmittel gefunden …

[15h31] Moinsen.

WM2010 C/#1: Algerien – Slowenien

[15h22] Endstand Algerien – Slowenien 0:1 Die Gruppe C in Kurzfassung: Gurken-Fernschüße 2, Gurken-Torhüter 0.

[15h15] Schlussfazit: zwei harmlose Mannschaften, die sich gegenseitig neutralisierten. Zumindest fast. Man hat es mit kurzen Pässen versucht, um festzustellen dass der Gegner zu engmaschig stand und man damit nur Abspielfehler produzierte. Man hat es mit langen Bällen versucht, um festzustellen dass der Gegner überall dort stand, wo man den Ball hinspielte. Sobald es nach vorne ging, haben beide Mannschaften viele Fehlpässe und wenig Durchsetzungsvermögen im eins zu eins gezeigt. Und Algerien als mein Geheimtipp: megafail.

[15h08] Algerien – Slowenien 0:1, 79te Koren Ein Gurkentor. Koren wird vor dem Strafraum kurz angespielt, nicht angegriffen und beschließt einen Schlenzer zu machen, der ihm aber entgleitet und per Aufsetzer straight gen Tor geht. Der algerische Torwart Chaouchi fliegt aber neben den Schuss und lässt den Ball durch seine Hosenträger durch.

[15h04] Laut Rafa Honigstein per Twitter: Subotic und Appiah nicht in der Startelf von Serbien und Ghana.

[15h02] In diesen Sekunden hat Audi bei den 24 Stunden von Le Mans einen Dreifach-Sieg geholt, nachdem vier Peugeots im Rennen ausgefallen sind, drei davon mit Motorschaden.

[15h00] Nur 14 Minuten nach seiner Einwechslung muß Algeriens Ghezzal mit Rot-Gelb raus.

[14h17] Halbzeit Algerien – Slowenien 0:0State of pain” (Alan Hansen, BBC), “For England fans nothing to worry” (Lineker, BBC) “After watching this game, I can guarantee: England will qualify” (Shearer, BBC) “Let’s move on, please” (Hansen, BBC) fassen die erste Halbzeit zusammen.

[14h15] Nach Informationen eines BBC-Tweets haben die Vuvuzela eine Frequenz von 233 Hertz, können aber nicht rausgefiltert werden (was auch meine Erfahrung nach der Anleitung bzgl. des Equalizers beim Fernseher ist)

[13h52] Täusche ich mich oder blenden HBS (produzieren das Weltbild) diesmal mehr Zeitlupen und Close-Up-Zeitlupen als vor vier Jahren ein?

[13h42] Die Aufstellungen. Algerien
#16 Chaouchi
#4 Yahia – #2 Boughera – #5 Halliche – #3 Belhadj
#8 Lacen – #15 Ziani – #19 Yebda
#21 Kadir – #11 Djebbour – #13 Matmour

Slowenien
#1 Handanovic
#2 Brecko – #4 Suler – #5 Cesar – #13 Jokic
#8 Koren – #18 Radosavijevic
#17 Kirm – #14 Dedic – #10 Birsa
#11 Novakovic

[13h20] Moinsen. Mit noch am Mittagessen und bitte um Entschuldigung, dass ich mit meinen Butterfingern etwas später einsteige …

WM2010-Grundrauschen: Tag 3

[13h12] Grant Wahl meldet per Twitter von vor Ort sehr viele freie Plätze bei Algerien – Slowenien.

[12h26] Die L’Équipe geht heute mit anderthalb Seiten auf das erste Spiel der Algerier (13h30 gg Slowenien) ein. Weniger aus alter kolonialer Verbundenheit, Stichwort “Schwarzfüße”, sondern mehr mit den Kindern algerischer Immigranten: französischer Pass, aber im Herzen die algerische Flagge.

Für Algerien ist es ein besonderer Tag: Ende des Wochenendes, Ende der Abiturprüfungen. Das Land wirkt am Wochenende nur äußerlich schläfrig: Zeitungsverkäufe und Internetzugriffe sind auf Rekordzahlen.

Zum Deutschland-Spiel gibt es eine halbe Seite, mit dem Schwerpunkt auf Klose. Gerechnet wird übrigens mit Trochowski statt Müller auf rechts. Badstuber als Linksverteidiger.

[12h06]

Die Sonntags-L’Équipe macht zwei Tage nach dem Spätspiel der Franzosen mit einer Analyse des Frankreich-Spiels auf – eine verheerende Abrechnung mit den kläglichen Offensivbemühungen. “Il faut que ça change!”Es muss sich ändern! Dazu später vielleicht mehr.

Andere WM-Schlagzeilen der L’Équipe: “Mexiko spielt mit dem Feuer – Offensivlastig, muss sich der nächste Gegner Frankreichs durchschlagskräftiger zeigen, um heil aus dem Spiel raus zu kommen.”

“Dieser Khune ist ein Diamant” – über den südafrikanischen Torhüter, den die L’Équipe nun für einen der Schlüsselspieler der Bafana Bafana hält.

“Uruguay hat Migräne” – die Mannschaft ohne einen guten Spielmacher, kämpft schon gegen die Schande.

“Weniger verschwenden” – über den argentinischen Auftritt, wo man trotz Feldüberlegenheit nur einen kleinen Sieg gegen Nigeria errang. Sie muss sich kaltblütiger und zielstrebiger zeigen.

“Südkorea verführerisch” – gut organisiert haben die Männer um Park Ji-sung enttäuschende Griechen ruhig dominiert.

“England ist grün!” – Offensichtlicher französischer Wortspielversuch. Im text findet sich ein zarter Hinweis auf Wayne Rooney, der nun im sechsten Länderspiel, seit Anfang September, ohne Tor blieb. Torwart Green hat von der L’Équipe zwei von zehn Punkten bekommen.

[11h47] Moinsen. Die englische Presse kennt natürlich vorallem ein Thema …

Aufmacher der Website der SUN

… und vor allem ein Wortspiel.

clod – Torf, Erde, Erdklumpen

USC Trojans: zahlen und bezahlen

Viel los im US-Sport. Denn während alle Welt über das Conference Alignment – der Quasi-Auflösung der Big 12 – spricht, schlug die NCAA nach einer vierjährigen Untersuchung mit einer Strafe gegen die USC Trojans aus der Pac-10-Conference zu. Die USC Trojans sind eine der sportlichen Großmächte der Westküste.

Im Untersuchungsergebnis kritisiert der College Sport-Dachverband NCAA mehrere Verstöße gegen “Impermissible inducements and extra benefits“. Im College Sport sind Zuwendungen und Bevorteilungen von Athleten strengstens verboten, da sie an ethische Grundfesten der NCAA rütteln. Im Falle von USC geht es um Zuwendungen die die Familie des Running Backs Reggie Bush 2004 bis 2005 von zwei Sportagenturen bekommen hat: Mietwagen, teure Wohnung u.ä. Es geht Geschenke die der Basketball-Spieler OJ Mayo und um Barzahlungen an einen Berater von einem Sportagenten 2008 erhalten haben sollen. Zudem wurden Fernanrufe einer Tennisspielerin in vierstelliger Höhe von der Uni übernommen.

Die Verdächtigungen gegen Reggie Bush und OJ Mayo sind alt und ein zweiter zentraler Grund der NCAA für die Strafe besteht in “Lack of institutional control“. Es gab Hinweise auf die Verstöße und trotzdem habe USC erst spät reagiert.

Im Kleingedruckten gab es zudem Verstöße von USC gegen die Größe des Trainerstabs (Pete Caroll heuerte einen externen Berater an und verstieß damit gegen die Maximalzahl an angestellten Trainern) und wegen Behinderung der Ermittlungen durch Falschaussagen eines Assistenten.

Strafmaß

Am härtesten ist das Football-Programm bestraft worden: vier Jahre spielt man auf Bewährung.

Zwei Jahre darf man an keinem Postseason-Spiel teilnehmen.

In den nächsten drei Jahren werden pro Saison zehn der sogenannten Scholarships gestrichen. Die Scholarships sind eine Art reglementierter studentischer Förderung, um auch ärmeren Menschen ein Studium zu ermöglichen. Für die Sportprogramme ist es ein Mittel um sportlich starke, aber finanziell schwache Athleten anzulocken, die sich sonst ein Studium nicht leisten könnten. Ein Wegfall der Scholarships bedeutet nicht mehr so gut rekruitieren zu können.

Alle Siege zwischen Dezember 2004 und Ende der Saison 2005 werden gestrichen (nicht gestrichen: die Heisman Trophy von Bush).

Die Härte der Strafe für das Football-Programm ist gemischt. Die Streichung der Scholarships sollte nicht allzu gravierend sein. Ein Football-Kader darf nicht mehr als 85 Scholarships besitzen. Bei einer Kadergröße von maximal 105 Spielern, sollten 10 Scholarships mehr oder weniger, USC nicht wirklich hart treffen.

Gravierender dürfte es USC treffen, dass man für die nächsten zwei Jahre kein sehr attraktives Ziel für High School-Absolventen wird, da man an keinem Bowl-Endspiel teilnehmen darf. Da auch Juniors und Seniors (Studenten im 3ten bzw 4ten Jahr11) von USC wegtransferieren dürfen, könnte sogar ein schneller Qualitätsverlust eintreten.

Die Härte der Strafe macht klar, warum Pete Caroll zum Jahreswechsel die Universität so plötzlich Richtung NFL und Seattle Seahawks verlassen hat. Stichwort “Ratte” und “Sinkendes Schiff”.

Das Basketball- und Tennis-Programm sind glimpflich davon gekommen, da sie nach Start der Ermittlungen schon prophylaktisch sich selber sanktionierten. Das Basketball-Programm zum Beispiel dadurch, dass man alle Siege der 2007/08er-Saison strich, die Einnahmen aus der 2008er-March Madness zurückzahlte, sich selbst ein Teilnahmeverbot für die 2010er-March Madness auferlegte und beim Recruitment selbst beschränkte. Folge: keine Strafe gegen die beiden Programme.

Eine der Überraschungen ist die Nicht-Bestrafung der Coaches, u.a. des Basketballcoaches Tim Floyd, im letzten Sommer zurückgetreten worden. Floyd, inzwischen Basketball-Coach bei der University Texas-El-Paso (UTEP), hatte seinerzeit persönlich dem Mayo-Berater einen Geldumschlag überreicht.

Verglichen mit den Optionen die die NCAA im Waffenschrank hatte, ist USC mit einem blauen Auge davon gekommen. Schwächere Unis, wie z.B. das Basketball-Programm der Indiana Hoosiers, sind unter dem Strafmaß implodiert und benötigen einen 4-6jährigen Wiederaufbau-Prozeß um zu einstiger Stärke zurückzukehren.

Die Strafe kommt zu einem strategisch nicht unwichtigen Zeitpunkt, denn es sind weitere Ermittlungen gegen namhafte College Sport-Programme im Gange. Im Herbst geht es um die Basketball-Trainer-Legende Jim Calhoun und die Connecticut Huskies. Hier geht es um Recruiting-Verfahren, Falschaussagen und wieder “Lack of institutional control“. Für den gesundheitlich angeschlagenen Calhoun, der erst im Mai seinen Vertrag bis 2014 verlängerter, könnte es das vorzeitige Aus sein und für die UConn Huskies ein Neuanfang anstehen. Die Indiana Hoosiers sind eine Blaupause, was der Big East-Basketball-Großmacht Huskies droht.

Wer bietet mehr: Big 8, Big Ten, Big 12, Pac-16

Abseits des europäischen Sportinteresse erschüttert ein schweres Erdbeben die US-Sport-Szene, wo der College Sport vor den einschneidendsten Veränderungen der letzten anderthalb Jahrzehnten steht. Und nur zur Erinnerung: nominell mag College Sport ein Amateursport sein, aber Einschaltquoten, TV-Gelder und Sponsoring machen daraus längst ein milliardenschweres Geschäft. Die SEC bekommt von ESPN die nächsten 13 Jahre 150 Mio US$ pro Jahr an TV-Geldern für Football und Basketball. Die SEC und Big Ten machen pro Jahr 850 Millionen US$ Umsatz, die University of Texas hat mit ihren Texas Longhorns 120 Mio US$ 2007/08 eingenommen (weitere Zahlen). Zum Vergleich: Bayern München hat 2006/07 157 Mio Euro eingenommen.

Wir reden also über Amateursport – die Studenten dürfen keinerlei Zuwendung bekommen – mit dem Look’n’Feel von Profisport.

Die über 120 Football- und über 330 Basketball-Teams der obersten Kategorie sind in verschiedene Conference (“Ligen”) eingeteilt. Nach einem kartellrechtlichen Verfahren gegen die Zentralvermarktung durch den College Sport-Dachverband NCAA 1984, sind es die Conferences die Spielbetrieb und Vermarktung organisieren. Die Conferences haben immer noch einen regionalen Bezug, auch um lukrative Rivalitäten zusammenzustellen, aber es gibt keine juristischen Gründe warum ein Westküstenteam nicht in einer Ostküsten-Conference mitmachen könnte.

Im Laufe der Zeit haben sich durch Fusionen von Conferences oder dem Reinholen von sportlich starken oder lukrativen Colleges einige große Conferences gebildet. Das wirkt sich insbesondere im Football aus, wo die sechs großen Conferences mit ihrem Zusammenschluss zur BCS über die Verteilung der lukrativsten Endspiele entscheiden. Die letzte einschneidende Veränderung gab es 1996, als die Big 8 mit Teilen der SWC fusionierten und zur Big 12 wurden.

Karte der vier großen Conferences

Die vier größten Conferences. PAC-10 an der Westküste und Arizona, SEC im Südosten, die Big Ten um die Großen Seen herum, die Big 12 im mittleren Westen

Als jemand der seit maximal 10 – 15 Jahren den College Sport verfolgt, war für mich die Big 12 die Redneck-Conference rund um texanische Colleges und den Staaten nördlich davon. Die Cowboyhut-Conference. Viele namhafte, große, sportlich starke College-Teams wie Texas Longhorns, Nebraska Cornhuskers, Kansas Jayhawks, Oklahoma Sooners. Im Basketball und Football eine Macht.

Und die Chancen dass es die Big 12 2012 noch geben wird, sind nach den Ereignissen in dieser Woche, schlecht.

Umfallen des ersten Dominosteins

Der Start der Entwicklung lässt sich auf den Sommer 2006 zurückverfolgen, als die Big Ten den Start eines eigenen Fernsehsenders, das Big Ten Network ausrief. Der 2006 abgeschlossene Deal umfasst einen festen TV-Vertrag mit ESPN/ABC über zehn Jahre und eine 25 Jahre währende Kooperation mit FOX zum Aufbau eines eigenen TV-Senders – der TV-Sender könnte nach ersten Schätzungen in diesen 25 Jahren Einnahmen von 2,8 Milliarden US $ generieren.

2008 und 2010 haben auch die SEC und die ACC (an der Atlantikküste) milliardenschwere, langfristige TV-Verträge über 15 bzw 12 Jahre abgeschlossen – ein Wandel von den TV-Verträgen die bislang nur über 5, 6 Jahre abgeschlossen wurden.

Zwei der großen Conferences blieben aber außen vor. Bei der Pac-10 und die Big 12 laufen die TV-Verträge im Sommer 2011 oder 2012 aus. Während aber hinsichtlich dieser neu zu verhandelnden TV-Veträge aus der Big 12-Ecke rund um Commissioner Dan Beebe nichts zu hören ist, tritt die sportlich zuletzt arg gebeutelte Pac-10 seit einem Jahr sehr aggressiv auf. Der neue Commissioner Larry Scott machte schnell keinen Hehl daraus, dass er eine Expansion der Pac-10 ernsthaft in Erwägung zöge. Im Februar dieses Jahres wurde mit Kevin Weiberg der dafür richtige Mann als Deputy Commissioner angeheuert: der ehemaliger Big 12-Commissioner kennt die Big 12 wie seine Westentasche und war am Aufbau des Big Ten Network beteiligt.

Spätestens als zum Jahreswechsel die Big Ten ankündigte, für die Erschließung neuer Fernsehmärkte seines Big Ten Network, über die Aufnahme weiterer Colleges nachzudenken, ist das Rennen um potentielle Conference-Wechsler eröffnet. Im Februar zog die Pac-10 nach, als sie sogar eine Expansion um sechs Teams, zur Pac-10 ins Gespräch brachte. Die Aggressivität der Pac-10 und die Personalie Weiberg lassen zudem vermuten, dass die Pac-10 möglicherweise seine zukünftige TV-Pläne schon fertig in der Schublade hat: die Conference gilt als FOX-nahe.

Und die Big 12? Commisioner Dan Bebee glänzt durch Passivität.

Spaltpilze

Die Passivität mag auch dadurch bedingt sein, dass die Redneck-Conference hinter den Kulissen alles andere als geschlossen ist.

Die eine Sollbruchstelle sind die Finanzen. Das sehr gemächliche Geschäftsgebaren der Big 12 macht sich inzwischen auch bei den TV-Geldern bemerkbar. Nach Abschluss der neuen TV-Verträge bekommen in der Big Ten und SEC die einzelnen Colleges mehr als 20 Mio US$ TV-Gelder pro Jahr überwiesen. In der Big 12 sind es, je nach Präsenz der einzelnen Colleges im Fernsehen, nur 7 bis 12 Mio US$.

Historisch waren sich die Teams auch nie grün. Die vier texanischen Colleges (Baylor, Texas, Texas A&M, Texas Tech) auf der einen Seite und die Big Eight-Mitglieder (Nebraska, Kansas, Kansas State, Missouri, Oklahoma, Oklahoma State, Colorado, Iowa State) auf der anderen Seite. Dazu die Big Eight in sich, die unterschiedliche geographische Präferenzen hatten. Colorado als westlichstes College, ist das einzige College der Big 12, dass sich in der Mountain Time Zone befindet. Missouri und Iowa waren als östlichste Colleges der Big Ten in der Mentalität näher als den Rednecks aus Texas.

Das Aufkommen der Gerüchte um mögliche Wechsel, schaffte in der Big 12 eine Atmosphäre des Misstrauens. Colleges beschuldigten Colleges durch das Nachdenken über einen Wechsel den Totengräber für die Big 12 zu geben. Texas gegen Missouri und Nebraska. Anfang letzter Woche eskalierte die Situation, als der Commissioner der Big 12 Nebraska und Missouri ein Ultimatum bis Freitag gab, um sich über einen zukünftigen Verbleib in der Big 12 zu äußern.

Domino!

Tatsächlich war es aber Colorado das als erstes absprang und am Donnerstag seinen Wechsel in die Pac-10 bekannt gab. Wie erwähnt: der Wechsel war geographisch sinnvoll, zumal die Colorado Buffaloes seine Spieler bevorzugt westlich der Rocky Mountains rekrutiert.

Nach dem Ultimatum durch die Big 12 sprangen am Freitag dann die Nebraska Cornhuskers ab und kündigten einen Anschluss an die Big Ten an. Während Colorado seit Jahren eine sportlich kleine Nummer sind, gehören die Cornhuskers zu den Big Eight-Gründungsmitglieder und sind in Sachen Football eines der ganz großen Colleges, Stichwort Memorial Stadium, 81.000 Zuschauer Fassungsvermögen, seit 1962 für jedes Spiel ausverkauft gewesen.

Die Begründung von Nebraska: es sei allen Beteiligten klar, dass die Big 12 auseinanderfallen würde. Daher habe man sich entschlossen diesen Schritt jetzt zu unternehmen, zu einem Zeitpunkt, wo man noch Herr über sein eigenes Handeln sei. Unausgesprochen schwingt da auch mit, dass man die Schnauze voll von der autoritären Attitüde der University of Texas hat.

Es war erst die Overtüre

Bislang sind es nur zwei Colleges, aber wie Aasgeier kreisen die Conferences um die restlichen Big 12-Bestandteile, die dank der schwachen Führung, nicht mehr als überlebensfähig gelten – dazu ist die Attraktivität der Angebote auf dem Tisch zu groß.

Die Pac-10, so sagen es mehrere Medien, hat weiteren Big 12-Colleges ein Angebot unterbreitet, um auf 16 Mannschaften, als Pac-16 zu expandieren: Texas, Texas Tech, Texas A&M, Oklahoma und Oklahoma State. Laut ESPN sollen zumindest Texas, Texas Tech, Oklahoma und Oklahoma State bereits intern für einen Wechsel zur Pac-10 gestimmt haben, aber warten bis Texas seinen Wechsel offiziell macht.

Schlüsselmerkmal dieser Offerte: es bleiben die drei staatlichen texanischen Colleges zusammen (Baylor ist eine katholische Universität). Angeblich soll es Druck der texanischen Regierung geben, dass die drei Colleges zusammenbleiben. Andere sagen wiederum, dass man sich durchaus vorstellen könne, dass Texas A&M rausgebrochen wird.

Die anderen Aasgeier sind die Big Ten und die SEC. Angeblich soll die SEC Texas A&M ein Angebot zum Wechsel gemacht haben.

Aber es gibt auch Colleges die anscheinend von den großen Angeboten ausgeschlossen sind. Nicht nur kleine und sportlich inzwischen nahezu bedeutungslose Colleges wie das texanische Baylor. Auch um Kansas, Kansas State und Iowa State ist es sehr still geworden. Zur Pac-10 mag man sie schon geographisch nicht hinzurechnen. Als Fernsehmarkt geben sie nicht soviel her, als dass sie wahnsinnig hohe Attraktivität für die Big Ten hätten. Aber da gibt es noch die dritte Option …

Nebenwirkungen

Auch abseits der großen BCS-Conferences kommt Bewegung. Um im Football den sechs großen, lukrativen und mächtigen Conferences etwas entgegen zu setzen, scheinen letzte Woche Konzentrationsbewegungen bei den kleineren Conferences losgetreten worden zu sein. Nach dem Boise State seit Jahren die WAC (Western Athletic Conference) derart in Grund und Boden spielt, dass im Ligabetrieb maximal ein Spiel pro Saison verloren geht, wurde am Freitag überraschend der Wechsel von Boise State von der WAC zur MWC (Mountain West Conference) bekanntgegeben.

Die Mountain West hat sich in den letzten Jahren dank TCU, Utah und BYU als stärkste “kleine” Conference im College Football etabliert und bekommt mit Boise State den vierten “Zwerg” mit Top 25-Ambitionen. Bereits dieser Wechsel hätte Potential das De-facto-Endspiel-Monopol der großen BCS-Conferences anzugreifen.

Doch anscheinend greift die Mountain West noch stärker ins Geschehen ein: mehrere Lokalzeitungen von Big 12-Unis melden, dass die Mountain West Verhandlungen über einen Wechsel mit Kansas, Kansas State und Missouri gestartet haben.

Die Situation ist vorallem für die Kansas Jayhawks extrem bizarr. Das Football-Programm ist nicht das schlechteste. Vorallem gehört aber das Basketball-Programm konstant zu den Besten des Landes. Dieses Basketball-Programm plötzlich in einer Mid Major-Conference spielen zu sehen – Basketball spielt in der Mountain West abseits von BYU kaum eine Rolle – fühlt sich einfach falsch an.

Trotzdem ist bislang noch nirgends die Rede davon, dass Kansas seine Loyalitäten splitten könnte – so wie zahlreiche Big East-Teams nur im Basketball der Conference angehören. Stattdessen treten erste Lokalpolitiker auf und fordern staatliches Eingreifen um das sogenannte “Conference Alignment” zu regulieren.

Es spielen bei den anstehenden bzw. möglichen Wechseln so viele Faktoren eine Rolle, dass auch eine Überraschung noch nicht auszuschließen ist. Zum Beispiel das Ego der University of Texas, dass so groß sein soll, dass man zögert sich einer Conference wie der SEC anzuschließen, wo jede Uni den gleichen Anteil an den TV-Geldern bekommt. Gibt es möglicherweise ein Interesse der University of Texas lieber in einer eigenen Conference den Leader zu spielen, als in einer starken Pac-10 oder SEC eine unter vielen starken Mannschaften zu sein?

Die Wechsel der Conferences sind für 2012 (Colorado) bzw 2011 angekündigt – aber vermutlich werden sich alle Beteiligten auf einen Wechsel im Sommer 2011 einigen. To be continued.