Stille Sportfreunde
Der gemeine Westeuropäer ist bishin zur meiner Generation mit Sportereignissen groß geworden, in denen all Ambiente entweder vom Geschehen auf dem Spielfeld oder von den Zuschauerängen kamen. Fanchore oder heiße Szenen auf dem Rasen oder in der Halle.
In den 70er, 80er nahm z.B. Eishockey eine Stellung im Kuriositätenkabinett ein, weil in den Spielpausen immer eine putzige Orgel im Geiste eines Adi Zehnpfennig oder Franz Lambert versuchte die Stimmung anzuheißen. Beurk, was hat man diese nordamerikanische “Unsitte” verachtet, als künstliches Entertainment abgetan.
Sprung 20 Jahre vorwärts. “Hells Bells” und “Song 2” sind am Millerntor längst Kult/ur geworden, selbst auf dem allerletzten Dorfplatz dürfen sich Zuschauer mit “Never walk alone” vom Band für ganz wichtig halten. Basketball-, Eishockey oder Football-Spiele ohne PA saugen, gewöhnliche Fußball-Spiele im Stadion sind zur Jingles-Orgie verkommen, bei denen Sanitär-Hersteller mit einer Fanfare fünfminütlich auf der Anzeigentafel das Eckenverhältnis einblenden.…
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