Tour 2005: J-9. Es wird gebalgt.

Ja, damned. Ausgerechnet am einzigen Tag an dem fernab von jedem Fernseher in Kölner Kirchen und Festsälen weile, balgen sich die Favoriten auf einer ersten Anhöhe in den Vogesen.

Auf Etappe 8 bekam anscheinend Discovery Channel erstmals die Angriffigkeit der restlichen Mannschaften zu spüren und mit einem Mal war Armstrong mutterseelenalleine auf dem Anstieg zum Col de la Schlucht. Am Ende des Tages kein Zeitverlust von Armstrong auf die anderen Granden der Tour, aber ungewöhnlich ist es schon dass am ersten seriösen Anstieg Armstrongs Team derart auseinanderfällt, schließlich ist das bis dato immer die Stärke der Entourage rund um Armstrong gewesen.

Ich kann mir nicht helfen, aber ich halte Armstrong für einen derartigen Fuchs, dass ich mir vorstellen kann, dass das Zurückfallen des Teams nur Schauspielerei war.…

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Tour 2005: J-4

[17h14] Es war nicht das erwartete Desaster für T-Mobile, dafür das erwartete Duell zwischen CSC und Discovery.

Der dritte Platz ist für T-Mobile moralisch nice to have, aber 96 Sekunden Abstand bleiben 96 Sekunden Abstand.

Die Frage ist: wann greifen Basso und Ullrich an? Basso liegt nun 1’26 zurück, Ullrich 1’36. Werden beide eher die eine große Attacke fahren? Dann werden es eher die Pyrenäen als die Alpen sein. Oder werden sie eine Politik der Nadelstiche verfolgen? Die 8te Etappe am Samstag mit einem Berg der 2ten Kategorie 15km vor dem Ziel könnte einen ersten solchen Angriffspunkt bieten.

Davor ist erstmal Boonen-Land.

[17h10] Ausgerechnet das Gelbe Trikots Zabriskie stürzt anderthalb Kilomter vor dem Ziel und wird Gelb mit Sicherheit verlieren.…

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Tour J-3: eine Etappe so flach…

[17h06] Die Unentschlossenheit des Feldes hat die Geschichte dann ja doch noch spannend gemacht. Die Franzosen überschlugen sich mit der Stimme. Die Übertragung im Radio läuft so, dass einer den Verlauf in einem Zug durchkommentiert ohne Luft zu holen und aus dem Hintergrund seine beiden Kollegen Wörter reinschreien (“Flamme Rouge!”, “Boonen!”, “À Gauche QuickStep!”, “Boonen!”, “Attaque!”, “Boonen! Tom Boonen!”) wenn der Teufelslappen passiert wird oder ein Ausreißversuch stattfindet und der Hauptreporter den Faden in seiner atemlosen Reportage wieder aufnimmt.

Decker holt immerhin die Bergwertung und den Jacky-Durand-Gedächnispreis unseres Herzens.

Morgen ein 80minütiges Mannschaftszeitfahren bei dem allenthalben erwartet wird, dass Discovery Channel gegenüber T-Mobile verheerenden Flurschaden anrichten wird. Schauen wir mal was CSC drauf hat. Übertragung im Fernsehen ab kurz vor 15h.…

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Tour J-2: die Tour ist gelaufen

Zum Tag

Die Etappe (Etappe 2: Flachetappe 181.5km vom Atlantik ins Landesinnere) war nicht besonders herausragend. Solofahrt von vier Mann, einige Kilometer vor der 10km-Markierung eingeholt und dass grosso modo im Eiltempo zur Sprintankunft, Tom Boonen gewann, vor Hushovd, der zu spät und McEwen, der zu früh und zu einsam den Sprint anzog.

Holla ZDF! Da kann man nur mit Melkus einstimmen. Erst Klopp und jetzt Aldag? Aldag so wie ich einen kernigen Analysten haben will (“Man muss sich so sehr verausgaben, dass im Ziel jeder Blutgeschmack im Mund haben muss.“).Dazu ein angenehmer Peter Leissl!? Dazu eine Übertragung die nicht alle 5 Minuten Einspielfilmchen präsentierte, sondern beim Rennen blieb und nur dann und wann und teilweise sinnig eingespielte Ergänzungen brachte.…

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Tour: J moins trois

Immer wieder beliebtes Thema des Radsports und in der Tour: Doping. Jean-Marie Leblanc, der noch drei Jahre lang die Tour leiten wird, zeigt sich in einem Interview überzeugt, dass wir es diesmal mit einer porentief reinen TdF zu tun haben. In Sachen Infrasturktur, so Leblanc, könne man nicht mehr gegen Doping machen, als die Tour machen würde.

Schlecht getimet, der Versuch das Thema Doping damit medial totzutreten. Heute vormittag wurde mittels Haftbefehl der litauische Rennfahrer Raimondas Rumsas in Italien festgenommen, eine Auslieferung nach Frankreich wird erfolgen.

Rumsas ist kein Unbekannter, war der überraschende Tourdritte 2002 (hinter Armstrong + Beloki). Am Tag nach Beendingung der Tour 2002 wurde Rumsas Ehefrau Edita an der französische Grenze mit bergeweise Präparate festgehalten, einiges davon auch als Doping verwendbar.…

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