Kampf der Schwachen

Wenn man mich nach meinem Gelb-Trikots-Tipp für die Tour 2004 fragt, kann ich nicht mehr als nur müde mit den Achseln zucken. Nicht weil ich dieses Jahr keine Weltcup-Rennen gesehen habe. Die TdF hat sich längt völlig vom restlichen Radsport-Zirkus losgekoppelt, die Aussagefähigkeit eines Sieges des Giros oder der Tour de Suisse ist für das Gelbe Trikots gleich Null.

Daher ist die aktuelle Form der Spitzenfahrer völlig unbekannt und wird erst im Laufe der Tour ausgetestet werden.

Lance Armstrong

Der Tour-Sieg wird auf jeden Fall via Lance Armstrong entschieden. Armstrong wird nur verlieren, wenn er schwach ist. Ansonsten ist er in den entscheidenden Punkten stärker als seine Konkurrenz.

Es wird eine schwache Vorbereitung von Armstrong kolportiert. Aber Armstrong hat die Konzentration auf dieses eine Radsportereignis im Jahr, unter Vernachlässigung aller anderen Rennen, zur Perfektion gebracht.…

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TdF-Strecke 2004: Warten auf L’Alpe d’Huez

Die diesjährige Tour hat für meinen Geschmack das seit Jahren bizarrste Profil.

Nach der letztjährigen Kletterorgie gibt es diesmal nur drei Bergankünfte und nur drei Berge der “HC”-Kategorie. Beide Einzelzeitfahren finden in der letzte Woche statt, wobei die Entscheidung wohl schon beim ersten Zeitfahren (Etappe 17) fällt, wenn der 15,5km lange Anstieg zu L’Alpe d’Huez genommen werden muß.

Es gibt auch keine “monströse” Etappe. Nur am französischen Nationalfeiertag geht die Etappe 10 Limoges – St. Flour mit 237km deutlich über die 200km-Marke hinaus. Diese Etappe könnte es in sich haben. Es gibt Berge der 4ten (1x), 3ten (5x), 2ten (2x) und der 1ten (1x) Kategorie.

Ich gebe es offen zu: ich mag das diesjährige Layout überhaupt nicht. Kaum Bergetappen, das Fehlen von Klassikern wie Bordeaux oder Futuropolis… Zudem ist das Layout komplett auf 1,2 entscheidende Etappen ausgerichtet, so dass wir von Seiten Ullrichs und Armstrongs mit noch öderem Vorgeplänkel rechnen müssen, bevor beim ersten Einzelzeitfahren attackiert wird.…

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Nie war die TdF sauberer als heute…

… zumindest wenn es nach dem Willen der Tour-Veranstalter geht. Jean-Marie Leblanc ist, wie viele französische Radsport-Funktionäre, vom alten Schrot und Korn, sozusagen ein 200%iger Rehhagel, für den alle Radfahrer “seine kleinen Jungs sind” und für den Doping lange Zeit die Wertigkeit von “Lausbubenstreiche” oder “Einzelfälle” hatte.

Seit nunmehr fünf Jahren vergeht keine Tour de France ohne dass die Rundfahrt in irgendeiner Weise von Doping-Affären durchgeschüttelt wird, bis hin zu Polizeiuntersuchungen.

Und es hat fünf Jahre gebraucht, bis Leblanc und Konsorten eine rigidere Anti-Doping-Politik fahren, nicht zuletzt nach dem immer mehr Sponsoren Druck ausüben, damit in diesem Sport das große Reinemachen einsetzt.

Noch nie hat sich ein Leblanc so früh und so vehement in Sachen Doping aus dem Fenster gelehnt.…

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TdF-Sonderheft im Heft und TdF-Sonderheft

Am Samstag beginnt die 91te Tour-de-France, die fußballlosen Momente in dieser Woche geben Gelegenheit sich langsam darauf einzustimmen.

Wie gewohnt bringt das Magazin “TOUR” eine Sonderbeilage im normalen Heft. Aber, und das ist neu, auch ein eigenes, propres 164 Seiten starkes “TOUR Spezial” für 3,80 EUR.

Das Heft bringt das erwartete, überraschungslose Gesülze “Promis tippen auf den Sieger”, “Das Duell Ullrich-Armstring”, “So sieht ein Rennrad aus”, “Der Tour-Tross” und den alljährlichen “Mythos Alpe’dHuez”-Artikel.

Aber alles Wurscht, denn der Datenteil ist gut und erspart sich den rituellen Kauf der “L’Équipe” in der Woche vor Tour-Start.

Jede Etappe hat eine Seite spendiert bekommen, mit Streckenprofil, Analyse von Jens Voigt, Analyse was für die drei Trikots drin ist und TV-Übertragungszeiten.…

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