Der Leverkusen-Streit: worum es dem DFB wirklich geht

Und wer heute nur einen Zeitungsartikel lesen will, der sollte sich folgenden Artikel aus der Süddeutschen durchlesen: “Ränkespiele beim DFB – Herberge unter dem Firmenlogo“.

Thomas Kistner wundert sich über die Vehemenz des des ausgebrochenen Streites zwischen dem DFB und Jürgen Klinsmann um die Frage ob die Nationalmannschaft 2006 ihr WM-Quartier in Leverkusen beziehen soll.

Thomas Kistner, der seit Jahren bei der SZ für Sportpolitik zuständig ist und als solches von diversen FIFA-Konkgressen kritisch berichtete und öfters bereits Korruptionsvorwürfe gegen Sepp Blatter erhoben hat, erinnert sich deswegen an die WM-Vergabe zurück.

Es geht auch nicht um das offizielle Engagement der Bayer AG seinerzeit für die deutsche WM-Bewerbung.

Der Erfüllung entgegen sieht hier ein sportökonomischer Masterplan, der sich 2006 für Bayer mit enormer Werbepräsenz auszahlen könnte: Deutschlands Fußballstars, das gefürchtete Gastgeber-Team, präsentiert sich der Welt wochenlang unterm Firmen-Kreuz […]

Wenn heute eine so gewaltige Rechnung offen ist, wenn sich der Fußball-Bund gar mit seiner neuen Heilsfigur Klinsmann anlegt, muss es um größere Verdienste gehen.

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Die Günter-Netzer-Nacht

Weil einer der größten Womanizer der 70er Jahre heuer seinen Sechzigsten feiert, bekommt Günter Netzer in der Nacht von Samstag zum Sonntag eine “Günther-Netzer-Nacht” im NDR (3tes Programm) geschenkt. En-Detail:

23h30 – 24h00 “Aus der Tiefe des Raums” – Portrait von Hendrik Deichmann

0h00 – 1h35 EM-Viertelfinale 1972 England – Deutschland

1h35 – 2h15 EM-Finale 1972 Deutschland – UdSSR

2h15 – 3h00 “Profile” – Günter Netzer im Gespräch mit Gerhard Delling, 1993, die erste Begegnung der beiden abschreckenden beispiele deutschen Friseur-Handwerks.

Und? Was fehlt? Natürlich das legendäre DFB-Pokal-Endspiel gegen den 1.FC Köln (if I remember correctly) inkl. der Selbsteinwechslung.…

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Auf Schalke fängt der Tanz jetzt richtig an

Sie erinnern an Kain und Abel: Schalke 04 und der BVB, bei aller Feindschaft, sie scheinen aus gleichem Fleisch und Blut zu bestehen. Arbeiterverein, patriarchalische Vereinsführung, finanzielle Husarenritte und darniederliegende sportliche Leistungen.

Wo der BVB knapp ein dreiviertel Jahr gebraucht hat, bis aus Meldungen einer finanzielle Unpäßlichkeiten eine Existenzbedrohung geworden ist, vollzieht S04 die Selbstzerfleischung aus Innen heraus im Zeitraffer.

Spätestens mit dem heute in der SZ erschienenen Interview des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies dürfte es in der Hütte lichterloh brennen. Denn Tönnies (sein Bruder Bernd war der früh verstorbene Wurstfabrikant und S04-Präsident/Mäzen) feuert da richtig massive Salven abgefeuert. Die Arena müsste eigentlich zu klein für beide sein, einer müsste nach diesen Bemerkungen seinen Hut nehmen:

Tönnies: Er hat sehr damit zu kämpfen, was abgelaufen ist.

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BVB und die Finanzen

Seit knapp zehn Tagen tut sich wieder was in Sachen Finanzen beim BVB und gestern wurde es richtig turbulent.

Vor knapp anderthalb Wochen mehrten sich die beunruhigenden Nachrichten, u.a. kolportierte die BILD, dass der BVB die Spieler gebeten habe, keinen Trikottausch nach Spielen zu veranstalten, da die Trikots alle recht teuer wären. Das Gerücht wurde nie bestätigt und klingt auch nicht wirklich glaubwürdig.

Dann die Meldung dass der BVB kurzfristig sich einen sehr teuren Kredit an Land geholt hat, um dringend benötigtes Frischgeld zu bekommen (10 Mio).

Gegen Ende der Woche dann die Meldung, dass der BVB neue Aktien ausgibt (Kapitalerhöhung), um wieder an Geld heranzukommen (siehe KICKER, Berliner Zeitung), möglicherweise um anstehende Gewerbesteuern (3-4Mio) zu zahlen. Wenige Stunden später wird bekannt, dass der Großaktionär Norman Rentrop seine 11% loswerden will und inzwischen an den “Neckermann-Erben” Florian Homm (“Zerleger von Mallorca“) verkauft hat.…

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Arten der Trainerentlassungen

Jose Antonio Camacho ist in diesen Minuten nicht mehr Trainer von Real Madrid. Sein gestern in interner Runde angebotener Rücktritt wurde heute mittag vom Vorstand angenommen (BBC)

Der Rücktritt kam nach “schwachem” Start von Real zu Saisonbeginn, was weniger die zwei Siege in den ersten beiden Wochen meint, sondern mehr das wehrlose Abschlachten in Leverkusen (0:3) und die Niederlage am Samstag gegen Espanyol Barcelona (0:1). Insbesondere die Niederlage in Leverkusen soll verheerende Kritik der spanischen Öffentlichkeit nach sich gezogen haben.

Für Real ist die Geschichte bitter, denn nun hat man im zweiten Jahr wirklich nahezu alles an Stars aufgekauft, was der europäische Markt an Hype hergibt (Ausnahme: Rooney) und nun muss man bangen dass wieder keine Silberware im Schrank landet.…

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