Deutschland – Russland 2:2

Bela Rethy brachte gestern mit einem Begriff die Leistungen der Nationalmannschaft gegen Nordirland und Russland auf den Punkt: “überspielt”. Diverse deutsche Spieler wirkten “überspielt” oder anders: “urlaubsreif”.

Das kann man nicht kurioserweise kaum an Spielern festmachen, denn die Spieler die am Samstag gegen Nordirland gut aufspielten, zeigten sich gestern mitunter schwach und vice-versa. Das erklärt aber immerhin, warum die deutsche Mannschaft derzeit nicht in der Lage ist, eine solche Aggressivität an den Tag zu legen, wie es in den ersten Klinsmann-Spielen gezeigt wurde. Ich erinnere an den gestrigen Artikel von Christof Kneer in der SZ, wonach der aktuelle Fitnessstand der Spieler zu wünschen läßt.

Die Abwehr wurde hinten umformiert. Mertesacker/Friedrich innen und Hitzlsperger und Hinkel außen. Friedrich blieb blass, Mertesacker imponierte wieder einmal mehr durch Abgebrühtheit.…

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Zeilensport: vor heute und vor morgen

Melkus wies vor einer Woche auf einen Dokumentarfilm über den FC Barcelona in der vorletzten Saison hin. Möglicherweise ein Dokumentarfilm von Justin Webster, ich weiß es nicht. Aber jener Justin Webster hat auch vor zwei Jahren einen Dokufilm gedreht und die Ankunft von Ronaldinho in Barcelona gefilmt.

Und jener Webster hat am Wochenende ein langes Portraitstück über Ronaldinho für den Observer geschrieben. Sportjournalismus galore.

Ronaldinho’s second season in Barcelona has not been as heroic as the first, when, virtually single-handed, he dragged the team up the table after a disastrous start to the season and ensured that they qualified for the Champions League. But it has been as rich, if not richer, in the moments that more precisely define him. One example: when, as they say in Spain, he invented a goal, the second against Chelsea at Stamford Bridge during the Champions League quarter-final.

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Nordirland – Deutschland 1:4

Okay, Abendpläne umgeworfen, nachdem die früher als erwartet hereingeschneite Freundin deutlich hörbare Aversionen gegen Türkei – Griechenland hatte und lieber das Deutschland-Spiel sehen wollte. Also 2te Halbzeit des Türkei-Spiels aufgezeichnet und nach dreißig Minuten auf Deutschland umgeschaltet.

Für die einen gilt “seeing is believing” für die anderen “seeing is kommentiering“. Letzteres ist die Maxime von Steffen Simon, der anscheinend von einem gewissen Wortanteil ausgeht, die so eine Fußball-Übertragung haben muss. Und wenn in der 80ten Minute der Ball von Mertesacker ins Aus gespielt wird, dann ist er sich immer noch nicht zu schade zu sagen “Mertesacker, Einwurf”. Die Qualitäten des Mannes liegen vorallem darin, dass er nicht Reinhold Beckmann ist. Jede Kommentierung von Simon, ist keine Kommentierung von Beckmann.…

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Zeilensport: der verhinderte Matthäus

Der ZEIT-Sport-Artikel der Woche ist diesmal ein Interview mit Uli Hoeneß, dem Metzger unter den Bundesliga-Managern. Sehr deutlich klingt die kühle Distanz die Hoeneß zu Jürgen Klinsmann wahrt, den er anscheinend ob seines Tuns respektiert, mit dem er aber auch nicht wirklich völlig im Reinen zu sein scheint. Klinsmanns Manager soll ja einst bei Hoeneß Hausverbot bekommen haben.

Sehr süffisant wird die Story der Nationaltrainerfindung von Hoeneß beschrieben:

Jürgen ist ja aus der Not geboren. Es waren ganz andere Herren im Gespräch. Franz wollte Matthäus haben. Und das Glück für uns alle war, dass der Sportchef der Bild-Zeitung in dieser Zeit in Urlaub war und der Franz nicht aufgepasst hat. Der Franz hatte sich ja auf Rehhagel festgelegt, denn irgendwann wollte er dann eine Lösung haben.

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Moin!

Ins Tornetz

Unsere Nationalen sind heute verstärkt mit lesenswerten Interviews in den Zeitungen. Patrick Owomoyela im Tagesspiegel und Robert Huth in der FR.

Nach den Skandalen in Belgien, Tschechien, Griechenland und Deutschland, nimmt sich die “Berliner Zeitung” nun die Türkei vor. Tobias Schlächter berichtet über “Im Bann der Paten“. Dabei geht es um Verwicklungen der türkischen Mafia mit der Fußball-Szene. Der aktuelle Nationaltrainer Ersun Yanal soll vor Jahren als Vereinstrainer Geld aus mehr als anrüchigen Quellen bezogen haben.

Am Karfreitag spielte der BFC Dynamo Berlin erstmals mit seinen drei Sternen auf dem Trikot. Drei Sterne für 10 DDR-Meisterschaften. Aber im Gegensatz zu der unter der Woche hinausposaunten Pressemitteillung des BFCs, ist die Geschichte beim DFB noch nicht durch.…

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