Eine Frage des Charakters

Ich möchte gar nicht großartig auf das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei eingehen. Es war schlecht, es war unansehnlich und nimmt man drei der letzten vier Spiele zusammen, Niederlande, Slowakei und Türkei, so wird einem ob des Rückschritts gegenüber des Confed-Cups ganz blümerant.

Aber noch viel mehr als das Gewürge auf dem Platz, nervt der nun einsetzende Beschuß in den Medien. Und was da nicht inzwischen alles aus den Löchern gekrochen kommt. Wie fertig der Rudi Assauer inzwischen ist, belegen seine in der FR abgedruckten Aussagen:

Assauer hingegen kritisiert grundsätzlich die Anwendung amerikanischer Trainingsmethoden. Er habe nichts gegen neue Methoden, doch müssten sie “dem Fußball dienen”. Er habe seine Zweifel, ob das Übungsprogramm des Instituts “Athletes Performances” aus Tempe, Arizona, unter Leitung von Mark Verstegen dies täte.

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Slowakei – Deutschland 2:0: Déja Vu

Diese Ländereien da unten rechts auf der Landkarte, die sollte die Nationalmannschaft in Zukunft vielleicht besser meiden, denn an Grottigkeit sind Länderspiele dort nicht mehr zu unterbieten. Das 1:5 in Rumänien gab seinerzeit einen Vorgeschmack auf die EM und Endphase Rudi Völler. Im März diesen Jahres dann der Auftritt in Slowenien mit einem 1:0-Sieg der zu dem übelsten 1:0-Siegen aller Zeiten gehörte.

Und jetzt bekam man in Slowe der Slowakei mit 0:2 die Hucke voll. Vor nur 9.200 Zuschauer, von denen vermutlich auch noch 4.000 Kameramänner des ZDFs oder Angehörige der DFB-Delegation waren. Vereinzelt sorgten vier Männchen mit bengalischem Feuer für Stimmung fast so wie im San Siro-Stadion. Zumindest wie dem kleinen Bruder des San-Siro-Stadions. Dem seine Schwester ihr Schwager dem sein Grandplatz.…

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Niederlande – Deutschland 2:2

Erste Halbzeit

Ich möchte nicht die Überlegenheit Hollands schön reden, aber das was der ARD-Schwätzer vom Dienst, Steffen Simon da absondert, schießt auch übers Ziel hinaus. Eine wirklich starke Startviertelstunde der Niederländer reicht für Simon aus, um im Überschwang von einer außerirdischen ganzen Halbzeit der Oranjes zu schwärmen (“Demonstration“, “große Fußballkunst“). Mich machen die ARD-Kommentatoren nur noch krank…

Ohne Zweifel, die deutsche Nationalmannschaft ist heftigst überrollt worden. Würde man eine Checkliste an Eigenschaften der bisherigen Darbietungen aus der Klinsmann-Ära durchgehen, viel davon gäbe es heute nicht zu entdecken.

Die Holländer kontrollieren Raum und Ball. Deutschland hat das Mittelfeld komplett aufgegeben und entsprechend groß ist die Not die holländische Welle auf den Schlußmetern vor dem deutschen Tor zu stoppen.…

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Zeilensport: mediale Confed-Cup-Nachlese

Indirekter Freistoß“, die tägliche Fußball-Presseschau u.a. von Oliver Fritsch, hat im Nachfeld des Confed-Cups deutsche Journalisten über das Turnier und dem Verhältnis zwischen Klinsmann und den Medien gefragt.

Herausgekommen ist ein Bild, das wesentlich skeptischer klingt, als es derzeit in Zeitungen zu lesen ist. Kritisiert wird Klinsmanns Schönrednerei und die Fernsehpressekonferenz. Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass da einige mit dem Dolche im Gewande auf die erste Gelegenheit warten…

Die Interviews mit BILD, SZ, FAZ, Sportbild und einem freien Journalisten gibt es in der “Freistoss Presseanalyse“.

Die Journalisten klingen in den Interviews wesentlich besonner als sie es z.B. dieser Tage tun, wo die Nichtberücksichtigung von Schweinsteiger und Podolski sowie Nominierung von Hamann und Wörns für seitenlange Kolumnen und angsterfüllte Berichte sorgt.…

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Klinsmann nominiert und läßt es brennen

Wer meint Klinsmann und Co. würden sich auf ihre Lorbeeren ausruhen, sieht sich getäuscht. Für das Testspiel gegen Holland nächsten Mittwoch hat Jürgen Klinsmann heute einen Kader veröffentlicht, der deutlich zeigt dass es sowas wie einen status quo unter Klinsmann nicht gibt.

Eine ganze Reihe von Confed-Cup-Spielern wurde nicht nominiert und wahrscheinlich nicht auf jeden dürfte die offizielle Begründung “schöpferische Pause” zutreffen. Für die Zukunft, so meldet dpa via Netzeitung, will man außerdem Lehmann und Kahn nicht mehr zusammen nominieren, sondern alternierend, jeweils mit Timo Hildebrand als Ersatz (Kahn gegen Holland). Da muss es ja mitunter massiv hinter den Kulissen gekracht haben, dass Klinsmann/Löw derart die Notbremse ziehen müssen. Am letzten Wochenende, ich glaube in der SZ, stand auch eine kurze Bemerkung, das man derzeit Kahn nicht auf das Duell mit Lehmann ansprechen sollte, da jener dann sofort in die Luft geht.…

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