Moin!

Ein Osterwochenende mit extrem viel Sport im Fernsehen liegt hinter mir. Ich musste mir an allen Tagen die Augenhöhlen mit dem Zeichnen von Animationsphasen am Rechner wegätzen lassen und liess daher den Fernseher, in direkter Sichtlinie knapp neben dem Rechner, permanent laufen.

Deshalb ausnahmsweise heute mal nur “alter” Kram der letzten Tage sowie nix aus den Zeitungen, die ich bislang schlichtweg noch nicht durchlesen konnte. Oder doch was aus den Zeitungen: das Interview von Felix Magath im dieswöchigen SPIEGEL ist exzellent, da es wunderbar die Sachzwänge eines Trainers vermittelt:

SPIEGEL: Mit dem schon zum Fehleinkauf abgestempelten Argentinier Martín Demichelis im Mittelfeld spielt Ihre Mannschaft seit Mitte Februar nicht schöner, aber effizienter. Warum dieser Stilwandel?

Magath: Mit der Hereinnahme eines defensiven Mittelfeldakteurs wurde das spielerische Moment nun mal zurückgefahren.

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Frankreichs Tor-Zirrhose

Was will man einem Trainer Raymond Domenech nach so einem Spiel wie dem gestrigen 0:0 gegen die Schweiz vorwerfen? Das ein Thierry Henry kurzfristig doch nicht fit für einen Einsatz ist? Das ein Trezeguet auch beste Bälle aus zehn Metern nicht an Zuberbühler vorbeischlenzen kann? Das ein Wiltord reihenweise beste Chancen auf den Torwart drischt?

Das sind jedenfalls die Spiele bei denen ein Trainer nicht von seinen fachlichen, aber von seinen Qualitäten der PR lebt. Ein Jürgen Klinsmann würde nach so einem Spiel auf Händen aus dem Stadion rausgetragen werden, ein als verkopft und egozentrisch geltender Intellektueller wird hingegen mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet.

Wieder ein NullZuNull. Wieder keine Tore. Das “Stade de France” ist für Frankreich und Domenech derzeit verflucht.…

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Der WM-Quali-Thread (Samstag)

[21h50] Was für ein jämmerliches Publikum die Franzosen im Stade de France sind. Pfeiffen die eigene Mannschaft aus, die 35 Minuten lang auf das Tor angerannt sind und spielerisch exquisiten Angriffsfußball zeigten.

[21h34] Das mit Abstand beste Spiel des Tages ist Frankreich – Schweiz. Eine sehr einseitige Partie, aber Frankreich mit einem Offensivfeuerwerk, vergleichbar mit dem Schweden-Spiel des letzten Winters. Es ist wie Scheibenschiessen.

Das Spiel wird übrigens auf EUROSPORT von Ralf Itzel kommentiert. In meinem persönlichen Kommentatoren-Ranking aufgrund Analyse und Fachwissen irgendwo zwischen dem Platz 3 und 5.

[20h13] Die gute Nachricht in Sachen PREMIERE, glaube ich dem TV-Guide, werden die Spiele ab 20h40 auf Einzeloptionen zu sehen sein: ITA–SCO, FRA-SUI, BOL-ARG

[19h46] Das war dann doch enttäuschend. Ich hatte mich auf einen Nachmittag mit Zapping gefreut und stattdessen bietet PREMIERE alle Spiele auf nur einem Kanal per Konferenz an.…

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Zeilensport: Made in Germany

WM 2006 ist nicht nur für Deutschland das große Ding. Als der BBC-Chef Mark Thompson diese Woche u.a. die Reduzierung des Personals im Berliner und Frankfurter Korrespondentenbüro bekanntgab, erntete er in England Entrüstung. Nicht nur dass Deutschland das größte europäische Land wäre, nicht nur das 2006 Wahlen in diesem Land bevorstehen würden, nein, es wäre auch die WM.

Wer mit solcher Aufmerksamkeit beschenkt wird, möchte um so weniger mit unangenehmen Dingen auffallen. Seinen Gästen zeigt man ja schließlich nicht die unaufgeräumte Wohnung. Aufzuräumen gibt es vieles, das bemerkt nun auch das Ausland.

Die “Business Week” berichtet von “Germany’s League Of Limping Football Teams” (danke, Armin) und liefert eine Zusammenfassung des Skandals rund um BVB, mit Zitaten der üblichen Verdächtigen wie Schechter oder Peter Thilo Hasler und der üblichen “faktischen Unschärfe” von Auslandsberichterstattung (Fassungsvermögen Westfalenstadion, DFL-Lizenzverfahren).…

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Saudi-Arabien – Südkorea 2:0

In der ersten Halbzeit versuchten die Saudis mit einer naiven Spielweise ein Offensivfeuerwerk abzubrennen. Es gab nun nicht Myriaden von Torchancen, aber die Südkoreaner bekamen kein Bein auf die Erde, konnten nicht im Ansatz zu so etwas wie Spielaufbau kommen.

Richtig munter wurde es, wenn die saudische #20 Al Jassam Taiseer an den Ball kam. Kein Zweikampf war ihm zu fern, kein Dribbling nicht zu abartig. Im Alleingang rieb er permament 2-3 Gegner auf. Das 1:0 in der 29ten Minute resultierte folgerichtig aus seiner Vorarbeit auf der rechten Seite, als er sich physisch durchsetzte statt fallen zu lassen und statt aus spitzem Winkel abzuziehen, lieber zum freistehenden Landesgenossen Saud Khariri passte, der völlig vereinsamt einschieben konnte.

Nach der Halbzeitpause änderte sich das Spiel.…

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