Frankreich – Deutschland 0:0

Keine Ahnung was wir gestern gesehen haben: eine bärenstarke deutsche Mannschaft oder eine schwächelnde französische, die nur noch ein Schatten glorreicher Tage ist.

Schaut man sich die französische Mannschaft an, nimmt es kein Wunder, dass der gemeine Franzose inzwischen abends zum Zeitvertreib Kraftfahrzeuge anzündet.

Die Franzosen spielten recht leblos. Auch wenn es eine teilweise umgestellte Mannschaft war, ist diese Leblosigkeit charakteristisch für die Franzosen in dieser WM-Quali-Saison gewesen. Ohne den verletzten Zidane und Viera ging nach vorne nur wenig.

Frankreich kann solche Ideenarmut nur aufwändig mit viel Offensivpotential kompensieren, aber Coach Domenech stellte eine sehr vorsichtige Formation auf, Cissé kam nur spät und ein Dhorasoo hinter den Spitzen war zu wenig. So solide die deutsche Abwehrkette um den starken Jansen, Huth, Merthesacker und Friedrich wirkte: Henry und Trezeguet hingegen völlig in der Luft.…

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Vorspeise: argentinisches Rind mit englischer Minzsauce

Das Freundschaftsspiel Argentinien – England erwies sich in Genf in der ersten Halbzeit als überraschend unterhaltsamer Kick. 2 nicht gegebene Tore nach 12 Minuten, 1 Pfostenschuß, 3 großartige Torwartparaden. Da kann sich der Kassenpatient nicht beschweren.

Die Argentinier starteten furios in die Partie, England ließ sich weit zurück drücken und gab das Mittelfeld komplett auf. Die Viererabwehrkette Englands waren die ärmsten Spieler auf dem Feld, Argentinien rollte immer wieder ungebremst auf den Strafraum zu.

Nach und nach rückte England auf, den Argentiniern fiel immer weniger ein und die Engländer konnten ihrerseits dank einiger weiter Bälle und viel Physis von Rooney zu einigen Chancen kommen.

Halbzeitstand 1:1 durch Tore von Crespo (34te), der aus 4m eine abgefälschte Flanke einschiebt und von Rooney (39te) der auch seinerseits einen argentinischen Abwehrfehler aus 14m am Torwart vorbei einschießt.…

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Die französische Charakterfrage

Nicht nur die Deutschen kommen reichlich lädiert aus diesem Länderspiel-Wochenende, auch die Franzosen haben ihre Baguette mit reichlich Selbstzweifeln belegt, obwohl ich sie sooooooooo schlecht gegen die Schweiz nicht gesehen habe.

Ein Artikel in der L’Équipe analysiert die “Baustelle Frankreich”.

Man hat nachgezählt: 33 Spieler wurden in den 9 WM-Qualifikationsspielen eingesetzt, davon aber nur drei ohne Länderspielpraxis. 6 verschiedene Spielsysteme in verschiedenen Variationen wurden von Domenech eingesetzt: 3-5-2, 4-4-2, verschiedene Geschmacksrichtungen des 4-5-1, 4-3-3, 4-1-3-2, Zidanes Lieblingssystem 4-2-3-1

Aber so frustriert wie nach dem Unentschieden in der Schweiz, ward Domenech noch nie gesehen. Er beklagte sich über die schlecht verlaufene Vorbereitung und Rahmenbedingungen und spielte damit auf seine Spieler an: Barthez und Sagnol gesperrt, Henry und Trezeguet verletzt, Zidane, Thuram und Viera entweder komplett außer Form oder ohne Spielpraxis, Abidal und Givet konnten nicht kommen.…

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Eine Frage des Charakters

Ich möchte gar nicht großartig auf das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei eingehen. Es war schlecht, es war unansehnlich und nimmt man drei der letzten vier Spiele zusammen, Niederlande, Slowakei und Türkei, so wird einem ob des Rückschritts gegenüber des Confed-Cups ganz blümerant.

Aber noch viel mehr als das Gewürge auf dem Platz, nervt der nun einsetzende Beschuß in den Medien. Und was da nicht inzwischen alles aus den Löchern gekrochen kommt. Wie fertig der Rudi Assauer inzwischen ist, belegen seine in der FR abgedruckten Aussagen:

Assauer hingegen kritisiert grundsätzlich die Anwendung amerikanischer Trainingsmethoden. Er habe nichts gegen neue Methoden, doch müssten sie “dem Fußball dienen”. Er habe seine Zweifel, ob das Übungsprogramm des Instituts “Athletes Performances” aus Tempe, Arizona, unter Leitung von Mark Verstegen dies täte.

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Zufallsqualifikation: Tunesien – Marokko 2:2

Nach der Qualifikation von Angola, Elfenbeinküste, Togo und Ghana am frühen Abend, wurde in der Partie Tunesien vs. Marokko der letzte afrikanische Teilnehmer für die WM 2006 gesucht.

Die Bedingungen waren klar abgesteckt: der Sieger ist durch, bei einem Unentschieden kommt Tunesien weiter.

Der Start der Partie war in Sachen Spektakel verheißungsvoll, denn es dauerte 142 Sekunden bis Marokko nach einem Abwehrfehler von Trabelsi in Führung ging und die Heimmannschaft das Spiel nicht mehr über die Runden schaukeln konnte.

Fortan hielt Tunesien das Tempo hoch und war drückend überlegen ohne aber ein Feuerwerk an Torchancen abzubrennen. Immerhin bekam Tunesien schnell einen Elfmeter gepfiffen (15te) nach einem mittelschweren Ausbruch an Chaos im marokkanischen Strafraum. 1:1, damit wieder Tunesien weiter. Die machten nicht den Fehler und einen Gang zurückzuschalten, sondern hielten das Tempo einigermaßen hoch.…

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