Deutschland – Holland und die unmöglichen Tore

Um irgendwelchen nationalen Räuschen vorzusorgen: Auch wenn sich Jopi Kerner nach zehn Minuten bereits die Nippel hart geredet hat, das Spiel war bestensfalls Mittelmaß und lebte von seiner Intensität.

Es war von vornherein klar, dass nicht die Deutschen für Niveau würden sorgen können. Der Nationalmannschaft kann man nicht viel vorwerfen. Jeder Spieler hat sein Bestes abrufen können, man ist gerannt, hat geackert und innerhalb seines Horizontes wirklich gut gespielt.

So etwas nennt man “mannschaftliche Geschlossenheit” und man mag niemand wirklich herausheben wollen. Angenehm überrascht war ich aber vom mitunter recht offensiv auftretenden Friedrichs und vom recht gefährlichen Sturm-Alleinunterhalter Kuranyi.

Der an Freund und Feind vorbeirauschende Freistoß von Frings war Belohnung für einer von Deutschen dominierten ersten Halbzeit.

Täusche ich mich, oder sah man nach einer Stunde konditionelle Schwierigkeiten dräuen, z.B.…

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Gott ist kein Letten Lover

Heute gehen die letzten Favoriten ins EM-Rennen. Bei der ersten Bewährungsprobe haben sich Tschechen ein blaues Auge geholt. Tschechien – Lettland 2:1.

Die Tschechen dominierten, rannten aber tumb, behäbig und einfallslos auf das Balten-Tor. Denkwürdig der tschechiche Sturm. #9 Jan Koller: selten einen so wenig dominanten 2m02-Hünen gesehen. Ein Beckenbauer würde jetzt das körperlose Spiel kritisieren “Jo, mei, soll doch der Koller gloich Basketball spuieln gehn!“. Aber das war nichts gegen den Stürmerschädling Number One #15 Baros.

Sagenhaft wie Baros in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit seinen Egoismus auslebte, den Ball über den Platz trieb, diagonal übers Feld lief und sich beharrlich weigerte seine besser postierten Mitspieler anzuspielen um dann am Strafraum kläglich an einen Letten hängen zu bleiben.…

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EM-Update: Dienstag, 15ter (2nd Edition)

Immer noch Geheimniskrämerei um die deutsche und holländische Aufstellungen.

Dänemark — Flügelflitzer #8 Gronkjaer kehrt nach dem Trauerfall in seiner Familie (Mutter verstorben) zur dänischen Nationalmannschaft zurück.

Kroatien — Der Co-Trainer kündigt an, in der Partie gegen Frankreich zahlreiche Stammspieler wegen ihrer gelben Karte pausieren zu lassen, und stattdessen mit der 2ten Garnitur anzutreten, damit man im letzten und angeblich “alles entscheidenden” Spiel gegen England alle an Bord sind und nicht Gelb-Sperren absitzen müssen.

ItalienTrappatoni bekommt von der italienischen Presse, nicht unerwartet, mächtig Gegenwind.

Kolportiert wird unterdessen die Episode von #10 Fancesto Totti, der nicht mit den Schuhen des Ausrüsters zufrieden war, einen “tauben” Fuß bekam und zur Halbzeit auf eine Sonderklausel in seinem Vertrag hinwies, um Schuhe eines anderen Ausrüsters zu bekommen.…

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EM-Update: Dienstag, 15ter

Nervöse Vorfreude auf das ultimative Vorrunden-Match heute abend. Weder der Herr Völler noch der Herr Advocaat wollen mit der Aufstellung rausrücken, aber alle wären überrascht, sollte Deutschland vorne mit mehr als Kuranyi antreten und nicht versuchen wollen, das Griechenland-Spiel als Blaupause zu nehmen. Und alle wären überrascht wenn Advocaat nicht 4-3-2-1 mit Nistelrooy vorne einsetzt und Seedorf doch verletzt zugucken müsste.

Bereits jetzt gab es in Portugal erste Ausschreitungen. In einem Ferienclub rangelten 200 Fußball-Fans unterschiedlichster Couleur miteinander. Viele Engländer, einige Portugiesen und einige Russen (welcome to old europe).

RusslandGestern war noch von einem “Übersetzungsfehler” die Rede, heute ist Mittelfeld-Regisseur #10 Mostovoi vom Trainer aus dem Kader gefeuert worden. Mostovoi hatte Journalisten gegenüber das zu harte Training von Coach Yartsev als Grund angegeben, warum man in der Schlußphase gegen Spanien platt war.…

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Hauchdünnes schwedisches 5:0

Ja, so etwas gibt es: “hauchdünner” 5:0 Sieg (Schweden – Bulgarien 5:0)

Nicht auszudenken wie die Partie ausgegangen wäre, wenn #9 Berbatovs Schuhspitze 3 cm länger gewesen wäre oder #21 Yankovic einen Hauch besser gezielt hätte. Dann hätten die Bulgaren auch mit einer 2:1-Führung zur Halbzeit in die Kabinen gehen können.

So aber wurde dieses temporeiche Spiel von den Schweden geprägt, die mit der Zeit Killerinstinkte zeigten, gnadenlos Unsicherheiten der gesamten bulgarischen Abwehr ausnutzen und mit Toren von #9 Ljungberg (32te), #11 Larssons Double (57te, 58te), #10 Ibrahimovics Elfer (78te) und #20 Allbäck (90te) das Messer in die Rippen getrieben.

Das war rotzfrech aufgespielt, das war verglichen mit den Dänen und Italienern wirklich souverän und mir treibt es das Wasser in den Mund, angesichts des Freitags: italienische Verzweiflung um die ersten Punkte zu holen gegen schwedische Konter.…

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