Nachtausgabe

Im AfrikaCup gewinnt die Elfenbeinküste 1:0 gegen Nigeria durch ein Tor von Drogba in der 46ten Minute. Laaaaaaaaaanger Pass auf Drogbar, der rennt dem Verteidiger weg, nimmt den Ball an um nach 2-3 Schritten den Ball dem Torwart durch die Hosenträger reinzuschieben.

Nigeria machte leider dort weiter, wo es gegen Tunesien in der Verlängerung aufhörte: nettes aber ineffizientes Gekicke, so gut wie keine Torchance. Die Elfenbeinküste spielte nicht ansehnlich, aber sehr kompakt und sehr konzentriert. Erstmals wurde der Ball in diesem Turnier auch nicht bei der erstbesten Gelegenheit nach vorne gebolzt.

Ägypten – Senegal (2:1) war eines der besten Spiele des Turniers: flott, ansprechendes Niveau, Torchancen. Ägypten gewann etwas glücklich, nicht zuletzt dank nicht gegebenem Elfmeter. Aber es war Ägyptens beste Leistung.…

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Brähmer – Thysse: Aufbaukampf und Arbeitssieg

Es ging um den WBC International Super Middleweight Title und Jürgen Brehmer gewann einstimmig mit 117:112 (bzw. einmal 117:111). Und den Kampf konnte man genauso auch werten.

Das was sich nach einem eindeutigen Kampf anhörte, dürfte aber einigen Stoff zum Nachdenken im Lager von Brähmer geben.

Jürgen Brähmer hatte in den Interviews immerhin noch soviel Bodenkontakt, dass er zugab, dass der Kampf nicht das Optimale von ihm gewesen sein. Seiner Ansicht nach weil seine angeschlagene linke Schulter nach der fünften Runde zumachte und er Thysse daher nicht mit seiner Linken niederstrecken konnte.

Von Hiepen ungefragt und von Brähmer unkommentiert blieb die fragwürdige Deckungsarbeit. Thysse landete unnötig viele Schläge. Keine Ahnung was für ein Punch Thysse hat (19 Siege, 11 KOs) und ob man Brähmer daher Nehmerqualitäten attestieren kann.…

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Vidoz, Koc, Beyer und Colajanni

Es kam so wie man es von der Kampfzusammenstellung her erwarten konnte: Die freiwillige WM-Titelverteidigung von Markus Beyer gegen Alberto Colajanni war eine Witznummer.

Der record von Colajanni war nicht ohne Grund so schwach. Colajanni zeigte null Offensivqualitäten und wie er jemals ohne Schußwaffengebrauch zwei Knockouts fabriziert haben soll, wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Colajanni rannte immer vor Beyer weg, während Beyer und Coach Wegner die Harmlosigkeit von Colajanni nicht fassen konnten und immer vorsichtig blieben. Es hat zwölf Runden gebraucht bis Beyer dann eine Gelegenheit nutzen konnte und mit zwei Niederschlägen den Kampf vorzeitig beendete. Bis dato hätte man alle Runden an Beyer geben können. So richtig viel fiel Beyer gegen Colajanni nicht ein. Zur Kampfmitte gab es von Beyer eine Variation als er dem auf einmal immer nach links (von Beyer aus gesehen) ausweichenden Colajanni versuchte den Weg abzuschneiden.…

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Wie ich am Freitag sagte: Valuev gewinnt die WM. Höhö.

Zitat vom Freitag: “Ich rieche ein Unentschieden oder einen unverdienten Sieg von Valuev und dann kommt es zu einem Rematch in den USA.” … “Wahrscheinlich ist sowieso die interessantere Frage […] wann Norman Stone austickt.”

Ja, so isses dann gekommen.

Häßlicher Kampf. Valuev, dass muss der fairnesshalber gesagt werden, war noch mal besser als gegen Larry Donalds. Donalds ist für Valuev der übelste Typ von Boxer: agil und initiativ. Ruiz wiederum ist eher für Valuev geschaffen. Tumb. Langsam. Schlagschwach (gegen Donals war Valuev stärker gezeichnet) und nur selten die Kampfführung übernehmend.

Ich habe Valuev die Runde 2 oder 3 sowie 8 und 9 gegeben. Aber Sieg? Hahaha!

Jungs, kommt, macht den Rückkampf… Mutant Valuev gegen den häßlichen Ruiz, nur so läßt sich derart technische Armut noch unters Volk bringen.…

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Erdei – Sahnoune: zu wenig Luft für zwei

Auf der nach oben offenen Schrulligkeitsskala war der gestrige WM-Kampf im Halbschwergewicht zwischen Zsolt Erdei und Mehdi Sahnoune eine satte 7,8, aber unter dramaturgischen Gesichtspunkten ein höchst spannender Fight.

Zsolt Erdei dominierte anfangs den Kampf mit sauberer Technik, während sich der Franzose Sahnoune als ziemlicher Schaumschläger entpuppte. Weite Schwinger, Luftlöcher en masse, Schläge auf dem Hinterkopf, alles dabei was einen technisch schwachen Boxer auszeichnete.

Ich wunderte mich von Beginn an, warum Erdei in den Ringpausen so schwer atmete und merkwürdig in den Eimer rotzte und tippte auf eine Erkältung. Nach der vierten Runde sprach der Trainer von Sahnoune davon das Erdei keine Luft mehr habe und platt sei.

Die 5ten Runde sah einen spektakulären Einbruch von Erdei. Als ob der Mann mit dem Hammer gekommen sei, fing Erdei an durch den Ring zu schlürfen, bekam die Hände nicht mehr hoch und riskierte jeden Augenblick vom leistesten Windhauch umzukippen.…

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