Fighting Kartoffelsack

Im Rahmen der von Don King versuchten “Neuordnung” der Schwergewichts-Weltmeisterschaften, standen im Madison Square Garden in zwei Kämpfen die WBA- und IBF-Titel auf dem Spiel.

Zuerst trat John Ruiz gegen Fres Oquendo an und bei mir brachen sehr schnell meine alten Ruiz-Psychosen auf, die ich aus drei Holyfield-Ruiz-Kämpfen mir zugezogen habe.

Ruiz ist ein Kartoffelsack auf zwei Beinen, der auf seinen Gegner zutappst und und ihn unter sich begräbt. Ruiz ist ein “Stinker” dessen Taktik einzig und alleine daraus besteht, keinen Boxkampf zuzulassen.

Von der Seite wusste man was einen erwartet. Überraschend war aber das der als schnell geltende Fres Oquendo noch stinkiger als Ruiz sein wollte und noch mehr Anti-Boxen zeigte. Es passierte rundenlang nichts. Nach drei Runden platze dem Publikum der Kragen und skandierte ein ums andere Mal “Bullshit – Bullshit“.…

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Mayorga falling down

Ricardo Mayorga ist einer der derzeit außergewöhnlichsten Boxer. Streetfighter, Großmaul, Showman. Und auf dem absteigenden Ast.

Nach seiner knappen Punktniederlage gegen Spinks im letzten Dezember, hat Mayorga die Chance bekommen gegen Jose Rivera um den WBA-WM-Gürtel im Weltergewicht zu fighten. Doch der Kampf musste abgesagt werden, weil Mayorga am Freitag nicht das Gewichtslimit schaffte. Er lag unglaubliche drei Kilo übern Limit, was natürlich in der kurzen Zeit nicht runterzutrainieren war.

Rivera musste unverrichtete Dinge abreisen, während die “Attraktion” Mayorga einen Ersatzgegner für das Super-Weltergewicht bekam. No-Name Eric Mitchell wurde von einem Vorkampf abgezogen und Mayorga vor die Fäuste gesetzt.

Wer den Kampf sah, dem beschlich der Verdacht das Mayorga in voller Absicht über das Gewichtslimit hinausgeschossen ist. Mayorga wirkte speckig, nicht austrainiert, lustlos.…

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Ohaljahaammaaaerkahn – Boxen made in Germany

“Ohaljahaammaaaerkahn”. So hört sich das an wenn Coach Ulli Wegner seinem Schützling Oktay Urkal in den Rundenpausen taktische Anweisungen gibt.

Es ist Samstag abend und Boxen ist ins Abendprogramm der ARD eingekehrt. Waldemar Hartmann hat sich wieder in Schale geschmissen und leitet nun über zum Kommentator der Veranstaltung, der bis gestern noch Jens-Jörg Rieck hieß, aber vom vollgewichts-alerten Hartmann nun, Schmissigkeit oblige, “JayJay Rieck” genannt wird.

Fünf Sekunden nachdem der zum Ringsprecher heruntergekommene Ben Wett sein wenig aufgesetzt wirkendes “LLLLLLLLLLLLLL-aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa-ddddddddddddddddddd-iiiiiiiii-eeeeeeeeeeeeeee-ssssssssssss aaaaaa-nnnnnnn…” ansetzt, prallen meine Salzstangen gegen die Mattscheibe des Fernsehers.

Es sollte vom ersten “L” an noch sage und schreibe 21 Minuten vergehen, bis der erste Schlag im Ring getätigt worden ist. Da gibt es die Einmarschmusik die inzwischen nur noch auf Kirmesveranstaltungen derartig hochgejazzt wird.…

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Auf die Omme-TV April 17

Oktay Urkal – Vivian Harris

Sa 22h55-1h15, ARD
Ooops, es gibt sie noch, die “richtigen” Kämpfe in der ARD. Oktay Urkal, “local guy” tritt gegen Vivian Harris, Titelträger der WBA an. Beider werden in Ranglisten so zwischen fünf und zehn geführt.

Vivian Harris sieht sich als einer der unterschätztesten Boxer der Gewichtsklasse, dem die richtig großen Kämpfe durch einen schlechten Promoter versagt worden sind. Immerhin, er hat noch eine Zukunft vor sich, mit gerade 25 Jahren.

Anders sieht es bei Urkal aus. Mit 34 Lenzen ist seine Karriere absehbar. Nach seiner ganz engen Punkteniederlage gegen Kostya Tszyu 2001, dümpelte er mit mittelmäßigen Kämpfen vor sich hin. Das könnte sein letztes Coming-Out sein.

Die Don King-Nacht

Sa/So 3h00, PREMIERE

Er war weg vom Fenster, seit 2-3 Jahren ist er in “full force” zurück, einer der windigsten Gestalten des Box-Business Promoter Don King.…

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Tank ohne Zucker

Auch Tage nach dem K.O. von Klitschko d.J. Inzwischen ist allem Anschein nach die Diabetes-Theorie aus der Welt. Ein vierfach höherer Zuckerwert soll kurzfristig durch das Mampfen von z.B. Traubenzucker oder evtl. Milchschnitten zu erreichen sein.

Im Gegenteil, inzwischen heißt es mitunter das nirgends auffällige Blutwerte beobachtet worden.

Der Streit entzündet sich nun exakt an der Sollbruchstelle zwischen dem deutschen Boxstall Universum und den emanzipierten Klitschkos die mit Macht in den USA-Markt drängen, der lukrativer als Milchschnitten-Tempo-Deutschland ist.

Die hiesigen Medien haben ihr Fadenkreuz bereits ausgerichtet. Über einem unterschwelligen “Wladimir, bist selber schuld“, wird die Schuld dem Ex-Lennox-Lewis-Trainer Stewart in die Schuhe geschoben.

Er soll die Vorbereitung nicht konsequent zu Ende geführt haben, hat medial Unsinn erzählt (soll Klitschko einen starken linken Haken antrainiert haben wollen) und während des Kampfes nicht verhindert haben, das Wladimir über-pacet.…

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