Screensport am Montag
Moinsen. Das Jahr ist fast durch. Heute beginnt die vorletzte Woche des Jahres. In einer Woche hetzen wir um diese Zeit durch die Läden, um die letzten Hamsterkäufe vor den Feiertagen zu erledigen.
Im Fußball werden flugs noch zwei Bundesliga-Spieltage durchgezogen. Morgen und Mittwoch die englische Woche mit dem 16ten Spieltag (Bayern – Leipzig) und am Freitag kommt es zur Jahresabschluss-Free-TV-Übertragung im ZDF immerhin von BVB – Gladbach.
In Resteuropa findet Ligapokal in England und Frankreich statt – Highlight ist Arsenal – Tottenham am Mittwoch und in den Vereinigten Arabischen Emiraten werden die Klub-WM-Halbfinals ausgetragen.
Am nächsten Wochenende schaltet die Serie A in den Weihnachtsmodus: bis zum Jahresende werden drei Spieltage absolviert, die aber jeweils an nur einem Tag und zu je vier Anstosszeiten stattfinden. Highlight am Samstagabend: Juve – Roma.
Die letzte Fußballübertragung vor Weihnachten, wird am Sonntag um 21h00 aus Portugal Vitoria Guimaraes – Sporting werden. Dann heißt es zwei Tage lang darben.
Im restlichen Sport werden unter der Woche bis Sonntag noch letzte Wintersport-Wettbewerbe ausgetragen.
Die DEL absolviert eine englische Woche. Basketball-Deutschland spielt sich in unterschiedlichen Wettbewerben an Weihnachten ran (EuroLeague, EuroCup, Champions League, Europe Cup, BBL-Pokal) – dann auch mit einer Neuauflage des gestrigen spannenden Bayern – ALBA-Spiels am Sonntag.
Handball-Highlight ist morgen im DHB-Pokal Füchse Berlin gegen die Löwen im Free-TV, auf SKY Sport News.
Die NFL spielt normal durch, inkl. Monday Night Football an Heiligabend und wieder zwei Spielen am Samstag (TEN – WSH, LAC – BAL).
Spocht von Heute
Die nächsten Champions League– und Europa League-Runden werden heute Mittag ausgelost. Um 12 Uhr Champions League auf [EURO1 | SKY Sport News | DAZN] und um 13 Uhr Europa League [EURO1 | DAZN].
Die Darts-WM zieht ihr Programm bis Sonntag durch. Heute gibt es ausnahmsweise nur eine Abend-Session ab 20 Uhr, u.a. mit Raymond van Barneveld als letztes Spiel des Tages gegen Darius Labanauskas [SPORT1 | DAZN].
Das Monday Night Game ist ein NFC South-Duell: Carolina Panthers – New Orleans Saints [DAZN | NFL Gamepass]. Die Saints sind bereits für die Playoffs qualifiziert und sind im Fernduell mit den Rams und Bears um Position #1 oder #2 der NFC und damit Freilos in der ersten Playoff-Runde.
Das für Carolina relevante Wild Card-Rennen der NFC wird noch für hektische Flecken sorgen. Gestern haben zwei Anwärter ihren Matchball für ein Playoff-Ticket vergeben und so stehen in der NFC im Kampf um drei Tickets sage und schreibe: 2 Teams bei 8–6, 3 Teams bei 7 Siegen und 1 Team bei 6–7 – eben jene Carolina Panthers.
The Stuff.
Wo kommt denn die Reform auf einmal her? Im Umfeld der Handball-EM der Frauen hat der europäische Handballverband EHF einschneidende und überraschende Änderungen bei den Handball-Europapokalen ab Sommer 2020 angekündigt.
- Regelspieltage CL: Mittwochs und Donnerstags
- Teams CL: Reduktion von 28 auf 16 Teams mit zwei 8er-Gruppen
- Playoffs CL: #1 und #2 aus jeder Gruppe ins Viertelfinale, #3, #4, #5 und #6 aus jeder Gruppe, spielen eine Zwischenrunde um den Einzug in die Viertelfinals. Die Sieger der Viertelfinals wandern wie gewohnt ins Final Four-Turnier.
- Frauen, CL: die Champions League der Frauen wird an dem Männer-Modus angepasst.
European Handball League. Aus dem EHF-Cup wird die European Handball League, die ausschließlich Dienstags spielen soll. Der Wettbewerb wird auf 24 Teams (statt 16) aufgerüstet.
Das Wochenende gehört der Liga. Der erstaunlichste Move dieser Reform, ist der plötzliche Verzicht der EHF, mit der CL am Wochenende spielen zu wollen.
Eigentlich wollte die Mehrzahl der Klubs die CL lieber an attraktiven Wochenend-Terminen austragen und unter der Woche die wenig lukrative einheimische Liga ausspielen – genau umgedreht zu den Interessen der deutschen Bundesliga, wo die HBL das stärkere Zugpferd ist.
Ein derartiger Meinungsumschwung in der EHF kann eigentlich nur durch wirtschaftliche Überlegungen getriggert worden sein und die Plötzlichkeit der Kehrtwende, riecht nach dem Einstieg eines Investors/Sponsors.
Ich weiß es nicht, aber hier meine faktenfreie These: nach der Blaupause der PGA Tour und Discovery/Eurosport, ist ein Medienkonzern in ein Joint Venture mit der EHF eingestiegen. Ziel: Aufbau einer gemeinsamen, kostenpflichtigen CL-Stream-Plattform. Zentralvermarktung, scheibchenweise Lizenzen ans TV oder andere Streampartner.
Zwei Kandidaten gäbe es für dieses Beuteschema: Discovery … und wie es der Zufall will, ist Eurosport erst dieser Tage umfangreicher in den Handball zurückgekehrt (Handball-EM/F, Handball-WM) und die DAZN Group. DAZN/Perform haben mit Infront ein länger laufendes Vermarktungsmandat mit der EHF und DAZN Deutschland hat sich erst kürzlich EHF-Cup-Rechte eingekauft.
Zeilensport: Ambivalenz. Eddie Hearn von Matchroom Promotion hat JohnWallStreet ein Interview von bemerkenswerter Ambivalenz gegenüber einer seinem wichtigen Geschäftspartner DAZN gegeben.
Hearn kritisiert die hohen Börsen der Kämpfe, die den Markt versauen.
With DAZN coming into the industry and overpaying fighters, Fox and Showtime have had to do the same. The problem is that they don’t have the rights fees to pay the fighters the way that DAZN paid Canelo. The only way they can sign marquee fighters is to offer them a PPV.
… der „erzwungene“ Weg gen PPV führt geringerer Reichweite und schädigt die Bekanntheit der Boxer. DAZN ist nicht nur einer der Treiber der Entwicklung, sondern auch eine der Auswege aus der Sackgasse: weil DAZN seine Streamplattform bekannter machen will, bietet es vielen Kampfsport, der nur als PPV zu sehen war, für eine Flatrate an, die für mehr Fans erschwinglich ist und damit die Reichweite/Bekanntheit der Kämpfe und Boxer erhöht.
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