Screensport am Montag
Moinsen. Es steht die Kalenderwoche 47/52 an. 90% des Jahres sind um. Die Sonderangebotswochen von Amazon, GoG, Humble Bundle, Steam und Sonst-welche-Stores, schlagen in immer kürzeren Abständen auf. Als nächste Eskalationsstufe schwappt aus den USA am Donnerstag Thanksgiving und der nachfolgende Black Friday und später Cyber Monday auf.
Für alles mit drei Funken Interesse an American Football, sind Thanksgiving und Black Friday Trigger um auf höchste Erregung zu schalten. Drei NFL-Spiele an Thanksgiving mit Detroit Lions – Chicago Bears, Dallas Cowboys – Washington und New Orleans Saints – Atlanta Falcons. Dazu die Rivalry-Games im College Football, die am Donnerstag mit Ole Miss – Mississippi State starten, am Freitag u.a. mit Virginia Tech – Virginia, Oregon State – Oregon und Washington State – Washington weiter gehen und am Samstag u.a. in dem Iron Bowl Alabama – Auburn münden.
Und weil Black Friday in den USA ein inoffizieller Feiertag, bzw ein Brückentag ist, wird diesmal was Neues versucht und gegen all den College Football ein neues Sportevent gesetzt: Tiger vs Phil, ein 18-Loch-Duell in Shadow Creek/Las Vegas zwischen Phil Mickelson und Tiger Woods um ein Preisgeld von 9 Millionen Dollar – bezahlt aus PPV-Einnahmen von Turner Sports/ATT … und von Sky Deutschland. Der Kunde des teuersten Fernsehens Deutschlands darf hierzulande für das Golf-PPV 10 Euro zahlen.
Außerdem ab Freitag: Davis Cup-Finale Frankreich – Tschechien und Formel 1 in Abu Dhabi.
Beim Fußball für den Merkzettel: am Samstagabend Tottenham – Chelsea, gefolgt von Atlético – Barça.
Sektion Leder.
Nations League. Vorletzter Tag des letzten Nations League-Spieltags. Zwei Spiele finden bereits um 18 Uhr statt, doch die beiden Spiele aus der Gruppe 1 in der Liga D sind nicht wichtig, da Georgien bereits den Aufstieg geschafft hat. Georgien – Kasachstan und Andorra – Lettland [DAZN]
Es fällt die letzte Entscheidung in der A-Liga. Nach dem Deutschland in Gruppe 1 bereits abgestiegen ist, können die Niederlande heute per Punktgewinn an den Franzosen vorbei, in die Playoffs ziehen.
- 20h45: Deutschland – Niederlande [ARD]
In der C-Liga gibt es ein Fernduell um den Aufstieg. Norwegen und Bulgarien haben jeweils 10 Punkte, aber der Tiebreaker, in diesem Fall die Tordifferenz, spricht dünn (+3 vs +2) für die Skandinavier.
- 20h45: Zypern – Norwegen [DAZN]
- 20h45: Bulgarien – Slowenien [DAZN]
In der D-Liga ist in Gruppe 4 der Aufstieg auch noch nicht fix, aber die Chancen für Mazedonien stehen gut: ein Punktgewinn reicht. Im Fernduell muss Armenien gewinnen und Mazedonien verlieren – der direkte Vergleich liegt bei Mkhitaryan & Co.
- 20h45: Mazedonien – Gibraltar [DAZN]
- 20h45: Liechtenstein – Armenien [DAZN]
Bonus: das nächste Testspiel Katars wird auf DAZN gezeigt – ab 19h30 gegen Island. Wazn dasn für‘n DAZN-Deal?
Randsport.
NFL. Die zweitbeste Mannschaft der NFC, die LA Rams (9–1) trifft auf die beste Mannschaft der AFC, die Kansas City Chiefs – endlich ein Monday Night Game mit der Kragenweite, die MNF früher als Spiel der Woche hatte.
Die Produktion der Übertragung musste noch einmal umgebaut werden, nach dem vor zwei Wochen der ursprüngliche Austragungsort Mexiko City wegen zu schlechter Platzverhältnisse nach einem Shakira-Konzert, abgesagt werden musste. Das Spiel ist nun wieder ein veritables Rams-Heimspiel.
Es wird interessant sein, wie beide eher mittelmäßige Defenses gegen all die Offensivwaffen halten. Vor zwei Wochen ist die Partie mit ähnlicher Kragenweite, Saints – Rams, in Richtung High Scoring-Game mit 970 yds Offensiv-Produktion abgebogen und zu Ungunsten der Rams gelaufen.
HBL. Spitzenspiel zu einem ungewohnten Termin. Montags. Und 18h30 (um vermutlich der deutschen Nationalmannschaft aus dem Weg zu gehen): SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen [SKY Sport 1]. Die Löwen liegen zwar nur auf Platz #4, sind aber nach Minuspunkten (3 Minuspunkte) das zweitbeste Team hinter den verlustpunktfreien Flensburgern.
Kleinball. Auf der PSA-World Tour beginnt heute das nächste Platinum-Squash-Turnier: die Hong Kong Open – in Gänze im Eurosport-Player übertragen (6h00 – 15h15) .
Simon Rösner ist wieder an #4 gesetzt und startet erst in der zweiten Runde am Mittwoch gegen 9 Uhr. Auch Raphael Kandra hat Freilos und startet erst ab Dienstag.
Stuff Happens.
Sky QDAZN. Deutschlands teuerstes Fernsehen pimpt seine mit drei Jahren Verzögerung in Deutschland erschienene Set-Top-Box Sky Q mit weiteren Fremdangeboten auf. Ab sofort lässt sich für Sky Q eine DAZN-App herunterladen und nutzen – sofern man DAZN-Abonnent ist.
Im Gegensatz zur Swisscom-Pressemitteilung von letzter Woche, fehlt bei Sky jeglicher Hinweis auf etwaige Pläne für Abrechnung von DAZN-Abos via Sky.
Dinnage Zwo. Die Financial Times hat wenige Tage nach ihrer Ernennung, ein ausführlicheres Portrait von Susanna Dinnage geschrieben (vermtl Paywall), die zum Jahreswechsel neue Chefin der Premier League wird.
Dabei bekommt die Rolle von Dinnage innerhalb des Discovery-Konzerns einen deutlich anderen Klang als die einer kleinen Senderchefin eines britischen Spartensenders.
Dinnage gehörte bei Discovery u.a. zum Verhandlungsteam, dass den Olympia-Deal abschloss und letztes Jahr (IMHO eher unglücklich) gegen Sky UK ins Feld zog, um auf Basis der neuen Rechte, höhere Verbreitungsentgelte von Sky UK zu bekommen.
Ferner war sie bei Discovery auch mit den kommenden Problemen für Sportsender in Sachen „Cord Cutting“ beschäftigt, also dem Abwenden von Zuschauern von linearen TV-Sendern über Antenne und Kabel, hin zu On-Demand-Plattformen und Internet.
Dinnage ist außerdem auch hinreichend in der politischen Landschaft verdrahtet – sie war die einzige Vertreterin der Medienindustrie, bei den ersten Gesprächen zwischen Brexit-Minister David Davis und der britischen Wirtschaft.
Rugby. Nach nur 14 Monaten wurde der CEO des englischen Rugby-Verbandes RFU, Steve Brown zurückgetreten. Er kündigte letzte Woche seinen Rücktritt zum Jahresende an.
Hintergrund ist die schlechte finanzielle Verfassung der RFU, bei der Steve Brown vor seiner Amtszeit als CEO sechs Jahre lang der Chief Financial Officer war. Insbesondere zwei Kostenpunkte haben die RFU böse reingerissen: die explodierten Kosten der Renovierung des nationalen Rugby-Stadions Twickenham und ein 220 Millionen Pfund schwerer Acht-Jahres-Vertrag zur Entschädigung der englischen Rugby-Profiklubs zur Abstellung von Nationalspielern. Vom finanziellen Segen der erfolgreichen 2015er-Rugby-WM sei nichts mehr übrig geblieben.
Dies zwang Brown zur Streichung von 64 Arbeitsplätzen im Verband und Kürzung des Budgets für Arbeit auf Amateur- und Nachwuchsebene (u.a. ein Programm zu Etablierung von Kunstrasenplätzen). Brown wurde in einem Untersuchungsbericht eines ehemaligen RFU-Chefs auch für seine Amtszeit als CFO regelrecht zerrissen – was wiederum Brown-Befürworter dazu brachte, über die alte Generation zu schimpfen, die vom Verband nicht ablassen könnten.
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