Screensport am Montag

Moin. Mit der Kalenderwoche 38/52 ging meine erste Woche mit Gewürzspekulatius zu Ende und mit der Woche 39/52 beginnt die erste Herbst-Woche des Jahres.

Coming Up.

Das Fußball-Programm hat sich diese Woche ziemlich gewaschen. Neben englischer Wochen in den Ligen in Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich, wird in England Ligapokal u.a. mit Liverpool – Chelsea und Tottenham – Watford ausgespielt.

Am Donnerstag entscheidet die UEFA über die Vergabe der EM 2024 zwischen der Türkei und Deutschland.

Aber dann das Wochenende. Samstag:

  • Rom-Derby
  • Juve – Napoli
  • Chelsea – Liverpool
  • Madrid-Derby

Am Sonntag schließlich das Hamburg-Derby um 13h30, nach der sensationell getimet 0:5-Heimniederlage des HSVs.

Im Restsport beginnt heute die letzte Woche MLB, mit den letzten Spielen am Sonntag und einem Nachholspiel am Montag. In der AL sieht alles ziemlich eingetütet aus. Da ist maximal noch um das Heimrecht des Wild Card-Spiels zwischen Yankees und A‘s Musik drin. In der NL ist nur einer von sechs Playoff-Plätzen vergeben. In der NL Central gibt es noch drei Kandidaten für den Divisionstitel und in der NL West noch zwei. Für die beiden Wild Card-Tickets gibt es noch drei Kandidaten.

Der Ryder Cup wird in Frankreich, nahe Paris, ausgespielt. Erster Wettbewerbstag ist der Freitag. SKY startet aber schon ab Dienstag seinen eigenen Pop Up-Kanal „Sky Sport Ryder Cup“ um Festivitäten am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zu übertragen.

Die Formel 1 fährt in Sotchi und ab Samstag beginnt die Volleyball-WM der Frauen in Japan (yep, Deutschland ist qualifiziert)

Spocht von heute.

Die FIFA feiert heute in London zum dritten Mal „The Best FIFA Football Awards“ – was hierzulande ohne TV-Partner auf komplettes Desinteresse stößt. Vielleicht sind den ganzen Leuten die diversen Awards auch zu kompliziert. Was zum Henker ist jetzt „The Best FIFA Football Award“? Isses der beste Fußballer des Jahres? Im September gekürt??? Ist es ein Nachfolger des Ballon d‘Or (anscheinend ja)?

Aber es wundert schon, das so ein Sender wie SKY Sport News lieber ein Golf-Magazin ausstrahlt, als die Verleihung von der FIFA mitzunehmen. ORF Sport+ überträgt und fifa.com streamt ab 20h30.


Wie oben erwähnt, beginnt die letzte Woche der MLB-regular season. Die Serie die man sich ansehen sollte (und die unverständlicherweise nicht von DAZN gepickt wurde) ist St. Louis Cardinals – Milwaukee Brewers – ein direktes Duell um eine Wild Card in der NL und vielleicht sogar auch den Titel der NL Central Division. Heute ab 2h15 und das Free Game des Tages auf MLB tv.


Monday Night Football ist Tampa Bay Buccaneers – Pittsburgh Steelers. Irgendjemand hatte roundabout wenige Tage vor dem ersten Spieltag geraunt: wenn die Steelers den Hold Out von RB Le‘Veon Bell nicht vor Saisonstart gefixt bekommen, kollabiert ihnen das Team weg, weil etliche Mitspieler stinksauer wären, wie sich gegenüber Bell verhalten wurde.

Nach der Niederlage gegen Kansas City platzte es aus WR Antonio Bell heraus, fühlte sich nicht hinreichend gewürdigt, wollte mehr respekt und getradet werden und blieb am Montag vom Training fern. Roethlisberger versuchte Ende der Woche auf einer PK zu beruhigen – alles wäre halb so wild.

Auch auf dem Feld stimmen die Leistungen nicht. Ich habe noch nie eine Steelers-Offense gesehen, die so weit weg von ihrer DNA war, wie in den ersten zwei Wochen. Roethlisberger in den ersten zwei Spielen mit 101 Passversuchen! Gegen Kansas City gab es nur 13 Laufversuche. Die Defense kassierte 449 Yards vom Gegner. Man bekam den gegnerischen Wunder-QB Mahomes nicht unter Kontrolle und nun kommt Ryan Fitzpatrick.

Bei den Bucs haben sie ein interessantes Problem. Noch zwei Spiele, dann kommt Franchise-QB Jameis Winston aus der Sperre zurück – unterdessen brandschatzt der 35jährige Journeyman Fitzpatrick die gegnerischen Defenses als wäre er Attilas Schwippschwager. Gegen Philly und New Orleans 402 und 417passYds geworfen, jeweils 4 TDs aufgelegt und insgesamt nur eine INT fabriziert. 78,7% aller Pässe angebracht und ein QB-Rating von 151,5 über beide Spiele.

Stuff Happens.

Nachzügler. Wer es gestern hier im Blog nicht gelesen hat: am Samstag fiel die Entscheidung zur Übernahme von Sky zugunsten der Comcast aus. Die NBC-Mutter setzte sich mit ihrem Angebot in der dritten Runde deutlich gegen Rupert Murdochs Fox durch (17,28 Pfund vs 15,67 Pfund pro Aktie). Murdoch bot damit weniger als aktuelle Kurs von £15,85 pro Aktie, was einige mutmassen lässt, das Murdoch/Disney nur den Preis für die Comcast hochtreiben wollten. Andere spekulieren, dass Murdoch/Disney sich nicht die Verschuldung aufhalsen wollten.

Nun haben die Sky Aktionäre bis zum 11ten Oktober Zeit sich für dieses Angebot zu entscheiden und damit die Übernahme zu akzeptieren.

In einer ersten Stellungnahme gegenüber der Financial Times betonte Comcast, dass die Sky-Führungsriege nicht aus Philadelphia ferngesteuert werden soll, sondern autonom arbeiten kann.


UFC goes DAZN. Recht unbemerkt von der deutschen Sportöffentlichkeit, hatte die UFC seit Juni keinen Streampartner mehr, nach dem der Vertrag mit ProSiebenSat.1 und deren Plattform ran FIGHTING ausgelaufen ist. Alternativen waren das eigene Streamangebot UFC Fight Pass und das kostenpflichtige BILD Plus-Angebot.

PPV im normalen Abo. Am Samstag gab DAZN per Twitter bekannt, dass die UFC zu DAZN wechseln würde und dort der Comeback-Kampf von Connor McGregor in der UFC 229 (Anfang Oktober) im Rahmen des normalen DAZN-Abos laufen würde (nur Deutschland/Österreich).

Weitere Details, die Laufzeit des Deals soll wohl drei Jahre betragen, sollen im Laufe des heutigen Tages bekanntgegeben werden – es würde zu DAZN passen, wenn sämtliche PPVs der Vertragslaufzeit im normalen Abo inkludiert wären. Aber noch ham‘wa es nicht schriftlich.

Strategisch wurscht. DAZN hat erst vor kurzem weltweit eine umfangreiche Kooperation mit der Konkurrenz der UFC abgeschlossen, der Bellator-Serie. Der Abstand zwischen UFC und Bellator ist zugunsten der UFC so groß, dass sich anscheinend keiner der beiden Serien daran stößt, dass DAZN in Deutschland und Österreich beide Serien zeigt.


Servus TV, der HSV des Fernsehens. Es gibt Organisationen, die besitzen keine Langzeitpläne und Strategien, sondern stattdessen launenhafte Mäzenen. Stehen sie mit dem einen Bein auf, ist es . Stehen Sie mit dem anderen Bein auf, ist es Hott.

Servus TV-Chef Ferdinand Wegscheider hat dem österreichischen Blatt Kurier ein längeres Interview über Servus TV, die Positionierung des Senders auf dem österreichischen Markt und seine Deutschland-Strategie gegeben (gefunden via DWDL)

Ich habe sicherheitshalber das Datum gesucht, ob nicht ein Interview von 2014 wieder publiziert worden ist. Aber nein, September 2018. Liest sich aber, wie die Wachstumsvisionen von Servus TV 2013/2014, als man sich im Zuge der eingekauften Eishockey-Rechte sowohl als Alpen-Heimatsender als auch als ARTE positionieren wollte und irgendwo zwischendrin Eishockey, weil… halt irgendwie auch Alpen.

Joa, jetzt ist es halt Motorrad, weil… eh… noa… „Grundsätzlich sind wir natürlich hungrig auf gute Sportrechte. Aber es muss für Servus TV einen Sinn haben.

Aha.

Der Sinn steht und fällt mit Red Bull-Mateschitz.

Es wird übrigens auch wieder in das deutsche Programm investiert. Nach dem Verlust der DEL-Rechte, sollte der Sender in Deutschland und Österreich auf Mateschitz‘ Geheiß im Mai 2016 geschlossen werden – drei Tage später hatte sich Mateschitz wieder beruhigt, aber das Programm für Deutschland wurde zurückgefahren. Eine Anfang 2017 gestartete Programmreform für die Deutschland-Ausgabe des Senders wurde wenige Monate später wieder zurückgefahren. Nun also der nächste Anlauf: Einkauf der MotoGP-Rechte und weiterer Ausbau des Angebots für Deutschland. Wegscheider: „Wir schauen sehr genau, wo es Sinn macht“. Ach so.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp