Screensport am Montag
Moinsen. Es ist Kalenderwoche 38/52 und Start der Gruppenphase in CL und EL. Bei SKY schreiben sie Briefe an Kunden, in denen Roman Steuer auf zwei Seiten erklärt, wieviel Champions League es doch auf SKY zu sehen gäbe. Aber das Geschwurbel nutzt nichts, wenn man es auf die Formel runterbrechen muss, dass es nur noch ein CL-Spiel plus die beiden Konferenzen pro Wochentag sein wird – plus das etwaige Bonus-Spiel auf SKY Sport Austria.
Morgen das BVB-Ehemaligentreffen Liverpool – PSG plus BVB (in Brügge) und Schalke gegen Porto. Am Mittwoch die süddeutsche CL-Abteilung mit Hoffenheim in der Ukraine und Bayern bei Benfica.
Am Donnerstag alle 24 Spiele der EL auf DAZN, u.a. Marseile – Frankfurt und Ludogorets gegen Leverkusen. Auch auf RTL Nitro zu sehen: das Dosentreffen RB Leipzig gegen RB Salzburg, ein Duell das letzte Saison noch von der UEFA für hochproblematisch gehalten wurde, und heuer recht geräuschlos angesetzt wurde.
Für alle drei Fußballtage gelten die neuen Anstosszeiten: 18h55 und 21 Uhr.
Sympathisanten des europäischen Fußballs notieren sich für den nächsten Sonntag: Eredivisie-Spitzenspiel PSV – Ajax, in Frankreich OL gegen OM und am späten Abend aus Argentinien den Superclasico.
In der MLB stehen für die Teams die letzten 14 Tage und noch zirka ein Dutzend Spiele an. Die NY Yankees versuchen im Fernduell gegen Oakland das Heimspiel-Recht beim Wild Card-Playoff-Spiel zu halten. Dabei haben sie u.a. noch sechs Spiele gegen den Erzrivalen aus Boston vor sich. Ab Dienstag startet die letzte Socken-Dreier-Serie in New York, ehe ab Freitag die letzten drei Yankees-Heimspiele der regular season gegen Baltimore ausgetragen werden.
Ab Donnerstag startet die Judo-WM aus Baku, mit reichlich Streams auf Sportdeutschland.tv und Übertragungen der Finals am Nachmittag zusätzlich auf den Eurosport-Plattformen.
Motorsport am Wochenende mit der MotoGP und den GP von Aragon und dem vorletzten Rennwochenende der DTM aus Spielberg.
Die US-PGA-Tour geht mit den Tour Championship zu Ende. Ab Freitag überträgt SKY auch den Laver-Cup im Tennis, der in seiner zweiten Ausgabe in Chicago ausgespielt wird. bei Team Europa gegen Team Welt spielen u.a. Nadal, Federer, Zverev, Thiem, Querrey, Isner, Kyrgios, Sock, und Shapovalov mit.
Am kommenden Wochenende kommt es in der GFL zu der ersten Playoff-Runde. Am Samstag Dresden – Allgäu, Schwäbisch Hall – Köln und Braunschweig – München. Am Sonntag spielen Frankfurt gegen die Berlin Rebels.
Spocht von Heute.
Im NFL-Monday Night Game (das inzwischen durch einen extrem häßlichen Score Bug nervt) treffen zwei knappe Verlierer der ersten Woche aufeinander: Chicago Bears – Seattle Seahawks unterlagen auswärts mit insgesamt vier Punkten Unterschied gegen Green Bay und Denver.
Bei Seattle haben sie in der Off-Season den Reset-Knopf gedrückt und den Kader massiv überarbeitet. Weg: Sherman, Shead, Bennett, Lynch, Rawls und Graham und dazu neue Offense- und Defense-Coordinator. Gegangen: Darrell Bevell und Kris Richard. Neu: Brian Schottenheimer und Ken Norton Jr.
Das war zu Beginn harzig: alle vier Preseason-Spiele gingen (knapp) verloren. Gegen Denver zeigte sich die Lauf-Defense noch nicht sattelfest.
Chicago kommt mit seinem neuen Headcoach Matt Nagy von einer knappen Niederlage gegen den Erzrivalen Green Bay. Die Pass-Offense erwies sich als harmlos. Das Laufspiel war okay-ish.
„Okay-ish“ war auch das Urteil über den ersten Einsatz der neuen ESPN-Monday Night-Crew. Kommentator Joe Tessitore packte mehr Emotionen in seinem Kommentar als Vorgänger McDonough, aber entwickelte wenig Chemie zu seinem Co, dem Rookie Jason Witten, der die Sollbruchstelle im Dreier-Team darstellt. Witten zeigte sich bei seinem ersten TV-Einsatz noch sehr blass. Schaltete sich selten proaktiv ein und war im Grunde genommen überflüssig. Mehr Potential hat der Analyst im Hubwagen am Seitenrand, Booger McFarland. Sehr redefreundlich, könnte er das Amalgam zwischen Tessitore und Witten sein – wenn er denn in der Kabine säße und nicht fernab im Hubwagen.
Zeilensport.
Die Financial Times hat (möglicherweise hinter der Paywall) eine Analyse des Ronaldo-Transfers aus Sicht von Juve getätigt. Daran fand ich spannend mal explizit durchgerechnet zu bekommen, wie sich der 100 Mio Euro-Transfer eines 33jährigen Stürmers rechnen soll.
Ausgaben: 457 Mio Euro über 4 Jahre.
100 Mio Euro Transfersumme +
5 Mio Euro Abgaben an Ronaldos Ausbildungsklubs +
12 Mio Euro für Ronaldos Agenten Mendes +
85 Mio Euro pro Saison an Gehalt und Kompensation für die Nutzung von Bildrechten.
Verteilt über vier Jahre: 114 Mio Euro pro Saison Mehrausgaben.
Mehreinnahmen:
55 Mio Euro höhere TV-Erlöse aus der Champions League (255 statt 200 Mio/Saison) durch sportlichen Erfolg +
14 Mio Euro höhere Ticket-Erlöse (70 statt 56 Mio Euro)
121 Mio Euro höhere Sponsoreneinnahmen (235 statt 114 Mio/Saison)
Bei dieser Auflistung wird schnell klar, wo die Schwachstelle der Kalkulation sitzt: bei der Hoffnung auf höhere Sponsoreneinnahmen, die mangels aktueller Neuabschlüsse nicht hart bepreist werden kann. Es ist nur die Hoffnung, über neue Deals Mehreinnahmen rein zu holen. Die Hoffnung ergibt sich aus dem Delta zwischen dem was Juve derzeit von Adidas und Hauptsponsor Jeep bekommt (40 Mio Euro/Saison) und dem was z.B. Manchester Utd bekommt (156 Mio Euro/Saison). Juve soll sich aktuell mit Adidas und Jeep in Gesprächen zu vorzeitigen Vertragsverlängerungen befinden.
Immer wieder als Plus wird Ronaldos Social Media-Gefolgschaft (330 Mio User quer durch div. Plattformen) aufgeführt – im Juli hat Juve 10 Mio mehr Social Media-User bekommen.
Was mir fehlt, ist eine nachweisbare, in Zahlen ausdrückbare Relation zwischen Social Media-Zahlen und Mehreinnahmen. Es liegt in der Logik, dass da irgendwas ist. Mir dünkt aber, dass die Quantität überschätzt wird. So lange niemand in der Lage ist, in harten Zahlen auszudrücken, wieviel denn nun die Social Media-Gefolgschaft eines Messis oder Ronaldos wert ist, kommen mir diese Social Media-Zahlen wie Glasperlen vor, die immer wieder in die Runde geworfen werden, wenn man grad nix anderes Belastbares hat.
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