Screensport am Dienstag

Moin. Heute ist D-Day bzw. auf Deutsch: Tag des Umzugs. Ich habe daher heute null Fokus auf Sport. Anyway: in aller Kürze…

Spocht von Heute.

• In Dublin beginnt die WM im Para-Schwimmen. Der Eurosport-Player streamt beide Sessions ab 10 Uhr und 18 Uhr.

• Rückspiele der dritten Qualifikationsrunde der Champions League. DAZN zeigt Fener – Benfica, Hinspiel 0:1. Laola1.tv zeigt Videoton – Malmö, Hinspiel 1:1. Für Freunde des Livetickers: im BeNe-Duell zwischen Standard und Ajax steht es 2:2 und zw. Celtic und AEK 1:1. Salzburg hat einen geschmeidigen 3:0-Vorsprung aus dem Heimspiel gegen Shkendija.

• Heute und am Donnerstag wird in England die erste Runde des Liga-Pokals, aktueller Name: Carabao Cup (thailändisches Energie-Getränk), ausgetragen. 70 Klubs nehmen daran teil (keine Premier League und zwei der drei PL-Absteiger auch nicht). Setzlisten wurden abgeschafft, aber die Einteilung in eine Nord- und Süd-Gruppe wurde beibehalten. Die Verlängerung wurde abgeschafft. Nach 90 Minuten geht es ggf. gleich ins Elfmeterschießen.

  DAZN zeigt heute zwei Spiele ab 20h45: Yeovil Town – Aston Villa und Leeds Utd – Bolton Wanderers

Stuff Happens.

• MotoGP fährt zu Servus TV weiter. Der Vertrag zwischen MotoGP-Promoter Dorna und Eurosport Deutschland wurde, wie schon in Frankreich, nicht verlängert. Servus TV bekommt für ungewöhnlich lange fünf Jahre die Exklusivrechte für Deutschland und Österreich – wo Servus TV schon seit drei Jahren überträgt. Auch die Superbike-WM, ebenfalls von der Dorna vermarktet, wandert zu Servus TV.

  Ich hatte es schon Twitter gefragt, unter welchem Szenario der Wechsel aus der Perspektive der Dorna, die seit knapp zehn Jahren in Deutschland zuvorderst nach mehr Reichweite sucht, ein Wechsel zu Servus TV sinnvoll ist. Das mir naheliegendste Szenario scheint ein Desinteresse von Eurosport Deutschland zu sein, für die die Kennzahlen nach dem Wegfall von Eurosport France, mit denen man sich die Produktion geteilt hat, nicht mehr stimmen könnten. Ich habe keine Ahnung, ob Eurosport Nederland, deren Rechte auch auslaufen und die Produktion mit Frankreich geteilt haben, schon verlängert hat.

  Über Servus TV in Deutschland mehr Reichweite zu erzielen, ist illusorisch. Servus TV, der 2016 nach Verbal-Diarrhoe von Dieter Mateschitz mehrere Tage lang vor der Schließung statt, hat in Deutschland nur ein Zehntel des österreichischen Marktanteils: 0,25% vs 2,5% (Eurosport DE 2017: 0,6). Die DEL, das bislang ambitionierteste Servus TV-Sportrecht für Deutschland, kam über einen Schnitt von 130.000 Zuschauern nicht hinaus. SPORT1 (Marktanteil 2017 0,9%) schaffte in seiner ersten Saison auf Anhieb 200.000 Zuschauer.

  Insbesondere der Deutschland-Ableger von Servus TV zeichnet sich durch eine mal Hü, mal Hott-Strategie aus. Mal sollte der Ableger eingestellt werden, dann wurde nichts investiert, dann wurden Liveprogramme wie Talk im Turm zugunsten von Krimis im Deutschland-Ableger gen Mitternacht geschoben. Und jetzt ist man auf einmal der ultrawichtige, strategische Partner der Dorna? Go figure.

• Tom Bender gestorben. Tom Bender ist am Wochenende im Alter von 52 Jahren gestorben. Bender war zuletzt Geschäftsführer der Rheinischen Post. Von 2001 bis 2014 auf mehreren Positionen der DFL, u.a. Geschäftsführer für Medien, Marketing und Kommunikation. Davor war er Reporter bei Bild, SportBild, Reporter und Sportchef bei Premiere und Sportchef bei TM3 als Rupert Murdoch mit den Champions League-Rechte zum Angriff auf Premiere blies.

• DAZN Canada holt Serie A. Wenige Tage vor Ligastart hat DAZN Canada sich die Serie A-Rechte gesichert, während in Deutschland noch Schweigen im Walde herrscht.

• MP & Silva verliert Schottland. Der finanziell klamme Sportrechte-Vermarkter MP & Silva hat auch Raten seines Vertrages mit der schottischen Liga nicht gezahlt. Die SPFL hat daher den Vermarktungsvertrag mit MP & Silva beendet, fünf Jahre vor dem geplanten Ablauf des seit 2014 gültigen Vertrages. Die SPFL will die internationalen Ligarechte erst einmal direkt verhandeln.

  Und Handball? Richtig ins Klo hat der Handball-Weltverband IHF gegriffen, der erst im März einen 6-Jahres-Vertrag mit MP & Silva startete – in Nachfolge des extrem komplizierten Partners BeIN Sports. Dies bedeutet in letzter Konsequenz, das aktuell keiner weiß, wie es mit der Handball-WM Anfang 2019 in Deutschland und Dänemark aussieht. DWDL hat gestern einiges zu den Hintergründen gebracht. Siehe auch Handball World.

• Tottenham verspätet. Aus Sicherheitsgründen haben die Tottenham Hotspur die Eröffnung des neuen Stadions neuerlich verschoben. Man wird nicht vor Ende Oktober eröffnen – bedeutet dass auch das NFL-Spiel Seattle – Oakland, wie auch Tottenham, ins Wembley wandern muss.

• ESPN im Fußball-Großeinkauf. Um sein neues Pay-Stream-Angebot ESPN+ noch weiter zu pimpen, hat ESPN für 55 Mio US$/Saison von der IMG Übertragungsrechte für den FA-Cup und von vier weitere Ligen eingekauft: die Eredivisie, die chinesische CSL, die australische A- und W-League (Frauen). Qu: sportsbusinessdaily.com