Screensport am Donnerstag
Moin. Ich zähle inzwischen immer lauter runter. Noch sechs Tage bis Einzug ins Haus. Es macht sich zunehmen Nervosität breit. Heute wird die nächste Stufe gezündet. Es kommt der Telekommunikations-Klempner und verlegt das Internet-Rohr ins Haus.
Trocken in Missouri.
Schwitzig wird‘s heute auch für die Golfer bei der 100ten PGA Championship in der Nähe von St. Louis, Missouri. Die Höchsttemperaturen liegen heute bei 33º C. Die Trockenheit der letzten Tage sollen die Greens recht ungleichmäßig ausgetrocknet haben und viele rechnen mit Schwierigkeiten beim Bespielen der Grüns.
Ein Spieler, den die US-Medien auf dem Radar haben, ist 28 Jahre alte Tony Finau, der dieses Jahr bei allen Majors in der Spitzengruppe war: #10 bei den Masters, #5 bei den US Open und #9 bei den Open Championship.
Für Finau wäre es der Durchbruch. Für den 29jährigen Rory McIlroy wäre es die Vollendung des Comebacks. Der Nordire, der 2017 nur auf #11 der Weltrangliste abschloss und nun schon seit vier Jahren ohne Major ist, hat sich diese Saison inzwischen bis auf Platz #5 hoch geschoben und war zumindest bei zwei der drei Majors in den Top #5: die Masters #5 und The Open #2, verpasste bei den US Open den Cut.
Ryder Cup is coming. Sechs Wochen vor dem Ryder Cup, geht es auch um die Qualifikation für den Cup. Beim amerikanischen Team sind die PGA Championship das letzte Event um sich über errungene Punkte für die acht Plätze automatisch zu qualifizieren, ohne auf eine der vier Wildcards von Jim Furyk zu hoffen. Vier Spieler sind bereits fix drin:
- Dustin Johnson
- Brooks Koepka
- Justin Thomas
- Patrick Reed
Auf den restlichen vier Plätzen sitzen derzeit Bubba Watson, Jordan Spieth, Rickie Fowler und Webb Simpson. In Schlagweite sind Bryson DeChambeau, Phil Mickelson, Xander Schauffele und Matt Kuchar.
Die Punkte für die US-Rangliste werden nach den verdienten Geldern ermittelt – mit doppelter Punktzahl für den Sieger der PGA Championship und dem Faktor 1,5 für jeden anderen Spieler in den PGA Championship. Daher hat jeder US-Spieler bis runter zu Platz #85 noch mathematische Chancen in den Ryder Cup-Kader per automatischer Qualifikation reinzurutschen.
Tee Times:
- Der „Ryder Cup“-Flight mit US-Captain Jim Furyk, Geheimfavorit Tony Finau und dem potentiellen Ryder Cup-Qualifikanten Xander Schauffele ab 14h17 MESZ.
- Martin Kaymer ist der einzige deutsche Starter und beginnt um 14h28 MESZ in einem Flight mit Davis Love III und Rich Beem.
- Der spektakulärste Flight des Tages startet um 15h23 MESZ mit Rory McIlroy, Titelverteidiger und Weltranglistenzweiten Justin Thomas und dem wieder erstarkten Tiger Woods.
- Weltranglistenerster Dustin Johnson startet mit #14 Bubba Watson und Adam Scott um 19h53.
- Open-Sieger Francesco Molinari startet mit Patrick Reed und dem Weltranglisten-Vierten Brooks Koepka um 20h15.
SKY überträgt heute und morgen ab 19 Uhr, am Samstag ab 21 Uhr und am Sonntag ab 20 Uhr mit Carlo Knauss, Gregor Biernath, Adrian Grosser.
Eier.
Zweidrittel-Start. Heute beginnt endgültig die NFL-Preseason mit Spielen von 24 der 32 Teams. Es ist nur der erste Spieltag der NFL-Preseason. Daher setzen DAZN und ran.de/ProSieben MAXX mit den Übertragungen noch aus. Die Spiele gibt es im kostenpflichtigen NFL Gamepass zu sehen. Einige Teams könnten auch Gratisstreams zur Verfügung stellen. Wie im letzten Jahr streamen auch diese Saison die Patriots wieder ihre Spiele nach Deutschland mit Sebastian Vollmer und Markus Kuhn unter der URL patriots.com/preseasonlive-germany.
Die Spiele haben zwar nur mäßige Relevanz, aber wer will, kann sich die ersten zwei, drei Drives eines Teams anschauen, wenn die Aufstellung halbwegs noch der potentiellen Startformation vom ersten Spieltag entspricht oder ein Blick auf die neuen Rookie-QBs werfen.
Randsport.
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European Championships. Die Triathlon-Wettbewerbe starten heute mit dem Frauen-Rennen ab 14h30. Golf und die Quali der Turner scheinen auch heute streamlos zu bleiben. Die Freiwasser-SchwimmerInnen erhöhen heute auf 10km.
Vormittags. Qualis in Leichtathletik, Schwimmen und Turnen. In der Leichtathletik startet ab 10 Uhr der Siebenkampf. Medaillen beim Freiwasser-Schwimmen ab 10h30
Mittags. Die Leichtathletik zieht sich weiter, vor allem dank des Hochsprungs des Siebenkampfes. Beim Freiwasser-Schwimmen steigen die Männer ab 13h30 ins Nass.
Nachmittags. Entscheidungen gibt es zweimal beim Wasserspringen und ab 14h30 im Triathlon der Frauen.
Vorabends. Schwimmen startet mit den Finals um 17h45 und Leichtathletik ab 19h10.
Abends. Der Abend gehört wieder der Leichtathletik allein. Ab 20h15 gibt es die Finals bei den 400m Hürden/M, Speerwurf/M, 200m/M, 3000m Hindernis/M und 100m Hürden/F um kurz vor Zehn. -
Sektion Leder. Heute werden die Hinspiele der dritten Runde der EL-Quali ausgespielt. Das RB Leipzig-Spiel ist dabei kurzfristig von DAZN und SPORT1 eingekauft worden. Heute ab 18h30 spielt man gegen Universitea Craiova, dem rumänischen Pokalsieger.
Bei der U20-WM der Frauen schließt heute der zweite Spieltag ab. In Gruppe D treffen die beiden Sieger des ersten Spieltags aufeinander: Deutschland – China. Der Sieger ist für das Viertelfinale qualifiziert. Alle Eurosport-Kanäle übertragen das Spiel ab 13h30.
Deadline Brexit. Die Premier League beschloss im September 2017 das Sommer-Transferfenster nun einen Tag vor Saisonstart zu schließen – also: heute, 18 Uhr MESZ, knapp drei Wochen vor dem Rest Europas (Italien folgt dem englischen Beispiel und macht nächste Woche das Fenster dicht). Daher ist heute der erste „Deadline Day“. Spielerverkäufe können danach noch getätigt werden, aber Spielerkäufe nicht mehr.
England hyperventiliert also ein bisschen vor sich hin. Chelsea hat für 79 Millionen Euro den Torwart von Athletic Bilbao, Kepa Arrizabalaga (45 Punkte bei Scrabble), verpflichtet, weil Courtois vermutlich zu Real wechseln wird. Neben den üblichen englischen Verdächtigen (BBC Five Live, Sky Sport News UK, Talksport), gibt es Berichterstattung heute auch auf Sportdigital: transfermarkt.de meldet sich mit Florian Obst um 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr und 17 Uhr mit fünfminütigen Sendungen und um 18h45 mit der viertelstündigen Tageszusammenfassung.
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MLB. Nach dem die NY Yankees übers Wochenende von den Red Sox‘ aufs Maul bekommen haben, haben sie sich in der Dreier-Serie gegen die White Sox stabilisiert und können weitere Siege in der heute beginnenden Vierer-Serie gegen die Texas Rangers holen. Die Rangers sind das schlechteste Team der AL West. Für die Yankees also die Gelegenheit den Abstand auf die Red Sox zu verkürzen und den eigenen Wild Card-Platz im Fernduell gegen Oakland und Seattle abzusichern. DAZN streamt alle vier Spiele der Serie – heute ab 1h05 mit dem wieder genesenen JA Happ, morgen Tanaka, Samstag Lynn und Sonntag Sabathia im ersten Spiel nach dem Massaker durch die Red Sox.
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Flag Football. Die American Football-Variante mit Stoff-Fähnchen-Zupfen statt harter Tacklings mit Hirnzellen-Verlust, nennt sich „Flag Football“ und versucht sich seit einigen Jahren verstärkt auch außerhalb des Jugendbereiches zu platzieren. Von Heute bis Sonntag findet die Flag Football-WM in Panama für Männer und Frauen statt (h/t @mka_mike) und die Spiele von den drei Feldern werden auf drei unterschiedlichen YouTube-Kanälen gestreamt.
Von heute bis Samstag findet die Gruppenphase statt. Heute und Morgen ab 15 Uhr und am Samstag ab 21h15. Bei den Männern spielen u.a. Teams aus den USA, Österreich, Dänemark und Japan mit. Bei den Frauen sind die Gastgeberinnen Favoriten und spielen auch Teams aus Österreich, Dänemark und Japan mit.
Österreichs Männer spielen heute ab 17h30 gegen Japan und um 21h15 gegen die USA. Das Frauen-Team Österreichs spielt um 20 Uhr gegen die USA.
Stuff Happens.
Neues im TV.
Mann gegen Mann mit Frau. Als Eurosport sein Sendekonzept für die Freitagsspiele der kommenden Bundesligasaison verkündete, gab es ein schwarzes Loch: der Sendeplatz nach dem Spiel, der bis dato vom Kicker Talk gefüllt wurde. Der Kicker Talk ist nicht mehr. Der Nachfolge-Talk heißt „Mann gegen Mann“,
„Mann gegen Mann“ wird an Bundesliga-Freitagen (32x) auf EURO1 um 22h15 beginnen und auf EURO2 Xtra zeitversetzt nach Ende der Bundesliga-Nachberichte, beginnen. Die Sendung dauert eine Stunde und wird Talk und Spieltagsvorschau in Einem sein. In Unterscheidung von anderen Fußball-Talks soll es nur zwei Gäste geben, die sich mit gegensätzlicher Meinung Pro und Contra geben.
Nach dem Weggang von Marco Hagemann, wird die andere Kicker Talk-Hälfte Wolfgang Nadvornik einen Moderator stellen. Die Moderations-Alternative heißt überraschend Anna Kraft, vor drei Jahren von SPORT1 zum ZDF-Sport aufgestiegen und jetzt zu Eurosport wechselnd – angeblich weil unzufrieden, dass sie nicht an Müller-Hohenstein vorbei, ins Sportstudio gekommen ist. Wenn die „Mann gegen Mann“-Frau nicht den Talk moderiert, wird sie ihren Mann als Field Reporterin und Moderatorin von Liveübertragungen stehen.
CL-Appetizer im Free-TV. Sky macht mit der Verkündung seines Redaktionkonzeptes für die Champions League per Salami-Taktik weiter. Schwerpunkt der Infos bei Quotenmeter ist diesmal der Free-TV-Ableger SKY Sport News. SSN wird dabei als Appetizer für die Pay-TV-Übertragungen verwendet.
- Vorberichte 1: der „Champions Countdown“, Vorberichte für die 18h55-Spiele, wird simulcast ab 18h30 auf SKY Sport 1 und SKY Sport News ausgestrahlt.
- Vorberichte 2: die Vorberichte für die 21h-Spiele werden auf SKY Sport 2 und SKY Sport News ab 19h30 ausgestrahlt.
- Ceci n‘est pas le „Fan Talk“: während der 21h-Spiele zeigt SKY Sport News „Champions Corner“, eine Kopie des SPORT1-Fan Talks – nur nicht aus einer Kneipe, sondern dem Studio in Unterföhring. Florian Schmidt-Sommerfeld unterhält sich mit Gästen über die laufende Spiele (ohne das Livebilder der Spieler gezeigt werden). Als Stammgäste sind Mirko Slomka und die BeIN Sports France-Field Reporterin Margot Dumont vorgesehen.
- Nachberichte 1: SKY Sport News darf ab 23 Uhr selektiv erste Bilder von CL-Spielen zeigen.
- Nachberichte 2: ab 24 Uhr bringt SKY Sport News „Alle Spiele, alle Tore“ mit Zusammenfassungen aller Spiele. Moderatorinnen sind alternierend Britta Hofmann und Jessica „Kastrop“ Libbertz – die anscheinend aus der Moderationsrotation des Vorlaufes (Hellmann & Leopold) rausgenommen wurde.
Währenddessen auf der anderen Seite des Atlantiks.
NCAA-Feigenblatt. Der US-College-Sportverband NCAA hat gestern Reformpläne für den Umgang mit College Basketball-Spielern vorgelegt.
- College-Spielern, die sich der NBA-Draft stellen wollen, wird das Anheuern eines Spieleragenten erlaubt.
- College-Spielern, die zur NBA-Draft gehen, aber nicht gedraftet werden, können zum College zurückkehren – auch dann, wenn sie einen Spieleragenten verpflichtet haben.
- Erhöhte Transparenz der Geldströme bei der Finanzierung der Sommer-Basketball-Turniere.
- Verschärfung der Bestrafung bei bestimmten Verstössen.
- Universitäts-Präsidenten werden für Verstösse haftbar gemacht.
- Angehende College-Spieler können nun 15 statt nur 5 Besuche an Colleges zu Gesprächen und Besichtigung machen.
- College-Spieler die nach mind. zwei Jahren vorzeitig das College verlassen, können bis zu zehn Jahre später an das College zurückkehren und ihren Abschluss machen. Sämtliche Studiengebühren und akademische Kosten muss das College übernehmen.
Dieses Maßnahmenpaket folgt einem umfangreichen Korruptionsskandal, der vor einem Jahr aufgeflogen ist und eine Reihe von sehr namhaften Colleges und deren Coaches involviert. Im April schlug eine eingesetzte Kommission unter der Ex-Außenministerin Condoleezza Rice ein Reformpaket vor. Aus diesem Paket fehlt die Abschaffung der „One and Done-Rule“, aber hier liegt der Ball nach Auffassung der NCAA bei der NBA – ohne dass die NCAA irgendeine Form von Druck auf die NBA ausübt.
Keinen Schritt nach vorne machte die NCAA bei einem Thema, dass selbst die Rice-Kommission nicht expressis verbis anpacken wollte: das Zahlen von Gehältern/Entschädigungen an die studentischen Spieler im milliardenschweren College Sport-Business.
Die Reform kommt in den ersten Einschätzungen der US-Medien sehr schlecht weg. Sie sei nicht einschneidend genug. Sie brächte kleinere Colleges in finanzielle Schwierigkeiten, schiebt das „One-and-Done“-Problem zur NBA ab und drücke sich um die essentielle Frage der Bezahlung von College Sportlern herum. Die NCAA bleibt weiterhin völlig zahnlos in Sachen „akademischer Beschiss“, bei dem, wie in North Carolina, für die Sportler Alibi-Kurse abgehalten werden, damit die Spieler bestimmte akademische Ziele zumindest auf dem Papier erreichen.
Dan Wetzel von Yahoo kommentiert:
It’s about the increased weaponization of amateurism – after all, those big salaries, bloated athletic department staffs, comp cars, country club memberships and gold-plated facilities don’t pay for themselves.
The rules protect the cash flow, even as they create the underground economy that will never, ever go away until there is real reform.
By trying to protect the rules, rather than trying to solve the problem, the NCAA showed it is profoundly cool with nothing meaningful changing at all.
aus: „Don’t be fooled by NCAA’s smoke-and-mirrors rule changes … this was a power grab“, Dan Wetzel, Yahoo Sports
DAZN macht sich beliebter. Der Kanada-Ableger von DAZN hat sich im Ahorn-Land nicht viele Freunde gemacht, als man zum Sendestart sich die Exklusivrechte für die NFL holte (dem NFL Sunday Ticket, also alle Spiele als Einzeloption) und die technische Plattform in den ersten Wochen absolut unterirdisch funktionierte.
Für die anstehende Saison nimmt man einen etwas sichereren Weg: man sublizenziert die Rechte an zahlreiche kanadische Pay-TV-Plattformen, u.a. Bell und Rogers. Qu: TV Sports Markets.
Zeilensport.
Was wäre wenn Green Bay Packers-QB Aaron Rodgers NFL Commissioner wäre? Dies ist die Ausgangsstellung eines Interviews von Rodgers mit Bill Simmons Portal „The Ringer“: „We Made Aaron Rodgers NFL Commissioner for a Day“. Und Rodgers sagt Interessantes zur Hymnen-Diskussion:
If you’re going to take the focus off of what the protest was really about—it was never about the anthem, it was never about the troops, it was about social equality and racial injustice—then make it all about the anthem,” he said. “Everybody in the stadium stands and does the exact same thing. You have people in the concession, people in the bathroom; you’ve got cameramen on their knee watching. You can’t have it one way or another.
You have to remember where everything started. I’m one of the older players; we never came out for the anthem back in the day. We were in the locker room; in my first three, four, five years, we only came out a couple of times. We’d be in the locker room, we’d come out, intros, and then the game. Then the DOD [Department of Defense] paid some money for demonstrations and flyovers and whatnot and it became a different policy. Again, the messaging has been changed. If the owners see it as all about the flag and the anthem, everybody should be held to the same standard.
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