Screensport am Freitag
Moinsen. Die Aufarbeitung der WM-Leistung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gestaltet sich so schwer wie noch nie – weil etliche Personen meinen, eine politische Agenda reinkippen zu müssen. In Zeiten von Trump und AfD ist es nicht mehr möglich, öffentlich einen Dissens auszutragen, ohne das drei Minuten später ein Bezug zu Flüchtlingen, Merkel und Europa hergestellt worden ist. Es hat vor einigen Jahren mit Bloggern, YouTubern, Kolumnisten und anderen Meinungsmachern begonnen. Die Klick-, Views- und Einschaltquoten-Hurerei hat inzwischen dazu geführt, dass viele Medien sich inzwischen passgenau auf jeweils ein bestimmtes Klientel eingegroovt haben und dieses durch Fütterung mit weiteren linientreuen Meinungshaufen weiter melken. Onanie in der eigenen Filterblase – inzwischen auch von reichweitenstarken Leuchttürmen der deutschen Medienlandschaft betrieben.
In Diskussionen geht es nicht mehr um überzeugende Argumente oder die Chance der eigenen Hinterfragung, sondern um den rhetorischen Endsieg des eigenen Teams.…
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