Screensport am Freitag

Moinsen. Screensport heute zur ungewohnter Stunde. Nicht nur, dass ich bei den 25+x Grad-Sommertagen einen anderen Tagesrhythmus ausprobieren möchte. Ich muss wegen eines Termins in meinem Haus in Langenhorn schon um 7 Uhr aus dem Büro wieder aufbrechen.

Apropos „brechen“: ob der PSG das Financial Fairplay der UEFA gebrochen hat, soll heute von der UEFA verhandelt werden – vielleicht gibt es heute auch schon das Urteil. Es hält sich das Gerücht, dass der Thomas Tuchels neuer Verein per Geldstrafe und Transfersanktionen bestraft werden könnte.

1. Randsport.

• Danke, Schnellgericht dürften sich die French Open-Organisatoren gesagt haben, als die Mädels gestern in den Halbfinals kurzen Prozess gemacht haben und damit den gestrigen Tag doch noch pünktlich zu Ende gebracht haben. Halep und Stephens am Samstag im Finale.

  Heute erstmal die Halbfinals bei den Männern. Thiem – Cecchinato ab 13 Uhr, gefolgt von Nadal – Del Potro. Ben Rothenberg/NY Times hat am Mittwoch in einen Twitter-Thread gut und kompakt zusammengefasst, warum über Cecchinato das Damoklesschwert einer Betrafung wg. Spielmanipulation schwebt.

• Formel 1. Man fährt ab heute auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montréal. Für Europa ist also wieder ein Abendrennen angesagt. n-tv überträgt heute beide Trainingssessions ab 16 Uhd und 20 Uhr. Auch das Qualifying wird morgen ausnahmsweise auf n-tv laufen.

• Sektion Leder. Für Deutschland ist es heute ab 19 Uhr das letzte WM-Vorbereitungsspiel – gegen Saudi Arabien (gefolgt von der DFB-Pokal-Auslosung ab 22 Uhr). Saudi-Arabien ist Russlands Gegner im WM-Auftaktspiel am nächsten Donnerstag.

  DAZN zeigt parallel Schweiz – Japan und ARTE zeigt ab 21h50 eine Doku über Winnie Schäfer und Jamaikas Weg durch die WM-Qualifikation (bei Dokus, die mir versuchen Winnie Schäfer als Trainer zu verkaufen, der in Deutschland „Kultstatus genießt“ schalte ich geistig immer sehr früh ab)

• Footvolley. Irgendwo zwischen Fußballtennis und Sepak Takraw liegt „Footvolley“. Die Basis, Sand und Netz, ist dem Beachvolleyball entliehen. Der Rest dem Fußballtennis. Durch die Höhe des Netzes gehen aber dem Footvolley die spektakulären Sepak Takraw-Aktionen ab. Aktuell findet in Österreich die Footvolley-EM statt und Laola1.tv streamt heute ab 9h30 den zweiten Wettbewerbstag.

• Basketball und die Entscheidung in der Serie? Jo, nicht nur die NBA-Finals können heute vorzeitig zu Ende gehen – Golden State führt vor Spiel 4 in Cleveland in der Serie 3–0.

  Auch in der Liga ACB in Spanien könnte heute die Halbfinal-Serie FC Barcelona – Saski-Baskonia entschieden werden (ab 21 Uhr auf DAZN). Barcelona unter Svetislav Pesic hat sich schon im Viertelfinale schwer getan und brauchte alle drei Spiele. Jetzt im Halbfinale liegt man in der Serie 0–2 zurück. Best-of-Five heißt: gewinnt Saski-Baskonia heute Abend, sind „Sveti“ und „Barça“ raus.

• Subway-Series. Heute startet in der MLB die drei Spiele-währende Subway-Series zwischen den NY Mets und NY Yankees (1h10, DAZN). Während die NY Yankees zu den zwei besten Teams der AL gehören, sind die NY Mets nach einer Niederlagenserie (inzwischen 6 Niederlagen in Folge) im Bodensatz der NL angekommen: viertschlechtestes Team und sieben Spiele unter .500.

Ohrsport

Eine neue Folge des monatlichen Podcasts vom BR Sport „Seitenwechsel“ ist draußen. Diesmal geht es um Radsport: ein Selbsttest im Radlabor München, wieweit man mit Chris Froome mithalten könnte und die Diskussion mit Fritz Sörgel wie sauber Froome und der Radsport sind und angesichts der Anstregungen überhaupt sein können.

Stuff Happens.

Volleyball stellt sich im TV neu auf. Die deutsche Volleyball-Bundesliga wird nach einem neuen TV-Vertrag mit SPORT1 im Free-TV so präsent sein wie noch nie. Online wechselt man die Plattform und wandert mit VBL und Zweiter Liga von sportdeutschland.tv zu Sporttotal.

TV-Vertrag mit SPORT1. SPORT1 wird ab diesen Sommer drei Jahre lang exklusive TV-Heimat für die VBL werden. Pro Saison wird es mindestens 33 Spiele der Frauen-Bundesliga (i.d.R. mittwochs 18 Uhr, 22 Hauptrunden-Spiele, 11 Playoff-Spiele) und mindestens 12 Spiele der Männer-Bundesliga (i.d.R. donnerstags 18 Uhr, 6 Hauptrunden- und 6 Playoff-Spiele) geben. Ebenfalls im Paket: die Halbfinal-Spiele im DVV-Pokal und der Supercup.

Plattformwechel. Online folgt man dem Lockruf von Sporttotal und wandert von der DOSB/P7S1-Plattform sportdeutschland.tv weg. Sporttotal wird alle Bundesliga- und später Zweitliga-Hallen mit ihrem automatischen Kamera-Systemen ausstatten und alle VBL-Spiele live streamen. Die Übertragungen aus den Zweiten Ligen soll nach und nach auf- und ausgebaut werden. In der Bundesliga sollen die Hallen bei TV-Spielen mit 5 Kameras, 4 davon unbemannt, ausgestattet werden.

Für Sporttotal und ihren vollautomatischen Systemen ist dies nun der Ernstfall. Es geht nicht irgendwelche Bezirksligisten mit zwanzig Zuschauer im Stream, sondern um eine der deutschen Topligen, dessen Bilder teilweise auch im Fernsehen laufen werden.

Nach Berechnungen von SPONSORs entfällt durch den neuen SPORT1/Sporttotal-Deal der Produktionskostenzuschuss, den die Bundesligisten bislang zahlen mussten, so dass unterm Strich zirka 750.000 Euro mehr bei den Bundesligisten verbleibt.

Girls first. Ist dies die erste Liga in Deutschland, bei denen die Frauen per dreijährigen TV-Kontrakt, eine größere TV-Präsenz als die Männer haben?

Premier League-Resteteller. Gestern wurde es offiziell gemacht: die Premier League hat die letzten beiden Übertragungspakete verkauft (3 Jahre, Sommer 2019 – Sommer 2022). Dabei handelt es sich um zwei Pakete über je zwei komplette Spieltage (also je 2x 10 Spiele) an Feiertagen oder unter der Woche.

Das eine Paket hat sich BT (für angeblich 37 Mio Euro/Saison) und das andere Paket Amazon UK geholt. Amazon ist damit ein neuer Player in der Premier League-Vermarktung. Amazon UK wird die Spiele seinen Prime Video-Abonnenten ohne Aufpreis anbieten und hat mit diesem Paket anscheinend die Option sich z.B. für den Boxing Day-Spieltag an Weihnachten zu entscheiden.

Damit hat Amazon in UK schon ein substantielles Sportangebot mit der ATP (4 Jahre, ab Januar 2019) und den US Open (5 Jahre, ab dieses Jahr) und non-exklusiv Thursday Night Football.

Premier League findet neuen Schlüssel. Am Donnerstag konnte sich die Premier League auf einen neuen Verteilungsschlüssel für die TV-Einnahmen einigen. Dabei gelang Premier League-Boss Scudamore ein Kompromiss. Bei den bisherigen internationalen Erlösen der TV-Gelder (3,74 Mrd Euro) bleibt alles beim Alten: alle 20 Teams bekommen den gleichen Anteil an den Erlösen, unabhängig von der Platzierung.

Alle internationalen Erlöse, die über die 3,74 Mrd Euro hinaus, erzielt werden, sollen in Zukunft proportional zu der Platzierung verteilt werden: je besser platziert, desto höher der Anteil. Gleichzeitig wurde aber festgelegt, dass die internationalen Einnahmen eines Klubs nicht höher als das 1,8fache des schlechtesten Klubs sein dürfen.

Et tu, Italia? Wasserstand nach calcioefinanza.it: Die Serie A hat sich am Mittwoch mit Sky, Mediaset und Perform und gestern mit den Telekommunikationsanbietern Telekom Italia und Italia Way für Sondierungsgespräche getroffen. Heute will sich die Serie A auf den finalen Paketzuschnitt und Mindestpreise festlegen und die Verhandlungen dann bis nächsten Mittwoch durchziehen.

Was mit der Mediapro ist, ist noch nicht ganz klar. Eine Stoßrichtung ist das Lobbying bei der neuen Regierung, wonach die Mediapro in den letzten Monaten in Italien unfair behandelt wurde und Spanien und Frankreich hätten gezeigt, wie smooth man doch mit der Mediapro eigentlich Geschäfte machen kann.