Screensport am Montag
Moin. Es wird die Kalenderwoche 19/52 und es ist die Himmelfahrts-Woche. Ich schmeiß‘ einen Feiertag auf Kosten des Hauses.
Die Fußball-Saison 2017/18 liegt in den letzten Zügen. Es ist die Woche der Nachholspiele (England, Spanien) und der Pokal-Endspiele: Frankreich am Dienstag, Ukraine, Österreich und Italien am Mittwoch und Dänemark und die Türkei am Donnerstag.
Am nächsten Wochenende machen die Bundesliga, Zweite Liga, Dritte Liga und die Premier League den Laden dicht.
Nach der MotoGP an diesem Wochenende in Jerez, geht am nächsten Wochenende die Formel 1 für ihren Europaauftakt in Barcelona an den Start – mal sehen ob wirklich der Launch von F1 TV erfolgt. Ab Donnerstag beginnen das „fünfte Major“ im Golf: die Players Championship und in Hamburg das Spring- und Dressurderby in Klein Flottbek.
1. Sektion Leder.
U wie Ueberraschung. Glaubt man dem SPORT1+-Programmportal, dann hat SPORT1+ kurzfristig eine Liveübertragung aus der aktuell laufende U17-EM ins Programm genommen: England – Italien ab 16 Uhr. Die EM läuft seit Freitag in England mit 4 Vierer-Gruppen. In Gruppe A haben Italien und England mit 2:0 bzw. 2:1 gg Schweiz bzw. Israel gewonnen.
Derzeit ist noch nichts von weiteren Übertragungen zu sehen – auch nichts von Deutschland, die am ersten Spieltag am Samstag 0:3 gegen die Niederlande untergegangen sind und am Mittwoch um 14 Uhr gegen Serbien spielen.
Altes Stadion. SPORT1 überträgt heute ab 18h30 aus der Regionalliga Nord das Hamburger Derby Altona 93 – Hamburger SV II, ausgetragen auf der alten Adolf-Jäger-Kampfbahn. Es ist eines der ältesten Stadien Deutschlands und wird in Hamburg kultisch verehrt. Es ist ein Stadion, dessen Zeit langsam abläuft. Das Gelände ist bereits eine Immobiliengesellschaft verkauft und im Laufe der kommende Jahre wird Altona 93 sich eine neue Bleibe suchen müssen
Altona 93 ist etwas speziell. Neben den traditionellen Fans gibt es FC St. Pauli-Exilanten, denen der FCSP zu kommerziell geworden ist und die deswegen zu Altona 93 abgewandert sind und die Ottensener Linken. Das führt dazu, dass die Fangruppen im Stadion in drei unterschiedlichen Ecken des Stadions stehen – und meistens auf die eigene Mannschaft schimpfen. In dieser Saison wurscht: der AFC steht als Absteiger fest.
2. Eis, Baby.
Wenn NHL-Profis mitmachen, läuft die Eishockey-Welt anders und die Silbermedaille von PyeongChang sieht nach Niederlagen der deutschen Nationalmannschaft (nach Penaltyschießen) gegen die Eishockey-Giganten Dänemark und Norwegen, wie ein Freakunfall aus. Heute geht es um 16h15 gegen die USA (5:4 gg Kanada, 4:0 gg Dänemark). SPORT1 und DAZN übertragen.
Serien eintüten. In der NHL geht es heute zweimal in ein Spiel 6 und einmal hat die Auswärtsmannschaft und einmal die Heimmannschaft den Matchball zum Seriengewinn in der Hand.
Ab 1 Uhr Pittsburgh Penguins – Washington Capitals (DAZN, NHL.TV) und Vorteil 3–2 für Washington. Washington gewann Spiel 5 zuhause 6:3, gegen eine Pens-Mannschaft, die das Spiel kontrollierte, ohne Caps-Goalie Holtby hätte hoch führen müssen und mit einer 3:2-Führung ins dritte Drittel ging.
Das Spiel entglitt den Pens nach nur einer Minute im 3ten Drittel aus den Händen, als Kuznetzsov den Ausgleich schoss. Ein Treffer wie ein Defibrillator für das Washington-Team und das Heimpublikum. Die Caps störten die Pens so erfolgreich beim Spielaufbau, dass diese im gegnerischen Drittel nur noch Fernschüsse und scharfe Hereingaben vors Tor platzieren konnten, aber nichts, was nach Kombinationsspiel aussah.
Nach dem Spiel sagte Pens-Coach Mike Sullivan, dass es vielleicht das beste Spiel der Pens in der Serie war. Ihn dürfte gefreut haben, dass nun auch die Malkin-, Kessel- und sogar die Kühnhackl-Reihe aufgewacht sind und Druck gemacht haben. Es war zumindest das beste Power-Play-Spiel (2 von 5). Die Pens stellten in Überzahl den Torraum zu und die Caps hatten Probleme den Puck vom Tor weg zu halten. Aber das dritte Drittel war komplett zum wegschmeißen.
Die Caps dürften erfreut sein, dass ihre Star-Spieler heuer nicht untergetaucht sind. Ovechkin, mit dem Hang zu vieler Strafzeiten, ist da. Kuznetsov, Oshie, Vrana und sogar Holtby sind in exzellenter Form.
Ab 3h30 Winnipeg – Nashville (nur NHL.TV) und eine etwas überraschende 3–2-Führung für die Kanadier. Das Erstaunlichste in Spiel 5 in Nashville, war der Umstand, dass es mit 0:0 in die erste Drittelpause ging, obwohl beide Teams hochkarätigste Chancen hatten. Der Rest des Spiels gehörte Winnipeg, die mit Forechecking Nashville entnervten und einen schneidenden Konter nach dem anderen fuhren. 4:2-Führung zur zweiten Drittelpause, 6:2 der Endstand.
Nashvilles Rechnung statt Zecke Hartman wieder auf Fiala und seine Geschwindigkeit zu setzen, ging überhaupt nicht auf – 0 Torschüsse. Mehr Erfolg hatte Jets-Coach Maurice mit der Rückkehr von Mathieu Perreault, der gut spielte und ein Tor schoss. Im Duell der beiden bulligen Abwehrspieler P.K. Subban vs Byfuglien, hatte diesmal wieder Byfuglien die Oberhand (1 Treffer, 1 Assist).
Nashville hat in der Serie schon einmal in Winnipeg gewonnen und in der Viertelfinal-Serie zwei von drei Spielen in Colorado gewonnen.
3. Fundstücke.
- Hakan Sukur – ein klangvoller Name, aber vom türkischen Fußballer hat man seit Jahren nichts mehr gehört. Die NY Times hat ihn im Exil in einer Bäckerei in San Francisco aufgetrieben: „The Famous Soccer Player Hiding in Plain Sight in a California Bakery“.
- FiveThirtyEight: „Liverpool Can End English Soccer’s Cycle Of Embarrassment“
4. Stuff Happens.
Trainwreck Serie A. Im Zeitraffer der Stress rund um die Serie A, den Rechtekäufer Mediapro und der Einstweiligen Verfügung von Sky Italia:
- Eigentlich wollte der Ligaverband am Donnerstag eine Vollversammlung abhalten, um über die Situation zu beraten. Am Mittwoch wurde das Treffen auf Montag verschoben, um die Gerichtsentscheidung am Freitag abzuwarten.
- Am Freitag hat das Gericht die Entscheidung aufgrund der Vielzahl der eingereichten Dokumente auf Montag verschoben.
- Am Freitag wurde bekannt, dass unter Führung des Ligaverbandes, die Mediapro und Sky Italia zu gemeinsamen Gesprächen eingeladen hat. Der Ligaverband soll dabei gegenüber der Mediapro deutlich gemacht haben, dass ein Ligasender nicht erwünscht sei. Die von der Liga gewünschte Kompromisslinie: kein Ligasender, ein höheres Angebot von Sky Italia an die Mediapro und ein Teilverzicht der Klubs gegenüber des ursprünglichen Mediapro-Angebots von 1,05 Mrd Euro.
Heute soll es also a) das Gerichtsurteil zur Rechtmäßigkeit des Mediapro-Kaufs des Rechtepakets geben und b) eine Vollversammlung des italienischen Ligaverbandes. Zusatzzahl c): Verhandlungen zwischen Mediapro, Sky Italia und Liga.
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