Screensport am Mittwoch: Handball-EM, Volleyball, Basketball, Fußball
Ja, war denn gestern Bescherung? Bei der Handball-EM gewann zuerst Slowenien gegen Spanien und dann auch noch Tschechien gegen Mazedonien. Damit kann in der Deutschland-Gruppe Mazedonien doch nicht aus eigener Kraft noch ins Halbfinale einziehen und ist ganz aus dem Rennen raus.
Das Abendspiel Deutschland – Spanien (20h30, ZDF) ist damit ein Entscheidungsspiel um das zweite Halbfinal-Ticket hinter Dänemark. Wer gewinnt, kommt weiter. Wird Unentschieden gespielt, geht die Vergabe des zweiten Halbfinal-Tickets auch über den Sieger des Spiels Slowenien – Tschechien (16h, sportdeutschland.tv), wobei der Sieger ggf. auch noch die Schützenhilfe von Mazedonien bräuchte (Mazedonien – Dänemark, 18h15, sportdeutschland.tv). Bei einem Unentschieden wäre Deutschland definitiv nicht im Halbfinale.
In der Gruppe 1 sind die beiden Halbfinal-Tickets auch noch nicht vergeben und werden in zwei Spielen entschieden: 18h15 #3 Schweden – #4 Norwegen (sportdeutschland.tv) und 20h30 #2 Kroatien – #1 Frankreich (sportdeutschland.tv)
Im Volleyball kommt es fast zeitgleich zum Spitzenspiel der Männer-Bundesliga: Berlin Volleys – VfB Friedrichshafen (SPORT1 und sportdeutschland.tv), ab 19h30. Friedrichshafen hat von elf Spielen elf Spiele gewonnen, während Berlin aus elf Spielen nur neun Spiele gewonnen hat. Berlin verlor am Auftaktspieltag in Düren und Mitte November bei den United Volleys Rhein-Main.
B-Ball
In der Top16-Runde des EuroCups beginnt heute die Rückrunde. Bayern zeigte sich nach der Schlappe zum Auftakt, stark und gewann gegen Zenit und Lietuvos rytas. Nach dem 17 Punkte-Sieg in München, geht es heute für die Bayern zu Zenit. Da Zenit mit 2–1 die gleiche Bilanz hat, wäre eine maximal knappe Niederlage gut in Sachen Tie-Breaker und ein Sieg noch besser (18 Uhr, Telekom).
ALBA steht bei 1–2. Auf dem deutlichen Sieg gegen Galatasaray folgte eine 12-Punkte-Niederlage bei Darüşşafaka. Heute folgt das Rückspiel in Berlin (20h, Telekom). Ein Sieg würde helfen, um an Gran Canaria und den Playoff-Plätzen dran zu bleiben.
In der Basketball-Champions League spielen heute Oldenburg und Bonn. Oldenburg ist gerade noch so auf dem vierten Platz, berechtigt für ein Weiterkommen. Heute spielt man aber zuhause gegen ungeschlagenen Tabellenführer Monaco (20 Uhr, DAZN).
Bonn macht bei seiner verzweifelten Aufholjagd gen Playoff-Plätze weiter und braucht zwingend einen Sieg bei Nanterre und Heiko Schaffartzik (20h30 DAZN).
Sektion Leder
Hört ihr die Lockrufe eines neuen Fußball-Wettbewerbs der UEFA? Wer nässt nicht, ob der bevorstehenden Auslosung für die neue „UEFA Nations League“ heute ab 12 Uhr und auf sportschau.de. Ein Wettbewerb der Marke „wir müssen Ihnen erst einmal den Modus erklären“…
Live-Fußball wieder aus Liga 2. Um 18h30 steht vielleicht eine Vorentscheidung im Abstiegskampf an: #16 Darmstadt – #18 Kaiserslautern. Sieben Punkte liegen zwischen Lautern und dem Relegationsplatz. Darmstadt könnte daraus zehn machen. [Nachtrag 19h56: Wortwitz gestrichen]
Ebenfalls „da unten“ heute in der Verlosung: #17 Greuther Fürth in Bielefeld, #14 Braunschweig – #15 Heidenheim und #13 Aue in Düsseldorf. Alle drei Spiele um 20h30.
Zwei Nachholspiele in der Serie A und das Kuriosum, dass um 20h45 das Hinrundenspiel Sampdoria – Roma, bereits am nächsten Sonntag um 20h45 als Rückrundenspiel in Rom ausgespielt wird.
Sevilla ließ gestern in der Copa del Rey gegen Atlético nichts anbrennen. Heute sind Valencia und Real dran, nichts anbrennen zu lassen. Valencia liegt nach dem Hinspiel gegen Alavés 1:0 vorne, muss aber heute ins Baskenland fahren (19h Laola1.tv/DAZN).
Real nimmt einen 1:0-Vorsprung gegen das Vorstadt-Team Leganes mit ins Heimstadion. Letzten Sonntag hat man zuhause gleich sieben Treffer eingeschenkt.
Im englischen Ligapokal findet das Rückspiel Arsenal – Chelsea statt (21h, DAZN – Arsenals Neueinkauf Mkhitaryan wird noch nicht spielberechtigt sein.
Im französischen Pokal treffen ab 21h05 Monaco – Lyon aufeinander (SPORT1+ | DAZN), die beide in der Liga derzeit eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage haben.
Stuff happens
Zur Unzeit hat die britische Wettbewerbsbehörde zwei bis drei Portionen Unsicherheit in Sachen Sky-Übernahme durch Fox und teilweise Fox-Übernahme durch Disney reingeworfen.
In einer von der Kulturministerin Karen Bradley in Auftrag gegebenen Untersuchung, ob die Übernahme des Pay-TV-Konzerns Sky Europe durch Rupert Murdochs 21st Century Fox (21CF) im Interesse der britischen Öffentlichkeit wäre, kam die Wettbewerbsbehörde in einem Vorabbericht zu einem differenzierten Ergebnis.
Aus der Perspektive der Einhaltung von rundfunkrechtlichen Standards spräche nichts gegen eine Übernahme. Aber der Gang des Nachrichtensenders Sky News zu Murdoch und seinem Zeitungsimperium, wäre für die britische Medienpluralität nicht zu empfehlen.
Eigentlich war allenthalben klares grünes Licht erwartet worden. Die von Bradley angestrengten Untersuchungen schienen bereits seit einem Jahr eher aus politischen Überlegungen angestrengt worden zu sein und bewusst auf Zeit zu spielen, als wirklich auf kartellrechtlichen Bedenken zu beruhen.
Was am Ende für eine Übernahme heraus kommt, ist schwer zu sagen, denn es gibt einige bewegliche Teile in diesem Verfahren:
- Es ist ein hochpolitisches Verfahren. Welche Rolle spielt die Kabinettsumbildung von vor zwei Wochen und die Neubesetzung des Posten des Kulturministers mit Matthew Hancock?
- Die Wettbewerbsbehörde hat laut und deutlich signalisiert, dass sie bereit wäre, eine temporäre Übernahme von Sky News durch Murdoch hinzunehmen, wenn für diesen Zeitraum bestimmte institutionelle Mechanismen für die Wahrung der redaktionellen Unabhängigkeit sorgen oder den Sender verkaufen.
- Murdoch und Sky Europe haben damit gedroht, falls Sky News zu einem Problem für die Übernahme wird, diesen Sender zu schließen. Nach Informationen der Financial Times, schreibt der Sender aber aktuell erstmals seit etlichen Jahren schwarze Zahlen.
- Disney hat im Dezember in Großbritannien bei Behörden und Politiker vorsichtig vorgefühlt, ob im Falle eines Scheiterns der Murdoch-Übernahme von Sky, Disney auf ein Übernahmeangebot für Sky Europe verzichten könnte? (Sollte Disney die 21CF und seine 39% Anteilen an Sky Europe übernehmen, könnte Disney nach britischem Recht gezwungen sein, als neuer Teilbesitzer von mehr als 30% der Aktien an Sky Europe, ein Übernahmeangebot abgeben zu müssen)
For free.
Im Rahmen der Bundesliga-Freitagsspiele haben die Pay-TV-Rechte-Inhaber immer wieder mal die Möglichkeit, Spiele auch im Free-TV zu zeigen. Um vor Olympia auf sein duftes Programm und seine vielen Plattformen hinzuweisen, wird Eurosport am 2ten Februar das Spiel Köln – Dortmund auf EUROSPORT1 und auch per Gratisstream auf eurosport.de streamen (na, ob die Infrastruktur dies mitmacht?).
Wobei, das muss man Eurosport lassen, mit Henkel und Sammer hat man eine Vor-, Halbzeit- und Nachberichterstattung aufgebaut, die derzeit alles andere in diesem Bereich von der deutschen Mattscheibe schlägt.
Rechte.
Die Serie A hat auch im zweiten Anlauf Probleme, die einheimischen Übertragungsrechte für den Zeitraum Sommer 2018 bis Sommer 2012 (3 Jahre) unterzubringen. Die bis zum Abgabeschluss am Montag eingetroffenen Angebote sollen weit unterhalb der angestrebten Marke von 1,05 Mrd Euro/Saison geblieben sein. Mehrere italienische Medien berichten übereinstimmend, dass noch nicht einmal 800 Mio Euro erreicht wurden.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters, sollen fünf Bieter für mindestens eines der drei bzw. vier Hauptpakete geboten haben: Sky Italia, Mediaset, Italia Way, Telecom Italia und Perform.
Sky Italia soll 261 Mio Euro für das Hauptpaket A (Pay-TV Satellit/Kabel von Spielen von acht Topvereinen) und 170 Mio Euro für die Stream-Variante von Paket A geboten haben – knapp oberhalb der geforderten Mindestsumme von 260 und 160 Mio Euro. Mit seinem Gebot für das Paket D1+D2 (Spiele der 12 anderen Vereine, alle Plattformen) soll Sky Italia weit unter dem geforderten Mindestpreis von 310 Mio Euro geblieben sein.
Mediaset und Italia Way sollen für Paket B (wie Paket A, aber für Pay-TV via DVB-T) nur 200 statt der geforderten 260 Mio Euro geboten haben.
Darüber hinaus soll die Rechteagentur Mediapro ein Angebot von 990 Mio Euro für die kompletten Rechte geboten haben.
Die Serie A will nun mit den Sendern in Einzelverhandlungen treten.
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