Screensport am Freitag: Premier League, BBL, DEL
Nach den Pokalspielen unter der Woche, steigt der Fußball wieder in den Ligabetrieb ein. Premium-Spiel ist dabei das Spiel Arsenal – Liverpool ab 20h45 auf DAZN. Die Teams sind Tabellennachbarn auf den Plätzen #4 und #5, durch einen Punkt getrennt. Der Sieger kann an Chelsea andocken (spielen morgen gegen Everton). Der Verlierer kann sich vom Sieger des morgigen Spiels Burnley – Tottenham überholen lassen.
Mit dem Spiel heute, beginnt in England der 19te Spieltag und damit die Premier League-Rückrunde. In der Hinrunde gewann Liverpool 4:0 und überhaupt sind die Duelle zwischen Arsenal und Liverpool mit Toren gesegnet. In den letzten sechs Spielen gab es insgesamt 26 Toren, ein Schnitt von 4,3 Toren pro Partie.
Beide Teams haben halbwegs angeschlagene Kader. Auf Seiten Arsenals heißt es: Giroud out, Coquelin und Mustafi vielleicht rein. Bei Liverpool: Can rein, Sturridge und Matip unklar.
Doubleheader in der Serie A. Um 18 Uhr zwei unangenehm zu bespielende Teams aus dem Tabellenmittelfeld: #11 Chievo – #13 Bologna und um 20h45 #15 Cagliari – #9 Fiorentina. Cagliari liegt nur drei Punkte übern Strich, während die Fiorentina derzeit zu viele Punkte durch Unentschieden (vier in den letzten fünf Spielen) liegen lässt, um seriös um einen Europa League-Platz zu spielen.
Unser täglich‘ La Liga-Spiel gib uns heute: um 19h30 Real Betis – Athletic Bilbao und um 21h30 Espanyol – Atlético. Betis und Atletic versumpfen im Tabellenmittelfeld, immer mit der latenten Gefahr doch noch in den Abstiegskampf runter zu rauschen. Espanyol und Atlético besetzen die entgegengesetzten Enden der Tabelle. Espanyol ist nach dem gestrigen Sieg von Alavés nur noch zwei Punkte von den Abstiegsplätzen entfernt, während Atlético nach verhaltenen Saisonstart, inzwischen auf Platz 2 geklettert ist und neben Barcelona das noch einzige ungeschlagene Team der Liga ist. Vor dem morgigen Clasico, könnte sich Atlético heute per Sieg in Schlagdistanz zur Tabellenführung bringen.
Alle Fußballspiele des heutigen Tages sind DAZN-exklusiv.
Abteilung Teamsport
Die BBL ist heute mit vier Spielen zu zwei Tip-Off-Zeiten dabei. Bei den 19 Uhr-Spielen sticht das hessische Duell Gießen – Frankfurt heraus – beide Teams liegen in der Tabelle zwar sieben Plätze auseinander. Der Unterschied ist aber durch den Umbau der Gießen 46ers mit neuem Trainer, neuer Spielphilosophie und stark veränderten Kader erklärbar. Betrachtet man die letzten zehn Spiele, hat Gießen nur einen Sieg weniger als Frankfurt.
Bei den 20h30-Spielen kommt es zum Duell #5 Bayreuth – #1 Bayern. Klingt nach Spitzenspiel, aber so wie die Bayern derzeit die BBL dominieren und so wie Bayreuth letzte Woche gegen Oldenburg (47:78) eingegangen ist, könnte das ein recht einseitiges bayrisches Duell werden (alle Spiele auf Telekom Sport).
DEL, schaut in den Westen!
In der DEL stehen fünf 19h30-Spiele bei der Telekom an. In vier der fünf Spielen sind die Top 5 der Tabelle beteiligt. In die Tabellenspitze ist Bewegung gekommen. Zuletzt konnten sich die Eisbären nach einer Niederlage gegen Wolfsburg, nicht lange oben halten.
Oben steht jetzt #1 RB München, heute vor einem Auswärtsspiel in #7 Köln. Punktgleich, im Windschatten, #2 Nürnberg, heute im Auswärtsspiel gegen die rheinische Haie-Konkurrenz #10 Düsseldorf.
Der gestürzte Tabellenführer #3 Eisbären vor einem Auswärtsspiel wenige Kilometer von Düsseldorf entfernt, in #13 Krefeld. Und die Verfolger spielen unter sich: #4 Wolfsburg muss nach #5 Iserlohn.
Stuff happens
R.I.P. Dick Enberg
Der US-Kommentator Dick Enberg ist gestern im Alter von 82 Jahren gestorben. Anscheinend verstarb er an einem Herzinfarkt, im Auto, auf eine Fahrt zum Flughafen wartend.
Enberg war einer der profiliertesten US-Kommentatoren für die NFL, MLB, Basketball, Golf, Boxen, Galopprennen und Tennis. Enberg gehörte jahrelang zum Topteam von „NFL on NBC“ und war für mich, als ich erstmals die Original-Übertragungen der NFL aus den USA Mitte der 90er Jahre zu sehen bekam, mit Phil Simms und Paul Macguire eine Offenbarung.
Mit dem Wechsel der AFC-Rechte von NBC zu CBS im Jahr 2000 wechselte Enberg auch zu CBS und kommentierte teilweise auch Tennis für ESPN.
Die NFL kommentierte er bis 2009 für CBS, Tennis für CBS und ESPN bis 2011. 2009 wurde er Kommentator für die regionalen Übertragungen der San Diego Padres, mit jährlich 110 bis 120 MLB-Spielen. Den Job machte er bis Oktober 2016, als er im Alter von 81 Jahren am gleichen Tag wie die Dodgers-Legende Vin Scully in den Ruhestand ging. Danach nahm er u.a. noch Podcasts auf. Sein letzter Podcast erschien am Tag seines Todes, ein interview mit dem TV-Produzenten Andy Friendly.
Enbergs Markenzeichen war das erstaunte „Oh, my!“ – das passte zu ihm, klang er doch immer wieder der freundliche Onkel von nebenan.
Etwas mehr Konzentration, bitte
Liberty Global und die Deutsche Telekom sind in „weit fortgeschrittenen“ Übernahmegesprächen für das österreichische Kabelnetz UPC Austria (654.000 Kunden). Liberty Global möchte das Kabelnetz im Rahmen einer Umstrukturierung seines Europanetzes, verkaufen. Die Größenordnung sollen 2 Mrd US$ sein. Das Endspiel für Liberty Global soll die Übernahme von Vodaphone werden.
Die Deutsche Telekom besitzt in Österreich bereits eine Mobilfunktochter („T-Mobile Austria“). Bereits letzte Woche übernahm die Telekom den niederländischen Mobilfunkbetreiber Tele2 für seinen dortigen Ableger „T-Mobile Netherlands“.
Die Zukunft von Sky Europe nach dem Deal zwischen Murdoch und Disney, ist doch ungewisser als erwartet.
2018 gibt es für Sky Europe bei diesem Deal zwei Etappen. Irgendwann in der ersten Jahreshälfte wird das britische Kartellamt seine Einschätzung abgeben, ob Murdoch Sky Europa vollständig übernehmen darf (besitzt derzeit nur 39%). Und irgendwann werden die US-Behörden den Deal zwischen Murdoch und Disney absegnen – womit die Murdoch-Anteile an Sky zu Disney wandern.
Es steht noch ein Fragezeichen, ob Murdoch Sky komplett übernehmen darf. De jure gibt es keine Einwände. Letztes Jahr haben sowohl Medienaufsicht als auch das Kartellamt grünes Licht gegeben. Aber die Proteste in der Öffentlichkeit waren so massiv, dass es der rechtskonservativen Regierung opportun erschien, den Vorgang noch einmal zum Kartellamt zurückzugeben, für eine längere und detailliertere Untersuchung.
Nach Informationen der Financial Times ist das Kartellamt in eingereichten Einwänden und Einsprüchen untergegangen. Mitsamt der offensichtlich zögerlichen Haltung der Kultusministerin Karen Brady, hält die FT es für völlig offen, ob die Übernahme durch gewunken wird.
Ist dies nicht der Fall, wird es interessant.
Jedes Unternehmen, das in Großbritannien mehr als 30% Anteile an ein anderes Unternehmen erwirbt, muss ein Übernahmeangebot abgeben. Mit dem Vollzug des Deals Murdoch – Disney, würde Disney die 39% Anteile an Sky Europe erwerben und müsste damit ein Übernahmeangebot abgeben.
Disney hat aber nach Informationen der FT, letzte Woche bei den britischen Wettbewerbsbehörden vorgesprochen. Disney glaubt nicht, bei Übernahme der Murdoch-Anteile, ein Übernahmeangebot für Sky Europe abgeben zu müssen.
Sollte also die Sky-Übernahme von Murdoch, durch das Kartellamt und/oder britische Regierung geblockt werden, ist es offen, ob Disney einen weiteren Übernahmeversuch für Sky Europe startet.
Ein Sky Europe ohne Murdoch und einer lauwarmen Beziehung zu Disney, macht einen deutlich weniger überlebensfähigeren Eindruck. In der FT wird spekuliert, ob Sky Europe perspektivisch von einem anderen Medienkonzern, wie z.B. Comcast, übernommen werden könnte.
Das Timing einer solchen Ungewissheit für Sky, ist problematisch – befindet sich doch die Ausschreibung für die Premier League, in den Startlöchern.
Totales Fernsehen – nicht in den Stadtstaaten
Der Weser-Kurier ist den Gründen nachgegangen, warum sich Sporttotal.tv so schwer mit Fußballvereinen aus Stadtstaaten wie Hamburg und Bremen tut.
Sporttotal.tv, ehemals die Produktionsgesellschaft „Wige Media”, hat 2016 ein Streaming-Paket für Sportklubs (besser gesagt: Fußballklubs) eingeführt. Klubs können sich eine kleine, von Sporttotal entwickelte Kamera mieten (lt Weser-Kurier 9,90 Euro/Monat), die die Spiele des Klubs live ins Internet streamt. Die Bedienung der Kamera, also zoomen und schwenken, übernimmt dabei vollautomatisch eine Software in der Kamera.
Lt. Weser-Kurier wurden in Deutschland inzwischen 190 Kameras installiert. Bis Ende 2018 sollen es 1.500 Kameras werden. Aber die beiden Stadtstaaten Hamburg und Bremen seien recht selten vertreten.
In Bremen sind gerade einmal nur vier Vereine bei Sporttotal.tv (sechs weitere sind inzwischen in der Pipeline). Tobias Holtkamp (ehemals SportBILD + Transfermarkt), Senior VP Digital Media bei Sporttotal.tv, erklärt gegenüber dem Weser-Kurier, dass in den Stadtstaaten die Fußballplätze häufig nicht im Besitz der Klubs seien, sondern der Bezirke oder der Stadt. Durch die damit verbundene Bürokratie, wird es schwieriger für die Klubs, einen Vertrag mit Sporttotal.tv abzuschließen.
Ein zweites Problem zeigt sich gerade im Winter: es wird häufiger kurzfristig auf Kunstrasenplätze ausgewichen und das Spiel bleibt ohne Kamera.
Weser-Kurier: „Live-TV mit Hindernissen“
Islanders zurück auf die Insel
Die NHL-Franchise NY Islanders ist 1972 gegründet worden und spielte im Nassau Coliseum auf Long Island, zirka 10km östlich von den Toren von New York City. Doch die Arena wurde alt und älter und die Unzufriedenheit der Isles-Besitzer wuchs. Als in Brooklyn das Barclays Center hochgezogen wurde und neben den Brooklyn Nets noch weitere Untermieter suchte, sahen die Islanders die Chance für einen Umzug gekommen. 2015 wechselte man von Long Island nach New York-Brooklyn.
So richtig gut hat sich das nicht angefühlt. Die Islanders waren, wie schon der Name sagt, mit Long Island verbunden. Brooklyn wurde mit Eishockey nicht warm und die Arena-Besitzer waren unzufrieden mit den Zuschauerzahlen, die die Islanders in das Barclay Center anlockten. Seit Anfang 2017 wird über eine Rückkehr nach Long Island spekuliert und seit vorgestern steht die Rückkehr fest.
Dabei werden die Islanders nicht nach Nassau zurückkehren. Das Nassau Coliseum wurde zwar renoviert, aber die Zuschauerkapazität von inzwischen nur noch 14.000, wird von der NHL als zu klein bewertet. Stattdessen wird es eine neue Halle in Belmont Park, Elmont, an der Pferderennbahn, fast auf halben Weg zwischen Nassau Coliseum und Barclays Center. Fassungsvermögen: 18.000.
Die Arena ist Bestandteil eines 1 Mrd US$-Bauprojektes, das von den Islanders, Sterling Project Development und der Oak View Group gestemmt wird. Die Islanders bekommen ein 49-Jahre-Mietvertrag mit Verlängerungsoption. An die Arena wird ein Hotel und Kongresszentrum angeflanscht. 2020 soll die Arena fertiggestellt sein. Möglicherweise werden die Islanders mit einer Ausnahmegenehmigung aber schon vorher in das eigentlich zu kleine Nassau Coliseum zurückkehren.
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