Screensport am Sonntag: ALBA-Bayern in der BBL, DEL, Premier League-Topspiele, Houston und Carolina

Traditionell am ersten November-Sonntag und damit am ersten Sonntag nach der Winterzeit-Umstellung, findet der New York City Marathon statt. Eurosport1 überträgt ab 15h30 das Rennen der rund 50.000 Läufer und Läuferinnen.

HBL, BBL, DEL: was geben uns die drei Ligen heute?

Große Spitzenspielhupe und charmanter Doubleheader in der BBL – mit der Zusatzoptionen einen Tripleheader daraus zu stricken.

Nahezu alle BBL-Mannschaften sind in die Saison unter dem Zeichen großer personeller Umbrüche gestartet – die Ausnahme war Bayern München, die nur punktuell ihren Kader ergänzt haben und den serbischen Block rund um Trainer Djordjevic mit Jovic verstärkt haben.

Anders ALBA Berlin, die nicht nur einen Kader-Komplettumbruch gemacht haben, sondern mit dem 70jährigen spanischen Cheftrainer Aíto García Reneses eine unorthodoxe, aber philosophisch passende (auf Nachwuchs setzend) Trainerwahl getroffen haben. Während Ulm und Bamberg sich mit ihren Umbrüchen schwer tun, ist ALBA in der Tabelle nach vorne gestürmt. Aíto hat das Team überraschend schnell stabilisieren können, obwohl er ein Trainer ist, der seinen Spielern auf dem Feld eine eher lange Leine gibt.

ALBA vertraut dabei nicht auf den einen Topspieler. Aíto hat mehrere Säulen im Spiel einziehen können: Clifford, Butterfield und Routinier Luke Sikma. Peyton Siva füllt endlich die Spielmacher-Rolle aus, für die ihn man geholt hatte. Marius Gregonis gibt teilweise den Mental-Leader und scheinbar aus dem Nichts hat sich der Deutsche Tim Schneider im Team etablieren können. Am letzten Wochenende setzte man mit dem 77:75-Sieg in Bamberg ein fettes, fettes Ausrufezeichen.

Auch Bayern ist recht smooth in die Saison gekommen und hat wie ALBA bislang nur eine Niederlage kassiert. Allerdings hat sich am letzten Wochenende Flügelspieler Vladimir Lucic den Fuß gebrochen und wird mehrere Wochen ausfallen – damit fallen bei den Bayern 11 Punkte pro Spiel weg.

Heute ab 15 Uhr auf SPORT1 und Telekom Sport (und in Ausschnitten in der Sport-Reportage und Sportschau) #1 ALBA – #2 Bayern. Parallel auf Telekom Sport: Bremerhaven – Bayreuth.

Um 17h30 folgt dahinter auf Telekom Sport das Verfolgerduell #4 Frankfurt – #6 Oldenburg – beide Teams mit bislang zwei Niederlagen. Das blutjunge Frankfurter Team verlor am letzten Wochenende noch deutlich gegen die Bayern, nach dem man zur Halbzeit noch vorne lag. Oldenburg konnte hingegen in Würzburg dank eines fulminanten vierten Viertels die knappe Kiste noch gewinnen. Parallel dazu auf Telekom Sport Ludwigsburg – Gotha. Neben ALBA und Bayern ist Ludwigsburg das einzige Team mit nur einer Niederlage auf dem Konto, während Gotha am anderen Ende der Tabelle mit nur einem Sieg, gegen den Abstieg kämpft.

Den Doubleheader mit ALBA – Bayern und Frankfurt – Oldenburg kann man durch ein Spiel aus der türkischen Liga ergänzen. Ab 13h15 auf Laola1.tv Fenerbahçe SK – Karşıyaka Basket. Fener ist am Freitag der nächste EuroLeague-Gegner von Bamberg. Nach vier Spieltagen liegt Fener auf Platz #4 und Karsiyaka auf den letzten Platz.

Sah die Tabelle in der DEL lange Zeit sehr homogen aus – was den Aufwärtstrend der Grizzlies Wolfsburg erleichterte – tun sich erste Risse auf. Oben hat das bayrische Spitzenduo Nürnberg und München vier Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger, die Eisbären, und sechs auf den restlichen Zug der Verfolger. Wolfsburg hat den abfahrenden Zug gerade noch so erwischt und drei Punkte Vorsprung auf #6 Bremerhaven.

Vor diesem Hintergrund gibt es heute zwei 14 Uhr-Spiele aus den oberen Tabellengruppen: #5 Grizzlys Wolfsburg – #3 Eisbären und #4 Adler Mannheim – #1 Nürnberg Ice Tigers. Die beiden heutigen Heimmannschaften gewannen am Freitag auswärts dank starker Torhüterleistungen jeweils mit 1:0 und die beiden Auswärtsmannschaften verloren am Freitag.

Die Überraschungsmannschaft aus #6 Bremerhaven spielt ab 16h30 gegen die #8 Kölner Haie. Das Free-TV-Spiel auf SPORT1 ist das schwäbische Duell #9 Schwenningen – #11 Augsburg und das Abendspiel ab 19 Uhr ist das Kellerduell #13 Krefeld – #14 Straubing.

Die HBL hat heute blutleere Ansetzungen. Deswegen gleich der Schwenk zum letzten Spiel mit deutscher Beteiligung des 6ten Champions League-Spieltags ab 17h15 auf SKY: #4 Pick Szeged – #3 Rhein-Neckar Löwen. Der Sieger hält Anschluss an Vardar und Barcelona, die gestern ihre Spiele gewannen – Barcelona zuhause deutlich, Vardar nur knapp gegen Kristianstad.

Sektion Leder: Derbys und fetter Premier League-Spieltag

Die Premier League bietet für ihren heutigen 4-Spiele-an-3-Anstosszeiten-Spieltag zwei Dickschiffe von Spiele auf. Zum Aufwärmen gibt es ab 13 Uhr #3 Tottenham – #20 Crystal Palace. Tottenham kommt von einer Niederlage, bei der ihnen Mourinho ziemlich den Zahn gezogen hat. Knapp eine Stunde lang das komplette Fußballfeld zum Spielen überlassen, aber auf Armlänge vom Strafraum weggehalten und dann in der letzten halben Stunde Konter gefahren. Tottenham steht heute wieder vor der Herausforderung, dass der innerstädtische Gegner Crystal Palace vermutlich auch den Bus vor dem Tor auffahren wird.

Dann wird es knüppeldick: 15h15 #1 Manchester City – #5 Arsenal und 17h30 #4 Chelsea – #2 Manchester Utd. Um die Liga spannend zu halten, bräuchte es mal wieder eine gute Leistungen mit Sieg von Arsenal. Und in London gibt es das Duell der beiden kauzigen Trainer, inkl. Rückkehr des Mou an alter Wirkungsstätte. Wird Mourinho die Tottenham-Taktik wiederholen und Chelsea erst einmal sich abarbeiten lassen? DAZN ist your friend. Das 17h30-Parallelspiel #19 Everton – #9 Watford gibt es on Demand ab 20h30.

Zweimal die beste Derbys die die jeweiligen Ligen anbieten können. In Frankreich ist es #6 AS St. Etienne – #4 Olympique Lyonnais, das räumliche Nähe (50km) mit Tradition und diesmal auch tabellarischer Nähe verbindet. Für Ex-Salzburgs Trainer Garcia ist es das erste ASSE–OL-Derby. Ab 21 Uhr auf DAZN.

Ab 22 Uhr auf Sportdigital und DAZN das Derby überhaupt: River Plate – Boca Juniors. Das Buenos Aires-Derby, das immer an der Kante zu Zuschauerausschreitungen steht, steht diesmal klar im Zeichen der sportlich dominanten Boca Juniors, die in der Liga mit 7 Siegen in Folge gestartet sind, während River Plate nur 3 Siege aus sieben Spielen einfuhren – und unter der Woche im Copa Libertadores-Halbfinale ausgeschieden sind, als sie ein 1:0- aus dem Hinspiel zuhause nicht über die Runden bringen konnten.

NFL, Spieltag 9

Nach der Umstellung auf Winterzeit, findet die NFL an diesem Sonntag wieder zu den gewohnten Kick-Off-Zeiten um 19 Uhr, 22h05/22h25 und 2h30 statt.

ProSiebenMAXX zeigt um 19 Uhr Philadelphia – Denver, ein Interconference-Duell mit deutlicher Favoritenstellung zugunsten Philadelphia, denn Denver spielt derzeit nur mit einem Mannschaftsteil, der Defense. Die Offense rund um QB Siemian liegt dagegen im Koma, vor allem, wenn Denver auch noch das Laufspiel weggenommen wird.

Als weiteres 19h-Einzelspiel bringen DAZN und ran.de Carolina – Atlanta aus der NFC South. 5-3 gegen 4-3. Beide Teams irrlichtern sich durch die Saison.

Was an den Carolina Panthers fasziniert, ist der Versuch einer Neudefinition von QB Cam Newton. Es erinnert nach Michael Vick v2.0, als Vick, nicht ganz freiwillig, begriff, dass sein Laufspiel ihn perspektivisch nicht lange als QB überleben lassen wird. Cam Newton spielt heuer sehr viel konservativer und ist kaum wieder zu erkennen. Interessante Herausforderung für Newton und Carolina: es ist Spiel 1 nach dem man unter der Woche den Top-Receiver Kelvin Benjamin an die Bill abgab.

Ansonsten kann man den Schwerpunkt bei den 19 Uhr-Spielen gepflegt auf die AFC South legen. #1 Tennessee – Baltimore, #2 Jacksonville – Cincinnati und #3 Houston – #4 Indianapolis.

Houston wirkte, nicht zuletzt mit dem begeisternden Rookie-QB DeShaun Watson, wie ein Team, das mit 3–4 derzeit unter Wert spielt. Das Potential deutete sich letztes Wochenende in der fulminanten Schlacht in Seattle an. Aber alle Hoffnungen, dass Houston von hinten die AFC South aufrollen könnte sind mit dem Kreuzbandriss von Watson am Donnerstag im Training, dahin. Und mich schaudert es immer noch, wenn ich an die erste Halbzeit von QB Tom Savage am ersten Spieltag denke – mit Savage auf der Position, ist die Saison der Texans kaputt.