Screensport Zwo: Schweiz, Frankreich, BeIN Sports

Schweiz: der Zweikampf geht weiter

Die Fronten zwischen Kabelnetzanbieter UPC (Liberty) und Telekommunikationsunternehmen Swisscom/Teleclub sind weiter verhärtet.

Die UPC erwägt eine Klage gegen die Schweizer Fußballiga und Swisscom, weil ihrer Ansicht nach, die TV-Rechte an die Swisscom gegangen seien, obwohl man mehr geboten habe.

Umgekehrt hat die UPC Verhandlungen mit der Swisscom eingestellt, den neuen UPC-Sportsender MySports mit den exklusiven Eishockey-Rechten,auch über die Swisscom zu verbreiten. Von der Swisscom seien keine „vernünftigen“ Angebote gemacht worden.

Stattdessen prahlt die UPC jetzt nach dem ersten Eishockey-Wochenende, das übrigens recht gute Kritiken bekam, schon 20.000 Abonnenten angelockt zu haben, wo doch der Teleclub für sein Eishockey-Angebot insgesamt nur rund 100.000 gehabt habe. Es soll weiter gehen. UPC-Chef Tveter kündigte in einem Interview an, in den nächsten fünf Jahren 300 Millionen Franken in den Sender zu investieren.

Umgekehrt ist wiederum eine Klage der Swisscom anhängig, dass die UPC eine Aufschaltung von MySports nur anderen Kabelnetzbetreibern angeboten habe. Qu: handelszeitung.ch, tagesanzeiger.ch

In der Schweiz gestaltet sich der Wechsel der Anbieter nicht so einfach., denn die UPC ist nicht in jedem Tal verbreitet. Insbesondere im Kanton Graubünden, mit dem Eishockey-Klub Davos, soll die technische Verbreitung von UPC/MySports sehr bescheiden sein.

Katar, Saudi Arabien und BeIN Sports

Der Boykott einiger arabischer Länder gegen Katar, schwappt massiv auch auf die katarischen TV-Sender über, die in zahlreichen Länder mit immer größeren Schwierigkeiten zu kämpfen haben, ihren Job zu tun. Dies betrifft nicht nur den Nachrichtensender Al-Jazeera, sondern auch BeIN Sports.

Tariq Panja beschreibt in einem langen Artikel der NY Times, die Anfeindungen, die BeIN Sports und seine Mitarbeiter ausgesetzt sind: „For Qatari Network beIN Sports, Political Feud Spills Into Stadiums“.

Dies beinhaltet auch handgreifliche Übergriffe auf BeIN Sports-Reporter. Vor einem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel letzte Woche, wurde der aus Oman stammende BeIN Sports-Reporter anfangs nicht ins Stadion gelassen und verhört, ehe er Minuten vor Anpfiff seinen Kommentatoren-Platz einnehmen konnte. An anderen Orten werden die Field Reporter gezwungen, das BeIN Sports-Logo von den Mikros zu entfernen.

Auch technisch wird BeIN Sports angegangen. Angeblich in Saudi Arabien soll ein Gratis-Stream der BeIN Sports-Pay-TV-Kanäle beheimatet sein.

TV-Rechte in Frankreich

Wer sich einen Überblick über die Verteilung der Übertragungsrechte in Frankreich verschaffen will, dem sei diese Grafik von Mediasportif ans Herz gelegt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp