Screensport Zwo: Florida, NFL, Amazon, Telekom Sport
Hurrikan Irma nimmt Einfluß auf das Sportprogramm vom Wochenende.
Die NFL rang sich gestern durch, das NFL-Spiel Miami – Tampa Bay (ursprünglich Sonntag 19 Uhr) auf die Woche 11 zu verlegen, wo beide Teams eigentlich eine Bye-Week gehabt hätten. Die NFL begründet ihre Entscheidung, am Sonntag nicht auf einen neutralen Spielort auszuweichen, damit, dass beide Teams und beide Regionen ihren Fokus auf den Hurrikan haben sollten und nicht auf ein Football-Spiel. Fair enough. Die Spieler sehen es aber massiv anders und beschweren sich über die Aussicht sechzehn Wochen am Stück Football spielen zu müssen – mit allen negativen Auswirkungen die es an Leib und Geist hat. Auch nachvollziehbar.
Abgesagt wurde auch das College Football-Spiel Arkansas State Red Wolves – #16 Miami Hurricanes (Sa 21h30). Dies ist insofern kurios, weil noch am Dienstag die Leitung der Hurricanes (jo, ich weiß, ironisch…) gegenüber den Medien angab, für alle Eventualitäten bereit zu sein und auch Willens sei ggf. über den Samstag hinaus, in Arkansas zu bleiben und dafür auch schon Vorbereitungen getroffen hätte.
Bei einem Presse-Frühstück begrüsste der NFL Europe-Chef Alistair Kirkwood laut Reuters den Brexit, da er viele juristische bzw. regulatorische Hürden für die Etablierung einer NFL-Franchise in London beseitigen würde. So seien Mechanismen wie die Einnahmeverteilung und Drafts in einer geschlossenen Liga, nicht mit EU-Gesetz zu vereinbaren.
Die Aussage von Kirkwood ist von erstaunlich kurzsichtiger Natur – Brexit impliziert nicht, das automatisch diese Regelungen wegfallen. Stattdessen wird Großbritannien schon aus Zeit- und Ressourcen-Gründen einen Großteil der EU-Regelungen in eigenes Gesetzeswerk übernehmen und erst später nach und nach die Regelungen, wo gewollt, abändern.
Ob eine britische Regierung nach 2019 entsprechende Regelungen verändern will, mit denen die Einführung von Revenue Sharing und Drafts möglich sind, steht auf einem anderen Blatt. Und nochmal auf einem anderen Blatt steht die Frage, ob dies nicht Regelungen sind, die Großbritannien zwingend behalten muss, um weiter Freihandel mit der EU betreiben zu können.
Nicht umsonst gibt es den Spruch, dass nicht Zollabkommen wichtig für den Güteraustausch sind, sondern vereinbarte Regelungen, Normen und Standards, die einen Austausch erleichtern.
Amazon Channels rüsten auf
SPORT1 US und der Extreme Sports-Sender EdgeSport sind nun auch Bestandteil der Amazon Channels. Dort können Amazon Prime-Mitglieder gegen eine monatliche Abo-Gebühr von 5 Euro (SPORT1 US) bzw 3 Euro (EdgeSport) die Sender abonnieren.
SPORT1 US wird bei Amazon simulcast durchgeschleift. An on-demand-Inhalten stehen derzeit nur Bullriding-Highlights zur Verfügung. Aber mit dem Preis untergräbt man natürlich den eigenen, kostenpflichtigen Livestream, der für 10 Euro zu abonnieren ist. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wieviel originären Inhalt SPORT1 US noch hat und ob nicht das doppelt so teure bzw gleich teure Angebot von DAZN das Bessere ist. Dort sind viele Spiele die SPORT1 US in Sublizenz bekommen hat, auch zu sehen (bzw. zeigt DAZN in SPORT1 US-Sublizenz) und die Übertragungen stehen on demand zur Verfügung. Kurz: die kostenpflichtige Verbreitung von SPORT1 US dürfte zu diesem Preis wenig sinnvoll sein.
Telekom Sport rüstet nach
Mit dem Umstellen der Eishockey- und Basketball-Kanäle auf einen Telekom Sport-Kanal, starben auch alle Telekom Basketball- und Telekom Eishockey-Apps einen schnellen Tod.
Doch nicht für alle Plattformen wurden entsprechende Telekom Sport-Apps zur Verfügung gestellt.
Seit gestern gibt es auch für Amazon Fire eine Telekom Sport-App und kann wieder Eishockey- und Basketball über Fire Stick oder Fire Box gesehen werden.
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