Screensport Zwo: Formel 1, Manchester City, Roku

Mayweather ./. McGregor

Beim anstehenden Kampf „des Jahrhunderts“ (was für eine Schwachmaten-Rhetorik) scheinen ziemlich viele einen guten Schnitt zu machen. Mayweather und McGregor sowieso. Inzwischen steht fest: auch die Box-Promoter werden einen guten Schnitt machen, denn der Kampf wird aller Voraussicht nach, einen neuen Rekord für die höchsten Einnahmen eines Boxkampfes schreiben.

Lawrence Epstein, COO der UFC, spricht gegenüber der Financial Times, dass interne Daten zeigen, dass der Kampf mit über einer halbe Milliarde(!) US$ Einnahme, den bisherigen Rekordhalter Mayweather gegen Pacquiao schlagen wird. Dieser Kampf von 2015 erzielte 410 Mio US$ Einnahmen, u.a. mit 4,4 Mio verkauften PPV-Paketen in den USA.

In den USA kostet der Kampf als Pay-per-View bei Showtime 100 US$. IMG (der UFC-Besitzer) vermarktet die internationalen Medienrechte und hat 63 Abschlüsse für über 200 Territorien im Wert von geschätzt 35 bis 50 Mio US$ erzielt. Nur Nordkorea soll bislang nicht von einem Deal abgedeckt sein.

Weitere 60 bis 70 Mio US$ kommen über Ticketverkäufe der 20.000 Zuschauer fassenden T-Mobile-Arena in Las Vegas rein. Auf dem Schwarzmarkt gehen die Tickets der ersten Reihe für teilweise 14.000 US$ weg. Weitere zweistellige Millionensummen kommen über Merchandising und Sponsoring rein.

UFC-Präsident Dana White schätzt die Verteilung der Gelder zwischen den beiden Kämpfern auf 60:40 zugunsten Mayweather.


Als jahrzehntelanger Zuschauer von Kämpfen aus dem Universum- und Sauerland-Boxstall, kann ich nicht anders als nur zynisch feststellen: wenn dieser Kampf wirklich für Mayweather, McGregor, Promoter und Arena ein so großer Erfolg ist, wer sollte dann Interesse an einen klaren Sieg von Mayweather haben? Selbst Mayweather dürfte bei einer Kampfbörse von 100+x Mio US$ alleine für ihn, nicht zwingend einen eindeutigen Sieg haben wollen…


In die Nesseln setzte sich gestern Abend DAZN. Beim penetranten Versuch ihr Übertragungsrecht von Mayweather vs McGregor zu promoten, bediente man sich auch Spam-Taktik und verschickte über Twitter unaufgefordert an etliche Twitter-User eine Direktnachricht. Dabei wurden auch User angeschrieben, z.B. in Luxemburg, die DAZN nicht abonnieren können.

Formel 1 und die Rennstrecken: ja, nein, jein

Bei Amtsantritt bemühte sich das Führungstrio des neuen Formel 1-Besitzers Liberty Media, noch fan-nahe Töne anzuschlagen. Man wolle weg von den künstlichen Rennen, wieder zurück zu den Traditionsrennstrecken und aus den Rennen ein Event machen.

Ganz so rein ist der Anspruch an den zukünftigen Rennkalender nicht mehr. Mit Silverstone hat einer der ganz großen Klassiker schon mal prophylaktisch seinen Vertrag mit der Formel 1 gekündigt, weil man mit den eskalierenden Zahlungen an die Formel 1 die schwarzen Zahlen immer stärker in die Ferne rücken sah.

In Shanghai sprach nun Formel 1-COO Sean Bratches davon, dass man mehr Stadtrennen in „iconic cities“, Geschmacksrichtung Singapur, veranstalten wolle, um mehr neue Fans dazu zu gewinnen. Schwerpunkt der derzeit stattfindenden und erfolgsversprechenden Gespräche soll dabei Asien sein. Qu: motorsport.com

Manchester „noch ‘ne“ City

Die City Football Group (CFG), Besitzer von Manchester City, hat für eine einstellige Millionensumme 44,3% der Anteile am spanischen Aufsteiger Girona FC aus Katalanien übernommen. Weitere 44,3% übernimmt die „Girona Football Group“ unter der Leitung eines gewissen Pere Guardiola, Bruder vom Man City-Trainer Pep.

Damit besitzt die Gruppe 100% an Manchester City FC, 80% an der MLS-Franchise NYC FC, 100% am A-League-Team Melbourne City FC, 100% am uruguayischen Zweitligisten Club Atlético Torque und 20% am J-League-Team Yokohama F. Marinos.

Lt. Financial Times steckt hinter diesen Beteiligungen, die Strategie dem zentralen Klub Man City weitere Einnahmen zu verschaffen, aber auch Entwicklungsplattformen zur Entwicklung von Spielern zu geben, die dann ggf. zum Hauptklub in die Premier League transferiert werden. Der Macher hinter dieser Strategie ist Ferran Soriano, CEO von CFG und fünf Jahre lang unter Joan Laporta Vizepräsident vom FC Barcelona.

Marktanteile Streaming Devices in den USA

Eine Analyse des Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Parks Associates über Streaming Devices in den USA, hat ein für Europäer etwas überraschendes Bild ergeben.

Führende Plattform ist demnach Roku, die ihren Marktanteil in Q1/2017 gegenüber dem Vorjahresquartal von 33% auf 37% ausbauen konnten. Nummer #2 auf dem Markt ist Amazon Fire mit einem Sprung von 16 auf 24% geworden. Dahinter stagniert Google Chromecast mit 18% und die mangelhafte Produktpflege von Apple zahlt bei Apple TV mit einem Rückgang des Marktanteils auf 15% ein.

Ein Drittel aller US-Haushalte habe inzwischen ein derartiges Streaming-Gerät. 45% aller US-Haushalte haben ein Smart TV.

Die Meldung wurde vom Beratungsunternehmen Parks Associates selbst in den Umlauf gesetzt, aber die eingebaute Grafik stimmt vorne und hinten nicht mit den Aussagen aus dem Text überein. Leider liegen auch keine Angaben über Methodik der Untersuchung vor.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp