Screensport Zwo: Rugby in Australien
Super Rugby: Western Force gegen Liga
Im Rahmen der der Verkleinerung der Super Rugby-Liga von 18 auf 15 Teams für die Saison ab Februar 2018, wurden drei Franchises geschlossen. Es traf zwei der sechs südafrikanischen Franchises (sie wurden von der europäischen Pro12, jetzt: Pro14, aufgenommen) und eine der fünf australischen Franchises.
Der australische Rugby-Verband hat lange Zeit gebraucht, um sich für eine der beiden in Frage kommenden Franchises zu entscheiden: die Melbourne Rebels, das einzige Team in Melbourne oder die Western Rebels, das einzige Team an der Westküste. Western Force wurden es und die schreien nun Zeter und Mordio und berufen sich dabei auch auf einen Vertrag, der mit dem Verband 2016 abgeschlossen worden sein soll, der der Franchise ein Überleben bis 2020 garantiert haben soll.
Was nun folgt, liegt in der Logik der Dinge: man zieht vor Gericht. Mit „man“ ist dabei nicht nur der Rugbyverband Westaustraliens „RugbyWA“ gemeint. Inzwischen hat sich auch die Territorialregierung Western Australias eingeschaltet und ebenfalls mit einer Klage gegen den australischen Rugbyverband („ARU“) gedroht.
Premier Mark McGowan: „Mein Ultimatum an die ARU ist es, Western Force wieder in die Liga einzusetzen. Andernfalls werden wir sämtliche Mittel ausschöpfen, um unser Geld zurückzubekommen, auch um den Preis, dass die ARU pleite geht.“. Mit den Geldern sind 11 Mio Euro für das Trainingsgelände, 1 Mio Euro durch den staatlichen Hauptsponsor und ein Teil der 63 Mio Euro Neubaukosten für das neue Stadion in Perth, da u.a. von Western Force benutzt wurde. Die Drohung mit dem bankrotten australischen Rugbyverband ist ernst zu nehmen. Die ARU gilt als notorisch klamm und kann sich einen Prozess eigentlich nicht leisten. Qu: Guardian
NRL: NRL-Spieler protestieren – auch für mehr Datenschutz
Auch in der anderen Geschmacksrichtung des Südhalbkugel-Rugby, Rugby League, gibt es Ärger in der Profiliga.
Aktuell stehen Liga und Spielergewerkschaften in Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag – ähnlich wie man es aus den US-Profiligen kennt. Und ähnlich wie man es aus den USA kennt, sind die Gehalts- vs Salary Cap-Vorstellungen nicht deckungsgleich.
Eine neue Komponente bei den Tarifverhandlungen, ist aber der Kampf der Spieler für mehr Datenschutz. Die Liga NRL hat der Spielergewerkschaft RLPA einen Entwurf vorgelegt, der vorsieht, das bei begründeten (Manipulations-)Verdacht, die Spieler ihre Bankunterlagen und Telefondaten der Liga übergeben, damit die Liga die Unterlagen auf auffällige Kontobewegungen und Kommunikation untersuchen kann.
Die Liga besitzt bereits einen Teil dieser Rechte um im Rahmen von Verstößen gegen Salary Cap (Gehaltsobergrenze) zu ermitteln. Neu ist die Ausweitung auch auf Ermittlungen gegen die „Integrität“ des Spiels, also Manipulationsverdacht. Qu: The Australian, Sydney Morning Herald
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