Screensport am Samstag
Das Sport-TV-Großereignis des Wochenendes sind die 24 Stunden von Le Mans – auch wenn das Starterfeld der Königsklasse LMP1 nach dem Rückzug des Rekordsiegers Audi nur noch mit dem Duell Toyota gegen Porsche aufwarten kann.
Das letztjährige Rennen der LMP1-Klasse endete dramatisch, nach dem das Rennen zuvor von zwei Toyotas dominiert wurde, die allerdings in technische Problemen kamen. Der führende Toyota #5 wurde schließlich in der letzten Runde von Porsche (Jani/Lieb/Dumas) abgefangen, weil er mit technischen Problemen am Straßenrand abgestellt werden musste.
Vor dem Rennstart heute um 15 Uhr sieht es so aus, als hätte Toyota trotz der Bemühungen von Porsche weiterhin den höheren Grundspeed. Wobei die Freien Trainingssessions und Qualifyings ahnen lassen, dass Porsche von den hohen Temperaturen an diesem Wochenende tagsüber profitieren könnte. Das könnte für das Rennen bedeuten, dass Porsche ab Rennstart bis zum Sonnenuntergang einen Vorsprung herausfahren sollte, weil die Nacht von den Toyotas dominiert wird.
Während Toyota 14-Runden-Stints fahren könnte, kann bei Porsche nicht ausgeschlossen werden, dass man sich sicherheitshalber auf 13-Runden-Stints für eine Tankfüllung beschränken wird und dadurch mehr Boxenstopps im Laufe der 24 Stunden absolvieren muss.
Bei den Reifen würde man derzeit aber eher auf Vorteil Porsche tippen, da ihnen zugetraut wird, mit den Reifen sogar fünf Stints durchzufahren, statt die üblichen drei bis vier Stints – Boxenstopps ohne Reifenwechsel sind kürzer.
Der große Außenseiter in der LMP1-Klasse ist das Team Kolles, dessen Ziel es ist, bis ans Ziel zu kommen und dabei auch noch vor allen LMP2-Fahrzeugen zu bleiben.
Während die Qualifying-Zeiten am Mittwoch noch schaumgebremst waren, haben es vor allem die Toyotas am Donnerstag richtig krachen lassen. Der Toyota #7 (Conway/Kobayashi/Sarrazin) verbesserte den Rundenrekord um sage und schreibe 2 Sekunden: 3:14.791 – zweieinhalb Sekunden schneller als ein Paket mit dem Toyota #8 und Porsche #1. 3,2 Sekunden hinter der Pole fuhr Porsche #2 und der dritte Toyota mit der langsamsten Fahrerbesetzung (#9 Lopez/Kunimoto/Lapierre) fuhr 3,8 Sekunden hinter der Pole.
Das Kolles-Fahrzeug (#4 Webb/Kaihammer/Bonanomi) landete 9,3 Sekunden hinter der Pole, ganz knapp vor den besten Orecas der LMP2-Klasse.
Das Rennen gibt es dieses Jahr komplett auf EUROSPORT1 – keine Springerei zwischen EURO1 und EURO2. Es gibt auch keine Highlightsblöcke zu festen Zeiten. Tagsüber bis 22 Uhr und wieder ab 8 Uhr sind alle zwei Stunden fünfminütige Erklärbär-Segmente mit Tom Kristensen geplant.
Die Kommentatorenriege wurde neu durch gemischt und etliche bekannte Namen der letzten Jahre fehlen. Dieses Jahr hinter dem Mikro: Jacques Schulz, Patrick Simon, Lukas Gajewski, Lenz Leberkern, Ralf Kelleners und Jan Seyffarth.
Nicht mehr dabei: klassische Le Mans-Namen wie Norbert Okenga, Oliver Sittler, Uwe Winter und Dirk Adorf. Norbert Okenga lässt auf Twitter durchblicken, dass diese Neumischung von Eurosport ausging und nicht etwaigen Terminkonflikten mit den Kommentatoren geschuldet ist.
Neben dem TV, gibt es via Internet etliche weitere Möglichkeiten in den Genuß der Rennaction zu kommen. So dürften die Automobilhersteller wie Porsche und Toyota wieder Streams anbieten. Der kostenpflichtige Eurosport-Player wird etliche Zusatzoptionen anbieten, u.a. sieben Onboard-Kameras.
Und nicht zu vergessen der wirklich, wirklich fabulöse Audiostream von „Radio Le Mans“ – meine bevorzugte Anlaufstelle zwischen 15 Uhr und 15 Uhr.
Dazu kommt das Racingblog mit Liveticker und ausführlichen Vorschauen quer durch alle Rennklassen.
Sektion Leder
Heute startet der (vermutlich letzte) Confed-Cup, oder wie man hier in Deutschland sagt: „Schaulaufen“ – aus Löws Sicht ein Schaulaufen für die 1B-Variante für die 2018er-WM.
Es gibt etliche spannende Personalien im deutschen Kader. Julian Draxler hat die Kapitänsbinde aufgedrückt bekommen. Weder bei Schalke noch in Wolfsburg machte er den Eindruck Autorität auf dem Platz zu sein oder werden zu wollen. Daher wirkt er auf dem Kapitänsamt wie eine Fehlbesetzung. Oliver Bierhoff versichert, das Draxler beim PSG unheimlich „gewachsen“ sei.
Da gibt es die junge Garde mit Süle, Kimmich, Goretzka und Werner. Da gibt es einen 29jährigen Sandro Wagner, einst verlacht, aber von Bundesliga-Station zu Bundesliga-Station mehr Respekt verdienend. Es gibt einen 28jährigen Lars Stindl, der eigentlich alles hat, nur halt zu spät zündete und vielleicht auch nicht die gewünschte Konstanz hat.
Ich finde diesen Kader interessanter, als die üblichen Verdächtigen aus dem A-Team, die in einem Freundschaftsturnier gelangweilt ihren Urlaub abbummeln.
Confed-Cup, das sind zwei Vierer-Gruppen. In Gruppe A spielen Russland, Neuseeland, Portugal und Mexiko und in Gruppe B Kamerun, Chile, Australien und Deutschland. Alles Sieger der Meisterschaften ihres Kontinentalverbandes bzw. 2018er-WM-Gastgeber und WM-Titelverteidiger.
Heute gibt es ab 17 Uhr das Eröffnungsspiel Russland – Neuseeland in der ARD. Morgen folgen um 17 Uhr und 20 Uhr zwei weitere Spiele.
Dies sind auch die Anstosszeiten die sich durch das gesamte Turnier durchziehen (Spiel um Platz 3 wird um 14 Uhr ausgespielt). In Deutschland werden die Spiele größtenteils von ARD und ZDF übertragen. SPORT1 hat drei Live-Spiele sublizenziert. Freier Fußball für Freie Bürger oder so…
Erwähnenswert ist noch das Testen eines Video-Schiedsrichter bei diesem Turnier.
Noch mehr junge Buben die gegen Leder treten, gibt es heute bei der U21-EM. Gestern war Auftaktspieltag mit SWE–ENG 0:0 und POL–SVK 1:2.
Heute geht es mit zwei Spielen aus der Gruppe B weiter: ab 18 Uhr Portugal – Serbien und ab 20h45 Spanien – Mazedonien.
Sonstso
Im America‘s Cup geht es wieder weiter: heute starten die Final-Läufe zwischen dem US-Team und Team Neuseeland. Heute und morgen sind jeweils zwei Läufe ab 19h12 bzw 19h57 vorgesehen.
Es gewinnt das Team, das als erstes sieben Punkte gewonnen hat – es finden also maximal 14 Rennen statt. Weil Team USA die Qualifiers gewann, startet Team Neuseeland mit einem Minuspunkt.
SKY Sport News und Servus TV Deutschland übertragen heute und morgen live. Servus TV Österreich berichtet in einer Aufzeichnung ab 22h35 (morgen 22h15).
In London wird weiter Hockey-World League-Semifinal-Turnier gespielt.
In Gruppe A dominiert weiterhin Argentinien – zwei Spiele, zwei Siege. England kann heute nachziehen. Ab 17 Uhr England – Malaysien. Außerdem ab 13 Uhr China – Südkorea.
In Gruppe B ist Pakistan komplett abgehängt. Nach zwei Spielen hat man eine Torbilanz von 0:10. Kanada, Niederlande und Indien können heute ihren zweiten Sieg einfahren. Ab 17 Uhr Kanada – Indien und ab 19 Uhr Schottland – Niederlande.
Alle World League-Spiele gibt es auf DAZN.
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