Screensport am Donnerstag
Moin. Eine der größeren Sensationen des gestrigen Sporttages war die überraschende Klatsche die Pakistan dem favorisierten Gastgeber England im gestrigen ersten Halbfinale der Cricket Champions Trophy verpasste.
England startete gut, fing aber in der zweiten Hälfte seines Innings an, recht zügig seine Schlagmänner zu verlieren und schließlich waren nach 49.5 Overs alle 10 Wickets weg – am Ende standen nur 211 Runs als Vorlage.
Pakistan startete nicht minder schnell – und haute auch in der Mitte ihres Innings weiter fröhlich die Vierer und Sechser raus. Die Wickets wollten nicht fallen und nach nur 37.1 Overs erreichte Pakistan mit 215 Runs die erforderliche Run-Zahl zum Sensations-Sieg.
Im Finale wartet damit auf jeden Fall ein geopolitisch heißes Spiel, denn das zweite Halbfinale lautet Bangladesch – Indien – ab 11h30 auf DAZN. Ein Schnelldurchgang zu den Cricket-Regeln gab es vor einigen Wochen im Blog.
In Le Mans zeigte gestern Abend das erste Qualifying in der LMP1-Klasse, dass die Toyotas und Porsches eng beieinander liegen. Zwischen Platz #1 und #5 lagen nur 2,3 Sekunden. Zwei Toyotas waren vorne (#7 Conway/Kobayashi/Sarrazin, #8 Buemi/Davidson/Nakajima). Eine Sekunde dahinter kam der erste Porsche (#2 Bernhard/Bamber/Hartley), gefolgt vom dritten Toyota und dem zweiten Porsche.
Porsche soll sich beim Qualifying zugunsten des Testen von unterschiedlichen Set-Ups zurückgehalten haben. Insgesamt war das Tempo mit 3:18.793 noch ausbaufähig. Zahlreiche Erkenntnisse aus den Testtagen konnten aufgrund der sehr viel höheren Außentemperaturen gestern und am kommenden Rennwochenende, weggeschmissen werden. Die höheren Temperaturen scheinen sich als Vorteil für Porsche herauszustellen, die bei den Long Runs nun mit den Toyotas mithalten konnten.
Heute finden zwei weitere Qualifyings statt, die allesamt von EURO1 übertragen werden: ab 19 Uhr die Abend-Quali und ab 22 Uhr die Nacht-Quali – Vorberichte ab 21h10.
Heute startet mit den US Open ein Major-Turnier im Golf. Gespielt wird auf der Anlage in Erin Hills, Wisconsin – einer sehr jungen Anlage, die erst 2006 ihre Tore öffnete und mit den US Open an diesem Wochenende überhaupt ihr erstes größeres Profiturnier veranstaltet. Der Veranstalter, die USPGA, gehen nur zwei Jahre nach Chambers Bay (damals gerade acht Jahre nach Eröffnung US Open-Austragungsort) wieder das Risiko ein, auf einer unausgetesteten Anlage zu spielen.
Zum Charakter der US Open gehört es, schwere Bahnen zu haben und die Spieler für jeden Ball unter Par hart arbeiten zu lassen. Pinehurst vor drei Jahren, war die Ausnahme. Die Scores des Siegers bewegen sich nach vier Tagen in der Regel im Korridor zwischen +5 und -5.
Obwohl eine halbe Autostunde vom Lake Michigan entfernt, wirkt der Kurs wie ein Links-Kurs: es sind so gut wie keine Bäume zu sehen. Stattdessen Gräser, Bunker und Hügellandschaften wo das Auge schweift – was den Kurs entsprechend windanfällig macht.
Zwei große Namen fehlen. Tiger Woods steckt weiterhin in seiner unbefristeten Auszeit und Phil Mickelson lässt die US Open mit der charmanten Begründung aus, dass eines seiner Kinder heute offizielle Abiturfeier hat („high school graduation“). Nur wenn es heute, wider aller Wettervorhersagen, einen wetterbedingten Ausfall der letzten vier Stunden des ersten Tages gibt (Mickelson-Tee Time 21h20 MESZ), würde Mickelson dann schnell aus Kalifornien rüberjetten und morgen doch noch an den Start gehen.
Freunde dieses Kleinball-Sports schalten heute zwischen 19 Uhr und 3 Uhr SKY Sport 1 ein. Carlo Knauss, Gregor Biernath und Adrian Grosser kommentieren.
Weitere Infos zum Turnier gibt es im werktäglichen Golfmagazin auf DAZN, das von 14 Uhr bis 17 Uhr live von NBC Golf übernommen wird und diese Woche sich live aus Erin Hills meldet.
Im Wettkampf um den umständlichsten Turniermodus, liefern sich Volleyball und Hockey einen engen Wettkampf jeweils mit ihrem Produkt namens „World League“.
Heute beginnt in London das erste Hockey World League-Semifinal-Turnier der Männer. Es ist kein wirkliches Halbfinale, sondern ein Turnier mit zehn Teams, die um drei oder vier Plätze des World League-Final-Turniers Ende des Jahres in Indien spielen – und in diesem Jahr auch ein WM-Qualifikationsturnier.
Für das heute beginnende Halbfinal-Turnier hat sich Gastgeber England (aktuelle Weltrangliste #7) qualifiziert. Über die Weltrangliste sind Argentinien (#1), Indien (#6), Niederlande (#4), Pakistan (#13) und Südkorea (#12) reingekommen und über World League-Qualifikationsturniere Kanada (#11), China (#18), Malaysien (#14) und Schottland (#23).
Die vier Halbfinalisten des Semi-Final-Turnieres qualifizieren sich für das Final-Turnier – sollte Final-Gastgeber Indien aber nicht dabei sein, werden sich nur die besten drei Teams des Turniers sicher qualifizieren. Dann werden die beiden viertplatzierten Teams aus diesem Londonder Semifinal-Turnier und dem nächsten Semifinal-Turnier in Johannisburg verglichen und das bessere Team qualifiziert sich für das Final-Turnier.
Im Rahmen seines frisch abgeschlossenen Vertrags mit dem Weltverband FIH, zeigt DAZN alle Spiele der World League. Heute geht es mit vier Spielen um 13h (KOR–ARG), 15h (IND–SCO), 19h (NED-PAK) und 21h (ENG–CHN) los.
Deutschland spielt erst ab nächster Woche beim Johannisburger Turnier mit.
Screensport Zwo
SPORT1 US – Die Verhandlungen über den auslaufenden Einspeisevertrag bei Sky Deutschland sind ohne Ergebnisse geblieben. Der Sender wird ab 1.7. nicht mehr über Sky vertrieben (siehe Quotenmeter und DWDL) und ist damit zumindest über Satellit nicht mehr empfangbar. Im TV-Guide von Sky ist das Programm nach dem 30.6. entfernt worden (Anfang der Woche war es noch drin).
Viele Hebel hatte SPORT1 US nicht mehr, nach dem nahezu sein gesamtes Programm von DAZN sublizenziert ist oder an DAZN sublizenziert wird. So wie Sky auf exklusive Inhalte pocht, war klar, dass Sky nicht mehr viel zur Einspeisung hinblättern wollte.
Wer weiter an US-Inhalte rankommen will, dem bleibt ein Abo des Livestreams des Senders bei SPORT1 (10,– Euro/Monat), ein Abo bei DAZN, wo sehr viele Inhalte ebenfalls gestreamt werden, aber auch on Demand abrufbar sind und auf mehr Clients verfügbar sind (Preis ebenfalls 10,– Euro/Monat) oder die Bestellung der entsprechenden hochpreisigen Stream-Angebote von NBA, NHL, ESPN-Player, MLB etcetera.
Dritte Liga – Im Rahmen eines Lizenz-Techtelmechtel zwischen Telekom und SportA, der Rechteagentur von ARD und ZDF, zieht die Telekom ihr Streamangebot für die Dritte Liga um ein Jahr vor und wird bereits ab Mitte Juli alle Drittliga-Spiele live übertragen.
Die Telekom wird die Spiele, wie ähnlich gelagerte Angebote bei der DEL und BBL, über ihr IPTV-Angebot T-Entertain und als Stream online bzw. via Mobilfunk verbreiten.
Während die Telekom alle 380 Drittliga-Spiele übertragen wird, darf die ARD nächste Saison „bis zu“ 120 Spiele für sich bzw. die Dritten Programme produzieren. Die Telekom-Pressemitteilung spricht u.a. von einer „Sportschau 3. Liga“ Samstags ab 18 Uhr.
Die Telekom nennt auch erste Namen. Vom MDR kommt Eik Galley, von SPORT1 Markus Höhner und Anett Sattler und von SKY bzw. RTL Thomas Wagner
Der Vertrag der Telekom mit dem DFB für die Dritte Liga läuft bis Sommer 2022, mit der Option um Verlängerung um ein Jahr. Das Gleiche gilt für die Frauen-Bundesliga, die kurioserweise in der Pressemitteilung der Telekom nicht erwähnt wird. Top-Spiele der Frauen-Bundesliga werden ab diesen Sommer von der Telekom übertragen.
Premier League – Die Premier League denkt weiter über neue Anstosszeiten nach. Nach dem in den letzten Tagen über eine „asien-freundliche“ Anstosszeit von Sonntag-11h30 ab Saison 2019/2020 spekuliert wurde, ist seit gestern auch eine neue Samstag-19h45-Anstosszeit im Gespräch.
Die Saison 2019/2020 liegt bereits in der nächsten Rechteperiode und ist nicht Bestandteil des aktuellen TV-Vertrages. Bis Herbst dieses Jahres will man die Anstosszeiten fix machen und die nächste Rechteausschreibung vorbereiten. In der ersten Jahreshälfte 2018 sollen dann die Übertragungsrechte ausgeschrieben werden.
Champions League – Auch in Italien sollen die Champions League-Übertragungsrechte vergeben worden sein. Offiziell ist es noch nicht, aber laut Reuters landen die Rechte für 270 bis 290 Mio Euro/Saison bei Sky Italia. Konkurrent Mediaset, die bislang die CL übertrugen, ging mit seinem Angebot leer aus. Mediaset soll mehr als die 227 Mio Euro angeboten haben, die sie für die aktuellen CL-Rechte zahlen.
Volleyball-Bundesliga – Die Solingen Volleys haben doch noch eine Finanzierung auf die Beine gebracht und werden wider Erwarten mit frisch erteilter Lizenz in der kommenden VBL-Saison antreten.
Der Ligaverband hat die Umbenennung in „Bergische Volleys“ abgesegnet. Laut VBL-Pressemitteilung werden die Bergische Volleys mit einem Etat von 400.000 Euro die Saison bestreiten.
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