Screensport am Freitag

Zwei Sportereignisse sind a bisserl untergegangen. In Sachen Motorsport gibt es am letzten Mai-Wochenende neben dem traditionellen F1-GP von Monaco und den Indy 500 auch die 24 Stunden vom Nürburgring, die seit gestern Qualifyings ausfahren. Heute gibt es zwei weitere Qualifying-Sessions. Ab 9h30 die zweite Session per Livestream und ab 19h30 meldet sich RTL Nitro vom Qualifying Top 30.

Morgen wird dann RTL Nitro ab 15 Uhr on air sein und 27 Stunden lang nonstop übertragen, während die Mutter RTL feigenblattmäßig zum Start und zum Rennende ein Viertelstündchen ins Hauptprogramm einschiebt.


An dieser Stelle stand ein längerer Exkurs zu den heute beginnenden Qualifikations-Wettbewerben für den America‘s Cup vor den Bermudas. Aber zu starke Winde haben die Veranstalter die Segelfahrten auf morgen schieben lassen. Okay, dann per Copy‘n‘Paste den Text in das Samstags-Fenster rüber kopieren…


Was vom Fußball heute hängenbleibt, ist in erster Linie das Relegations-Hinspiel zwischen Jahn Regensburg – 1860 München ab 18 Uhr in der ARD. Zwei Spiele für die 60er um zu Verhindern, dass aus der Saison ein Totalschaden wird.

Screensport Zwo

Volleyball – Die Volleyball-Bundesliga stellt die Weichen für die nächste Saison. Während die VBL eine Pressemitteilung über die vergebenen Lizenzen herausgegeben hat, meldet der Frauen-Bundesligist VfB Suhl nach 14 Jahren den Rückzug aus der Bundesliga (MDR). 94.000 Euro haben gefehlt, um ein Budget auf die Beine zu stellen, dass die Mannschaft auf ein „konkurrenzfähiges Niveau hebt“. Dann lieber gar nicht – so wie einst Haching nach Rückzug ihres Hauptsponsors Generali.

Die Lizenzerteilung für die je zwölf Teams der Frauen- und Männer-Bundesliga liest sich auch dieses Jahr harzig: nur acht Lizenzen wurden ohne Auflagen erteilt (letzte Saison: sechs). Elf weitere Lizenzen wurden mit umfangreichen Auflagen erteilt (letzte Saison: zehn).

Zwei Teams müssen eine Nachlizenzierung beantragen: USC Münster und Königspark KW (letzte Saison: Aachen, USC Münster, Mitteldeutschland)

Ein Team ist nicht durchgekommen: bei den Solingen Volleys wurden weitere Unterlagen angefordert.

Zwei weitere Lizenzen wurden als Sonderfälle vergeben. Bei den Frauen startet das Nachwuchsteam VCO Olympia per Sonderspielrecht.

Unterhaching kehrt bei den Männern nach drei Jahren Abwesenheit zurück. 2014 hatte sich der Hauptsponsor Generali zurückgezogen. Jetzt kehrt man als „HYPO Tirol Alpenvolleys Haching“ mit einem bemerkenswerten Konstrukt in die Liga zurück.

Der „namensähnliche“ Klub Hypo Volleys Tirol aus Innsbruck, hat vor einigen Wochen erklärt, sich aus der österreichischen Liga zurückzuziehen. Offiziell aus sportlichen Gründen (zehnter Meister-Titel, vierter in Folge). Es wird aber spekuliert, ob nicht auch der österreichischen Bankensponsors „Hypo Tirol“ dahinter steckt, der schwer über den Sponsor der österreichischen Liga verärgert ist: die Konkurrenz „Deniz Bank“ und über das Verhalten des österreichischen Verbandes, wo zum Beispiel der Verbandspräsident Peter Kleinmann kein Bock mehr auf die Siegerehrung hat (siehe derStandard.at).

Also wandert das Team nun als „Alpenvolleys“ über die Grenze und dockt beim TSV Unterhaching an. Die VBL hat sie mit einer Wild Card versorgt und so können die Alpenvolleys ab der kommenden Saison in der deutschen Bundesliga starten.

Damit nicht genug: die Hälfte der Heimspiele wird gar nicht in Unterhaching, sondern in Innsbruck ausgetragen. Dies geschieht mit einer Sondererlaubnis der VBL und des österreichischen Verbandes – die die Österreicher erteilt haben, nachdem die Alpenvolleys zusicherten „spätestens im zweiten Jahr“ mit „vier bis fünf“ österreichischen Nationalspielern antreten zu wollen (VBL)

Die VBL will sich dieses eigenartige Konstrukt erst einmal drei Jahre lang anschauen und dann bilanzieren.

Man kann es als originelle Lösung sehen, für eine Liga, die in der Nahrungskette des deutschen Sports abgeschlagen an sechster/siebter Stelle auftaucht. Oder als Aushöhlung des Ligaprinzips, für eine Sportart, die so oder so, null Chancen hat, zu einer Profiliga in Augenhöhe Basketball/Handball/Eishockey zu werden.


DFB-Pokal – Eng umschlungen und Hand in Hand, wird die ARD ihrem journalistischen Auftrag gerecht und hat in Kooperation mit dem DFB ein neues Format für die DFB-Pokalauslosungen bekanntgegeben: man wird jetzt jeweils in der Sonntags-Sportschau nach der vorausgegangenen Runde losen. Vor der ersten und zweiten Runde wird man dabei die komplette Sportschau in Beschlag nehmen.

Und das ganze ist auch noch eine kostenlose Promo-Maßnahme der ARD für das Deutsche Fußball-Museum in Dortmund, da die Auslosungen fortan von dort übertragen werden. Herr Grindel, darf ich Ihnen noch ein Pfefferminzblättchen reichen?

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp