Screensport am Ostermontag
Moin. Ostermontag bei uns. „Patriots‘ Day“ im Nordosten der USA – wie an jedem dritten Montag in April zu Ehren der ersten Kämpfe im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
Für ein Sportblog bedeutet das jedes Jahr den Hinweis auf den Boston Marathon (der auf Eurosport aber eh nicht mehr zu sehen ist) und das parallel stattfindende Frühspiel der Boston Red Sox, die bereits um 11 Uhr Ortszeit ihr Spiel beginnen.
SPORT1 US und DAZN zeigen das AL East-Duell Boston Red Sox – Tampa Bay Rays (7–5 vs 6–7) ab 17h05.
Sektion Heißkalt
Die Saisonbesten aus dem Osten und dem Westen, Washington und Chicago, haben sichtlich Schwierigkeiten in die Playoffs zu kommen. Sie mühen sich mehr oder weniger erfolglos mit ihren Gegnern ab und haben von zwei Partien nur eine oder gar keine gewonnen.
Die Bilanz der kanadischen Teams besserte sich in Spiel 2 merklich auf. Nach 0–5 in Spiel 1, holten die kanadischen Teams in Spiel 2 vier Siege.
Erfolgreich waren u.a. Ottawa und Toronto, die ihre Serie zum 1–1 ausgleichen konnten und heute ab 1 Uhr ihren ersten Heimspiele bestreiten.
Ab 1 Uhr Toronto Maple Leafs – Washington Capitals. In der bisher längsten Partie der Playoffs gewann Toronto nach zweifacher Overtime 4:3. Die Maple Leafs können Honig aus dem Auswärtssieg saugen. Brian Boyle sprach später von einer „Taufe“ des jungen Teams. Nicht nur weil sie gegen ein erfahreneres Team eine zweifache Verlängerung überstanden, sondern auch eine kritische Situation in der Defense verwalten konnten.
Roman Polak verletzte sich im zweiten Drittel, als er gecheckt wurde, beim Fallen seinen seinen Unterschenkel verkantete und mit seinem kompletten Körpergewicht drauf fiel. Laut Mike Babcock ist er out for the season. Die Maple Leafs mussten für das restliche Spiel die drei Defense-Reihen mit nur fünf Defense-Spieler bestücken. Gardiner und Rielly kamen auf 40 Minuten Spielzeit und Hunwick auf 35 Minuten. Zum Vergleich: bei den Caps hatten die Top-3-Verteidiger 30, 32 und 33 Minuten auf der Uhr.
Wie wird sich das nur zwei Tage später auf die konditionelle Verfassung der Maple Leafs-Defense auswirken?
Die Caps finde ich weiterhin nicht überzeugend. Ovechkin hatte diesmal sichtlich bessere statistische Werte, war aber für mich weiterhin kein Kristallisationspunkt für die Caps. Die Caps-Offense fühlt sich in der Zusammenstellung der Reihen unausgewogen an – mit einer sehr starken ersten Reihe, bei der Oshie und Backstrom Feuer reinbringen, während Ovechkin fast nur opportunistisches Beiwerk ist. Es gab Spielzeiten, da hat Ovechkin, wie Brett Favre in seiner Spätzeit bei den Packers, versucht im Alleingang die Mannschaft nach vorne zu bringen. Bei Ovechkin vermisse ich diese Außenwirkung seit 1–2 Jahren.
Aus der Serie Boston Bruins – Ottawa Senators werde ich nicht schlau. Ottawa konnte Spiel 2 zuhause nach Verlängerung 4:3 gewinnen und damit in der Serie ausgleichen. Ottawa schubste sich im Spiel phasenweise in ein derart tiefes Loch, dass ich die Serie über Twitter schon für beendet erklärte. Boston machte aber nach der 3:1-Führung im 2ten Drittel den Sack nicht zu. Im 3ten Drittel plätscherte das Spiel vor sich hin, als Ottawa aus heiterem Himmel den Anschluss schießt und die erste Reihe um Hoffman, Smith und Stone und Abwehrspieler Karlsson anfangen, das Spiel an sich zu reißen, mehr Druck zu produzieren und die Zuschauer mitzunehmen.
Ottawa hat, im Gegensatz zum oben erwähnten Washington, einen Kristallisationspunkt und das war Karlsson, der immer noch durch eine Fußverletzung behindert ist, aber sich im Laufe der Partie immer mehr in einen Rausch spielte. Man vergleiche die Präsenz eines Karlsson mit Ovechkin, um zu sehen, was ein Ovechkin unter Coach Trotz verloren hat.
Mit Spiel 3 wandert die Serie nach Boston. Beide Defense-Reihen sind personell geschwächt. Das Management dieser Reihen, wird einer der Schlüssel für das Spiel sein.
Die Chicago Blackhawks, beste Saisonbilanz im Westen, haben sich in der Serie gegen Nashville Predators nach zwei Heimspielen in ein 0–2-Loch gegraben und spielen ab 3h30 in Nashville.
Spiel 2 war brutal anzusehen. Man verlor sage und schreibe 0:5, zeigte nach dem 0:2 im 2ten Drittel kaum noch Widerstand. In der Defense ließen sich die Spieler immer wieder vernaschen und auskontern. Anders als in Spiel 1, zog sich Nashville nicht komplett zurück. Man spielte quer durch alle vier Angriffsreihen immer wieder schmerzhafte schnelle Gegenangriffe mit langen Pässen. Die Blackhawks wirkten zunehmen angeknockter. Und die Blackhawks-Offense ist die einzige Playoff-Offense noch ohne einen einzigen Treffer.
Das ganze Setup der Serie ist derzeit wie gemalt für die Predators, die die Blackhawks jetzt zwei Spiele lang kommen lassen können.
Auch die Calgary Flames sind in einem 0–2-Loch – allerdings spielen sie die Anaheim Ducks heute ab 4 Uhr zuhause und die beiden Niederlagen waren jeweils zwei knappe 2:3-Niederlagen. Aus der Perspektive der Flames war es eine unglückliche Niederlage. Calgarys Goalie Brian Elliott sah bei zwei Gegentreffern nicht gut aus. Ein Flames-Treffer wurde von den Refs wegen diskutabler Goalie Interference nicht anerkannt.
Zweimal waren sie eng genug dran, um heute den ersten Stich zu setzen.
Bereits heute können die DEL-Finals beendet werden: Spiel 5 RB München – Grizzlys Wolfsburg. München führt nach einem 7:2-Kantersieg in Wolfsburg in der Serie 3–1. SPORT1 würde ein Münchner Sieg ganz gut in dem Kram passen, denn es ist ihre letzte Übertragung der Finals. Spiel 6 und 7 wären Telekom-exklusiv.
SPORT1 und Telekom Eishockey übertragen ab 15h15 bzw. mit Vorbericht 15 Uhr.
Sonstso
Nach Davis Cup und ATP250er-Turnieren in Marokko und Houston, steht seit gestern das nächste ATP1000er-Turnier im Haus: Monte Carlo. SKY überträgt ab heute und bis zum Finale am Sonntag. Bis zum Viertelfinale starten die Übertragungen jeweils ab 11 Uhr.
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