Screensport am Mittwoch

Dieser Tage zieht die Vor-EM-Ruhe in das Listing ein – Zufall oder nicht, ist in den letzten Tagen mein Konsum an eSports-Übertragungen gestiegen. Und ich bin überrascht über die recht gute Produktionsqualität der Streams, inkl. Kommentierung aus Studios oder Hallen. Die Übertragungen sind eine komplette Hardcore-Freakshow und das erklärt vielleicht auch warum in knapp zwei Minuten League of Legends-Kommentierung mehr Taktikdiskussionen als in einer durchschnittlichen Fußballübertragung des deutschen TVs zu hören sind.

Frägt sich, wie lange ich bei den Übertragungen hängenbleibe, wenn ich keine Empathie für das Spielgeschehen entwickeln kann, weil ich a.) keinen der Spieler bzw. der Teams kenne und b.) vom Spielgeschehen quasi nichts erkenne oder beurteilen kann. Ma‘ gucken.

Eine Playoff-Serie die nach bislang nach Plan verläuft – okay, es ist erst ein Spiel ausgespielt – ist die Halbfinal-Serie in der BBL Bamberg – Bayern. Spiel 1 gewann Bamberg mit 88:73. Ein Ergebnis, was meinem kleinen Powerranking im Kopf bzgl. der Schlusswochen der Hauptrunde angeht, entspricht. Heute das erste Spiel in München und die Ansage, wieviel Saft noch in den letzten Bayern-Spielen unter Pesic steckt.

SPORT1 und Telekom Basketball übertragen ab 20h30.

Spiel 5 der Eastern Conference Finals der NBA, ab 2h30 auf SPORT1 US. Es geht wieder nach Cleveland, nachdem die Raptors beide Heimspiele gewinnen konnten und die Serie auf 2-2 ausgleichen konnten. Was bei den Cavs derzeit ziemlich daneben geht, sind die Dreier. In den beiden Spielen in Toronto haben sie jeweils 41(!) Dreier versucht und nur 14 bzw 13 Stück versenkt. Zum Vergleich: in beiden Spielen in Cleveland haben die Cavs nur 20 bzw. 21 Dreier versucht und davon je sieben reingebracht.

In der NHL sind die Western Conference Finals nun bei Spiel 6 angelangt. „Match Puck“ (schreibt man das nur in Deutschland?) für San Jose nach 6:3-Sieg in St. Louis.

Es war über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel, bei den jedes Team abwechseln jeweils dominierte, in dem der Gegner im gegnerischen Drittel festgenagelt wurde. Die Sharks haben ihr katastrophales Spiel aus Spiel 4 gut überstanden und schienen zumindest defensiv, die Blues mit ihren eigenen Mitteln schlagen zu wollen.

In der Offensive konnten sich Sharks immer wieder für längere Phasen im Blues-Drittel festsetzen und Schüsse anbringen, die für Blues-Goalie Allen gefährlich wurden. Es gab viel Verkehr vor dem Blues-Tor. Allen hatte Sichtprobleme und die Sharks bekamen immer wieder Schläger an die Pucks, die die Schüsse ablenkten. Und wenn Allen noch rankamen, waren die Sharks auch sehr schnell da, um Abpraller zu verwerten. Die Sharks erarbeiteten sich wieder ihre Tore, was ihnen zwei Tage zuvor komplett abging.

6:3 hört sich nach einem klaren Sieg an, war es aber nicht. Dazu blieben die Blues mit ihrer Zeckigkeit immer wieder dran. Es war ein harmlos aussehender, verdeckter Distanzschuss von Burns, den Pavelski, einen Meter vor Allen stehend, mit dem Schläger ins Tor ablenkte, der in der ersten Spielminute des dritten Drittels die 4:3-Führung erbrachte. Das 5:3 und 6:3 waren Empty Net-Tore in der letzten Spielminute.

Die Blues müssen sich vorwerfen lassen, das ihre Defense das ganze Spiel über, nicht in der Lage war, den Raum vor Allen zu schützen und Pavelski und Hertl es zu einfach gemacht haben, Allen zu stören.

San Jose kann heute ab 3 Uhr den Sack zu machen. Das Spiel wird über das kostenpflichtige NHL.tv-Angebot gestreamt und auf SPORT1 US zeitversetzt nach dem NBA-Spiel, gegen 5h30 gezeigt.

Zeilensport

Für Sportbusiness-Branchenmedium „SPONSORs“ hat Redakteur Nils Lehnebach in einem sehr langen Artikel versucht die DFL-Ausschreibung aufzudröseln und einige Szenarien zu entwickeln.

Jeder der sich für die Ausschreibung interessiert, wird auch „DFL-Ausschreibung: Szenarien einer Schlacht“ goutieren.

Parallel hat auch das US-Branchenblatt „SportsBusiness Daily“ eine Einschätzung zu den einzelnen Playern der Ausschreibung gegeben, die aber nicht ganz so tiefschürfend ist und einige Konstellationen, wie z.B. das mögliche Zusatzpaket für eine OTT-Plattform, kaum berücksichtigt. Eine Gemeinsamkeit mit dem Artikel der SPONSORs: die Einschätzung von Amazon als potentieller Bieter.

Screensport Zwo

Lens – Der französische Traditionsverein und Zweitligist (vgl. 1. FC Kaiserslautern) steht zwar seit längerer Zeit auf finanziell wackeligen Beinen. Nun ist aber eine Geldspritze reingekommen: Atletico Madrid übernimmt einen Anteil von 35%. Qu: L’Équipe