Screensport am Mittwoch

Auch heute gibt es wieder zweimal Champions League im Angebot. Dank russischer Beteiligung gibt es heute zwei Anstosszeiten. Zenit – Benfica startet bereits um 18 Uhr (SKY). Benfica verteidigt einen schmalen 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel von vor gefühlt sieben Monaten. Am letzten Wochenende konnte man das Spitzenspiel in der Liga NOS bei Sporting mit 1:0 gewinnen.

Zenit hat in seinen drei Pflichtspielen 2016 bislang sage und schreibe einen Treffer erzielt – und den auch nur in der Verlängerung des russischen Pokals. Umgekehrt hat Zenit auch nur einen Treffer zugelassen: die Bude von Benficas Jonas in der Nachspielzeit.

Ich sach mal so: Torfestival fällt heute möglicherweise aus.

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Um 20h45 Chelsea – Paris St. Germain. Beide stehen in der einheimischen Liga an komplett unterschiedlichen Stellen, aber trotzdem fühlt sich das Spiel für beide identisch an: der Rest der Saison ist völlig scheißegal. Es zählt nur noch die CL. Der PSG ist mit 23 Punkten Tabellenführer in der Ligue 1 und der Meisterpokal dürfte schon die 2015/16er-Gravur tragen. Chelsea suppt im Niemandsland zwischen Europapokal-Platz (9 Punkte weg) und Abstieg (16 Punkte weg).

PSG nimmt eine 2:1-Führung mit nach London und kann quasi mit stärkster Kapelle spielen. Ein Ausscheiden gegen ein mittelmäßiges Oligarchen-Chelsea, wäre ‘ne Ohrfeige für die ambitionierten Katar-Pariser.

Die Partie ist das Free-TV-Spiel der Woche im ZDF (nochmals das Kleingedruckte: das ZDF darf, solange mehr als ein deutscher Klub im Wettbewerb ist, nur mittwochs Spiele übertragen).

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Im „SheBelieves“-Cup in den USA treffen heute zum Quasi-Finale die Frauenteams von Deutschland und den USA aufeinander. Beide gewannen ihre Spiele gegen England und Frankreich (Deutschland: 1:0 gg Frankreich, 2:1 gg England). Heute ab 1h45 streamt tv.dfb.de live aus Boca Raton, Florida.

Playoffs, Baby

Die DEL und die VBL der Frauen gehen heute in die erste Playoff-Runde. Beide Ligen spielen Pre-Playoffs aus, bei denen sich die Teams #7 gegen #10 und #8 gegen #9 im Best-of-Three-Modus um die letzten beiden Plätze des Viertelfinals bewerben.

In der VBL fangen sie um 19 Uhr an: Köpenicker SC gegen VT Hamburg – vielleicht das vorletzte Auftreten von VT Hamburg, denen für die nächste Saison mangels Sponsor, noch eine halbe Million fehlt – und SC Potsdam – Ladies in Black. Beide Spiele werden auf sportdeutschland.tv gestreamt.

Die DEL startet um 19h30 mit Kölner Haie – Adler Mannheim (Servus TV) und Ingolstadt – Straubing. Zu Spiel 2 am Freitag, wird von beiden Spielen per Konferenz berichtet.

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Frisch reingekommen: heute gibt es auf Sportdeutschland.tv einen Stream der EM-Quali im Handball der Frauen Deutschland – Frankreich (ab 19h30, Vorberichte ab 19h15).

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Nachholspiel in der BBL mit dem „Hessenderby“ Gießen – Frankfurt. Frankfurt kratzt an Heimrecht für die Playoffs und Gießen an Playoffplätze überhaupt. Telekom Basketball is your home, ab 20 Uhr.

Screensport Zwo

MotoGP – Im Zuge der Präsentation des Übertragungskonzept der MotoGP auf Eurosport in der Saison 2016, wurde ein Wechsel innerhalb der Moderatoren-Crew bekannt: Jan Stecker löst den ehemaligen Fahrer und sehr populären Alex Hofmann ab. Alex Hofmann sprach auf seiner Homepage davon, dass es in der neuen Saison für ihn bei Eurosport „technische und personelle Rückschritte“ gegeben hätte und daher nicht mit Eurosport einig geworden ist. Zusätzlich scheint es auch inhaltliche Differenzen gegeben zu haben (Link via DWDL).

Alex Hofmann macht das, worüber schon seit Erwerb der MotoGP-Rechte von Servus TV für Österreich spekuliert wurde: zu Servus TV gehen.

Nachfolger Jan Stecker ist in Deutschland durch zahlreiche Motorsportsendungen und NFL-Übertragungen von SPORT1 und ProSiebenSat.1 bekannt. 2015 kommentierte er z.B. für SPORT1 die ADAC GT Masters und Formel 4.

Das Eurosport-Team besteht damit aus Moderator Jan Stecker und Experte Ralf Waldmann. Kommentatoren bleiben Harry Weber, Johannes Orasche und Stefan Nebel.

Die Rennen werden wieder Fifty/Fifty zwischen EURO1 (in SD im Free-TV) und EURO2 (Pay-TV) aufgeteilt: 8 Rennen auf EURO1 und 9 Rennen bei EURO2. Zusätzlich gibt es bei SKY während der Rennen Optionskanäle auf EURO360.

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Formel 1 – RTL hat angekündigt seinerseits 2016 nahezu unverändert in die Formel 1-Saison in knapp 10 Tagen reinzugehen. Während personell alles beim alten bleibt, wird RTL den Aufwand vor Ort etwas zurückfahren, weil man vermehrt aus Köln produzieren will. Das betrifft Einspieler und Filmbeiträge. König-Ebel-Lauda werden ebenso vor Ort bleiben, wie Waßer und Danner.

Von SKY liegt noch kein offizielles Wort vor, aber nach dem man es bei den Rechteverhandlungen nicht geschafft hat, exklusive Rennübertragungen an Land zu ziehen, hieß es damals, dass man 2016 verstärkt mit Sky UK zusammenarbeiten will und vielleicht sogar die komplette Produktion von London aus fährt – aufgrund fehlender Exklusivität sieht SKY seine Chance eher in einer kosteneffizienten Übertragung.

Zeilensport

Der Rechtsanwalt und Sportrechte-Experte Martin Stopper hat auf der Website von SPONSORs unter „Die Bundesliga: Ein ungleicher Wettbewerb“ einen Kommentar verfasst, der für die Einführung von marktregulierenden Mechanismen in den hiesigen Fußball-Ligen eintritt. Simpel formuliert: Übernahme von aus dem US-Sport bekannten Prinzipien wie hartes Salary Cap und Draft.

Er entwickelt seine Hauptargumentationslinie entlang der komplett unterschiedlichen Kaderstärken der Fußballmannschaften. Und diese Unterschiede würden durch fehlende Regulierungen zementiert und noch weiter ausgebaut werden.

Leider verrät er in seinem Kommentar keinen Ansatz, wie das europäische Sportrecht sich von allgemeinen gültigen Rechten (Stichwort: Bosman und normale Arbeitnehmer-rechte für Sportler) abkoppeln kann.

Unten im Kommentar wird eine Grafik von Statista über den Marktwert der einzelnen Bundesligamannschaften eingebettet Marktwert according Transfermarkt. Transfermarkt als Quelle ist natürlich auch eher „uiuiuiii“ – auf der anderen Seite immer wieder gerne als Diskussionsgrundlage genommen, weil es schlichtweg nichts anderes quer über derart viele Ligen gibt.

Die Grafik ist aber für Stoppers Argumentation problematisch, weil sie m.E. eben nicht das zeigt, was Stopper gerne zeigen möchte. Was die Vereine an Geld für die Spieler rauspumpen, sind 1.) die Transfersummen (bzw. -Erlöse) und 2.) die Spielergehälter.

Der Marktwert spiegelt dies aber nicht wieder. Er spiegelt nicht wieder, was sich die Klubs an Spielern leisten, sondern wie sie ihren aktuellen Kader verwalten. Ich glaube z.B. nicht daran, dass Mainz 05 und Werder Bremen mehr Geld für ihren Kader aufgewendet haben, als der HSV.

Was mir insgesamt bei der Diskussion rund um die Geldsummen im Fußball ausgeblendet wird, ist die Frage, ob wir es nicht auch mit einer Blase zu tun haben, die platzt? Das ist eine These die Uli Hoeneß vor einigen Jahren gerne zum spanischen Fußball verbreitete, aber dort bzgl. Real und Barca nie eingetreten ist.

Wie lange wird es noch Oligarchen, Unternehmen oder Staatskonzerne geben, die Geld in den Fußball reinpumpen, weil es ihr Spielzeug ist oder weil sie sich dadurch Soft Power kaufen wollen?

Wie lange wird es noch steigende Rechtepreise geben, wenn die Medienlandschaft vor dem Umbruch weg vom linearen Fernsehen, hin zu Streaming-Angeboten steht? In den USA entwickeln sich die Reichweiten der Sportsender durch Onlineangebote zurück und wenn es dort eine Sportrechteblase gibt, die platzt und nicht nur regionale Kabelnetzbetreiber mit ihren 30-Jahres-Veträge für lokale NBA-Klubs erwischt, sondern auch internationale Player wie FOX und ESPN mit runterreißt, dann wird es auch für die europäische Medienlandschaft „interessant“.

Wenn Katar & Co zu der Überzeugung kommen, dass all das Geld, dass sie in Medienunternehmen und Fußballklubs reinpumpen, nicht die gewünschte Soft Power bringen, sondern Ressentiments aus Europa bestehen bleiben (Stichwort: Fußball-WM 2022)… Al Jazeera und BeIN Sports zeigen gerade, dass Katar nicht gewillt ist, das Geld endlos reinzuschmeißen.

Vielleicht würde solche externen Entwicklung in der europäischen Fußball-Landschaft ein derartiges Blutbad anrichten, dass auf einmal Dinge wie „Salary Cap“ dann doch durchsetzungsfähig erscheinen und auch der Europäische Gerichtshof zu der Erkenntnis kommt, dass der Sportbereich kein normaler Arbeitnehmer/Arbeitgeber-Bereich ist.