Screensport am Mittwoch

Neben dem diversen Live-Sport, gibt es heute auch Sport, der außerhalb des Spielfeldes entschieden wird: heute soll es mehr Klarheit um die Zukunft des HSV Handballs und der HBL geben.

Nach Informationen der Hamburger Morgenpost ist der HSV Handball derart pleite, dass der Spielbetrieb per sofort eingestellt werden muss. 14 Spieltage vor Saisonende.

Die HBL wird heute darüber entscheiden, ob der HSV Hamburg „Lizenzbetrug“ durchgeführt hat. Wer sich die wirklich massive Pressemitteilung des Gutachters Gideon Böhm vom letzten Freitag durchliest, kann zu keinem anderen Schluss kommen:

Der HBL war zusammen mit der Lizenzvereinbarung eine Verpflichtungserklärung von Andreas Rudolph vorgelegt worden, die Betriebsgesellschaft bei einer Zahlungsunfähigkeit mit einem Betrag bis zu 2,5 Millionen Euro zu unterstützen. Was der HBL offensichtlich nicht vorliegt, ist eine Zusatzvereinbarung vom gleichen Tag, welche diese Verpflichtung wieder einschränkt und auf welche Andreas Rudolph sich nun beruft und weitere Zahlungen verweigert.

Das wirft auch ein extrem schlechtes Licht auf die HBL, die sich im Rahmen des Lizenzierungsverfahren offensichtlich keine wasserdichten Dokumente geben lässt.

Aktuell fehlen dem HSV Handball 2 Millionen. Die Spieler suchen bereits händeringend nach neuen Arbeitgebern. Bundesligisten haben den Kartenvorverkauf für HSV Handball-Spiele gestoppt.

Bei all dem taucht nun die PHL – Premier Handball League auf.

Dabei handelt es sich um eine privat betriebene europäische Handball-Liga, die 2019 mit zwölf Teams in Konkurrenz zur Handball-CL an den Start gehen will. Ähnlich wie die US-Profiligen, sollen die Teams als Franchises agieren und die Saison von Februar bis Dezember ausspielen, inklusive einer Playoff-Phase mit acht Teams. Die PHL soll auch Pläne für eine Hamburger Franchise in der Schublade haben. Später ist eine Erweiterung um außereuropäische Franchises denkbar.

Im Hintergrund agiert eine Investorengruppe und der Spielerberater Wolfgang Gütschow. Im Sommer wird der Vermarkter der Handball-CL, Peter Vargo, vom europäischen Handballverband EHF zur PHL wechseln.

Die PHL hat bereits mit dem THW Kiel und den Füchsen Berlin gesprochen und die EHF kontaktiert. Uneins sind sich die Medien ob auch mit den Rhein-Neckar Löwen und Flensburg-Handewitt gesprochen wurde. Die meisten Medien melden, dass die Liga Franchises vor allem in Großstädten platzieren will.

Die SZ zitiert Gütschow:

“Handball ist im derzeitigen Format noch nicht einmal mehr in Europa effizient vermarktbar”, sagt Wolfgang Gütschow, die treibende Kraft hinter der PHL: “Wir müssen den Handball erst einmal vom Staub des 20. Jahrhunderts befreien und vor allem von den unsinnigen Spielregeln, die sich greise Verbandskommissare immer wieder neu ausdenken.”

Der THW, Bob Hanning von den Füchsen und ein Vertreter der europäischen Handball-Spitzenklubs äußerten sich gegenüber dem sid sehr euphorisch.

Es riecht IMHO weniger nach ehrlichen Optimismus für die Umsetzung der PHL, sondern mehr nach Freude gegenüber der EHF einen Hebel in der Hand zu haben, mit der man Reformen für die CL erzwingen kann. Es erinnert an Anfang der 90er Jahre, als die UEFA unter dem Druck von abwanderungswilligen Großklubs ihre Europapokale reformierte und die Champions League einführte. Nur wie einfach sind im europäischen Handball die Klubs unter einen Hut zu bringen, wo vor allem die HBL-Klubs in einer sehr lukrativen einheimischen Liga spielen, während für die meisten anderen europäischen Klubs eher die CL finanziell attraktiv ist?

Spocht von heute

Heute gibt es wieder die Dreieinigkeit der Hallen-Ballsportarten Handball, Basketball und Volleyball.

Beim Handball geblieben: es steht der letzte Vorrundenspieltag der Handball-EM in der Gruppe C mit Deutschland und in der Gruppe D an.

Um 17h15 Deutschland – Slowenien (ZDF). Es ist ein Endspiel. Ein Sieg oder Unentschieden reicht zum Weiterkommen. Egal wie, denn da Slowenien dann ausscheidet, würden die Punkte eh nicht in die Hauptrunde mitgenommen werden. Slowenien hat am Montag gegen Spanien immerhin Unentschieden gespielt.

Man möge mich korrigieren, aber sogar bei einer Niederlage Deutschlands gäbe es die Chance auf ein Weiterkommen. Sollte Schweden gegen Spanien verlieren, hätten die Schweden auch nur zwei Punkte, aber den direkten Vergleich gegen Deutschland verloren – würden dann IMHO auf Platz 4 fallen und ausscheiden. Spanien – Schweden ab 20h auf Sportdeutschland in der Einzeloption und in der Konferenz.

In Gruppe D sind Dänemark und Ungarn bereits qualifiziert. Russland und Montenegro spielen um 17h15 (sportdeutschland.tv) im direkten Duell den letzten Qualifikationsplatz aus. Um 20h geht es im Duell Dänemark – Ungarn um den Gruppensieg und zwei Punkte für das Hauptrundenpölsterchen (Sportdeutschland.tv als Einzeloption und per Konferenz).

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Im Volleyball gibt es heute neben Bundesligaspielen (ab 19h30 auf Sportdeutschland.tv: RheinMain–Coburg und Hamburg–VCO) diverseste Europapokale.

In der CL sind bei den Frauen heute Stuttgart und Dresden unterwegs. Es steht der vorletzte Spieltag der Gruppenphase an. Stuttgart liegt mit 1-3 auf dem letzten Platz und hat maximal Chancen auf einen dritten Platz (Azerrail Baku 1-4) mit CEV Cup-Qualifikation. Die Entscheidung fällt vermutlich erst nächste Woche im Heimspiel gegen Azerrail. Heute geht es gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Dinamo Kazan (17 Uhr Laola1.tv)

Bei dem Dresdner SC sieht es besser aus: man belegt überraschend Platz 2 in der Gruppe (3-1), zwei Spiele Vorsprung auf den Dritten Wroclaw (1-3). Ein Sieg heute gegen Wroclaw bringt die Qualifikation. Zwar hat Wroclaw zuhause gegen Dresden 2-3 verloren, aber Wroclaw gilt als das Team mit dem bessere Kader.

Der MDR streamt ab 19h aus der ausverkauften Halle auf mdr.de und Laola1.tv ist auch dabei.

Vorletzter Spieltag auch bei der Volleyball-CL der Männer. Die Berlin Volleys sind auf Platz 3 (2-2), ein Spiel hinter Platz #1 und #2: Belgorod und Arkas Izmir (jeweils 3-1). Und just gegen diese beiden Klubs müssen die Berlin Volleys noch spielen. Heute ab 19h30 auf Laola1.tv gegen Belogorie Belgorod. Gegen den Tabellenführer verlor man auswärts 0-3.

Außerdem spielen heute in einem deutsch-deutschen Challenge Cup-Duell Vilsbiburg – Wiesbaden ein Achtelfinal-Hinspiel aus (Laola1.tv, sportdeutschland.tv ab 19 Uhr)

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Und auch der Basketball feuert eine Salve Eurocup-Spiele mit deutscher Beteiligung an. EURO2 und Telekom Basketball zeigen ab 20h30 das Spitzenspiel aus Gruppe G: Bilbao – Bayern München. Bayern steht mit 2-0 auf Platz 1, während das in der Vorrunde dominierende Bilbao nach der Heimniederlage gegen Banvit nur bei 1-1 steht.

In der gleichen Gruppe versucht Ulm (0-2) in die Puschen zu kommen: Ulm – Banvit ab 19h30 in der swrmediathek.de

Der Tag startet um 18 Uhr mit PAOK – Oldenburg auf oeins.de. Beide Teams bei 1-1 auf den Plätzen #2 und #3. Oldenburg hat schon gestern gespielt und bei PAOK 81:61 gewonnen. Hat-Tip @Bluetschkopp + @MaxBbg

Um 20h schließlich Ludwigsburg – Venedig auf swrmediathek.de. Ludwigsburg (0-2) ist ebenfalls auf der Suche nach seinem ersten Sieg. Gegen Zenit zeigte man zuletzt Aufwärtstendenz, verlor aber am Wochenende mit 10 Punkten gegen Tübingen.

Sektion Leder

Nach dem gestrigen, giftig gewordenen Viertelfinale zwischen Napoli und Inter (Platzverweise für Napolis Mertens und Inters Trainer Mancini), steht heute das letzte Viertelfinale in der Coppa Italia an: Lazio – Juventus ab 20h45 auf Laola1.tv. Es ist nicht ganz klar wie ernst Juventus das Spiel nimmt. Allegri legte gestern nahe, das Paul Pogba eine Pause bekommen könnte. Allegri hat auch das Spitzenspiel am nächsten Sonntag im Auge, wo es gegen die Roma, geht.

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Letzter Schwung an FA-Cup-Spielen, heute ab 20h45: Leicester – Tottenham und Liverpool – Exeter City (21h). EURO1 überträgt in Konferenz mit Tobi Fischbek und Frank Winkler.

Ähnlich wie eben bei Juve, wird sich die Frage stellen, mit was für eine Startelf die Teams bei Anpfiff auf dem Platz sein werden. Zumindest bei Liverpool hat Klopp schon klar gestellt, dass, ähnlich wie im Hinspiel, eine sehr junge Mannschaft aufgestellt wird. Das war im Hinspiel noch nicht einmal zweite Garnitur, wie sie Klopp teilweise im Ligapokal oder Europa League eingesetzt hat, sondern eine Nachwuchself. Klopp schloss aber nicht aus, dass es heute vielleicht dann doch 1-2 namhaftere Spieler in der Startelf geben könnte.

Screensport Zwo

Tennis – Die BBC hat gestern ein Liveblog zu den mutmaßlichen Spielmanipulationen im Tennis geschrieben und geht dabei auch auf die gestern bei BBC Radio 4 ausgestrahlte Dokumentation „File on 4 – Game, Set and Fix?“ ein. Wie erwartet, hat die Sendung selber, kaum Neuigkeiten gebracht, sondern bereits vorhandene Erzählstränge um etliche O-Töne von Tennis-Spielern und Ermittlern angereichert.

Im BBC World Service gibt es aber eine werktägliche Call-In-Sendung „World Have Your Say“ in der gestern ein südamerikanischer Tennisspieler interviewt wurde und drauflos plauderte, was für ein offenes Geheimnis Spielmanipulationen im Tennis seien. Geldern werden nicht per Überweisung den Spielern übergeben, sondern als Bargeld. Lt. der schriftlichen Zusammenfassung der BBC sagte der Spieler:

“You know who is doing it, and who is not,” he continued. “As a player I know who is missing on purpose or returning a shot in the middle on purpose; who is trying, and who is not. So we work on this – we know.”

He also claimed players exchange knowing smiles and make comments that indicate they have fixed a match.

Nach seiner Auffassung wäre es für Tennis-Offizielles ein leichtes, die Manipulationen zu stoppen. Sie wüssten wer Spiele manipuliert und (das erinnert an den Vorschlag von Jörg Allmerith von gestern) durch ein Mindestsalär würde man für die Spieler auf den unteren Weltranglistenplätzen Manipulationen weniger lukrativ machen.

Laut einer Untersuchung des Tennis-Weltverbandes musste man 2013 bei den Herren mind. Weltranglistenplatz #336 und bei den Frauen #253 belegen, um mit Tennis schwarze Zahlen schreiben zu können. Bei den Herren gehen 60% der Preisgeldern an die Top50-Spieler, bei den Frauen 51%.

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Handball – ARD und ZDF haben gestern in Pressemitteilungen bekanntgegeben, dass sie aller Voraussicht nach die Handball-WM 2017 nicht übertragen werden. Wie schon bei der WM 2015, will der Rechtebesitzer BeIN Sports nicht, dass die Übertragungen unverschlüsselt in ganz Europa via Satellit zu sehen sind. Qu: ZDF-PM

Bei der WM 2015 in Katar, ist SKY kurzfristig eingesprungen und hat den Umständen entsprechend, einen guten Job gemacht.

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Basketball – Am „grünen Tisch“ hat Deutschland auch die allerletzte Chance für eine Qualifikation der Nationalmannschaft für Olympia 2016 verloren. Die FIBA hat die Ausrichtung der drei Olympia-Qualifikationsturniere vergeben. Die drei Turniere werden von den Philippinen, Italien und Serbien ausgerichtet, die damit als Gastgeber sich für diese Qualifikationsturniere qualifizieren. Für Deutschland war dies nach dem Scheitern bei der EM, die letzte Chance.

Der DBB hält die Entscheidung für diese drei Ausrichter für nachvollziehbar. Serbien und Italien waren bei der EM besser platziert.

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Basketball – Vorgestern hat die FIBA Europe eine Sitzung mit Vertretern der nationalen Verbänden aus Italien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Russland, Spanien und der Türkei abgehalten. Der italienische und französische Verband (FIP und FFBB) sollen dabei zugesichert haben, das „ihre“ Klubs exklusiv in der neuen von der FIBA Europe organisierten Champions League spielen werden und nicht in der konkurrierenden Euroleague.

Ich kann nicht einschätzen, wieviel diese Zusage wert ist. Der Tag ist lang und die nationalen Verbände können viel reden – wenn die Ligaverbände nicht mitmachen, können sie auch nix machen. Die Meldung der FIBA hinterließ jedenfalls in Frankreich null Echo in der L’Équipe oder auf den Seiten der FFBB oder des Ligaverbandes LNB.

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SKY – SKY hat den Vertrag mit Moderator Sebastian Hellmann (48) um zwei Jahre, bis Sommer 2018 verlängert. Qu: PM