Screensport am Mittwoch

Sportdigital bringt heute ein Spiel aus der ersten Runde des englischen Ligapokals (eine zweite, für morgen vorgesehene Übertragung wurde abgeblasen): Portsmouth – Derby County ab 20h45. Nach dem Bankrott 2010 folgte für Portsmouth der Abstieg in die Championship und binnen zwei Jahre wurde man durch die Ligue One zur League Two durchgereicht, wo man letzte Saison lange in Abstiegsgefahr war, ehe man sich auf den 16ten von 24 Plätzen hat fangen können.

Bereits gestern gab es viele überraschende Siege durch unterklassige Teams, u.a. vom League Two-Klub Oxford Utd, die Championship-Klub Brentford 4:0 schlugen.

Screensport Zwo

NFL – Das gestrige Meeting der NFL-Franchise-Besitzer zur Etablierung einer Franchise in Los Angeles dauerte fünf Stunden. Auf der Agenda standen Informationen über die in LA geplanten Stadionprojekte und den Stand der Stadionprojekte der drei wackeligen NFL-Franchises in San Diego, St. Louis und Oakland.

In einer Analyse des NFL-Frontoffices schnitt dabei St. Louis was seine Bemühungen bzgl. des Haltens der NFL-Franchises angeht, deutlich besser ab, als die anderen beiden Städte. Es gäbe immer noch Restrisiko u.a. in Form einer Klage, aber man sei dort auf gutem Weg.

Im Falle von San Diego konstatiert die NFL, dass man dort nun ins Rollen gekommen sei, aber noch sehr früh im Entwicklungsprozess sei und daher noch sehr viele Fragen offen seien.

Aus der Stadt Oakland habe es dagegen bis dato null Bemühungen gegeben. Die Stadt Oakland, bzw. Alameda County, erklärt gegenüber ESPN dass das beauftragte Entwicklungsbüro erst am 21.8. mit Vorschlägen vorsprechen werde.

Gestern wurde keine Entscheidung über die weitere Timeline gefällt. Das nächste Besitzer-Meeting ist für Oktober angesetzt.

SKY – Ich gehe naiverweise davon aus, das man sich als Sport-Obermufti von SKY sich im Frühjahr und Sommer hinsetzt. Man wertet aus was man hat, wo man steht und wo man hin will. Und am Ende stehen dann neue oder veränderte Konzepte, die man den Sommer über auf die Gleise bringt. Und wenn dann eines der neuen Konzepte fertig umgesetzt ist, geht man damit an die Presse raus.

Bei SKY scheint so etwas nicht zu gelten.

Am 5ten August geht man an die Presse um ein neues Sendekonzept für die Europa League-Übertragungen vorzustellen. Die Moderatoren Jessica Kastrop und Thomas Wagner werden gegen Britta Hofmann und Patrick Owomoyela ausgetauscht – da Owomoyela ausdrücklich auch am Touchscreen agieren soll, ist tendenziell eine Sendung mit etwas mehr Exertise zu erwarten. Was bleiben sollte, war die Länge der Vorberichte: Beginn der Sendung sollte 18h30 bleiben.

Nicht mehr. Seit gestern ist der Beginn der EL-Vorberichterstattung auf 18 Uhr vorgezogen und verlängert worden – offensichtlich in Reaktion zu dem immensen SPORT1-Vorberichterstattungsblock.

Da wird lange Zeit über das eigene Programm nachgedacht, dann kommt die Konkurrenz vorbei und fängt früh an. Also setzt man binnen einer Woche die Luftpumpe ans eigene Programm an und pumpt den 30minütigen Vorlauf auf 60 Minuten auf.

[An dieser Stelle einen fünf Absätze langen Rant über SKY wieder gestrichen um den Bundesliga- und CL-Saison-Beginn abzuwarten]

Wie @RC_KH gestern per Twitter korrekt feststellt: SKY bewegt sich nur noch, wenn sie von Konkurrenz dazu getrieben wird. In diesem Sinne muss man sich einen Teilverlust etlicher Rechte und einen heranwachsenden Konkurrenten von SKY wünschen, damit Sportchef Burkhard Weber aus seinem RTL-Modus der bräsigen Verwaltung von Leuchtturm-Sportrechten herauskommt.

Golf – Das WGC Bridgestone Invitational wird 2016 durch eine Vorverlegung in einen Terminkonflikt mit der European Tour stehen und daher aus der European Tour rausgenommen.

Aufgrund des Golf-Wettbewerbes bei den Olympischen Spielen in Rio 2016, wurden die WGC Bridgestone Invitationals von der PGA auf Ende Juni vorverlegt. Dort treten sie in einen Terminkonflikt mit der 100ten Ausgabe der Open de France der European Tour.

Durch die Herausnahme aus der European Tour, wird es 2016 beim WGC Bridgestone Invitational keine Punkte für “Race to Dubai” oder Ryder Cup-Punkte geben – und spätestens da wird es kompliziert, denn die WGC Bridgestone Invitationals werden im Firestone Country Club in Arizona ausgetragen, der seinerseits Austragungsort des 2018er Ryder Cups ist. Qu: BBC

Rio 2016 – Apropos Rio 2016. Stress gibt es zwischen den Veranstaltern und dem Schwimmweltverband FINA. Die Veranstalter haben inzwischen bekanntgegeben, das aufgrund der Prime Time in den USA, die Finals bei den Schwimmwettbewerben erst um 22 Uhr Ortszeit beginnen – an längeren Tagen werden die letzten Finals erst nach Mitternacht ausgetragen. Nach dem Geschmack der FINA zu spät.

Was die Freude der Broadcaster in den USA und Asien ist, dürfte europäische TV-Sender vergrätzen, denn das bedeutet Wettbewerbsstart um 3 Uhr MESZ.

Zeilensport

Nachklapp zu meiner gestrigen Empfehlung, dem SI Media Circus-Podcast mit dem Gast Mike Mayock. Es galt bedauerlicherweise festzustellen, dass ein fachlich exzellenter Experte wie Mike Mayock seinen Platz bei den Notre Dame-Übertragungen von NBC abgeben musste, weil NBC einen etwas leichteren Ton als die fachlichen Analysen von Mayock (“excessive use of jargon“) haben wollten.

Das Blog “Awful Announcing” greift das Thema noch mal auf und betrachtet es in dem größeren Fokus der Weichspülung und Simplifizierung die NBC (anfangen unter dem einstigen Chef Dick Ebersol) über weite Teile seines Sportprogramms zieht (wobei man da anscheinend die Premier League-Berichterstattung anscheinend ausnehmen muss).

At a time when the Tampa Bay Buccaneers have drawn ridicule for what seems to be a not-so-intellectually-rigorous attempt to “educate” female football fans, Mayock represents the real thing — someone who is interested in football for the sake of football, not as a way to sell team apparel.

(HUST … sky … HUST)

Autor Matt Zemek über diese Haltung:

One line Mayock offered in his conversation with Dietsch casts a large shadow over this decision by NBC to move to Flutie in the booth for 2015: “I think we can do smarter programming rather than beat the same thing to death,” Mayock said […]

The problem — with the Olympics, with tennis, and here with Mayock and Notre Dame Football — is that Ebersol would rather make a buck by not challenging his audiences, by not trying to teach his audiences more about the sports NBC covers. He’d rather make that buck by being safe, not rocking the boat, not offering more food for thought on various sports broadcasts.

If it’s lucrative but anti-intellectual, profitable but set against the attempt to inform a larger national audience, is it right? Those who believe in money would say yes.

Nein, den SKY-Rant halte ich noch in der Schublade.