Screensport am Dienstag

14ter Juli. Französischer Nationalfeiertag mit Militärparade auf den Champs-Élysées und der 10ten Etappe der Tour de France. Es ist die erste Bergetappe der Tour mit einem Berg Hors Categorie kurz vor der Zielankunft in den Pyrenäen.

Am anderen Ende des Sporttages steht das erste Halbfinale der Copa Libertadores: River Plate – Guarani (Guarani aus Paraguay) ab 2h auf Sportdigital. Ich habe River diese Saison dreimal (na gut, inklusive Spielabbruch: zweieinhalb Mal) gesehen und es war jedesmal ganz schlimm. Ausgerechnet das eine Mal wo ich sie nicht sehe, hauen sie im Viertelfinale im Rückspiel Cruzeiro 3:0 weg. Irgendwie auch schlimm.

Aus der Freundschaftsspiel-Abteilung der Sektion Leder gibt es heute von SPORT1 Schalke 04 – Udinese ab 20h. Und das war es auch schon, an einen sonst ziemlich unaufgeregten Sporttag. Ich prokel dann mal einige weitere Sendungen in die Listings der nächsten Tage ein…

Screensport Zwo

NHL/SPORT1 US – Nachklapp zu dem gestrigen Blogeintrag bzgl NHL-TV-Rechten in Europa nach dem Ausstieg der Rechteagenturen AMI und Medge und der Klage der NHL gegen Medge.

SPORT1 hat gestern nachmittag meine Anfrage um den Status der NHL-Rechte bei SPORT1 US beantwortet: es sei noch niemand an SPORT1 herangetreten. Daher würde man davon ausgehen, das man einen rechtswirksamen Vertrag habe.

Beats/Schweinsteiger – Der Regisseur des gestern im Blogeintrag diskutierten Schweinsteiger-Spots, Simon Verhoeven, hat auf der GQ-Website Fragen zum Timing des Spots beantwortet. Kurzfassung: der Spot selber wurde vor vier Wochen gedreht und hatte das Thema Melancholie und Abschied. Das Timing an diesem Wochenende mit dem Vereinswechsel war Zufall.

Die Idee des Films war, Bastian Schweinsteiger in einer neuen Etappe seines Lebens zu zeigen, beim Nachdenken, in einer entscheidenden Phase des Lebens, er schaut zurück auf seine Karriere, auf Verletzungen und blickt mit neuer Kraft nach vorn – wo auch immer das Ziel liegt. Er hätte ja auch zum Training fahren können.

Regisseur Simon Verhoeven auf gq-magazin.de

Wolff Fuss schrieb auf Facebook zum Timing der Sprecheraufnahmen. Wenn ich ihn richtig verstanden habe: es wurden mehrere Textvarianten eingesprochen und erst mit dem Näherrücken der Transferentscheidung eine der Variante reingeschnitten die einem Transfer sehr nahe kam.

Als wir vor einigen Wochen die Vertonung gemacht haben, war kein Wechsel in Sicht. Wie bei solchen Testemonials üblich, wird versucht sämtliche Optionen und Varianten abzudecken, ehe der Spot dann endgültig zusammengebaut wird.

Wolff Fuss auf Facebook

Dank für die Links an Klaas Reese/@Sportkultur und Kai Baumgartner/@kaubaumgartner

ESPN – Nachklapp, die Dritte. Gestern schrieb ich im Blogeintrag quasi als Randnotiz von drohenden Problemen von ESPN. Die Nicht-Verlängerung von Verträgen mit den hochkarätigen Sportjournalisten Bill Simmons und Keith Olbermann wird allgemein als Kostenbremse bei ESPN interpretiert.

Der ehemalige Journalisten und jetzige Venturekapitalist MG Siegler, seit eher längerer Zeit ein Verfechter der “Cord Cutting”-These, hat in seinem Blog bei Medium gestern “The 9 Bullet Points of Doom for ESPN – A company nears a tipping point…“ geschrieben.

Seine These: ESPN kommt an diversen Fronten unter Beschuss. Der Verlust der Reichweite und Abonnements in den Kabelnetzen. Die Abhängigkeit von Kabeleinspeisungsgebühren. Die Abwanderung junger Zuschauer weg von ESPN SportsCenter zu Sportnachrichten im Netz.

Interessant wird es an den Punkten, wo ESPN durch Verträge Alternativen verbaut sind. Anders als HBO oder Showtime kann ESPN keinen reinen Online-TV-Ableger aufziehen, da dies in etlichen Verträgen mit Kabelnetzen und anderen Plattformbetreibern, Klauseln triggern würde: Ausstiegsklauseln, das Recht ESPN in schlechtere Pay-TV-Pakete zu packen oder die Preisbindung aufheben.

Siegler glaubt das ESPN in einer Welt ohne Kabelpakete, seinen Sender in einem Alleinvertrieb nach den heutigen Zahlen für einen Abopreis von 30 US$/Monat anbieten muss. Das wird zu viel sein. ESPN muss sich für eine Welt ohne Pay-TV in Kabelnetzen fit machen.

Worüber Siegler leider nichts schreibt, sind die zahlreichen Sportsender, die die regionalen Kabelgesellschaften in den letzten Jahren aufgebaut haben und für Milliardenbeiträge (no shit) langjährige TV-Verträge mit den Lakers, Dodgers oder Yankees abgeschlossen haben.

NFL – Die NFL hat für den Game Pass eine Preiserhöhung von knappe 10%–15% angekündigt. Das Streamangebot wird in Deutschland im Vollpreis schlappe 245,- Euro kosten. Man habe, so die NFL in einer eMail, seit zwei Jahren den Preis nicht erhöht. Puh, da gibt man doch gleich sehr viel herzlicher.