Screensport am Montag

Hui, gestern war viel los und am Ende des Tages standen 1.700 Wörter im heutigen Blogeintrag für Screensport Zwo und ein Werbevideo.

Zum Sport der Woche: Heute ist Pausentag bei der Tour. Morgen geht es weiter. Das größte Sportereignis der Woche, dürften die am Donnerstag beginnenden “The Open“, also die British Open im Golf. SKY ist ab 10 Uhr vormittags dabei.

Unter der Woche geht es auch mit der All Star-Week im Baseball weiter. Heute gibt es das Home Run Derby (ohne SPORT1 US) und morgen das Spiel um das Heimrecht der World Series, das All Star-Game zwischen NL und AL (auf SPORT1 US). regulärer Baseball beginnt wieder ab Freitag.

Ab Freitag beginnt auf EUROSPORT die Ausstrahlung der Fecht-WM in Moskau mit täglich knapp anderthalb bis zwei Stunden.

Motorsporttechnisch steht nächstes Wochenende “nur” die Superbike-WM an, aber dafür auf dem großartigen Kurs von Laguna Seca.

Eine Begleitung während der ganzen Woche ist die Schwimm-WM der Behinderten in Glasgow. Die Vormittagssession ab 11h und die Abendsession ab 19 Uhr auf sportdeutschland.tv. Die Basketball-EM der U20 bei den Männern geht in die Platzierungsspiele. Livestreams gibt es auf Youtube. Viel Beachsoccer-WM bei Eurosport. Tennisturnier der WTA aus Bastad und Bukarest bei Laola1.tv. Leichtathletik-Jugend-WM aus Kolumbien vorallem als Tape auf EURO2.

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Spannend geht es heute in Gruppe B der U19-EM im Fußball zu. Vor dem letzten Gruppenspieltag haben alle vier Protagonisten jeweils drei Punkte auf dem Konto. Daher stehen heute auf Eurosport ab 20 Uhr zwei Endspiele an. Auf EURO: Russland – Deutschland und auf EURO2: Spanien – Niederlande.

Ein bemerkenswertes Stück Werbung

“Irgendwann” am Wochenende hat der Kopfhörer-Produzent “Beats by Dre” auf YouTube ein bemerkenswertes Werbevideo mit Bastian Schweinsteiger online gestellt. Vertonung und Begleittext stellen einen Bezug zu Schweinsteigers Abschied aus München her.

Bemerkenswert ist nicht nur die sehr gute Produktion des Videos, sondern auch das Timing – immerhin wurde der Weggang von Schweinsteiger erst am Samstag, kurz vor der Saisoneröffnung des FC Bayerns, offiziell bekanntgegeben.

Und trotzdem wurde dazu ein derart hochwertiges Werbevideo produziert, mit eingesprochenen Texten von Sebastian Hellmann und Wolff Fuss unterlegt und lt. Youtube noch am 11.7., also Samstag, veröffentlicht? Wann haben die SKY-Dienstleister Hellmann und Fuss die Texte eingesprochen und wussten dadurch aus erster Hand vom Schweinsteiger-Wechsel?

Einige Dinge zur Einordnung:

• Das Veröffentlichungsdatum des Youtube-Videos ist zwar der Samstag (11.7.). Das aber auf einem von über 400.000 Leuten abonnierten Kanal, der erste Kommentar unter dem Video erst am Sonntag gegen 18 Uhr aufschlägt, lässt vermuten, dass am Samstag nur ein Dummy veröffentlicht wurde und das richtige Video und der richtige Text erst im Laufe des späten Sonntagnachmittags scharf geschaltet wurden.

• Für das Einspielen der Texte bis hin zur fertigen Lieferung der Audio-Datei, dürfte ungefähr ein Vormittag drauf gehen. Immerhin mussten hier zwei Sprecher recht sensibel zusammengeschnitten werden.

• Das Bildmaterial ist sehr aufwendig produziert worden. Das kann, inkl. voriger Organisation nicht schnell an einem Nachmittag runtergerissen werden. Gleichzeitig ist aber das Bildmaterial auch ziemlich “neutral” – es könnte auch der Abschied von seiner Freundin sein. Von daher musste der Dreh nicht zwingend mit allerhöchster Geheimhaltung geschehen.

Bleibt die interessanteste Frage: wann wurden Hellmann und Fuss eingebunden. Wie dicht dürfen Journalisten an ein Berichterstattungsobjekt dran sein? Stellen wir uns kurz vor, der Wechsel wäre erst kurz vor Schließung des Transfersfensters gewesen und der Moderator Hellmann hätte im Rahmen des Samstags-Topspiels Protagonisten vom FC Bayern interviewt und gleichzeitig via Buchung für das Einsprechen von Werbetexten schon mehr gewusst.

Das ist zugegebenermaßen eine konstruierte Konstellation – aber ist es nicht ein Konstrukt das auf Konflikte hinweist, wenn Moderatoren ihren “Journalistenhut” absetzen und ihren “Werbehut” aufsetzen – nicht für irgendeine Automarke, sondern direkt mit einer derartigen Werbung die so an die Person Schweinsteiger gekoppelt ist?

Wie kritisch kann ein Wolff Fuss noch mit einem Schweinsteiger umgehen, der ihm 1.) Werbetantiemen mit einem Schweinsteiger-Werbespot einbrachte, 2.) für so vertrauensselig hielt, dass er ihn ggf. früh in den Wechsel einweihte?

Die Frage wieviel Klebrigkeit man durch übergroße Nähe zulässt, muss jeder Journalist für sich beantworten und jeder Konsument für sich bewerten.

Screensport Zwo

NHL/SPORT1 US – Ende letzten Monats meldete der Branchendienst SportBusiness dass sich AMI/Medge aus dem Rechtemarkt zurückgezogen hat und die Vermarktung der NHL-Rechte an die NHL wieder zurückgegeben hat.

Die schwedische Agentur Medge landete zusammen mit AMI im Sommer 2011 den großen Coup, als sie von der NHL die TV-Rechte für Europa bis Sommer 2016 (5 Jahre) erwarb. Medge übernahm die Vermarktung für Skandinavien und AMI für Resteuropa, Nahost und Afrika.

Die Strategie von Medge in Skandinavien abzusahnen, schien nicht zu greifen. Die Verhandlungen zogen sich 2011 lange hin und konnten in Skandinavien förmlich erst in letzter Minute zum Saisonstart unter Dach und Fach gebracht werden.

Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass AMI/Medge für die skandinavischen Rechte mindestens 10 Mio US$ an Lizenzgebühr plus Provision an die NHL zahlen musste (75% der Gebühr zu Saisonbeginn, 25% zum 1.1. des Jahres). Für die nichtskandinavischen Gebiete mussten AMI/Medge 10 Mio US$ pro Saison überweisen.

Stimmen die Zahlen von SPONSORs, ergaben sich damit 2011 folgende Zahlen: Medge verdiente an Viasat nichts. 10 Mio US$ mussten an die NHL gezahlt werden. 10 Mio US$ kamen von Viasat rein.

AMI hat für den nichtskandinavischen Part 10 Mio US$ an die NHL zahlen müssen und bekam durch ESPN America 6 Mio US$ rein. Weitere Abnehmer für AMI waren UK (mit Premier Sports) und vor allem Tschechien und Slowakei. Spätestens als ESPN America sich 2013 aus dem europäischen Markt zurückzog, dürfte auch AMIs Geschäftsmodell zusammengebrochen sein, denn so hoch dürfte das NHL-Interesse in Kontinentaleuropa ohne einen paneuropäischen Sender nicht sein…

Am 1.1.2014 überwies Medge nicht die fällige letzte Rate (2,5 Mio US$) für die Saison 2013/14 und im Sommer 2014 nicht die erste Rate von 7,5 Mio US$ für die Saison 2014/15. Zudem wurden erfolgsabhängige Boni des Viasat-Vertrages nicht überwiesen. Die NHL beendete den Vertrag mit Medge am 17.11.2014 und reichte später Klage in New York ein.

In der Klage beschuldigt die NHL Medge die Raten “immer” verspätet und erst nach Aufforderung überwiesen zu haben. Zum Zeitpunkt der Klage hatte die NHL bereits einen Vergleich mit dem Medge-Partner AMI geschlossen.

Die Klageschrift (PDF) wurde am 28.5.2015 in NY County eingereicht.

Lt. Sportsbusiness haben sich Medge, inzwischen unter den Namen “Chindit Leasing” bzw. “Camp Jarl AB” firmierend, und AMI (inzwischen: “Handymain Ltd”) aus dem Sportrechtemarkt zurückgezogen. Die TV-Rechte sind an die NHL zurückgefallen. Ich habe keine Ahnung, was dies für die TV-Rechte bei SPORT1 US bedeutet. Eine Anfrage an SPORT1 ist gestellt.

[Ergänzung Di 7h] SPORT1 hat am Nachmittag die Anfrage beantwortet: es sei noch niemand an SPORT1 herangetreten und daher gehe man davon aus, das man einen rechtswirksamen Vertrag habe.

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SPORT1 – Ein Sprecher von SPORT1 bestätigte gegenüber SportsBusinesGlobal, dass man trotz des umfangreichen P7S1-Deals für die Free-TV-Verwertung der NFL, immer noch mit der NFL für das Pay-TV-Paket verhandelt.

Bereits im April erklärte die NFL in SportsBusinessGlobal, dass die Ausweitung der Free-TV-Präsenz in Deutschland ein wichtiger Schlüssel für den neuen TV-Vertrag werden wird – nicht zuletzt weil spätestens bis 2017 ein regular season-Spiel in Deutschland platziert werden soll. Neben Deutschland wurden auch Brasilien, Kanada, China und Mexiko als Standorte für regular season-Spiele genannt. Für Deutschland sollen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München im Rennen sein. In diesem Zusammenhang erklärt NFL International VP Mark Waller gegenüber SportsBusinessGlobal: “But we’ve had very limited success in getting season-long distribution, particularly on free-to-air.” und der Wunsch nach einem britischen Modell mit gemischter Pay- und Free-TV-Auswertung (in UK durch Sky und Channel 4). Zur “Kanibalisierung” des NFL Game Pass sagte Waller: “The important thing for us is if we are going to grow we need products that are much more accessible for people who are just starting to be fans and coming into the game.” – mit anderen Worten: Free-TV zielt auf eine andere Zielgruppe ab, als die limitierte Zahl an Hardcore-Fans.

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SPORT1 – Eine sichtbare Änderung der neuen Bundesliga-Saison wird die Einstellung des “Doppelpacks” sein – der Sonntagabend-Sendung die zuletzt von 22h15 bis 23h die beiden Sonntagsspiele zusammenfasste. Sie wird durch “Der Spieltag” ersetzt, ab 22h30, 90 Minuten lang. Aus der Programmbeschreibung ist noch nicht ersichtlich, inwieweit sich die Sendung vom “Bundesliga Pur”-Konzept des Sonntagmorgens bzw. -mittags unterscheidet. “Bundesliga Pur” am Sonntag um 9h30 (90 Minuten) und irgendwann am Nachmittag (ca 45 Minuten) sowie die “Spieltagsanalyse” (Montag 22h15, 75min) bleiben erhalten.

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NFL – An einer zweiten Front hat die NFL ihr europäischen Spielplatz letzte Woche bearbeitet – wie SportsBusinessGlobal am letzten Mittwoch meldete.

Aktuell hat man für die International Games in Großbritannien einen Exklusivvertrag mit Wembley abgeschlossen, der bis Ende 2016 geht. Jedes NFL-Spiel in UK muss bis dahin zwingend in Wembley stattfinden.

Nun tut die NFL einiges dafür, um auch auf diesem Bereich eine lukrative Konkurrenzsituation zwischen den Stadionbetreibern untereinander zu schaffen. Man hat einen 10-Jahresvertrag mit den Tottenham Hotspur abgeschlossen (Sommer 2018 bis Ende 2027) wonach diese für ihr neues Stadion jährlich mindestens(!) zwei International Games bekommen werden – anders als Wembley, ist dieser Vertrag non-exklusiv.

Tottenham wird im neuen Stadion auf dem Boden einen permanenten Kunstrasen für den Football verlegen und für den Fußball dadrüber einen herausfahrbaren Rasen. Angeblich soll der Rasen in Wembley aufgrund der Konkurrenzsituation zwischen Fußball und Football für beide Seiten ein Problem gewesen sein, wobei angesichts der Geldsummen, diese Gründe eher für vorgeschoben halte… (Hier sind Bilder des geplanten 61.000er-Stadions zu sehen).

Zeitlich ist das eventuell ein enges Ding, da nach bisherigen Planungen das Stadion im August 2018 fertiggestelt werden soll (Tottenham wird 2017/18 keine Heimspiele austragen).

Da die NFL aber weiterhin drei Spiele pro Saison in Großbritannien austragen will, wird man für das übriggebliebene Spiel ab Sommer 2017 eine Ausschreibung starten und die Stadionbetreiber dürfen in die Tasche greifen, um sich das eine Spiel zu schnappen.

Qu: SportsBusinessGlobal, Tottenham Hotspur

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sportdeutschland.tv – Einer Meldung des Branchenblatts New Business zufolge, hat das Kartellamt die Übernahme der DOSB New Media durch die ProSiebenSat.1-Tochter 7NXT durchgewunken. Die Geschäftsführung wird an der Seite vom DOSB-Mann Oliver Beyer, durch die P7S1-Leute Björn Beinhauer und Rolf Illenberger ergänzt.

Beinhauer ist Geschäftsführer der GIP Media Productions/spobox.com, die schon seit Jahren am Thema “Randsport per Streams verbreiten” dran sind und u.a. mit Volleyball dies auch bei Sportdeutschland.tv platzieren konnten. Illenberger ist seit 2013 im Bereich der digitalen Business-Aktivitäten von P7S1 unterwegs.

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ESPN – “Cord Cutting”, also die Bewegung weg von den Kabelnetzen hin zu Serien- und Film-Konsum via Internet, schlägt nun auch langsam bei ESPN auf. Lt. Richard Deitsch in seiner neuen Medien-Kolumne bei si.com hat das früher omnipräsente ESPN seit Juli 2011 7,2% seiner Reichweite verloren.

Das ist für ESPN umso gravierender, da 60% der Einnahmen von ESPN aus den Kabeleinspeisungsgebühren bestehen, die ESPN von den Kabelnetzbetreibern kassiert (ca. 6,55US$ pro Monat pro Haushalt, aber in rasantem Tempo steigend). Weniger Abonnenten, weniger Einnahmen. Weniger Abonnenten bedeuten auch weniger Zuschauer, also weniger Werbeeinnahmen, die immerhin etwas mehr als 25% der Einnahmen ausmachen.

Aktuell wird ein schärferes Auge auf die Reichweite von ESPN geworfen, nach dem durchgesickert ist, dass ESPN intern Kostensparmaßnahmen durchführt, um auf die Einnahmesituation einerseits und den explosionsartig gestiegenen Rechtepreisen andererseits zu reagieren.

Namentlich die Nicht-Verlängerung der bekannten Journalisten Bill Simmons und Keith Olbermann wird hinter vorgehaltener Hand mit Kostenreduzierung begründet. Simmons bisheriger Vertrag soll bei 5 Mio US$ pro Jahr gelegen haben.

Es trifft nicht nur ESPN. Auch der vor zwei Jahren neu gelaunchte Sportableger Fox Sports 1 und Fox Sports 2 haben in den letzten Wochen Kostensparmaßnahmen angekündigt und u.a. weite Teile der Nachrichtenredaktionen zusammengestrichen.