Screensport am Dienstag

Der Wechsel von Jim Harbaugh von den 49ers zur University of Michigan ist noch nicht offiziell gemacht worden. Er könnte heute im Laufe des Tages bekanntgegeben werden. Für die College Basketball-Partie Michigan – Illinois (heute 21 Uhr, ESPN-Player/$) planen Wolverines-Fans ein “Khaki Out” – in Anspielung auf Harbaughs Lieblingshosen.

---

Spitzenspiel in der BBL: heute um 20h30 Bayern München gegen Ulm. Bayern mit einer Bilanz von 12-3, Ulm mit 10-5. Telekom Basketball überträgt.

---

Laola1.tv mit der nächsten Mitt-Woch-Übertragung aus der DEL. Diesmal um 19h30: Hamburg – Nürnberg.

---

Die KHL verabschiedet sich heute mit Barys Astana – Traktor Chelyabinsk (14h, Laola1.tv) in die kleine Jahreswechsel-Pause. Die nächsten Spiele werden am Samstag, dem 3.1. ausgetragen.

Sektion Leder

Heute gibt es zwei namhaftere Freundschaftsspiele. Aus Dubai überträgt SPORT1 Milan – Real (17h). Aber nur für Leute mit ganz harten Magen, nachdem man gestern die Feierlichkeiten zum katarischen Globe Soccer Award sehen konnte, bei dem Real Madrid so ziemlich alles abräumte und auch der Katari-Steigbügelhalter und UEFA-Präsident Michel Platini seine Rübe in die Kameras hielt. Carlo Ancelotti trifft heute nachmittag auf seinen Ex-Klub.

Um 20h, ohne Bewegtbildversendung hierzulande: PSG – Inter aus Marrakesch. PSG ohne Pastore, Lavezzi und Cavani. Sie sind nicht rechtzeitig aus Südamerika angereist gekommen. Laut dem PSG-Sprachrohr L’Équipe wegen luftfahrttechnischer Probleme. Der PSG wollte sich offiziell nicht äußern.

Wettbewerbsfußball gibt es aus England mit drei Spielen in der Championship. Sportdigital überträgt ab 20h45 Derby – Leeds. Steve McClarens Derby ist vier Plätze vom Spitzenplatz entfernt. Der Verkehrsunfall (Cellino!) Leeds ist fünf Plätze vom Tabellenende entfernt. Gestern verstarb der langjährige Vorstandsvorsitzende von Leeds, Leslie Silver. In seine Zeit fiel u.a. der Meistertitel 1992.

Screensport Zwo

Handball – So, die Medienrechte für die Handball-WM im Januar/Februar 2015 in Katar sind nun in Deutschland endlich unter Dach und Fach gebracht worden. Die Verhandlungen zogen sich hin, u.a. weil der Rechteinhaber BeIn Sports anscheinend auf eine Lösung ohne unverschlüsselte Satellitenverbreitung quer durch Europa bestand, wie es bei ARD/ZDF und SPORT1 der Fall gewesen wäre.

Am Ende sollen noch SPORT1 (für seine Pay-TV-Sender bzw Online), The Sportsman Group/Laola1.tv, Sportdeutschland.TV und SKY um die Medienrechte geboten haben.

Und SKY ist es geworden – dies wurde gestern am frühen Nachmittag zuerst per Twitter bekanntgegeben und später per Pressemitteilung.

Der Deal besteht aus zwei Paketen. Das eine Paket sind ca. 25 Spiele, die es exklusiv für SKY-Sport-Abonnenten zu sehen gibt. Dabei handelt es sich um “mindestens” 15 Gruppenspiele (inkl. Eröffnungsspiel und aller Spiele Deutschlands und Österreichs), zwei Achtel-, alle Viertel- und alle Halbfinal-Spiele, das Finale sowie ggf. Platzierungsspiele Österreichs und Deutschlands. Diese Spiele wird es im Pay-TV sowie SKY Go zu sehen geben.

Das zweite Paket sind etwas mehr als 50 Spiele, die SKY direkt aus Katar abgreift, mit englischen Originalkommentar. Diese Spiele werden per Gratisstream (also auch für Nichtkunden) auf sky.de angeboten. Erfahrung mit ähnlichen Angeboten zB im Golf, lehren, dass diese Streams nicht per Sky Go angeboten werden, sondern nur auf der Sky-Website per eingebetten Video-Player. Immerhin ist das ein Fortschritt gegenüber der Champions League, bei der SKY auf Laola1.tv die Ausstrahlung von CL-Spielen ohne deutsche Beteiligung tagelang blockt.

Handball-world.com zitiert zahlreiche erleichterte Stimmen aus der deutschen Handball-Branche.

Zwei Dinge kommen SKY bei der Geschichte entgegen. Zum einen kann SKY ein Zugpferd für die eher maue Anziehungskraft Handball-CL gebrauchen. Handball gehörte bislang nicht zur SKY-DNA. Zweiwöchiger Crosspromo-Dauerflakbeschuss der Abonnenten verpuffte. Handball-CL auf SKY wird also eher ein Langlauf in Sachen Quote.

Zum anderen ist das Umfeld in diesem Winter günstig für SKY: die Bundesliga macht eine Winterpause wie schon lange nicht mehr. Das Finale der Handball-WM ist am 1ten Februar. Die Bundesliga startet erst am gleichen Wochenende (30.1.–1.2.), überschneidet sich also nur mit den letzten Spielen mit der Handball-WM.

---

BBL – Es gab gestern eine kleinere Twitter-Diskussion bzgl. der Abonnentenzahl des Telekom Basketball-Paystream-Angebotes. Diese wurde von der Telekom Mitte Dezember in einer Pressemitteilung auf 40.000 Abonnenten beziffert – was ich eher als gut einschätzte. Widerspruch kam von @RC_KH:

Hm, 40.000 Abonnenten bei einem für Telekom-Kunden kostenlosen Angebot sind “gut”? Sehe ich nicht so.

Von über 12 Mio DSL-Kunden und fast 40 Mio Mobilfunkkunden haben sich also nur 40.000 für das kostenlose Angebot registriert?

Gegenrede von meiner Seite: irgendeine größere Form der Bewerbung dieses Angebotes ist bislang an mir vorbei gegangen. Ich selber (Telekom-Kunde) kann mich nicht daran erinnern, außerhalb meiner Sportblase darauf aufmerksam gemacht worden zu sein. Wenn man berücksichtigt, dass bei SPORT1 Zuschauerzahlen von 80.000 keine Seltenheit waren, dann ist das erst einmal ein guter Anfang.

Was fehlt, sind Zahlen in der “harten” Währung, der einzelnen Zuschauerzahlen der Streamübertragungen – und die Antwort auf die Frage ob die Telekom schon ihren Marketingpush gestartet hat oder noch starten wird.

---

DFL – Im neuen KICKER wird in einem Beitrag der seit 1-2 Jahren gärende Konflikt zwischen dem Bundesliga-TV-Rechte-Käufer SKY und den Bundesliga-Klubs in Sachen “Klub-TV” behandelt. Quintessenz des Beitrags: dies könnte zu einem zentralen Problemen werden, dass Christian Seifert für die Ausschreibung der nächsten Rechteperiode lösen muss.

SKY scheut sich nicht, sowohl öffentlich als auch in Hintergrundgespräch immer wieder Verärgerung zu zeigen, dass man an bestimmte Interviews und sonstige Inhalte nicht mehr rankommt, weil die Bundesliga-Klubs sie exklusiv für das eigene Bezahl-TV vorhalten, den eigenen Streamangeboten, für die zwischen 19 und 48,– Euro pro Saison gezahlt werden müssen. Der KICKER nennt als konkretes Beispiel Eintracht Frankfurt, dass Interviewanfragen offiziell mit Verweis auf das Klub-TV ablehnt.

Unklar ist, wie lukrativ diese Angebote für die Vereine sind. Die Bandbreite reicht dabei von FCB TV, dass eine hohe fünfstellige Abonnentenzahl haben dürfte, bis runter zu acht Bundesligisten wie Mainz, Hertha, Leverkusen und Paderborn, die keine Streamangebote haben oder ihr Angebot eingestellt haben und teilweise Inhalte öffentlich auf YouTube abstellen (Dank an Volker für den Hinweis).

---

College Football – ESPN will seine College Football-Übertragungen für das neue Playoff-Format noch einmal pimpen. Nach dem man schon letzte Saison zum National Championship-Game sechs verschiedene Übertragungsoptionen auf den unterschiedlichen ESPN-Kanälen anbot und man damit gute Zuschauerzahlen abräumte, wird man diesmal wohl die Zahl der unterschiedlichen Optionen noch einmal steigern. Richard Deitsch listet bei Sports Illustrated auf:

• “Film Room” – Taktische Liveanalysen mit 3 Headcoaches und 3 Kommentatoren/Analysten
• “ESPN Voices” – ESPN-Pundits geben in Rotation ihren Senf zum Livespiel ab
• Stadionton – Inklusive Übertragung in voller Länge der Halbzeitperformance der Marching Bands
• “Finebaum Film Room” – Für Alabama – Ohio State auf dem SEC-Network: eine Call-In-Sendung mit dem SEC Network-Moderator Paul Finebaum
• “Off the Ball” – Taktische Liveanalysen mit Schwerpunkt auf das Geschehen abseits des Balles, an der Scrimmage Line und übergeordneten Coach-Strategien
• “Data Center” – Statistiken und Social Media
• “Command Center” – Splitscreen zwischen Statistiken und Live-Bild, mit Ton der Radioübertragung
• “Spider Cam”
• “Taco Bell Student Section” – Nichts als nur Crowd Shots… ja, genau. Das habe ich mich auch gefragt.

Zeilensport

Ralf Rangnick – Christian Gödecke und Mike Glindmeier von SPIEGEL Online haben ein längeres Interview mit dem “Red Bull-Sportdirektor” Ralf Rangnick geführt: Perspektiven in seinem Job, die Zukunft von Leipzig, seine Denke und wie sich in Deutschland in den letzten 30 Jahren Taktik verändert hat: “Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick: ‘Meine Ungeduld stand mir im Weg'”