Mit zwei Monaten Verspätung: BBL Tip-Off-Day

Die Geschichte mit meinen Jobs in Berlin und Hamburg bringt es mit sich, dass einige Blogeinträge lange, zu lange auf Halde liegen, ehe sie fertig geschrieben sind. So zum Beispiel einen Blogeintrag zum BBL-Tip Off-Day 2013.

Das ganze ist (leider) schon zwei Monate her und fand Ende September in Berlin statt. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung im Vorfeld des “Champions Cup“. Am Nachmittag lädt die BBL Medienvertreter zu einem Ausblick auf die kommende Saison ein, lässt eine Auswahlmannschaft aus Ligaoffiziellen und Medienvertretern gegeneinander antreten und am Abend schaut man sich das Spiel zwischen Pokalsieger und Meister an, zwischen ALBA und Bamberg.


Mein erster Besuch in der o2-World in Berlin, im Osten der Stadt, zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße. Die Halle liegt zwar nicht wirklich direkt an einer S-Bahn-/U-Bahn-Station, aber der Fußweg ist nicht die Rede wert. Das ganze Areal hinter der Hipster-Fassade der Warschauer Straße, Stichwort “Friedrichshain”, ist Ödland wo einige karge Bürobauten hochgezogen werden. Ausgerechnet in diesem Areal eine Straße nach Tamara Danz, ist das wirklich Ehre oder schon Grabschändung?

Wenn man die Spree zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof entlang geht, erblickt man auf der rechten Seite plötzlich eine große Freifläche und am hinteren Ende die Arena mit einer halbrunden Front. Es gibt einen breiten, mit Steinplatten ausgelegten Weg von der Straße, ehe man zum großen Vorplatz vor der Halle kommt.

Die Halle sieht abends dank Beleuchtung von außen sehr viel spektakulärer als tagsüber aus.

Der Vorplatz war leer – ich kam dank der Deutschen Bahn knapp eine Viertelstunde zu spät. Eigentlich hatte ich hinreichend viel Puffer eingeplant, aber ich bekam das volle Programm der Bahn ab: einstündige Verspätung, Abfahrt vom Hbf statt Altona, verkehrte Zugreihenfolge, bei Einfahrt des Zuges in Hamburg die falsche Nummerierung des Zuges. Ich war hungrig, ich war verschwitzt und nicht wirklich relaxt.

Im weitläufigen Foyer der Halle war eine kleine Bühne, etliche Stuhlreihen und in den letzten Reihen auch Tische mit Steckdosen für die die Damen und Herren Laptop-Nutzer. Nach meiner Schätzung waren knapp über 100 Menschen im Foyer.

Vorne auf der Bühne kamen abwechselnd Vertreter der BBL, der Sponsoren und der Teams und hielten kleine Reden oder Präsentationen.

Von Seiten der offiziellen Vertreter der BBL war es eine Art “Tour d’Horizon“. Für weite Teile der Rede von BBL-Präsident Thomas Braumann kam ich zu spät. Ich kam aber rechtzeitig für den verbalen Einlauf den Braumann im Nachklapp nach der Basketball-EM vergab. Einerseits kritisierte er scharf die schlechten, emotionslosen EM-Übertragungen durch die ARD. Andererseits ging er auch den DBB an. Der Auftritt der Nationalmannschaft sei so leblos gewesen, dass er sich dringend eine Aufarbeitung durch den DBB wünsche.

Gute News gab es zur BBL, die Saison für Saison weitere kleine Schritte gen besserer Zukunft macht. Neue bzw. modernisierte Hallen in Frankfurt und Würzburg sind geplant. Die Zuschauerzahl der BBL-Übertragungen auf SPORT1 stieg auf durchschnittlich 170.000 Zuschauer (wozu auch die zwar kurzen, aber überragenden Zahlen in den Playoffs beitrugen.)


Dann sprachen zwei Vertreter der BBL-Sponsoren. Der BEKO-Mann versuchte vergeblich den Bezug zwischen Basketball und Haushaltsgeräten herzustellen. Immerhin wurde der seit 2009 existierende Vertrag bis zum Sommer 2016 verlängert. Der Basketball-Produzent Spalding wies auf die zahlreichen Ligen hin, die mit Spalding-Bälle spielten und das 30jährige Jubiläum der Partnerschaft mit der NBA.

Und ich war für einen kurzen Moment “starstruck” als niemand geringeres als Flying Henning Harnisch sich erkundigte ob der Platz neben mir noch frei wäre.

Team-Präsentationen

Nach einer halben Stunde kam dann ein wirklich guter Teil des Tip-Off-Days: jeder BBL-Verein (nur Hagen fehlte) stellte im Rahmen eines dreiminütigen Vortrages seinen Club für die neue Saison vor: Veränderungen, Ansprüche, Ambitionen.

Zwei Themen zog sich durch die meisten Präsentationen: “wir setzen auf deutsche Spieler” und “unser Kader ist kaum verändert“. Das zeigt indirekt auch gegen welche Wahrnehmung die BBL gegensteuern will. In der Öffentlichkeit kommt es noch zu selten an, dass die Kader “deutscher” geworden sind (mit knapp 30% Spielzeit für deutsche Spieler) und der Spielertypus “reisender Wandersmann” der von Spielzeit zu Spielzeit woanders spielt, seltener geworden ist.

Hier als Bullet Point-Liste die Präsentationen der Teams.

  • Ludwigsburg (aktuell Platz 8, 5-5) – Trotz Klassenerhalt nur via kostenpflichtiger Wildcard, wurde der Trainer gehalten. Saisonziel: Klassenerhalt dank guter Defense

  • Vechta (Platz 15, 3-8) – Es gab keinen, der nach dem hemdsärmeligen, knudelligen Auftritt vom Präsidenten Stefan Niemeyer nicht von Rasta Vechta geschwärmt hat. Niemeyer, Präsident und Chef des Hauptsponsors, war offensichtlich stolz wie Hulle, schwärmte davon wie die ganze Stadt hinter dem Verein steht und das Lokalblatt sogar mit einem eigenen Heft für das Basketballteam erschien.

    Der Standort Vechta bietet einige Kuriositäten. Nordwest-Deutschland ist mit Vechta, Quakenbrück und Oldenburg (jeweils zwischen 30 und 70km voneinander entfernt) zu einer Basketball-Hochburg geworden. Vechta ist einer der wirtschaftsstärksten Landkreise mit Schwerpunkt Agrarwirtschaft und der Hauptsponsor kommt aus dem Bereich der Tiernahrung.

  • Mitteldeutscher BC (Platz 13, 3-7) – Eine Präsentation wie bei einem BWL-Studium. Wo Vechta sich positiv über seinen Standort ausließ, gab es beim MBC viel Jammern über die geringe Kaufkraft der Region – eine Erklärung für das geringe Budget von 1,5 Mio Euro. Man versucht an den Großraum Leipzig anzudocken – eine Region ohne Erstliga-Hallensport. Beim Image setzt man auf hohe Identifikation, Spielerentwicklung und europäischer Spielerkultur – war allerdings gezwungen neun neue Spieler zu verpflichten.

    Es war nicht wirklich so, das man nach einem Powerpoint-Vortrag über Kaufkraft und Markenbildung nur so vor Empathie für den Klub strotzte.

  • Bayreuth (Platz 16, 3-8) – Auch hier die richtigen Buzzwörter: langfristiger Aufbau und Fortschritte in der Jugendarbeit. Die fränkischen Vereine kooperieren in der Jugendarbeit. Motto (sinngemäßes Zitat): was der Ruhrpott im Fußball ist, soll Franken im Basketball werden. Darüber hinaus: neuer Klubsponsor und neue Vereinfarben.

  • Frankfurt (Platz 10, 5-5) – Die Skyliners gingen offen mit dem Umstand um, dass die Taschen im Klub kleiner geworden sind. Seit zwei Jahren hat man sich von der Entwicklung steigender BBL-Budgets abgekoppelt und hat nun sogar die Stelle des Sportdirektors erst einmal nicht neu besetzt. Man freut sich sehr auf die Rückkehr von Gordon Herbert und setzt auf junge deutsche Spieler – nach dem Kreuzbandriss von Markus Nolte musste man aber kurzfristig noch einen 5ten Ausländer verpflichten.

  • Braunschweig (Platz 11, 5-6) – Per kleinem Videofilmchen wurden drei für Braunschweig wichtige Werte kommuniziert: Jugend, Identifikation, Emotionen (also die Standards für alle Vereine…). Das ganze mit neuem Trainer aus Österreich. Halbwegs forsches Saisonziel im Jahr eins nach Dennis Schröder: Playoffs.

  • Trier (Platz 12, 3-7) – Man musste im Team einiges umstellen, nachdem vier Spieler innerhalb der BBL wegwechselten. Man sieht das nicht mit allzu großen traurigen Blick, sondern als Bestätigung für die gute Arbeit im Klub. Coach Rödl verlängerte für 3 Jahre, Seiferth konnte für 2 weitere Jahre gehalten werden und aus Gonzaga ist Mönninghoff gekommen um den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Belohnung der Vereinspolitik: 20% Zuschauerzuwachs in der letzten Saison.

  • Bremerhaven (Platz 14, 3-8) – In der 9ten Saison in der ersten Liga gab es einen starken Umbruch. Mit neuem Trainer und nur 3 Spieler aus der Vorsaison, hat man die Mannschaft stark verjüngt (Durchschnittsalter 24 Jahre). 4 Nachwuchsspieler erhielten einen Profivertrag und der Nachwuchsleiter ist Assistenztrainer geworden, um die Nachwuchsarbeit enger mit der Profimannschaft zu verzahnen.

    Auch diese Saison wird man zweimal in Bremen spielen (gg Bayern und gg ALBA). Ein drittes Spiel wurde angestrebt, aber die Bremer Stadthalle war zu den fraglichen Terminen schon ausgebucht.

  • Tübingen (Platz 17, 2-9) – Ein sehr zurückhaltendender Auftritt, auch im vollen Bewusstsein der schwachen Vorbereitungsspiele. Die Ahnung scheint Tübingen nicht getrogen zu haben.

  • Würzburg (Platz 18, 1-9) – Anders in Würzburg, wo man gedämpft euphorisch auf die neue Saison blickte, nachdem man die letzte Saison aufgrund der zahlreichen Langzeitverletzten als Seuchensaison empfand. Man strebt einen Mittelfeldplatz an. Herausgekommen ist aber bislang ein Herumkrebsen am Tabellenende. Trainer Marcel Schröder wurde nach acht Spielen gefeuert.

    Worauf man aber in Würzburg stolz nach vorne guckt, sind die weit vorangeschrittenen Planungen zur neuen Multifunktionshalle in Würzburg. Ende 2015 soll sie stehen und zwischen 6.000 und 6.500 Zuschauern Platz bieten

  • Bonn (Platz 4, 8-2) – Bei der Präsentation stand indirekt immer wieder das Wort “Stabilität” im Mittelpunkt: 17 Jahre Bundesliga, 15x Playoff-Teilnahme. Wenig Veränderungen im Kader bis auf den neuen Headcoach Matthias Fischer, ein “akribischer Arbeiter”, der sich in den letzten Jahren “ehrlich” in Europa hochgearbeitet hat. Sein Credo: Defense first und schnelles Spiel nach vorne.

    Als besondere Herausforderung sieht es Bonn, die eigene, 6.000 Zuschauer fassende Halle besser zu vermarkten. Daher wurden neue Mitarbeiter eingestellt, die zur besseren Auslastung neue Veranstaltungen für die Halle akquirieren sollen.

  • Artland (Platz 5, 8-3) – Die Präsentation war voll auf die überraschende Verpflichtung von David Holston, dem kleinsten BBL-Spieler (1m73), ausgerichtet, inklusive der Vermarktung von Holston als “David gegen Goliath”.

    Die vorige Saison hinterließ in der Klubführung einen leichten Nachgeschmack: “war ganz gut, aber irgendwie war da auch noch mehr drin“. Daher peilt man trotz leicht gesunkenem Etat weiterhin die Playoffs an und versucht vorallem bei den Zuschauer durch Kampfwillen anzudocken.

  • ALBA (Platz 7, 6-3) – Bei der Präsentation von ALBA schwang irgendwie ein Hauch “früher war alles besser” mit. Man verwies auf die Historie von ALBA (23te Saison in der Bundesliga) und die Qualität früherer Mannschaften. Sieben ALBA-Spieler sind inzwischen Cheftrainer in der BBL geworden.

    Die Gegenwart wurde dagegen dezent miesepetrig dargestellt, inklusive der expliziten Aufforderung an die Journalisten, sie mögen doch mal einen Blick hinter die Kulissen werfen.

    Das Budget von ALBA wird leicht steigen, aber für kurzfristigen Erfolg wird man keine Schulden machen. Daher sei man aus dem derzeitigen Wettrüsten in der BBL ausgestiegen und habe sich von einigen Spielern verabschiedet. Die Alternative für ALBA ist ein Neuaufbau mit einem Kern an jungen Spielern die weiterentwickelt werden und langfristig an den Verein gebunden werden sollen – garniert mit eingesprenkselten, erfahrenen Spielern.

    Alles nicht falsch was ALBA da von sich gegeben hat, aber für eine 3 Millionen-Stadt wirkt die Außendarstellung merkwürdig defensiv und leise, auch im Vergleich zu den anderen Vereinen ähnlicher Kragenweite, die mühelos mit dem Lautsprecherwagen durch die Liga fahren. Ich finde bereits seit einigen Jahren die Außendarstellung ALBAs für ihre eigentliche Bedeutung in Deutschland, zu klein.

  • Bayern (Platz 1, 9-1) – Die Bayern-Präsentation war deutlich darauf zugeschnitten, gegen das Image der sinnlos eingekauften Startruppe anzugehen (und es wirkte wie eine Antwort auf Baldis Präsentation von ALBA).

    Der Zusammenstellung des Teams ging ein klar umrissenes Profil voraus: jung (Jahrgang 87 bis 90), passend zum Trainer, die beste Basketball-Zeit noch vor sich, Kadertiefe vergrößern, jede Position doppelt besetzten um heil durch die größere Zahl an Spielen (Euroleague) zu kommen.

    Die Nachwuchsarbeit wird noch stärker intensiviert mit drei neuen Trainern und einem neuen Organisationsleiter. Man rechnet mit 3 bis 5 Jahren bevor das Nachwuchskonzept durchschlagen wird – Titel soll es nach Möglichkeit schon schneller geben.

  • Ulm (Platz 6, 7-4) – Ulms Präsentation beschäftigte sich vorallem mit den wirtschaftlichen Bedingungen für den Klub. Die Mannschaft ist für das Budget zu schnell sportlich erfolgreich geworden, als das man hätte finanziell nachrüsten können. Konsequenz: der Kader lässt sich nur begrenzt zusammenhalten. Binnen vier Jahren ist das Budget von 1,75 Mio €, über 3,25 Mio €, 4,5 Mio € auf nun 5,25 Mio € gewachsen.

    Die neue Halle ist seit zwei Jahren in der Bundesliga zu 100% ausgelastet, bei Europapokalspielen zu 90%, was verdeutlicht, das es an dieser Front nur noch wenig Stellschrauben gibt. Man versucht derzeit das Marketing mit einer Kampagne rund um die Farbe Orange zu verstärken.

  • Oldenburg (Platz 2, 8-1) – Mit Regina Kulms, Geschäftsführerin, kam die einzige Frau des Nachmittags auf die Bühne. Neben der Nachbetrachtung zu den Finals (in drei Spielen mit insgesamt nur 7 Punkten gegen Bamberg verloren), ging es um die Hallensituation. Die neue EWE-Arena zu füllen, wird eine der größeren Herausforderungen für das Team werden. Weiterer Schwerpunkt war die Nachwuchsarbeit Oldenburgs: das Modell soll als Vorbild bei der BBL-Trainerausbildung gelten. Derzeit wären sechs Nachwuchsspieler mit einer Doppellizenz im Kader.

    Nicht angesprochen wurde Oldenburgs eigentliches Problem: trotz sportlich seit Jahren solider Erfolge, hat der Verein keinerlei Präsenz in den Köpfen der BBL-Beobachter.

  • Bamberg (Platz 3, 8-2) – Zum Abschluss kam die Rampensau unter den BBL-Machern auf die Bühne: Wolfgang Heyer. Sowohl die wirtschaftlichen als auch sportlichen Perspektiven seien glänzend. Aufgrund der laufenden Sponsorenverträge habe man für die nächsten drei Jahre Planungssicherheit. Dezente Renovierung der Arena (neuer Videowürfel, Fahrstuhl, Umbau VIP-Räume, neue Bestuhlung) mit Verkauf der Naming Rights. Und sportlich agierte man im Nachwuchsbereich sehr erfolgreich, u.a. mit Kooperation mit 22 U9 und U10-Nachwuchsteams in der Region.

    So wie die Podiumsveranstaltung anfing, so hörte sie auf: mit einem Einlauf für den DBB. Heyder war sehr unzufrieden mit den Schnittstellen zwischen DBB und BBL, u.a. bei der Jugendarbeit und auch er empfand die EM als unter aller Sau und sieht auch hier den DBB in Bringschuld.

Gespräch mit Jan Pommer

Zur meiner Überraschung bekam ich, dank Jonathan Müller, Social Media-Mitarbeiter der BBL und Dirk Kaiser, Pressechef der BBL, nach den Präsentationen einige Minuten für ein Hintergrundgespräch mit dem Geschäftsführer der BBL, Jan Pommer. Während die Medienvertreter sich über das Büffet machten, nahmen Jan Pommer und ich Platz in der ersten Reihe. Und ohne dass es ein Zeitlimit oder drängelnen Blick auf die Uhr gab, nahm sich Jan Pommer ungefähr eine Viertelstunde Zeit für meine Fragen.

Eine meiner Fragen an Jan Pommer dreht sich unoriginellerweise um Bayern München – Fluch oder Segen für die BBL? Auch wenn sich auf dem Papier einige problematische Punkte rund um den Aufmerksamkeit verschlingenden Moloch Bayern München einfallen ließen: es gibt in der gesamten BBL, einschließlich Heyder, Baldi oder Pommer, keiner der das Auftreten der Bayern nicht begrüsst. Ausnahmslos jeder und ohne einen Hauch von Interpretationsfreiheit, versteht die Bayern als Ansporn selber besser zu werden.

Die Kleinen argumentieren, dass die Bayern zum Highlight-Spiel des Jahres geworden sind. Einen Sieg gegen die Bayern plus Nichtabstieg und die Saison ist komplett.

Die Großen, Kragenweite Bamberg, ALBA und Ulm, freuen sich darauf, dass mit Bayern neue Impulse kommen und sie aus dem Quark kommen müssen um mitzuhalten. Und die Liga bekommt mit einen solchen großen Namen wie die Bayern, eine völlig andere, gewichtigere Autorität in der Wahrnehmung.

Bei der Teampräsentation sprachen die Frankfurter von einem Wettrüsten dass in der BBL stattfinden würden. Wenn schon die Frankfurter das so empfinden, wie sieht es dann mit der Pro A aus, der “Zweiten Liga”? Wird hier nicht die Kluft Pro A zur BBL irgendwann so groß, dass eine sportliche Regelung von Auf- und Abstieg obsolet wird?

Hier gab es von Jan Pommer ein klares Bekenntnis zur Beibehaltung von Auf- und Abstieg. Allerdings konzedierte er auch die immer größer werdende Kluft zwischen BBL und Pro A. Linderung erhofft er sich von einem neuen Markenauftritt der Pro A. Aber die BBL ist aufgefordert sich zur Unterstützung der Pro A mehr anzustrengen. Es sei für die BBL wichtig, dass die Pro A gute Aufsteiger produziert.

Ein für diese Frage relevantes Team könnten die Hamburger Towers werden. Ein in Hamburg-Wilhelmsburg beheimatetes Projekt das mittelfristig ein Team in der BBL etablieren möchte – unklar ist noch ob über sportliche Qualifikation inkl. Aufstieg durch einige Ligen oder über wirtschaftliche Qualifikation, durch den Kauf einer Wildcard der BBL sofern eine nächsten oder übernächsten Sommer frei wird.

Jan Pommer zeigt sich mehr als interessiert an einem Team in Hamburg, ohne dass er aber mit Gewalt eine Wildcard für die Towers produzieren will. Es würde ihn überraschen, wenn eine Stadt wie Vechta mit einer 3.000er-Halle ein BBL-Team am Leben halten kann, aber dies in Hamburg nicht gelänge. Allerdings warnt er auch, dass die derzeit angestrebte Halle in Wilhelmsburg, langfristig für die Entwicklung der Towers in der BBL nicht ausreichen wird. Man wird eine größere Halle brauchen.

Das ergibt in Hamburg die spannende Frage nach dem Hallen-Management, denn die o2-World ist mit HBL und DEL schon gut ausgelastet – inwieweit wird da noch ein BBL-Team Platz finden? In den vergangenen Wochen seit meinem Gespräch mit Jan Pommer, hat sich als eine mögliche Antwort auf diese Frage angedeutet, dass man nicht für alle Heimspiele in die o2-World müsse, sondern nur für einige ausgewählte Spiele.

Zu der Frage nach den TV-Rechten bot Jan Pommer keinerlei Reibungsfläche. Kein schlechtes Wort über irgendeinen Vertragspartner. Für diese Saison wurden von SPORT1 feste Sendeplätze zugesichert. Die Frage nach einem Ligamagazin, wie es noch in der letzten Saison in der Schlussphase gab, sei noch offen. SPORT1 wird bei den anstehenden Rechteverhandlungen erster Ansprechpartner bleiben und auch ProSiebenSat.1 sei nicht bis in alle Ewigkeit verbrannt.

Wichtig sei, dass man die entsprechende Infrastruktur einrichtet, um über hauseigene Bewegtbilderproduktion mehr Material für die Sender und Plattformen anzubieten.

Jan Pommer, wie auch später bei Wolfgang Heyder, betonten wie wichtig in der Breitenwirkung die Zusammenfassungen bei ARD und ZDF seien.

Als Goodie dann noch meine Abschlussfrage an Jan Pommer. Er ist für seine Vision 2020 bekannt, die die BBL bis zum Jahr 2020 auf eine neue Ebene hieven soll. Meine Frage an Jan Pommer: wo sieht er denn die NBA im Jahr 2020? In Europa an der Tür klopfend um eine NBA Europa aufzumachen?

Sinngemäßes Zitat von Jan Pommer: weder er noch ich würden es erleben, dass die NBA in Europa einen Spielbetrieb aufzieht. Daran glaubt er nicht. Für wahrscheinlicher hält er irgendwelche NBA-Ligen in Indien oder China, aber nicht in Europa – nicht zu Jan Pommers Lebzeiten.

Wolfgang Heyder

Während ich mit Jan Pommer, in der ersten Stuhlreihe sitzend, sprach, wurde es am Büffet und im Foyer immer leerer. Diverse Geschäftsführer der BBL-Klubs unterhielten sich. Nur Marco Baldi stand alleine an einem Tisch. Und zwei Tische weiter stand Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder, umringt von vier, fünf Medienvertreter.

Wenn Wolfgang Heyder mit schwarzem Anzug und rotem Polohemd so da steht, dann sieht es provinziell aus. Nicht negativ provinziell, sondern eher eine Bauernschläue ausstrahlend. Auch wenn er Bamberg als Antipoden von Bayern empfinden mag, aber Heyder ist die Basketball-Variante von Uli Honeß.

Das Bespielen der Journalisten ist 1:1 ebenbürtig mit dem des einstigen Fußballmanagers. Verschränkte Arme und auf Mission seine Weltsicht zu verkünden. Die Journalisten hängen an seinen Lippen, denn sie wissen um die guten Soundbites. Eingestreut werden einige Goodies, die er als Happen den Journalisten zum Schnappen gibt und man meint in den Augen ein Lachen zu sehen, wenn er nebenbei einstreut, das er nicht glaubt, dass die Bayern mit dem Transfermarkt fertig seien. Er sei sich ziemlich sicher, dass noch ein Mann für die #2 gesucht wird.

Wo Jan Pommer den Diplomaten gibt, der sich alle Optionen offen hält, hält Heyder den Benzinkanister in der Hand und reicht kleine Molotow-Cocktails.

Wer Heyder die Streichhölzer reichen will, braucht nur auf die Medienrechte zu sprechen zu kommen.

Heyder verurteilt die aktuelle Rechtesituation als zu diffus. Was er meinte, wurde in den letzten Wochen deutlich, als ALBA – Bayern live nicht im TV lief. Das ZDF hatte die Rechte für die Zusammenfassung erworben und nach der aktuellen Rechtesituation war es damit nicht mehr möglich, die Partie live im Free-TV oder als Gratisstream zu zeigen. Eines der Toppartien dieser Spielzeit gab es damit nur als Bezahlstream in umstrittener Produktionsqualität oder als 5-Muniten-Zusammenfassung in der Sportreportage.

Heyder regte sich an etlichen Punkten über SPORT1 auf. Das Ligamagazin der letzten Saison war, Zitat, “shit“. Da hätten Bamberg und Bayern SPORT1 zwei Sponsoren (Brose und Audi) für das Ligamagazin besorgt und am Ende kam belangloser, lieblos und billig produzierter Mist heraus.

SPORT1 habe letzte Saison die Euroleague-TV-Rechte für nur 30.000 Euro erworben und nichts daraus gemacht. Heyder freute sich stattdessen, dass für die neue Saison Perform/SPOX die Rechte bekommen habe und nun viel Geld in die Hand nähmen, um es selber zu produzieren und ein Spiel pro Woche ans Free-TV zu geben – inzwischen wissen wir, das Heyder sich in Sachen Perform/SPOX zu früh freute. Wochen später waren Perform/SPOX kein Thema mehr und stattdessen erwarb SPORT1 die Rechte gleich für drei Jahre.

Wo Heyder ebenfalls die Hutschnur platzte, war das Thema Streams. Die BBL-Vereine gehen immer mehr dazu über, selber Übertragungen zu produzieren (bis 2014 soll jeder Verein eine entsprechende Infrastruktur in der Halle haben). Zum extremsten Ärger von Wolfgang Heyder müssen aber durch den laufenden TV-Vertrag alle produzierten Streams SPORT1 kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Streams die nicht SPORT1 zur Verfügung gestellt werden können, dürfen nicht veröffentlicht werden – eine Geschichte die Bamberg wohl derzeit bei seinen Nicht-Streams zum Verhängnis wird.

Heyders ultimative Forderung an den neuen TV-Vertrag ab Sommer 2014: nicht durch Sender und Plattformen genutzte TV- und Streamingrechte müssen an den Verein zurückgehen, damit dieser die Übertragungen selber vermarkten kann.

Heyders Traumvorstellung einer Medienlandschaft ab Sommer 2014: alle Spiele in Streams von den Vereinen. Zweitverwertung des Bildermaterials in den Dritten Programmen und ein Livespiel pro Spieltag im Free-TV. Dazu ein redaktionell gut gemachtes Ligamagazin.

Perspektivisch sieht Heyder die BBL gut im Plan 2020 liegen. Er sieht wie reihum in Europa die anderen Ligen abschmieren. Spanien, Russland und Griechenland kommen als vorallem banken- und mäzenfinanzierte Ligen in immer schwierigere Gewässer. Einzig in der Türkei ist derzeit noch richtig viel Geld im Umlauf.

Das Spiel

Für das Spiel hatte ich so ein Semi-Ding zwischen VIP-Pass und Medien-Akkreditierung, will sagen: ich hatte Zugang zu fast allen Arena-Bereichen, war aber ohne zugewiesenen Platz am langen Pressetisch, wo auch die TV-Leute sassen.

Ich verlustierte mich in der Halle. Um 20 Uhr begann das Spiel. Anderthalb Stunden vorher gab es erste Proben für Hallensprecher und -regie für den Einlauf, der Pokalpräsentation u.ä.. Knapp eine Stunde vorher begannen die Proben von SPORT1. Moderator Markus Götz mit Stephan Baeck. Michael Körner wanderte umher und sprach mit einigen Menschen von Bamberg und ALBA. Um 19 Uhr fingen dann die Bamberger und Berliner an sich aufzuwärmen. Nach einer kleinen Pause wurde um kurz vor 20 Uhr noch einmal aufgewärmt. Die Arena beginnt eigentlich erst eine Viertelstunde vorher sich zu füllen.

In einem Nebenraum zwischen Halle und Haupteingang gibt es zwei Räume für Medienvertreter. Während der zweite Raum mit an die Wände gestellten Tischen, Trennern und Steckdosen anscheinend Arbeitsplätze u.a. für Fotografen mit Laptop waren, war der erste Raum mit seinen runden Tischen und Stühlen eher für die Beherbergung normaler Journalisten gedacht. Knapp eine halbe Stunde vor Spielbeginn wurden zwei Teller mit belegten Brötchen abgestellt – die dann zur Halbzeit, obwohl ich kaum Journalisten in den Raum sah, komplett weg waren.

Entweder liegt es daran, dass ich langsam alt werde und allergisch auf permanente Lärm-Beschallung mit auf Anschlag aufgedrehten Lautstärkereglern reagiere oder ich hatte mir irgendwas eingefangen. Jedenfalls bekam ich mit Tip-Off immer stärker werdende Migräne. Für die erste Halbzeit nahm ich einen freien Platz im VIP-Bereich hinterm ALBA-Korb Platz.

Diese Plätze haben Vor- und Nachteile. Aus dieser Perpektive fand ich es eigentlich unmöglich ein Spiel “gesamtaanalytisch” zu betrachten. Bei dieser flachen Perspektive zu unübersichtlich und zu weit weg vom anderen Korb.

Aber andererseits, wenn man ein Spiel mit physischer Action unterm Korb hat, ist es das großartigste was man haben kann. Und Action unterm Korb gab es: Zirbes und Neumann gegen Wohlfarth-Bottermann und Radosevic. Aus drei Meter Entfernung zuzugucken, wie da Basketball gearbeitet wird, wie mehr Körperkontakt als beim Ringen griechisch-römisch vorhanden ist – großartig. Schon dies ist Eintrittsgeld wert.

Wenn man schon so wenig vom anderen Korb mitbekommt, dann kann man auch die Gelegenheit nutzen, anderes zu beobachten.

Vor dem Spiel war es zum Beispiel auffällig, wie Wolfgang Heyder jeden, wirklich jeden abklatschte. Vom Handtuchträger über Ersatzspieler bis hin zu der Starting Five. Offensichtlich ein Bestandteil seiner Pregame-Rituals. Der Mann lebt Basketball und lebt die Brose Baskets.

Obradovic und Fleming sind zwei Trainer, die ihre Intensität komplett unterschiedlich ausleben. Obradovic im feinen Zwirn, mit dem Gestus eines Feldherrschers. Mit verschränkten Armen und Händen in der Hosetasche wird beobachtet und fallweise Spieler oder Schiedsrichter bearbeitet. Es ist eine einschüchternde äußere Erscheinung.

Fleming mit Jeans und Trainingshemd, arbeitet an der Seite. Pendelt zwischen Stuhl hinter der Bande und Coaching Zone vor der Bande. Er kniet, steht, gestikuliert, spricht mit Bankspielern, gestikuliert noch mehr, kniet sich in Denkerpose wieder hin.

Hinter der Bande agiert ein ganzer Betreuerstab. Man reicht den Spielern Wasser, Handtücher. Gebrauchte Handtücher werden nach Nutzung gleich wieder korrekt zusammengefaltet. Spieler klatschen sich ab. Einige Spieler wollen nach ihrem Einsatz in Ruhe gelassen werden, sondern sich ein zwei Stühle weiter ab. Andere suchen den Kontakt, wollen mit anderen Spielern quatschen. Karsten Tadda scheint innerhalb des Teams so ein Amalgam zu sein, das versucht, die Spieler immer wieder mit reinzuziehen.

Diese Betriebsamkeit neben dem Spiel, auf den Spielerbänken, die gilt eigentlich für die ganze Halle. Während die Zuschauer auf das Spiel starren, führt die Halle um das Parkett herum, ein eigenes Leben, um auf dem Parkett immer etwas am Laufen zu haben. Es hat mich an meine Zeit in der Schule, in der Theater-AG erinnert, als ich zur Bühnen- und Beleuchtungstruppe gehörte und wir permanent, während des Stückes, im Dunkeln durch die Halle tobten um Requisiten umzustellen oder zum anderen Spotscheinwerfer zu rennen.

Die o2-World ist durchsetzt von Offiziellen. Von Ordner die darauf achten, das man nicht in den Teambereich kommt, die Stuhlreihen freiräumen, weil jemand mit einem gigantischen Rollstuhl kommt.

Für die Spielpausen gibt es ein Unterhaltungsprogramm das von mehreren Personen über Headset orchestriert wird. Kaum hat die Cheerleader-Verantwortliche die Mädels wieder vom Parkett gescheucht, werden zwei Kinder für die nächste Spielunterbrechung in Position gebracht. Sie sollen um die Wette Körbe werfen. Mitsamt zwei Betreuerinnen warten sie minutenlang auf ihren Einsatz – wissen nicht ob sie sich warmdribbeln oder doch lieber auf die danebenstehenden Cheerleader gucken sollen.

Dann kommt ihr Einsatz. Vom Headset werden sie zum Moderator in die Hallenmitte gescheucht. Dort müssen sie erst einmal zehn Sekunden lang um einen Ball rennen um schwindelig zu werden, ehe sie anfangen dürfen zu versuchen den Korb zu treffen. Der Kleinere der beiden, zirka zehn Jahre alt, schmeißt sich dabei derb aufs Maul, versucht aufzustehen, aber kommt aus dem Torkeln nicht raus. Der andere Junge hat längst getroffen, als der Zehnjährige nur mit Begleitung in der Lage ist, das Parkett wieder zu verlassen. Wieder bei den Cheerleadern angekommen, kümmern sich die beiden Betreuer rührend um den Zehnjährigen, der sich erst einmal setzen und Wasser trinken soll, um über den Schwindel hinweg zu kommen.

Zur Halbzeit verziehe ich mich in den ruhigeren Journalistenraum, in der Hoffnung über die Migräne hinweg zu kommen. Migräne bleibt. Ich laufe noch ein bisschen herum. Steige in der Halle die Treppen zu den oberen Reihen rauf, gucke wie sich das Spiel von “oben” anfühlt. Ich verlasse dann den Innenraum und gucke mir die Fressstände für die Zuschauer an. Da draußen sind kaum noch Zuschauer. Einige Kinder daddeln an einem Spieltisch herum. Ansonsten sind es o2-World-Mitarbeiter, die miteinanderquatschen, in Erwartung auf den finalen Besucherstrom nach Ende der Partie. An diesem Punkt fühlt sich die o2-Arena nicht anders als ihr Hamburger Pendant an. Nur vielleicht etwas ALBA-gelblicher. Am Ausgang der Halle werde ich freundlich verabschiedet. Und dann ist es dunkel. Halb Zehn am Samstagabend. Nur die illuminierte O2-World im Rücken, aber dafür frische Luft und etwas weniger Migräne. Es ist angenehm still.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Danke für den Erlebnisbericht O2-World Berlin. Schön dies mal aus der Sicht eines anderen dargestellt zu bekommen. Könntest Du, @dogfood, noch kurz darstellen, wie Du zum Eindruck der Hipster-Fassade Warschauer Straße gekommen bist? In meinen Augen ist das eher Ballermann ohne Strand.

  3. “es gibt in der gesamten BBL, einschließlich Heyder, Baldi oder Pommer, keiner der das Auftreten der Bayern nicht begrüsst. Ausnahmslos jeder und ohne einen Hauch von Interpretationsfreiheit, versteht die Bayern als Ansporn selber besser zu werden.”

    ich weiss, hier gehts um basketball. aber, da sich dieser punkt so wunderbar auf den fussball übertragen lässt, sei mir folgende frage erlaubt: inwiefern lässt sich das, im weiten jenseits aller weinerlichkeiten um eine stinklangweilige liga, die von 2 übermannschaften dominiert werden, auf die fussball-bundesliga übertragen? wenn ich es recht überblicke, ist das dort im grossen & ganzen doch auch konsens, oder? und sowohl der bvb-geschäftsführer als auch rolex-kalle äussern sich in diese richtung: dortmund & bayern machen, obwohl sie seit ca. 3 jahren so dominant sind, alle anderen stärker – so denn diese anderen endlich ihren arsch hochkriegen.
    und falls ich raphael honigstein richtig verstehe: “Muss Watzke 100% zustimmen. Kann dieses Gejammer der Unfähigen nicht mehr hören.” (via https://twitter.com/honigstein)

  4. schönes stück!

  5. Danke für den klasse Bericht. Einige interessanten Sachen dabei.

    Kommt zu der Sportdigitalsache noch was oder eher nicht ?

  6. Aha, so sieht das also aus, wenn der Hausherr kürzer treten will wegen der beruflichen Belastung.

    Warschauer Straße: interessiert keinen mehr, außer den Touristen und den armen Säuen, die da wohnen müssen. Ausnahme: im Astra kann man richtig gute Konzerte sehen und vorher nett draußen sitzen.

  7. Sehr schöner und interessanter Bericht.

    Wenn Du so lange damit wartest, kommen da eigentlich Nachfragen der PR-Abteilung? “Och komm, sogar über diesen Benefiz-Kick hast Du schon geschrieben”? Also, investiert man die Aufmerksamkeit in die Medienvertreter und wartet dann in Demut, ob und was da kommen möge, oder wird in der Social-Media-Ecke auch mal nachgearbeitet?

    Und so schön die Überraschung war: Wäre es nicht angenehmer gewesen, wenn man dir vorher die Möglichkeit eines Hintergrundgespräches mit Herrn Pommer angedeutet hätte, damit Du Dir Fragen überlegen kannst (warst Du andererseits offensichtlich nicht drum verlegen)? Selbst wenn das die Möglichkeit beinhaltet, dann doch enttäuscht zu werden?

    Diese Soundbites von Heyder: Hast Du danach vergleichen können, wie viele von denen in welcher Deckungsgleiche in der Veröffentlichung landeten?

    Und wirkte Herr Baldi so, als wolle er da alleine bleiben? Oder warum hast Du nicht ihn noch mal vertiefend auf Deine Wahrnehmung des Auftretens Albas angesprochen?

    Die Sauerstoff-Arena in Berlin verträgt problemlos DEL, HBL und BBL. Plus jede Menge weiterer Veranstaltungen. Die Regenbogenfarben-Arena ist zwar etwas älter, aber warum sollte das dort nicht auch gehen?

    BTW: Die großen Zeiten der Straßenumbenennungen in Berlin sind vorbei (schade eigentlich – ich persönlich sehe durchaus Veränderungsdruck bei Hindenburg- oder Kurfürstendamm). Und so viele neue Straßen wird es in einem Bezirk wie Friedrichshain-Kreuzberg nicht mehr geben. Da muss man nehmen, was man bekommt.

    @Uwe: Ich muss ja zugeben, seit bestimmt zehn Jahren das Dreieck Warschauer-Revaler-Sonntagstraße nicht mehr betreten zu haben. Aber wenn der Hausherr am S-Bahnhof ausstieg und sich abgehetzt dem Weg über die Brücke und die Treppe hinunter zur Halle zuwendete, wie soll er dann dazu etwas sagen?

  8. @sternburg: Ich bin doch nur auf den Ausdruck Hipster-Fassade angesprungen und würde gern erfahren, wie sich dieser Eindruck beim Weltbürger dogfood manifestiert hat. To Do für Dich, wage Dich mal wieder in diesen Szenebezirk und erlebe es selbst. Ein ausführlicher Reisebericht wird gerne genommen.

  9. @dogfood Danke für den interessanten Hintergrundbericht.

  10. @sternburg
    “Die Sauerstoff-Arena in Berlin verträgt problemlos DEL, HBL und BBL. Plus jede Menge weiterer Veranstaltungen. Die Regenbogenfarben-Arena ist zwar etwas älter, aber warum sollte das dort nicht auch gehen?”

    Die Sauerstoffwelt in Berlin beherbergt nur die Eisbären und Alba. Die Handballer spielen in der Max-Schmeling-Halle im Prenzlauer Berg. Und dass in der O2-Halle in Berlin alles reibungslos ablaufen würde, ist auch nicht der Fall. So muss Alba zum Beispiel für das nächste EuroCup-Heimspiel gegen Vistus Rom in die MSH ausweichen… was für viele Fans aber auch ein nostalgisches highlight sein wird.

    ps: Pilsator is das neue Sterni… seit DrOetker mitpanscht.

  11. ach du hast dich nach dem Bier benannt???
    das hätte mir auch mal jemand sagen können :(

  12. @tony: Lass Dich nicht verwirren, gut informierte Kreise wissen Meister Sternburg im Fach Speck von Sternburg zu finden. Dass es ein Bier mit gleichem Namen gibt hat nichts zu bedeuten. #AASbasics

  13. Danke, Uwe.
    wenn wir schon bei Basics sind:
    mit welchem Bundesligateam sympathisierst du eigentlich?

  14. Danke, Uwe. Auf Youtube gibts sogar einen Einblick in die Familiengeschichte der sternburgs – jetzt ist auch geklärt warum sein Erstgeborener in diesem Theater so viel Raum erhält.

  15. @tony: Sympathisieren trifft es ganz gut, fanatisch bin ich bei keinem. It is: SCF, SVW… Ansonsten: Celtic, Arsenal, Ajax – Genauso wie das Profil beim pick’em. Weißte Bescheid.

    Nächste Woche Test über alles.

  16. Zu Sternburgs Frage, ob die einladenden PR-Abteilungen eigentlich nachfragen oder sich beschweren , wenn man dann nix darüber schreibt:
    Ich kann nicht für Dogfoods Bereich Sport antworten und weiß auch nicht, ob es hier wirklich passt, kann aber vielleicht mal einen kleinen Einblick in mein Gebiet “Interviews mit Filmstars und Sternchen” geben.

    Da ist das nur sehr selten der Fall. Zu 90% schreibe ich zwar hinterher eh rechtzeitig zum Filmstart meinen Artikel, aber wenn das dann doch mal aus irgendwelchen Gründen nicht geschieht gab es noch nie Beschwerden.
    Und nachgefragt, ob und wann eventuell was kommt wird dann höchstens bei nicht so bekannten (deutschen) Schauspielern, denen bzw. deren Management eine Veröffentlichung tatsächlich wichtig ist. Den internationalen Berühmtheiten ist das dagegen ziemlich wurscht und die verlangen auch nicht, dass man ihnen den Text erst zum Gegenlesen vorlegt. Oft trifft man in den Interview-Runden auch “freie Journalisten”, die noch gar nicht wissen, ob sie ihren Text denn anschließend überhaupt verkauft kriegen. Wenn das nicht klappt, hat die PR-Abteilung also das Geld für die Fahrtkosten und eventuelle Bewirtung oder Hotelübernachtung ohne Gegenleistung investiert.

    Dass das trotzdem gemacht wird liegt daran, dass bei vielen zum Interview angebotenen Leuten die Nachfrage geringer ist als man vermuten möchte. Da wird man dann auch mal freundlich gebeten, doch bitte zu kommen, damit das “Talent” nicht plötzlich da sitzt und dann keiner mit ihm reden will. Ist mir jedenfalls schon bei Namen passiert, bei denen ich über das geringe Interesse der größeren Medien überrascht war. So kommt man dann auch als nicht so bedeutender Nebenbei-Journalist zum Zuge und hat außerdem bei den Veranstaltern was gut wenn es irgendwann um “Die Tribute von Panem” oder ” “Avatar” geht, wo natürlich jeder dabeisein will.

  17. Nachfrage dazu, Millern-Tor:
    wenn du einen Film bzw. Schauspieler in einer Kritik zerreissen würdest, hätte das negative Folgen für dich oder gilt dann auch: schlechte Presse ist besser als gar keine Presse?

  18. Letzteres.
    Da gilt tatsächlich, dass es egal ist, ob ich positiv oder negativ schreibe und kein Einfluss genommen oder sich beklagt wird. Eher gibt es da die Gefahr der eigenen Schere im Kopf.
    Wenn Du mit jemandem gesprochen hast, der total sympathisch ist und enthusiatisch über seinen Film spricht, dann mag man den nicht unbedingt runtermachen und schreibt schon mal im Tonfall etwas freundlicher, auch wenn man das Werk jetzt vielleicht nicht ganz so toll fand.

    Der Extrem-Fall und die große Ausnahme in deutschen Landen ist ja unser dünnhäutiger Til Schweiger. Der hatte irgendwann keinen Bock mehr auf das Rumgenörgel der Journaille an seinen Publikumserfolgen und lässt seit einigen Jahren nur noch ausgewählte Medien zu den Pressevorführungen zu, der Rest bekommt seine Produktionen vorher nicht mehr zu sehen.
    Zu diesem elitären Zirkel gehört zum Beispiel die gute alte “Cinema” und egal wie schlecht überall sonst die Kritiken zu “Schutzengel” oder “Kokowääh 2” ausfielen – in der Cinema geht der Daumen stets ganz nach oben. Ein Schelm wer Böses dabei denkt….

  19. Allerdings sollte man ergänzen, dass die “Cinema” auch ohne schleimerische Nähe, so einiges an Fehlurteilen von sich gibt.
    Ehrlich gesagt, würde die Cinema auch ohne schweigersche Nähe dessen Film positiv bewerten.
    Die sind halt doof.

  20. Da mag ich nicht widersprechen…

  21. Seitdem die Cinema mal die Bildunterschrift “Bei Hackman hackt’s” gebracht hat (in einem wunderbaren Verriss über irgend so einen Militaria-Streifen), seit dem mag ich die irgendwie. Aber das ist bestimmt zwanzig Jahre her und seitdem habe ich auch nicht mehr in das Blättchen hinein gesehen.

    Seit Dr. Mabuse mitmischt kann man aus Berlin im Grunde überhaupt kein Bier mehr trinken. Und wenige Jahre früher wäre mein Nick wohl Altmarkt gewesen.

  22. @bonobo: ‘tschuljung, das die Füchse in der Schmeling spielen hatte ich irgendwie verborkt.