Last Call vom Montag: Empathie für Lisicki, Scolari und Regionalliga

Aus deutscher Sicht ein Tag der im Tennis von Sabine Lisicki bestimmt wurde, die in ihrem “Wohnzimmer” die Weltranglistenerste Serena Williams schlug. So wie Lisicki nach einem starken ersten Satz, dann von Serena Williams demontiert wurde (Williams mit neun Spielen in Folge, Satz 2: null unforced errors von Williams), drohte das eine hässliche Geschichte zu werden. Selbst im dritten Satz, als nach dem 3:1 für Williams für beide Spieler ein Break nach dem anderen fiel, wirkte Lisicki nicht so stabil, als könnte sie das Ding noch kippen.

Aber dann kam doch der Break auf den Williams keine Reaktion mehr zeigen konnte. Im wahrsten Sinnes. Beim Stand von 4:5 mit Aufschlag Lisicki, hatte Williams noch Chancen für einen Break, aber das gesamte 10te Spiel im dritten Satz schien eher von dem guten und schlechten Spiel Lisickis dominiert zu sein, als vom Widerstand von Williams, die seltsam regungslos blieb.

Bemerkenswert war die Atmo auf dem Court – ich habe das Spiel im Büro mit Ton per Kopfhörer verfolgt. Der gesamte Centre Court hat bei den letzten zwei Spielen Empathie und Antizipation gezeigt. Stöhnte leise auf, hielt hörbar die Luft an, stieß spitze Schreie, wähnte zweimal Bälle bereits im Aus oder unerreichbar und schrie ansatzweise los. Kein plumpes Gejohle, sondern gebanntes Verfolgen des Matches. Als würde der Centre Court leben.

Bemerkenswert auch Sabine Lisicki, bei der nach dem Sieg alle Dämme brachen. Noch Minuten später im BBC-Interview, schossen die Tränen immer wieder raus und kippte die Stimme. Wie irre ist das: zweimal einen Matchball haben, im vollen Wissen, einen Millimeter vor diesem großen Sieg zu stehen und trotzdem quasi normal den Aufschlag durchführen. Dann nach dem Matchpunkt den Schalter derart umzulegen. Was für eine Kontrolle eine Profisportlers.


Ich habe mir am Abend die erste Halbzeit des Confed Cup-Finales Brasilien – Spanien (3:0) angesehen. Selten eine so unangenehm zu spielende Mannschaft gesehen, wie Brasilien im Finale. Mit der Leistung sind sie endgültig im Kreis der WM-Favoriten angekommen, falls sie es aufgrund des Heimvorteils eh nicht schon waren.

Was ich Scolaris Arbeit hoch anrechne, ist dass die Tendenz stimmt. Im Dezember den Job übernommen, das erste Spiel im Februar gemacht, wenn ich mich richtig erinnere. Diese Mannschaft hat vor allem defensiv zugelegt und spielt wie ein geschlossenes Team.

Über manche Aktion in der Abwehr selber, vorallem bei schnellen Gegenangriffen, kann man diskutieren. Aber der Matchplan gegen Spanien war perfekt. Angesichts des langsamen gegnerischen Spielaufbaus, stellte man sich in den hinteren 40m rein, machte mit hoher Laufbereitschaft zuerst die Passwege zu und ging dann auf den ballführenden Spieler. Das ganze mit hohem Nickeligkeitsfaktor, so dass der ballführende Spieler immer was auf die Hölzer bekam.

Bonus: Brasilien verstand es den ballführenden Spieler in die Zange zu nehmen und schnitt damit nicht nur Passwege nach vorne oder zur Seite ab, sondern auch nach hinten. Aus Pressing und dem Versperren des Rückpasses resultierte ein ungewohnt aussehendes spanisches Kombinationsspiels mit enorm vielen Ballverlusten.

Zum Desaster wurde es aber erst dank der Abwehrkette, die im eins gegen eins gegen die schnellen, technisch starken Brasilianer haushoch unterlegen waren und immer wieder zuviel Raum zwischen Viererkette und defensives Mittelfeld ließen.

Für fünf Monate hat Scolari da schon einen ziemlich guten Job gemacht. Die Tendenz stimmt. Dass er über die fünf Spiele des Confed Cups die Startelf bis auf eine Position unverändert antreten ließ, ist auch schon eine Ansage, dass er sich nicht mehr in der Phase des wilden Experimentierens wähnt. Fast die komplette Mannschaft schaltet sich in die Defensivarbeit ein (man achte auf die Laufbereitschaft von Hulk)


Eine Präsentation des SPORT1-Vermarkters Constantin Sport Marketing ist am Montag durchgesickert (das PDF ist inzwischen vom Server entfernt worden). Der Präsentation ist, zwei Tage vor der Presseveranstaltung des Senders, zu entnehmen, dass man in der Saison 2013/14 26 Spiele aus den Regionalligen überträgt. 22 Spiele Dienstags um 20h15 und vier Spiele Montags wo die Zweite Liga spielfrei hat – Vorberichte ab 19h45 und dazu Regionalberichterstattung in “Bundesliga Aktuell” und Konsorten. Dazu weitere Inhalte in einem neuen Regionalliga-Bereich auf sport1.de (H/T an Leser “Manne” in den Kommentaren von Screensport, der den Link zum PDF postete)

Diese Übertragungen haben auch einen Kollateralschaden namens HBL. Die Handball-Bundesliga hatte bislang einen recht regelmäßigen Dienstagabend-Termin, der nach Angaben von HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann auch recht gute Quoten einfuhr.

Wird der Handball seine Termine umdrehen und den Dienstagabend-Termin nun im Pay-TV auf SPORT1+ bringen und den Free-TV-Termin auf Mittwochabend legen? Wird man einer Zeitkollision mit der CL am Mittwochabend durch gelegentliche 19 Uhr-Termine aus dem Weg gehen?

Wie auch immer die Terminänderung gestrickt sein wird, sie wird vermutlich nicht besonders populär in der HBL sein. Stefan Kretzschmar platzte auf Twitter die Freude nur so durch die Knopflöcher. Das Handball-Magazin “Handball Time” hat bereits im Mai Vertreter aller HBL-Vereine zum Standing der Liga befragt. Insbesondere die Medienpräsenz wurde immer wieder bemängelt, trotz eines erst letztes Jahr bis Sommer 2017 verlängerten TV-Vertrages mit SPORT1, der im Free-TV die Ausstrahlung von 66 Spielen pro Saison (und 34 Spielen auf SPORT1+) vorsieht.


Nach dem er und SPORT1 sich gegen eine weitere Zusammenarbeit entschieden haben, ist Frank Buschmann in Sachen TV weiterhin ein vielbeschäftigter Mann, der innerhalb von Sportübertragungen des P7S1-Konzerns als Allzweckwaffe eingesetzt wird: X-Games, Fußball-Showspiele, Europa League, Super Bowl etc…

Darüber hinaus hat Frank Buschmann einen eigenen YouTube-Kanal angekündigt. Für BuschiTV sollen drei Sendungen produziert werden (hat er wirklich drei Sendungen pro Woche gemeint?) Eine Sendung soll mit Fans und Menschen vom Sport aus dem eigenen Keller kommen. Eine Sendung geht anscheinend in Richtung “FanTalk”: Fans in einer Kneipe. Mit dem Stadion an der Schleißheimer Straße (ehemals Heimat von “Mein Stadion“) stehe man in guten Verhandlungen. Und für die dritte Sendung soll ein Menschen aus der Sportszene besucht werden.

Zur Refinanzierung spricht Frank Buschmann nur vage von einem “großen Partner” der noch vorgestellt werden soll.


Anscheinend ist in der ARD das Thema “Sportberichterstattung” gerade am Kochen. Nach der laulauwarmen Erklärung des Rundfunkrats des NDRs am letzten Freitag, schlug der MDR am Montag ganz andere Töne an.

[…] Festzustellen sei, dass rund 70 Prozent des Sportrechteetats in den Fußball fließen, merkt der Rundfunkrat einleitend an. Dies offenbare: “Die Gesamtsituation beim Erwerb der Sportrechte ist unausgewogen”. Dies werde noch deutlicher, wenn man berücksichtige, dass die Fußballberichterstattung einen Anteil von 29 Prozent an der gesamten Sportberichterstattung habe […]

Der Fußballrechteetat solle unter Berücksichtigung allgemeiner Einsparzwänge langfristig reduziert werden […]

Sportverbände seien grundsätzlich nicht an Produktionskosten zu beteiligen. Ferner solle geprüft werden, ob und wie man bei finanziell hoch vergüteten Senderechten das Recht auf unentgeltliche Kurzberichterstattung in Anspruch nehmen kann […] Livestreaming von Sportereignissen müsse möglich sein, wenn die ARD die Rechte erworben hat. Dies gelte auch für das originäre Livestreaming, also die alleinige Übertragung per Livestream. Den Sportverbänden müsse eine nichtkommerzielle Verwendung des Livestreams möglich sein.

[…Es ist zu prüfen] wie die bezahlten Rechte der Fußball-Bundesliga auch am Sonntag zuerst im Gemeinschaftsprogramm DAS ERSTE “vollumfänglich genutzt werden können”.

Da greift eine ARD-Sendeanstalt die anstaltsweite Sportberichterstattung in einem Maße an, wie ich es seit längerem im Sportbereich nicht gehört habe, wo man es nach außen hin eher kuschelig mag, solange man nicht Hartmann heißt.

Der MDR argumentiert natürlich auch aus einem Eigeninteresse heraus. Man ist neben dem SR die einzige ARD-Anstalt ohne Verein in der ersten Bundesliga und profitiert umgekehrt durch den Wintersport überproportional stark von nicht Nicht-Fußball-Sportrechten. Der MDR-Brass speziell gegen den Fußball, wird durch die veröffentlichte Zahl, dass 70% des Sportrechteetats in den Fußball fließen, deutlich. Eine Zahl um deren veröffentlichung sich der NDR letzte Woche noch gedrückt hatte.

Auf der anderen Seite bieten die Äußerungen des MDR-Rundfunkrats konkrete Ansätze in Sachen Livestreaming, verstärkter Einsatz des Kurzberichterstattungsrecht und Berücksichtigung der Produktionskosten.

Was nicht zur Sprache kommt, sind inhaltliche Konzepte, mit denen Randsportarten populär gemacht werden können.


Österreichische Probleme: wie schon im Fall Liefering, lässt der österreichische Ligaverband eine Situation erst mal in Richtung Sackgasse rauschen. In diesem Fall: Infrastrukturanforderungen an den neuen Bundesligisten aus der 7.000-Seelen-Gemeinde Grödig, vor den Toren Salzburgs. Das Stadion hat nicht die geforderten 3.000 Sitzplätze und die geforderten Kameratürme. Und dazu wird die dringend benötigte Zufahrtsstraße nicht gebaut. Mehr bei 90minuten.at: Nachhaltige Produktbeschädigung der Bundesliga am Fall Grödig 


Es ist ja nicht nur der kleine österreichische Rumpelverband, der sich in Kalamitäten hievt. Beispiel: der französische Rugbyverband (FFR) – per TV-Gelder hinter dem Fußball Mannschaftssportart Nr. 2 in Frankreich.

Der FFR hatte 16 Jahre lang einen Vertrag mit dem Stade de France um dort seine Heimspiele austragen zu können. Doch FFR und Stade de France konnten sich bislang nicht auf einen neuen Mietvertrag einigen. Die FFR verweist darauf, dass man pro Heimspiel weniger als zwei Millionen Euro erlöst, während der englische Rugbyverband mehr als sechs Millionen Euro pro Spiel in Twickenham erlöst. Der Vertrag ist Ende Juni ausgelaufen und der FFR damit ohne feste Heimat für die Nationalmannschaft.

Die Betreibergesellschaft des Stade de France hat für den neuen Vertrag angeboten, die Stadionmiete zu halbieren, doch der FFR war das zu wenig Entgegenkommen und stattdessen treibt man Pläne für ein eigenes 80.000er-Stadion im Süden von Paris voran (Évry, Baubeginn 2014, Bauende 2017/18). Viele halten jedoch die Pläne für den Bau eines 600 Millionen teuren Stadion wirtschaftlich für eine idiotische Idee.

Der stadionlose FFR hat bereits entschieden seine Kandidatur zur Ausrichtung des Europapokal-Finales 2014 zurückzuziehen und für die traditionellen Testspiele im Herbst, die Mannschaft in andere Städte zu schicken. Doch bislang steht nur der Ort für das Spiel gegen den kleinsten Gegner, gegen Tonga in Le Havre fest. Die beiden Spiele gegen die großen Brocken Neuseeland und Südafrika haben ebenso noch keine neue Heimat gefunden, wie auch die Heimspiele für die Six Nations 2014. Lille, Bordeaux, Nantes, Marseille und Lyon sollen in Frage kommen.

Die Lage der FFR wird dadurch kompliziert, dass kleinere Stadien auch Einnahmeausfälle bedeuten und bei den Sponsoren nicht beliebt sind.

Auch das Stade de France ist in keiner guten Position. Bereits jetzt wird das Stadion jährlich mit 12 Mio Euro vom Staat subventioniert und in Sparzeiten ist der Staat nicht gewillt, solche Projekte weiter zu alimentieren.


Fokus Fußball mit der #link11 vom Montag: Ein Finale, Jahreshauptversammlungen, Transfers und Testspiele. Ein Schwerpunkt sind Links zu der Mitgliederversammlung von Schalke 04 am Sonntag, die in Sachen Viagogo nicht gerade nach Plan verlief.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Also ich weiss nicht, mir riecht dieses Brasilien immer noch zu sehr nach 2005, da dachte auch jeder, die spielen bei der WM alles in Grund und Boden, am Ende zeigte sich, dass man halt das einzige Team war, dass dieses Confed-Gedöns bierernst genommen hat…

  3. Aus deiner Frage betreffend Buschi.TV entnehme ich auch bei Dir eine gewisse Skepsis, den Umfang dieses Projektes betreffend. Drei Abende pro Woche eine solche Übertragung auf die Beine zu stellen, erscheint auch mir sehr gewagt. Aber lt FB ist Buschmann absolut euphorisiert, was sein neues Baby angeht und voller Tatendrang. Andererseits: wer soll sich das alles anschauen? Ergänzungsfrage;: hätte ich Zeit für … sagen wir … 3x BigShow pro Woche? nein, hätte ich nicht …
    hab ich Zeit für drei solche Sendungen pro Woche? eher nicht … und nur weil man tausende Liker (???) auf FB hat, die einmal am Tag: Buschi ist der Geilste … unter ein neues Posting schreiben, heißt das noch lange nicht, daß die auch 8 oder 10 Stunden die Woche Zeit für Buschi.TV haben.
    andererseits: ich laß mich gerne eines Besseren belehren.

  4. Kleine Frage, der RBB überträgt ja für die ARD die Biathlonwettbewerbe, hat der MDR auch für eine Sportart die Federführung, Eisschnelllauf vielleicht?

  5. Zu Brasilien-Spanien: Ich habe das Sonntag abend gesehen, bin aber dann nach dem 3:0 auch ins Bett, also effektiv auch nur Halbzeit 1. Ich stimme deiner Analyse vorbehaltlos zu, Brasilien hat das sehr sehr gut gemacht gegen Spanien, die nicht ihr normales Spiel aufziehen konnten. Was man aber auch sehr deutlich gemerkt hat ist, dass Spanien schon im Halbfinale müde war, und nach dem Halbfinale mit der Verlängerung noch mehr. Die Spritzigkeit bei einigen war nicht mehr da, das hat man auch gerade in der Abwehr gemerkt, daher haben die Gegenstöße der Brasilianer auch so einfach funktioniert. Das 3:0 z.B. wäre so normalerweise nie gefallen, da fehlte einfach die Konzentration und Kraft der Spanier. Insofern: Ich würde Spanien noch nicht abschreiben, das war kein normales Spiel von ihnen. Aber Brasilien sollte man sicherlich mit auf der Rechnung haben, das war stark gespielt und taktisch gut eingestellt.

  6. Hat der MDR nicht fürs Boxen die Federführung?

  7. Naja, Brasilien hat auch 2005 und 2009 den Confedcup gewonnen, im Jahr danach war dann jeweils im Viertelfinale Endstation. Ich weiß nicht, ob die Brasilianer gegen Italien oder Spanien eine Chance haben, wenn die mit der richtigen Ernsthaftigkeit rangehen. Und der Gewinner des Confedcups hat im Jahr danach nie das Turnier gewonnen.

  8. Es ist schon bitter, das scheinbar Fußball aus der vierten Liga mehr Zuschauer bringt als jeder andere Sport.

  9. Der MDR dürfte im Winter die Federführung zumindest bei der Nordischen Kombination haben.

  10. Die Analyse bedeutet im Umkehrschluss ja auch nichts anderes, als dass man die Spanier mit hoher Laufbereitschaft und hohem Personalaufkommen im Mittelfeld beschäftigen und immer wieder mal zum Abspielfehler zwingen kann, es dann aber an der individuellen Klasse der eigenen Offensivspieler hängt ob man daraus auch was macht. Das Brasilien diese Spieler hat ist nicht überraschend, aber wer denn sonst noch? Der deutschen Mannschaft ist ein ähnlicher Spielplan bis zu einem gewissen Grad sicherlich auch zuzutrauen, ich hab aber das Gefühl dass die schnellen Bälle in die Spitze wieder verstolpert werden und es am Ende, wie gehabt, 1-0 für Spanien ausgehen könnte.

  11. Das war insgesamt schon beeindruckend, was Brasilien am Sonntag abgeliefert hat. Aber die Spanien können reichlich Entschuldigungen anführen: ein Tag weniger Erholung, das schwerere Halbfinale in extremeren Temperaturen, fast alle Spieler hatten eine lange Saison (bei Brasilien hatten nur Alves, David Luiz und Oscar 40 oder mehr Spiele bestritten, bei den Spanier alle 10 Feldspieler), es war doch “nur” der Confed Cup.

    Das frühe Tor spielte den Brasilianer auch in die Hände. Oft sieht man eine Mannschaft mit hohem Einsatz gegen Spanien/Barcelona zu beginnen ohne sich mit einem Tor zu belohnen um dann langsam einzubrechen.

    Ich sehe noch Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Besonders bei einem Rückstand könnte die Selecao mit den agressiven Außenverteidigern und Paulinho sehr konteranfällig sein. Genauso ist das defensive Mittelfeld nicht wirklich spielstark. Gustavo hat seine Stärken in der Defensive und Paulinho ist ein torgefährlicher Box-to-Box Spieler, aber höchste Qualität im Spielaufbau (ála X.Alonso, Pirlo, Schweinsteiger usw.) besitzt keiner von beiden. Das heißt diese Verantwortung muss auf viele Schultern verteilt werden.

    Nichtsdestotrotz ist Brasilien zurück im Kreis der Topfavoriten für 2014.

  12. Es gibt doch auch diese wunderschöne Statistik, dass kein europäisches Team bei den Weltmeisterschaften in Nord- und Südamerika gewonnen hat.
    Nur dass Ihr Eure WM-Tipps ordentlich daran ausrichtet.

  13. re Buschi: Die Aussage ist eigentlich klar. Drei jeweils wöchentliche Sendungen. Man weiß natürlich weder, ob er wirkliche jede einzelne Kalenderwoche meint, noch wie lang sich die einzelnen Sendungen gestalten. Mit drei mal Big Show würde ich eher nicht rechnen.

    So ein Gespräch muss ja nicht in Flensburg stattfinden und vier Stunden dauern. Wenn er sich morgens aufs Rad schwingt und mit Emre Can oder Tom Starke eine halbe oder dreiviertel Stunde über des ersteren Chancen im Mittelfeld der Bayern oder des letzteren Zeit nach Bekanntgabe des damaligen Wiese-Transfers plaudert, dann könnte da doch allemal genug Erkenntnisgewinn raus fallen, damit “im Vergleich, was man sonst so gewohnt ist” schwer “in die Tiefe gegangen wird”.

    Und wenn ihm “ein kleines Produktionsteam zur Seite gestellt” wird, dann wird er sich danach auch nicht mit Nachbearbeitung und Veröffentlichung behelligen müssen. Sprich: Da bleibt schon noch Tagesfreizeit über. So wie er in dem Video wert aufs Ausdauertraining legt sehe ich noch nicht, dass er seine wochenendlichen Aktivitäten für P7S1 reduziert. Ruhetag ist dann halt Mittwoch oder so.

    Für mich persönlich ist es schade, weil er dann für Sportradio360 wohl komplett ausfällt. Die Sendungen mit Buschi hatten immer einen ganz besonderen Drive. Und Sporttalk mit Bild ist irgendwie nicht so meins. Dafür bügel ich zu wenig.

    BTW: Bin ich der einzige, der bei dem Video dachte: “Da hat jemand beim Hassias ziemlich gut hingesehen?”

    @Uwe: Dann zählen wir doch mal durch. Kein Europäer, kein Confed-Cup-Sieger, keine Mannschaft mit Messi und Afrikaner kommen ohnehin nicht in Frage. Und Mexiko muss im Achtelfinale ausscheiden. Setze ich jetzt mein Geld auf Südkorea oder auf Uruguay?

  14. @sternburg: Ganz genau, es ist so einfach: Drei U auf engstem Raum! Siehe 1950, Geschichte kann sich wiederholen, Suarez beißt Neymar weg und gut ist.

  15. re Empathie für Lisicki: Unter dem entsprechenden Guardian-Artikel wird in den Kommentaren gleich mal das Rassismus-Fass aufgemacht. Keine Ahnung ob das jetzt gestern besonders viel Anti-Stimmung gegen eine Wimbledonlegende war. Viele berufen sich da auf Sympathie für den underdog. Andere wiederum, dass das Nadal und Federer usw. in dieser Häufigkeit nicht passieren würde.

    http://www.guardian.co.uk/sport/2013/jul/01/serena-williams-sabine-lisicki-wimbledon

  16. Die USA! Klinsi machts!

  17. @ sternburg | Warum keine Mannschaft mit Messi? Argentinien ist seit fast zwölf Monaten mein Favorit für die WM 2014, und dabei bleibe ich. La Pulgas Apotheose im Lande des Erzrivalen: Das passt einfach zu gut.

  18. Hier geht es um reine Statistikgläubigkeit, Ste.