Q2/12: SKY sieht schwarz – schwarze Zahlen
Erstmals seit Q2/2008 meldet SKY (damals: PREMIERE) wieder ein schwarzes Quartal. So schwarz damals das Quartal war, so dunkel waren damals auch die Perspektive und die Geschäftsführung versuchte sich damals in der Außendarstellung in Schuldzuweisungen. Wieder einmal Aboschwund? “Abonnentenentwicklung weiter durch Piraterie gebremst“, “Sicherheitslücke” und “Flex-Effekt” (mal eben im Quartal 85.000 Abonnenten verloren) hieß es in der Präsentation des damaligen Geschäftsberichtes. Die damalige Geschäftsführung kannte nur eines: Defensive und Rückzugsgefechte.
Vier Jahre später sitzt mit Brian Sullivan ein Verkaufsprofi vor dem Herrn, der es versteht Stories zu verkaufen. Das erste schwarze Quartal unter “SKY” wird mal eben im Nebensatz im Mai bei einer Präsentation auf dem SPONSORs SportsMedia-Summit fallen gelassen. Im Laufe der folgenden Wochen und Monate wird die Story weiter angefüttert und dann – am Wochenende vor Bekanntgabe der offiziellen Zahlen – schlagzeilenträchtig dem SPIEGEL als Vorabgeschichte auf den Tisch gelegt. Das geht sogar soweit, dass SKY für diese Meldung einen Anzeigenplatz im Branchendienst Turi2 einkauft.
Sullivan weiß wie man positive Geschichten zu erzählen hat und die Botschaft nach draußen soll klar und deutlich sein: SKY hat Zukunft, SKY ist ein langfristiger Player im deutschen Medienmarkt.
Das einzige was da hätte dazwischen hageln können, wäre ein Verlust der Bundesliga-Rechte gewesen, die nicht nur wieder einen Verlust an Abonnenten bedeutet hätte, sondern der unter Sullivan nun zwei Jahre lang aufgebauten Erfolgsstory einen tödlichen Tritt gegeben hätte. Mit den DFL-TV-Rechten hat sich Sullivan nicht nur TV-Rechte und Abonnenten erkauft, sondern auch die Möglichkeit an der Erfolgsstory weiter zu schreiben.
Das Script für die nächsten Jahren ist grob vorgezeichnet. Das Geschäftsjahr 2012 wird unterm Strich noch im roten Bereich sein, aber das Geschäftsjahr 2013 soll erstmals seit dem Geschäftsjahr 2007 schwarz sehen und danach “stark weiterwachsen”.
Nicht jedes Datum ist bereits auf schwarz gestellt. Auch wenn per EBITDA ein Gewinn von 23,0 Mio Euro vermeldet wurde, so ist das Ergebnis stark von Abschreibungen begünstigt worden. Der Cash Flow ist negativ: -39,1 Mio Euro, größtenteils dank “investing activities” (Erwerb von Receiver, Investition in Software).
Was unter Börnicke noch die negative Story der bösen Piraterie, die Schuld an allem PREMIERE-Übels war, ist bei Sullivan die positive Story des Potentials im deutschen Pay-TV-Markt. Die Penetration würde mit 14,5% (2011) weit hinter den Vergleichswerten von 25-35% in Spanien und Italien und 55-60% in Großbritannien und Frankreich hinterherhinken. Mit anderen Worten: es gibt in Deutschland und Österreich noch Zuschauer zum Abgreifen.
Abonnentenentwicklung
Mit 373.000 neuen Kunden innerhalb eines Jahres, zeigen die letzten vier Quartale das mit Abstand stärkste Wachstum der SKY-Ära. Die in der Endphase PREMIERE schwarzen Löcher Q1 und Q2 sind von SKY auf Augenhöhe mit Q3 gehoben worden – was verdeutlicht wieviel Traktion SKY inzwischen außerhalb des Bundesliga-Programmes und des üblichen “ich verschenk dann mal was zu Weihnachten” bekommen hat.
SKY führt dies – und es klingt allmählich wie eine Schallplatte mit Sprung – auf gestiegene Kundenzufriedenheit die sich auch in Form von Weiterempfehlungen bemerkbar macht. Die Kündigungsrate ist nach einem Sprung nach oben in Q3 und Q4/2011 auf über 12% (annualisiert), nun wieder auf 10,8% (Q1) und 9,9% (Q2) gesunken. Ein weiteres Callcenter soll Ende 2012 eröffnet werden.
Der Umsatz pro Kunde (ARPU) steigt weiterhin konstant an. Diesmal im Quartal um 40 Cent und auf einen Gesamtwert von 32,16 Euro.
Angebote
Der steigende Umsatz pro Kunde ist dem Griff zu höherwertigen Paketen zu verdanken. Es gibt z.B. 101.000 neue Kunden das HD-Angebot von SKY. Bei netto 47.100 Neukunden unterm Strich, haben also über 50.000 Bestandskunden ein Upgrade durchgeführt.
Der Platz der inzwischen HD, SKY+ und SKY Go in den Quartalszahlen-Präsentationen eingeräumt wird, verdeutlich einmal mehr, was für ein wichtiger Umsatztreiber diese Elemente sind.
Im Falle von SKY Go gab es mit dem Start von SKY Atlantic HD einen interessanten Effekt: Ein Drittel aller SKY Go-Abrufe für Non-Sport-Content entfiel auf SKY Atlantic-Inhalte. Und alleine 10% dieser Abrufe entfielen auf einen User in Hamburg-Eimsbüttel, der Games of Thrones, The Wire und Die Sopranos nonstop geguckt hat – ehe diese Abrufe mit Beginn der EM merkwürdigerweise abrissen…
Zahlen
Die Erlöse wurden binnen eines Jahres von 276,3 Mio Euro auf 326,7 Mio Euro gesteigert (+50,4 Mio) und den Löwenanteil nahmen die Erlöse aus den Abos ein: +47,5 Mio Euro. Die verhasste Werbung nimmt 6,0 Mio Euro ein (+1,2 Mio Euro). Die steigenden Werbeeinnahmen sind vor allem den Fußballübertragungen zu verdanken. Möglicherweise dürfte auch Bayern weites Vordringen in der Champions League da einige Werbeblöcke sehr positiv verkauft haben.
Die Ausgaben sind gegenüber dem Vorjahresquartal leicht gestiegen: von 313,3 Mio auf 320,4 Mio Euro (+7,1 Mio Euro). Den größten Posten nehmen die Programmkosten ein (169,0 Mio Euro). Das positive Ergebnis ist dem Umstand zu verdanken, dass in Q2 wegen der Sommerpause, die Programmkosten für Bundesliga und Champions League geringer sind. Gegenüber Q1 fielen schlanke 51,7 Mio Euro weniger Programmkosten an.
Insgesamt wurde 326,7 Mio Euro eingenommen, 320,4 Mio Euro wurden ausgegeben. Macht also nur ein Plus von 6 Mio Euro. Dass ein EBITDA-Ergebnis von +23 Mio gemeldet worden ist, liegt an Abschreibungen die mit 16,8 Mio das Ergebnis positiv beeinflussen.
Goodies
Innerhalb eines Jahres hat SKY 300 neue Beschäftigte (Vollzeit) bekommen. Zwischen die Hälfte und zwei Drittel müssten auf das Konto von SKY Sport News gehen, während der andere große Teil neue Mitarbeiter für das bestehende Callcenter in Schwerin sind.
Pünktlich zum ersten Spieltag wird für SKY Go ein neues Datencenter für den Sport eingepflegt. Aber immer noch nicht mit einem termin angekündigt: eine SKY Go-App für Android.
SKY Atlantic HD wird noch dieses Jahr auch bei Kabel Deutschland eingespeist werden.
Im vierten Quartal soll eine neue große Festplatte mit zwei Terrabyte Terabyte für SKY+ erscheinen. Und bis zum Jahresende wird es ein neues SKY-Paket “SKY Starter Paket” geben, das 21 SD-Sender aus dem SKY Welt-Paket zusammenbündeln wird und am unteren Ende der Preisskala sein wird – mit Upgrade-Möglichkeiten um HD-Sender zu buchen.
Es wurden eine Reihe neuer Lizenzabkommen für Spielfilme und Serien abgeschlossen u.a. mit Sony und dem ZDF.
Der neue Rahmenvertrag mit Plazamedia, die Einspeisung von SPORT1+ und ein neues Lizenzabkommen mit Constantin Film – drei unterschiedliche Pressemitteilungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten, aber im Endeffekt ein großes fettes Paket das mit dem Constantin-Konzern geschnürt und des Effektes wegen per Salamitaktik verkündet wurde.
Reaktionen
Mit SKY gehts aufwärts! Bis in den Himmel rauf ..
1. welche Zahl mich am meisten überrascht hat (hätte ich auf viel weniger geschätzt), sind die Viertelmillion Zweitkarten (ist das eine neue Form von Cardsharing oder kann SKY schon dafür sorgen, daß beide Karten in einem Haushalt verwendet werden? habe mich, wie unschwer zu erkennen, damit noch nicht sonderlich beschäftigt)
2. Gibts Zahlen betreffend der Freundeswerbungen? Wieviele NeuAbonnenten wirklich über Freundschaftswerbung zustande kommen?
@dogfood:
was ist mit sky bundesliga HD?
weisst du was neues?
ich glaub, der User aus Hamburg-Elmsbüttel schaut seit kurzem rund um die Uhr Bogenschießen! Das ist auch viel spannender als diese Serien auf Atlantic HD…:-)
@ Higgibaby
Nein, Sky kann nicht kontrollieren, ob die Zweitkarte im Schlafzimmer, im Gartenhäuschen oder beim Nachbarn benutzt wird, zumindest nicht bei Sat-Empfang.
#Powerusereinsbüttel: Wo wohnt der Hausherr eigentlich? :-)
Eine interessante Zahl aus dem Conference Call, die soweit ich weiß noch nie veröffentlicht wurde: bei den Neuabonnenten hatten 2/3 noch nie ein Pay-TV Abo und etwa 1/3 sind ehemalige Premiereabonnenten.
Wer in die Sky-Bilanz ins Detail schaut findet aber immer noch viele schöne Goodies. So werden zum Beispiel für Receiver 136 Millionen als Aktiva gerechnet (sie sind real nahezu wertlos) während an kurzfristigem Barvermögen nur 13 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Der cash flow sieht noch immer grausig aus und es ist nicht absehbar, wann News Corp die permanent notwendigen Kapitaleinschüsse wird einstellen können. Personelle Veränderungen bei News Corp (wie alt ist Rupert?) könnten auch den sofortigen Exitus für Sky-DE bedeuten, wenn die Strategie vom Nachfolger nicht mehr weiter mitgetragen wird.
@Willi: und wenn am 22.12., wie von den Experten der Maya vorhergesagt, die Welt untergeht, werden bei SKY auch mindestens 80% aller Abos gekündigt werden
das hat ja fast schon DF-Forums-Niveau. Seit zwei Jahren steigen die Abozahlen, die Umsätze steigen, die BuLi-Rechte sind eingekauft inkl Inet, Liga Total verschwindet, KDG schaltet immer mehr (wenn auch langsam) HD-Kanäle auf … und Murdoch wird nix einstellen, sondern ab nächstes Jahr was einstreichen
Die Jubel-Anzeigen zu den Quartalsergebnissen bei Turi (bzw. Kress) gibt es schon seit einigen Quartalen. Früher mussten sich die Sky-PR-Leute nur mehr anstrengen, um das Ergebnis so zu drehen, dass es in den Anzeigen positiv rüberkommt…
@Higgi: großartiger Diskussionsstil.
a) bitte nicht immer News Corp mit Rupert Murdoch & Family gleichsetzen.
b) Was genau soll News Corp von Sky-DE einstreichen, wenn schon jetzt der zusätzliche externe Finanzbedarf bis 2017 auf knapp 400 Millionen Euro eingeschätzt wird (s. S38). Echte Profitabilität ist nicht schon dann erreicht, wenn man operativ (und dank einiger Bilanzkniffe) gerade mal eben den laufenden Geschäftsbetrieb mit den Umsätzen finanzieren kann.
c) Die Abwicklung eines defizitären Geschäftsbereichs passiert bei News Corp sehr zügig, siehe derzeitige Abspaltung des Publishing-Arms.
d) Die Umsatztrends sind positiv. Die Kernfrage ist aber: sind sie positiv genug, um realistisch betrachtet auch die (Rechte-)Kostensteigerungen in absehbarer Zeit einzufangen, also vor 2017. Von den Kapitalkosten mal ganz abgesehen.
SKY macht seit zwei/drei Jahren pro Jahr rd 300k Kunden gut. Solange dieser Trend nicht abschwächt oder sich umkehrt, bleibe ich bei meinem Optimismus; bis Ende 2012 locker 3,5 Mio, zur WM 2014 die 4 Millionen geknackt, und zu Beginn der neuen BuLi-Rechtevergabe bei mind 4,5 Mio (die Möglichkeiten eines BuLi-Gamecenters übers Internet vergleichbar zu US-Sportarten als weitere Entwicklung nur mal so in den Raum gestellt). Wäre SKY Deiner Meinung nach mit 4,5 Mio Kunden überlebensfähig? Sicher, oder? Also: Aufwärts aufwärts ..
@ Higgibaby – “zur WM 2014 die 4 Millionen geknackt” – was haben SKY-Abos mit der WM zu tun?
@Willi:
Naja, Deine Ausführung scheinen mir schon übertrieben negativ.
Aus Kundensicht bin zumindest ich mit Sky so zufrieden, wie ich es in all den Jahren noch nie war. Ich hätte mich dieses Jahr extrem schwer getan, meine jährliche Kündigung aufrecht zu erhalten auch wenn kein “Treueangebot” gekommen wäre.
Mit Skygo, SkySportnews HD und Sky Atlantic HD habe ich für mich große Vorteile bekommen und tue ich mich langsam schwer noch groß zu meckern.
PS. Weiß jemand, wo quotenmeter das mit Eurosport2 HD her hat? Conference Call?
@tourcc: so gut wie nix, ich hätte auch Mitte 2014 schreiben können, wollte bei uns allen aber auf diesem Weg schon ein bischen Vorfreude auf die WM wecken
@Higgi: es kommt auf die Kostenstruktur an. Die minimalen/maximalen Umsätze im Abobereich lassen sich für die nächsten 4-5 Jahre relativ zuverlässig vorhersagen, werden aber natürlich grundsätzlich immer auf der weit positiven Seite in Verlautbarungen des Unternehmens prognostiziert. Profitabel wird das Unternehmen mit den schon bekannten Kostensteigerungen aber nur im fast bestmöglichen Fall werden, angeblich irgendwann vor 2017. Was im average, bad und und worst case-Szenario passiert, sollte man aber (zumindest als potentieller Aktionär) nicht ganz ignorieren.
Und es wäre bei einer möglichen Insolvenz (worst case) ja auch nicht anzunehmen, dass plötzlich das Programm eingestellt würde, zumal es hierzulande ja keine Senderalternativen gibt, sondern dann würde Druck ausgeübt werden können auf die Lizenzgeber (DFL). Einen anderen Investor, der weiterhin jedes Jahr 100+ Millionen Euro einschießt wird man jedoch nicht so schnell finden.
@radjam: Kundenzufriedenheit ist zumindest in nicht monopolbasierten Wirtschaftsbereichen eine selbstverständliche Voraussetzung – du würdest ja auch nicht jeden Monat mehrmals in ein bestimmtes Restaurant gehen, wo es dir nicht schmeckt. Es gibt aber durchaus auch negative Veränderungen für Kunden in den letzten “Reform-“Jahren bei Sky (Verluste von Rechten etc).
Das ist aber nicht das eigentliche Thema, wenn man das Unternehmen betrachtet, sondern nur die harten Zahlen und die sind nicht ganz so positiv wie der vom Unternehmen verbreitete Spin.
Ach Willi, du hast ja grundsätzlich mit deiner Mahnung recht. Es ist nicht alles Gold was glänzt und Sky ist noch längst keine Melkkuh. Dazu lasten 480 Mio. Schulden, der negative Cash-Flow, bevorstehende Verhandlungen mit den Banken wegen der Kreditrichtlinien, etc.
ABER: ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand (ob NewsCorp, Banken etc.) mit den Nachrichten und Entwicklungen der letzten Monate den Stecker ziehen will/wird. Die Free-TV-Sender liefern eine Bankrotterklärung nach der anderen und sind eigentlich nicht mehr anzusehen. Über die Öffis wird gerade in diesem Blog genug geschrieben. Dazu verändert sich das Fernsehverhalten der Jungen total in die Sky-Richtung (Sky Go, HD, Anytime) Und zuguterletzt gibt es zumindest für die nächsten 5 Jahre Planungssicherheit was die wichtigsten Rechte (= BuLI) angeht. Und da wird mit dem Wegfall von LT! kommendes Jahr noch ein kleiner Schub an extra-Abonnenten dazukommen.
Ich sehe die Sky-Zukunft mittelfristig positiv. Ob in 5 Jahren die Welt noch steht, kann sowieso keiner sagen.
Austhromas spricht es an.. die Entwicklung der privaten Sender spielt aus meiner Sicht Sky in die Karten. Auf der einen Seite wird die Qualität immer schlechter (RTL, RTL2, SAT.1 usw. stehen bei mir komplett aufm Index) und auf der anderen Seite durch den “klugen” Schachzug HD+ gibt es einen Low-Budget Einstieg ins Pay-TV. Damit wird bei vielen die Bereitschaft geweckt fürs TV schauen zu zahlen. Könnte langfristig Sky viele neue Kunden bringen.
Abzuwarten ist auch eine zukünftige Kooperation der Telekom mit Sky, was zusätzliche Abosteigerungen ermöglichen würde. Die Telekom muß zur nächsten Saison Resultate liefern, um die LT-Kunden nicht komplett zu verlieren, zumindest die, die hauptsächlich wegen LT Entertain bestellt haben.
Ich gehe davon aus, dass man in einigen Monaten auf einen Nenner kommt und dann Sky parallel zum normalen Entertain-Angebot anbietet. Gerade die Sky-eigenen-Angebote sind ja bei Entertain nicht vorhanden und wären definitiv auch eine Aufwertung von Entertain (logischerweise natürlich nur die IPTV-Version) zur vollwertigen Alternative zu Kabel und Sat.
Wir können ja gerne die Zahlen hinterfragen, aber die Aktivierung der Anschaffungskosten der Receiver zu kritisieren ist unseriös. Ein Blick ins HGB hilft da weiter.
@RC: im Prinzip korrekt. Nur muss natürlich über das Jahr auch eine korrekte Abschreibung vorgenommen werden. Meine Zweifel beziehen sich z.B. darauf, ob genau diese Abschreibungen in realistischer Höhe vorgenommen werden etwa bei Pseudo-Leihreceivern, deren Rückgabe tatsächlich gar nicht erwartet wird sowie auf die angenommene Lebensdauer der Geräte (i.e. bereits obsolet durch Einführung des neuen Modells). Siehe auch Seite 22 im Bericht.
Oder anders ausgedrückt: wie viel ist ein 2 Jahre alter Humax-Receiver noch wert, der für Sky+ unbrauchbar ist?
Solange es im Rahmen von HGB und GOB ist, ist es mMn eben vertretbar, auch wenn der negativ besetzte Begriff der “kreativen Buchführung” sofort in den Sinn kommt.
Dass Sky in der derzeitigen Situation bereits aus Steuergründen kein Interesse an einer – als GWG möglichen – sofortigen Abschreibung der Receiver hat, ist doch sowohl offensichtlich als auch nachvollziehbar.
Eine unzutreffende oder gar unterbliebene AfA würde aber zu größeren Problemen als nur mit den Banken führen.
Übrigens:
Mein Sky+ Leihreceiver ist auch über zwei Jahre alt.
@RC
Und wenn man bedenkt, dass die Herstellungskosten eines Sky oder Sky+ Receivers sich vermutlich zwischen € 30.- und € 50.- belaufen.
wirbt SKY eigentlich schon länger mit dem Slogan “Alle 612 Bundesligaspiele live und in bestem HD”? Gibt es doch schon früher “Bundesliga HD” oder meint man hier doch nur wieder die Konferenz in HD?
Ich wundere mich auch, wie Quotenmeter.de auf Eurosport2HD kommt. Der Sender muss erstmal überhaupt starten, denn es gibt ihn noch nicht. Außer einer internationalen Version, die noch Bundesliga zeigt, findet man noch nichts.
@aseidel – In GB startet Eurosport2 HD am 3. September auf BSkyB. Das heißt, es könnte durchaus was dran sein, dass auch Sky DE ihn bald im Portfolio hat.
http://uk.eurosport.yahoo.com/news/british-eurosport-launches-hd-channels-100710591.html
Man achte auf die Reihenfolge: Auch in UK gab es vor kurzem zuerst die landesspezifische Eurosport HD-Version, dann Eurosport 2 HD.
Nitpicking: So erdig wie Terra wird die Festplatte nicht sein. Es sind wohl eher Terabyte, tera = 10 hoch 12
@Hans Wurst: Thx, ist nachgebessert.
@higgibaby:
Ich wurde vor einem Jahr vom Sky Kundenservice angerufen und gefragt, ob ich Bedarf an einer Zweitkarte habe. Da nur ein Receiver vorhanden ist, habe ich das verneint. Er meinte darauf hin, dass ich die zusätzliche Karte ja nicht selbst nutzen müsse, sondern Verwandten oder Bekannten geben könne.
Das habe ich dann auch gemacht und derjenige schaut jetzt für 12 EUR im Monat Sky.
Man kann im Firmen-Netzwerk die Aufträge usw. so anfallen lassen (z.b. für die Verschlüsselung) das die Gewinne dort anfallen, wo es einem besser passt. Der Rest der Unternehmen kann ruhig kostenneutral laufen. Dann spart man sich auch, Kleinaktionären Geld auszuschütten während Bekannte und Verwandte in den jeweiligen Firmen weiter Gehälter und Boni und Mandate und Gebühren usw. bekommen.
Mit FreeSat (in NRW problemlos schielend zu empfangen um z.b. BBC als HD zu kriegen) hat man in England aber ähnlich umfangreiches FreeTV-Programm wie hier. Erodiert das dort eigentlich die Sky-Abo-Zahlen ?
Ich bin mit dem FreeTV-Programm zufrieden. Wenn ausser mir keiner US-Serien auf Pro7(Fringe,Supernatural,Spartacus)/Kabel1(Justified)/Sat1(Mentalist, Hawaii5-0)/RTL2(Torchwood4 heute morgen übermorgen, Game of Thrones, Stargate Universe)/RTL(Psych, Glades) dort schaut, muss man halt Telenovelas und Reality-TV zeigen. Wer warten kann, kann das Geld für das Abo auch in BluRays oder FreeTV-PVR-Equipment stecken.
Speziell 28 Ost per Zusatz-LNB zu empfangen sollte Serienkonsum kostenlos und legal deutlich ergänzen können (Person of Interest, Sons of Anarchy, Once upon a Time, Sherlock in 1080 auf BBC und nicht nur 720 auf ARD und auf PickTV auch Stargate Universe und Spartacus Blood and Sand) wenn die Handwerker nicht zu teuer oder man selber dazu fähig ist.
Wer das Geld hat und viel unterwegs ist kann und sollte natürlich am Ipad die Serien über Premiere schauen können.
In UK ist Netflix mit 6-7 Pfund pro Monat am Start. BT hat Media-Boxen die Serien abrufen und zu beliebigen Zeitpunkten anschaubar machen. Gute Mediatheken usw. scheint es bisher ja kaum zu geben. Die Frage ist also, ob Sky dort (oder auch hier) den Vorsprung halten kann. In Spanien gibts fast nur DVB-T-Receiver mit PVR im Elektroshop während hier die Mehrheit bisher oft eher nichts aufnehmen kann. D.h. der Medienkonsum wird vom Zuschauer kontrollierbarer und Sendungen auf Vorrat lagerbarer und damit wird die Notwendigkeit für Sky dort vielleicht auch weniger. Und Branson macht Werbung für ich glaube die Tivo-Box.
Es gibt also durchaus Sky-Alternativen für manche Zielgruppen und die Medien-Nutzung ändert sich vom linearen TV weg.