Link: Hopp zur Lage der 1899-Nation
Dietmar Hopp hat seinem Regionalblatt Rhein-Neckar-Zeitung ein unfreillig amüsantes Interview gegeben, dass reichlich Stoff zur Vorurteilspflege bietet: “Es hat kein Strategiewechsel stattgefunden”.
Zu den Goodies gehören:
“Zum Zeitpunkt als Ralf Rangnick gegangen ist, war Financial Fairplay bereits ein Thema. Wir mussten Luiz Gustavo verkaufen. Das war fundamental wichtig, um eine Chance zu haben, die Kriterien des Financial Fairplay zu erfüllen.” (Interessantes Hoffenheimer Raum-Zeit-Kontinuum)
“Hinzu kamen die sogenannte Dopingaffäre und die sogenannte Schallaffäre, bei der wir wie Schwerverbrecher vorverurteilt wurden.”
“Übrigens: In der Region sieht es nicht so düster aus, wie Sie meinen, da kenne ich ganz andere Meinungen dazu. Viele Leute wissen zum Glück zu schätzen, was hier entstanden ist [zwei Fragen später] Die Leute sollten einfach mal wieder daran denken, dass sie alle Spitzenmannschaften Deutschlands in Sinsheim zu sehen bekommen […] Das Besondere ist doch, dass es hier in der Region Bundesliga gibt!”
“Als Beiratsvorsitzender und Gesellschafter habe ich sehr wohl eine verantwortungsvolle Position, wie zuvor gesagt, die ich auch ernst nehme und ausfülle. Dass Clemens Toennies bei Schalke 04 eine ähnliche Position hat, weiß jeder. Offensichtlich war ich bisher zu defensiv, sonst wüssten das zumindest die Medien.”
Zu der Nähe des Klubs zur Agentur Rogon/Roger Wittmann: “Grundsätzlich sehe ich aber ohnehin keine Gefahr, weil ich den Inhaber der Agentur und seine Ziele kenne und mit ihm befreundet bin.“
Reaktionen
Er war zu defensiv ? Wirklich ? Jemand, der vor Unmengen von Mikros springt und sich über alles ausheult ? Wow. Interessante Selbstsicht.
Jetzt mal von dem ganzen anderen Schwachsinn ganz abgesehen: Interessant, dass man “Schwerverbrecher” vorverurteilen darf.
Jetzt mal von dem ganzen anderen Schwachsinn ganz abgesehen: Da steht nicht, dass man “Schwerverbrecher” vorverurteilen darf.
@ dogfood: Ne Fachfrage zwischendurch: Ich denke, dieser Eintrag würde Dir, sollte das neue Gesetz durchkommen, untersagt und wäre ggf mit Lizenzkosten von geschätzten 2.000 Euro und einer Anwaltsnote von 600 Euro verbunden.
Siehst Du das auch so?
Nein, denn die Leistungsschutzrechts-PR-Abteilung will ja ganz ausdrücklich mit Augenmaß walten. Kann also nix passieren.
@jw: Falls der Quatsch durchkommt (was eigentlich ja, da Quatsch, durchaus zu erwarten ist), kannst Du deine Interviewpartner dann bitte darum bitten, sämtliche Antworten nachmal zusätzlich als Pressemitteilung bei einem dieser Internetdiensten einzuwerfen? Dann können alle anderen einfach das zitieren und sind sicher.
Das mit den Pressemitteilungen scheint auch nicht zu funktionieren bzw unsicher zu sein. Stichwort: dapd-Abmahnwelle. Ich hatte einst aus einer PM zitiert und bin trotzdem abgemahnt worden. Mal davon abgesehen, dass die die Abmahnung dann schnell zurückgezogen haben: sollte der Mist durchkommen, wäre alles natürlich gaaaanz anders. So wie gerade von dogfood beschrieben:
Spaß beiseite. Sollte das Leistungsschutzrecht so umgesetzt werden, werde ich hier im Blog darauf reagieren – nichtkommerziell hin oder her.
Ich auch.