Dit war die NFC, Woche #10

Während die AFC weiter spektakulär offen ist, haben sich in der NFC doch einige Mannschaften deutlich vom Rest des Feldes absetzen können.

NFC East

Die NY Giants (Platz 1, 6-3) verlieren in San Francisco 20:27. Seit Wochen schleppen sie das gleiche Problem herum, dass sie abseits von QB Eli Manning eigentlich keine Alternativen in der Offense haben. Das Laufspiel kommt nicht in Gang. RB Brandon Jacobs, weiter in Vertretung für den verletzten RB Bradshaw, nur mit 55rushYds.

Die Dallas Cowboys sind den Giants auf die Pelle gerückt (Platz 2, 5-4). Bei der Berg- und Talfahrt die die Cowboys in dieser Saison durchfahren, sind sie gerade auf einem Berg angelangt. Die Bills 44:7 zerlegt und dabei eine fassungslos gute erste Halbzeit hingelegt – von der ich aber befürchte, dass sie eher der Bills-Defense zu verdanken ist. Allerdings haben sie den einfacheren Restspielplan und als wirklich große Brocken nur noch zweimal die Giants vor der Brust. Trotzdem traue ich den Cowboys nicht. Unter QB Romo gehört Inkonstanz zur DNA der Texaner.

Nach einer Bye-Week und dem großartigen 34:7 gegen Dallas, dachte ich die Philadelphia Eagles hätten den Schalter umgelegt. Pustekuchen. Zweite Niederlage in Folge und diesmal zuhause gegen die Cardinals (17:21), die mit einem namenlosen Backup-QB angeflogen kamen. Nichts mit Comeback, sondern Zementierung von Platz 3 (3-6). Nach der Suspendierung von WR Jackson und der Verletzung von WR Maclin sind QB Vick gute Anspielstationen flöten gegangen. Die leblose Vorstellung von QB Vick (16/34-128passYds-2INTs) lässt sich aber wohl mit zwei gebrochenen Rippen erklären. Die Vorstellung der Defense die Cardinals-QB Skelton 315 Pass-Yds werfen ließ, eher nicht.

Nun heißt es wieder, dass die Eagles shot sind und es wird über eine Rasur von Headcoach Andy Reid zum Saisonende spekuliert.

Bei den Washington Redskins (3-6) stand mal wieder ein Quarterbackwechsel an. Nach dem erfolglosen John Beck durfte Rex Grossman wieder ran – erfolglos (9:20 in Miami), aber bereits mit Jobgarantie von Headcoach Shanahan für das Spiel am Sonntag gegen Dallas ausgestattet.

NFC North

Green Bay Packers spielt erst heute nacht gegen Minnesota und hat daher weiter seine makelose Bilanz von 8-0.

Dahinter ist das Rennen um Platz 2 eng geworden, nachdem die Chicago Bears (6-3) deutlich gegen die Detroit Lions gewonnen haben (37:13). Die Offense musste nicht viel machen. Die Punkte kamen diesmal per Punt-Return (Hester mit 82yds-TD) und zwei zum TD retournierten Interceptions. Auffällig ist das man die Zahl der Sacks gegen QB Cutler reduzieren konnte: 18 Sacks in den ersten fünf Spielen. 5 Sacks in den letzten vier Spielen. Eingespielt? Systemwechsel? Besseres Laufspiel durch RB Forte? Dazu kommt ein sehr softer Restspielplan.

Die Niederlage schmerzte den Detroit Lions (6-3, Platz 3). Apropos Schmerzen: die Probleme der Offense wurden teils auf die gebrochenen Finger von QB Stafford, teils auf das Fehlen von RB Best zurückgeführt. Der frühe Rückstand brachte es mit sich, dass die Lions schnell auf Passpiel umschalten musste. QB Stafford musste 66 Pässe werfen. Mit 2x Green Bay und 1x New Orleans hat man den deutlich schwereren Restspielplan im Vergleich zu Da Bears.

Minnesota Vikings dümpelt bis zum Monday Night Game auf Platz 4 mit 2-6.

NFC South

Die bislang notorisch auswärtsschwachen New Orleans Saints (7-1, Platz 1) gewannen in OT 26:23 in Atlanta. Dabei kam sehr wenig vom Laufspiel (41 rushYds) und selbst die Allzweckwaffe Darren Sproles blieb bei nur 2 Läufen für 1yd und 4 Passfängen für 2yds. Auch über die Hochrisiko-Defense der Saints, die alle Jetons auf den Pass-Rush setzt, aber hinten sehr blank steht, muss man reden. Turnovers und Sacks gab es nur wenige. Zwar konnte man die Completion Rate von QB Ryan auf 55,8% halten, aber der machte immerhin noch 351passYds. So richtig traue ich diesen Saints nicht über den Weg.

Bei den Atlanta Falcons (5-4, Platz 2) wurde nach dem Spiel viel über die Situation in OT an der eigenen 29yds-Line gesprochen, als man ein 4th & 1 ausspielte – nicht schaffte und den Saints so das nahezu sichere FG zum Sieg schenkte. Bei Lichte betrachtet, hat den Falcons gar nicht einmal so viel gefehlt. Hier ein besseres Clock Management, da eine INT von QB Ryan weniger und dort ein erfolgreich ausgespieltes 4th down. Ansonsten : Laufspiel ist da, Deep Threats sind da und QB Ryan ist kein Gunslinger der die Bälle abschenkt.

Das Restprogramm der Saints und Falcons ist ähnlich unangenehm. Die Entscheidung wird vermutlicht am vorletzten Spieltag (dem 2ten Weihnachtstag) fallen, wenn beide sich in New Orleans wieder begegnen.

Platz 3 in der NFC South geht an Tampa Bay Buccaneers (4-5) die dank eines rabenschwarzen Tages von QB Freeman eine 9:37-Packung gegen Houston kassierten. Auch das Laufspiel war nix (RB Blount: 10/34rushYds) und die Laufdefense war nix (185 rushYds vom dreiköpfigen Texans-Monster). Nach den vier Siegen aus den ersten sechs Spielen wähnte man sie weiter.

Bei den Carolina Panthers (2-7) hieß es lange Zeit: Mensch, der QB Cam Newton macht gute Spiele, nur werden die Spiele dummerweise nicht gewonnen. Inzwischen streut Cam Newton öfters schlechte Spiele ein, wie z.B. beim 3:30 zuhause gegen Tennessee. Nach der Bye-Week hatte man sich von allen Leistungsträgern mehr erhofft. Trotz Cam Newtons sind die Panthers noch knietief im Rebuilding.

NFC South

Die Vorzeigemannschaft sind die San Francisco 49ers (Platz 1, 8-1), die angesichts ihres Restspielplans in der Lage sein sollten, in den Playoffs eine Bye-Week zu schießen. Was beim Sieg gegen die NY Giants (27:20) gefiel, war die etwas andere Geschmacksrichtung von Offense – passlastiger als gewohnt. Hätte vor einigen Wochen auch niemand gedacht, dass die 49ers ein 0yds-Game von RB Frank Gore überstehen können.

Interessant wird es in 2 und 4 Wochen werden, wenn zwei schwere Spiele gegen die AFC North anstehen: in Baltimore und gegen Pittsburgh. QB Smith & Co gegen diese Art der Defenses wird einen interessanten Fingerzeig liefern, wieweit die 49ers kommen können.

Mißtrauisch macht immer noch die unterdurchschnittliche Pass-Defense, die aber bis zu den Playoffs kaum ausgetestet werden wird – na gut, vielleicht von den inzwischen paßlastigen Steelers.

Alles dahinter in der NFC South ist mehr Kraut und Rüben. Seattle Seahawks (3-6, Platz 2) holen einen alle überraschenden 22:17-Sieg in Baltimore raus, u.a. weil die Ravens ihr Playbook für Laufspielzüge im Schrank vergessen hatten (12 Laufspielzüge vs 52 Passversuche. RB Rice 5/27rushYds).

Die Arizona Cardinals (auch 3-6, Platz 3) gewinnen mit ihrem Ersatz-QB John Skelton (schon letzte Woche Starter nach Verletzung von QB Kolb) in Philadelphia. WR Fitzgerald mit 146recYds.

Und auch die St. Louis Rams (auch 3-6, Platz 4) gewinnen. 13:12 gegen Cleveland – trotz schlechter Leistung von QB Sam Bradford. RB Steven Jackson mit 27 Läufen (vgl.: QB Bradford mit 26 Passversuchen) für 128rushYds (Bradford: 155passYds)

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. In einer der NFL-Sendungen auf ESPNA wurde auch schon das Thema Perfect Season der Packers angesprochen. Bei dem aktuellen Spiel und dem Restprorgamm ist das 16-0 in der regular season durchaus machbar, wenn auch die Division-Duelle auch nicht ohne sind. Freue mich schon sehr auf die übernächste Woche mit 7 Live-Spielen und dem topspiel Packers-Lions zur Topzeit am Donnerstag um 18:30h.

  3. Wenn Green Bay nicht so bärenstark wäre würde ich sehr auf die niners tippen. Ich hatte sie schonletztes Jahre als sichreren West Champ auf der Liste und mit Harbaugh scheint ein Trainer da zu sein der endlich das vorhandene Potential ausschöpft. Bisher sind sie die Zweitbeste Mannschaft in der NFL, dumm nur dass Green Bay in derselben Conference spielt.