Screensport am Montag

Reaktionen

1. Wo kann man Kommentare eingeben?

   Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

   1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
   2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
2. • comment Mon, 5 Sep 2011, 11:23
   • NoBlackHat

   Interview der Daily Mail mit Ballack, einige Bemerkungen zu seinen ehemaligen Trainern, aber nicht im Lahm-Stil, es ging ja auch nicht um den Verkauf eines Buches ;)

   Interview

3. • comment Mon, 5 Sep 2011, 12:10
   • sternburg

   Das (hoch interessante) Thema der Arbeitslosmeldungen betrifft nicht nur die DEL, sondern ist im gesamten deutschen Eishockey allgemein verbreitet und fester Bestandteil der üblichen Kalkulation. Vermutlich auch in anderen Sportarten, aber darüber weiß ich nichts.

   Ich persönlich finde allerdings, dass man den meisten der “Abkassierer” da wenig Vorwürfe machen kann. Die Verdienste der allermeisten (Halb-) Profi-Eishockeyspieler in Deutschland dürften im Bereich von Saisonfacharbeitern anzusiedeln sein, die sie ja im Grunde auch sind. Und da es kein Schlechtwettergeld auf dem Eis gibt..

   Mindestens in einer Grauzone zur Schwarzarbeit (mehr aber leider auch nicht) sehe ich da hingegen die Clubs, die befristete Verträge mit einer fest geplanten Beschäftigungs-Lücke schließen. Ich möchte auch nicht wissen, wie viel der bemerkenswerten Fluktuation in der DEL auf das Sachgrunderfordernis bei befristeten Arbeitsverträgen zurück zu führen ist.

   Das ist aber nicht das eigentliche Problem. Aus meiner ganz persönlichen, anlasslosen Einschätzung heraus vermute ich, dass, insbesondere in den unteren Ligen Praktiken beinahe schon die Regel sind, bei denen die Grenze zum vorsätzlichen Sozialleistungsbetrug bei weitem überschritten wird. Aber um darüber zu berichten benötigte es anstregender Recherchen und echtem Mut (auch wenn mit dem Dienst-Skoda vorfahrende Aufstocker manchmal einen guten Ansatz geben dürften).

   Übrigens sind Eishockey-Profis nicht die einzigen “Abkassierer”, die ohne in Not geraten zu sein, geplante Beschäftigungslücken aus (im weitesten Sinne) Sozialleistungen finanzieren. Frisch examinierte Volljuristen beispielsweise gehen nach dem schlauchenden zweiten Staatsexamen und vor Aufnahme einer ordentlichen Beschäftigung gerne eine Weile in den Urlaub. Und da man während der Ausbildung als Referendar über zwei Jahre abhängig beschäftigt war, macht man was? Richtig, man meldet sich drei Monate arbeitslos. Und dies übrigens bei im Durchschnitt wohl bei exakt Null anzusiedelndem Unrechtsbewusstsein, schließlich hat man ja, richtig, eingezahlt und also einen Anspruch erworben. Diejenigen dieser Bildungselite mit eher mediokren Karriereaussichten (mittlerweile wohl die Mehrzahl, jedenfalls hier in Berlin) nutzen dies überdies als Vorraussetzung für staatliche Unterstützungsleistungen bei der Aufnahme einer quasi zum Scheitern verurteilten Selbstständigkeit, aber das ist wieder ein anderes Thema. Ich denke jedenfalls, so lange der Aufschrei über diese Berufsgruppe ausbleibt, sollte man vorsichtig sein, die in Deutschland meist extrem mies abgesicherte Berufsgruppe der Hockeyspieler bereits im Titel eines journalistischen Beitrages mit einer Wertung wie “Abkassierer” zu bedenken.

   @dogfood: Kollektion “Achromatopsie” ist sehr lustig und treffend, erinnert irgendwie an die, ähm, waren das die Texas Rangers? In den Siebzigern? Aber ich hätte nicht auf den deutschen Eintrag für die Behinderung Farbenblindheit, sondern auf die gemeinte Rot-Grün-Sehschwäche verlinkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier ein Betroffener vorbeikomt und sich getroffen fühlt, ist zwar gering, aber wenn man es vermeiden kann..

4. • comment Mon, 5 Sep 2011, 14:14
   • JensA

   Lieber Sternburg,

   man mag sich durchaus über Leute aufregen die Arbeitslosengeld (sei es I oder II) bekommen ohne sich, wenn auch nur für einen sehr überschaubaren Zeitraum, nicht wirklich richtig aktiv um eine neue Arbeitsstelle zu bemühen. Aber als Beispiel dafür Leute zu nehmen deren ALG I Anspruch bei gerade mal ca. 470 € + Sozialversicherung liegt, denen man eine gewisse Findungsphase am Arbeitsmarkt durchaus zugestehen sollte und die sich obendrein nicht selten als erste Anlaufstelle bei Institutionen bewerben deren Vorlaufzeit für eine Einstellung eh bei minimum 1/2 Jahr liegt (deutsche Verwaltung), finde ich persönlich so von Jurist zu Jurist schon hart. Von der Sittenwidrigkeit der meisten Einstiegsgehälter dieser Bevölkerungsgruppe auf dem freien Arbeitsmarkt mal ganz zu schweigen.

5. • comment Mon, 5 Sep 2011, 14:17
   • TommyB

   Ich fasse es nicht, dass Blogs und Presse nicht Purzelbäume schlagen weil Sky einfach mal den Finaltag des European Masters aus vermutlich purer Lustlosigkeit nicht live gezeigt hat.
   Mag ja sein dass es “nur” Golf war und “nur” European Tour, trotzdem hat das Turnier eine große Tradition, große Bedeutung auf der European Tour und viele große Namen nehmen teil und stehen in der Siegerliste.
   Vielleicht mag es auch sein dass man hier ein dekadentes Klientel anspricht welches bei Cafe und Kuchen den geplanten Sendetermin bevorzugt als das Ereignis live zu sehen.

   Wie auch immer, wenn ich dann Sachen lese wie das Casting für den 24h-Sportnews-Sender und dass man junge neue Leute einstellen will die Sky ein Gesicht geben, dann denk ich mir: Die Meinung über Sky bildet sich eher aus genau solchen Aktionen wie am Wochenende.
   Ich kann nur wiederholen dass sowas auf ESPN America niemals passiert wäre, denn dort hat man den Kunden scharf im Blick. Fällt ein MLB wegen Regen aus gibts kein “Sorry”-Laufband sondern sofort ein anderes Livespiel. Man hat sich sehr angestrengt sowohl den Rekord-Homerun von Bonds als auch den 3000. Hit von Jeter live zu zeigen. Für A-Rod hat man sogar mal für einzelne At-Bats live in Yankees-Spiele geschaltet. Das sollte doch der Maßstab sein, oder?

6. • comment Mon, 5 Sep 2011, 14:41
   • fan

   Wie wäre es denn, wenn das Arbeitsamt die Eishockey-Profis verpflichtet, sich zwei Mal die Woche persöhnlich zu melden ?
   dann würde Urlaub etc. wegfallen und das Interesse an der Arbeitslosmeldung nachlassen
   übrigens gibt es noch andere mit auch sehr hohem Einkommen die dies so machen, Schauspieler, die sich freiwillig versichern und teilweise Tagesgagen im Tausenderbereich haben.

7. • comment Mon, 5 Sep 2011, 14:44
   • sternburg

   Lieber Jens,

   das kam vielleicht falsch rüber. Sich darüber aufzuregen fände ich auch hart, und tue es nicht. Aber mindestens ebenso hart finde ich es, Menschen, die in der Mehrzahl bei der Berufswahl ohnehin (ebenso) wirtschaftlich daneben gegriffen haben, bei der Wahrnehmung ihrer Rechte als Abzocker zu bezeichnen. Und diese Wertung dann auch noch in den Titel zu stellen, mithin als Wahrheit vorauszusetzen, statt diese dem Zuschauer zu überlassen oder wenigstens als eigene, diskutable Meinung an das Ende zu stellen.

   Und das man sich als ernsthafter Journalist durchaus auch mal an der Arbeitgeberseite oder gar den Systemfragen abarbeiten darf, statt sich wohlfeil auf die Schwächsten im Betrieb zu stürzen, ist eine von mir (als trotz zweier befriedigender Examen in der Nähe des Existenzminimums Herumstrampelnder) sehr unterstütze Forderung.

8. • comment Mon, 5 Sep 2011, 14:50
   • sternburg

   @fan: Nochmal den Unterschied zwischen ALG I und ALG II (“Hartz IV”) nachlesen.

   Die aller-, allermeisten dieser Darsteller, die Tagesgagen im Tausenderbereich abgreifen, schaffen das übrigens in einstelliger Anzahl im Jahr. Wenn überhaupt. Und haben damit noch ganz andere Sorgen als wir wenigstens halbwegs planbar unterbezahlten Juristen, Leistungssportler oder Journalisten. Und in der Zwischenzeit machen die übrigens auch keinen Urlaub, jedenfalls nicht komplett. Genau so wenig, wie jeder halbwegs professionelle Eishockeyspieler in den Sommermonaten am Strand liegt.

9. • comment Mon, 5 Sep 2011, 14:51
   • sternburg

   …und Eishockeyprofis als Berufsgruppe “mit sehr hohem Einkommen” zu bezeichnen, erscheint mir auch fragwürdig.

10. • comment Mon, 5 Sep 2011, 15:06
    • medispolis

    Eben. Marco Stichnoth, Geschäftsführer der Scorpions, heute in der Printausgabe der Hannoverschen Allgmeinen:
    “Wir haben ja Saisonarbeiter. Die Spieler sind ja genau wie Spargelstecher oder Erdbeerpflücker.”

11. • comment Mon, 5 Sep 2011, 15:21
    • sternburg

    Und genau so einen Vergleich dürfte man als halbwegs ernsthafter Journalist einem Gesprächspartner wie Stichnot nicht durchgehen lassen. Der Spargelbauer verlangt schließlich von seinen Stechern nicht, sich in der beschäftigungsfreien Zeit mittels täglichem, stundenlangen Training auf die nächste Ernte vorzubereiten.

    Zumal es dem Erdbeerpflücker oder Spargelstecher auch möglich ist, für die paar Wochen Saison anzureisen und ansonsten einer anderen, geregelten Tätigkeit nachzugehen.

    Was die geistigen Kapazitäten angeht, dürfte der Vergleich hingegen in etwa hinhauen. Aber das wird er ja nicht gemeint haben.

12. • comment Mon, 5 Sep 2011, 15:36
    • frankfurter löwe

    Mal wieder was Lustiges, besser Irrsinniges über Quälix. Weil Helmes und Mandzukic angeblich falsch und zu wenig gelaufen sind, hat er angeblich jeweils 10 000 Euronen Geldstrafe ausgesprochen. Tolle Art der Motivation, so über die Angst. Der Berater von Helmes, Gerd van Bruch, schäumt und redet was von reiner Willkür. Magaths souveräne Reaktion. Degradiert Helmes aus der Mannschaft weg zum Lauftraining. So behandelt man einen Spieler, die mit seinen Toren den einzigen Sieg herbeiführen half.
    Eigentlich müsste Helmes gerichtlich gegen die Strafe vorgehen. Die VdV hat ihren Unmut jedenfalls schon geäußert

13. • comment Mon, 5 Sep 2011, 15:39
    • JensA

    @Sternburg

    So sind wir schon eher auf einer Linie. Weshalb die Spieler (vom Einkommen wahrlich näher am Gabelstaplerfahrer als Fussballmillionario) hier ernsthaft als die “Abkassierer” hingestellt werden, ist für mich auch nicht nachvollziehbar. Der Umkehrschluss wäre, ihnen zuzumuten minimum 3 Monate im Jahr ohne Einkommen zu leben. Den Aufschrei möchte ich gerne mal hören wenn das Ottonormalverbraucher ins Gesicht gesagt wird…

14. • comment Mon, 5 Sep 2011, 15:57
    • Innocent Bystander

    Genau das Gleiche hat Magath letztes Jahr am Saisonanfang bei Schalke gemacht, am 2. Spieltag bei der Heimniederlage gegen H96, weil sich Jones und Rakitic bei einer Ecke falsch verhielten. Angeblich hat FM die Strafe damals direkt in der Halbzeitpause in der Kabine vor den Mitspielern verkündet.
    Im Nachhinein weiss man, dass er die Mannschaft spätestens da verloren hatte.
    Magath’s System beruht nur auf Druck und Angst: Er ist eine moderne Form des Sklaventreibers und behandelt Menschen wie Abschaum. Menschen werden abgekanzelt, psychisch erniedrigt und gnadenlos aussortiert, wenn sie nicht funktionieren – scheixx auf den Vertrag. Das zahlt VW sowieso ohne Frage zu stellen…
    P. Lahm hatte mit seinen Aussagen über FM in seinem Buch 100% recht. Das weiss auch jeder in der Branche. Unglaublich nur dass die ahnungslosen Auto-Manager geglaubt haben, das Magath’sche Terror-Regime würde beim 2. Mal noch so gut funktionieren wie beim ersten Mal…

15. • comment Mon, 5 Sep 2011, 16:36
    • franzx

    TommyB,

    ich vermute, dass Dein Betrag nur halbwegs ironisch gemeint war. Daher rein sachlich: Das Finale des Turniers in Crans wurde spontan wegen der Ankündigung schlechten Wetters nach vorne gezogen. Sky hat das gemacht, was auch in den USA bei solchen Events gang und gebe ist, nämlich die Finalrunde mit dem World Feed zeitversetzt gezeigt (“recorded earlier”). Es gab m.W. genau einen einzigen Kanal, der live übertragen hat, nämlich Sky Sports UK, die auch nicht auf das World Feed angewiesen sind, sondern eigene Kommentatoren live vor Ort haben.

    Fazit: Es gibt in der Tat deutlich Wichtigeres, wie wahr!

16. • comment Mon, 5 Sep 2011, 18:38
    • Nate

    @ Innocent Bystander

    Einige der Automanager hätten auch keine Probleme, mit der eigenen Belegschaft so umzugehen. Aber im Gegensatz zu den Kickern gibts da halt einen Betriebsrat…

17. • comment Mon, 5 Sep 2011, 22:56
    • Frankfurter Löwe

    Ein großartiges Basketballspiel zwischen Frankreich und Serbien. Gegen solche Topteams kann man schon mal verlieren. Und gleich danach ein faszinierender Tiebreak zwischen Djokovic und einem Ukrainer namens Dolgoporow. Der spielt völlig unkonventionell mit irrem Rückhandslice. Den muss man sich mal merken und unbedingt mal anschauen.

18. • comment Tue, 6 Sep 2011, 1:05
    • veniat

    Aber es ist ja mal wieder typisch, dass zwei solche sportlichen Highlights quasi parallel laufen. Bin dann doch erst bei Buschi geblieben;-) Da hätte der Djoker durchaus mal etwas warten können. Egal, war trotzdem cool.
    Was die US Open aktuell angeht…
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    … spielt Petkovic gerade Katz und Maus mit Suarez-Navarro. Läuft doch.
    Btw.: Wie lange lebt eigentlich der Jochen noch?